Unterscheidung Typ 1 - LADA

  • Hallo,


    habe ja seit November 2010 Diabetes, hatte aber schon ein Jahr vorher mal eine Unterzuckerung (wusste damals natürlich nicht was los war). Kann es sein dass es sich bei mir um die Sonderform LADA handelt? Wie unterscheidet man einen Typ 1 von einem LADA. Habe vor der Diagnose ganz lange kein Blut abnehmen lassen, so dass auch nie den BZ getestet worden ist. Mache mir ein bisschen Gedanken ob ich nicht schon länger mit hohen Bz-Werten herumgelaufen bin.


    Gruß, Jolanda

  • Zitat von joli67;368315

    Wie unterscheidet man einen Typ 1 von einem LADA.


    Gute Frage - ich dachte immer, bei LADAs würden immer Antikörper gefunden (bei Typ 1 gibt es ja noch die ca. 20 %, bei denen nichts nachzuweisen ist - idiopathisch :eek:). Ansonsten wäre mir da nur der sehr langsame Verlauf bekannt. Wie man einen sehr langsamen Verlauf ohne Antikörper nennt, würde mich auch noch interessieren. (Idiopatischer Schleich-DM Typ 1? :D)

    Zitat


    Habe vor der Diagnose ganz lange kein Blut abnehmen lassen, so dass auch nie den BZ getestet worden ist. Mache mir ein bisschen Gedanken ob ich nicht schon länger mit hohen Bz-Werten herumgelaufen bin.


    Kann ich verstehen, ging mir lange ähnlich. Ich hatte auch schon Jahre vor der Diagnose Bekanntschaft mit Hypos der milden Form, bei der man aber schon ganz ordentliche adrenergene Symptome (Schwitzen, Zittern, Heisshunger) bekommt.
    Allerdings denke ich mir das so, dass vermutlich die Hormonsteuerung bzgl. Blutzucker schon damals nicht mehr perfekt funktioniert hat. Das wird wohl eher zu erhöhten pp-Werten als zu hohen Nüchternwerten geführt haben - das ist zwar nicht schön, aber immerhin kein Garantieschein für Folgeschäden. Hoffentlich... :o
    Es ist ja auch nicht mehr zu ändern, und wenn du dir nur Sorgen um ca. ein Jahr machst, wird es sich schon nicht so sehr auswirken...think pink. ;)


    Schönes Wochenende,
    Lg, Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • HuHu,

    also ich bin so ein LADA ohne Antikörper:D.Seit Freitag weis ich endlich was sache ist.
    Beim LADA geht hallt alles ein wenig langsamer als beim typischen T1. Bin noch in der Remission und die kann wohl beim LADA 10 bis 15 jahre gehen..laut Doc am Fr.

    Ich habe im übrigen keine Antikörper weil mein Immunsystem nen schlag weg hat und keine Antikörper bilden kann.

    Also es gibbet die LADAS ohne Antikörper:)

    LG Heidi

    Diabetes ist halt kein Zuckerschlecken:p

  • Zitat von Hubi;368356

    Wie man einen sehr langsamen Verlauf ohne Antikörper nennt, würde mich auch noch interessieren. (Idiopatischer Schleich-DM Typ 1? :D)


    Mmmh, wie wäre es mit Typ 1-LiDA? I für immunologisch oder idiophatisch das A für autoimmun ersetzend?


    Die Alternative wäre ggf. Typ 2a? [Blockierte Grafik: http://www.forum.diabetesinfo.de/forum/Smileys/normal/duck.gif]


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Milka1973;368371


    also ich bin so ein LADA ohne Antikörper:D.Seit Freitag weis ich endlich was sache ist.


    Und das hat dir dein Arzt so bestätigt? :6yes:
    (Ätsch...;))

    Zitat


    Bin noch in der Remission und die kann wohl beim LADA 10 bis 15 jahre gehen..laut Doc am Fr.


    Ich frage mich gerade, ob ich das wirklich richtig gut finde, jedenfalls in meinem Fall.
    Derzeit ist mir mal wieder absolut unklar, ob meine inzwischen wieder nur noch 2 IE Lantus Tagesbasal nun zu viel oder zu wenig sind. Sobald ich eine Hauptmahlzeit auslasse, sinkt der BZ. Wäre ja klassisch ein "zuviel Basal", allerdings könnte es auch sein, dass bei fehlendem Bolusinsulin die Eigenproduktion rumspinnt, weil's vielleicht doch zuwenig Insulin ist?
    Mir ist nach einem Ausprobieren ohne Basal, langsam wird's mir zu blöd. :mad:

    Zitat


    Ich habe im übrigen keine Antikörper weil mein Immunsystem nen schlag weg hat und keine Antikörper bilden kann.


    Ach du Schreck, gar keine? Das ist aber auch nicht gut... :eek:
    Reichlich dubios...wie kann man eine Autoimmunerkrankung haben, wenn das Immunsystem keine Antikörper bilden kann? :confused: Hat man dir dazu noch mehr erklärt?
    Wirklich schade, dass es zu uns diabetischen Randgruppen so wenig stichhaltige Infos gibt.


    Lg, Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Hi Hubi,

    doch er hat es mir erklärt...aber ich habe es wieder vergessen:11weinen2:...ist doch recht schwer zu verstehen.

    Mein Immunsystem tut sich in der tat sehr schwer, hatte schon die 4..oder 5 Lungenentzündung und Nieren,Magen-Darm-Infekte usw. :mad:Ich weis nur, das man mit dieser art von immundefekt, sehr anfällig ist für autoimmunerkrankungen...und die orschung arbeitet dran.:cool:

    Nun bei mir hat es eben gleich mehrmals zugeschlagen, habe dann 4 stück...und natürlich alles seronegativ:11weinen2:

    Mit den LADA ist natürlich nicht 100% sicher(wie den ohne antikörper), aber ich denke mir, das ein guter Diabetologe an den werten und insulinverbrauch des schon sehen kann:).
    Er meinte nur, ein Typ 2 hätte in meinem Alter und Gewicht ein vielfaches an Insulinverbrauch und Ketone usw spricht alles für einen 1er.

    LG Heidi

    Diabetes ist halt kein Zuckerschlecken:p

  • Zitat von Milka1973;368461


    Mein Immunsystem tut sich in der tat sehr schwer, hatte schon die 4..oder 5 Lungenentzündung und Nieren,Magen-Darm-Infekte usw. :mad:Ich weis nur, das man mit dieser art von immundefekt, sehr anfällig ist für autoimmunerkrankungen...und die orschung arbeitet dran.:cool:


    Oh shit, ich drück dir jedenfalls die Daumen, dass es dich nicht zu heftig erwischt.

    Zitat


    Mit den LADA ist natürlich nicht 100% sicher(wie den ohne antikörper), aber ich denke mir, das ein guter Diabetologe an den werten und insulinverbrauch des schon sehen kann:).
    Er meinte nur, ein Typ 2 hätte in meinem Alter und Gewicht ein vielfaches an Insulinverbrauch und Ketone usw spricht alles für einen 1er.


    Mir hat man erzählt, dass ein von Beginn an zu niedriges C-Peptid (= Eigeninsulin zu gering) zusammen mit einer hohen Insulinempfindlichkeit einen Typ 2 auch ohne Nachweis von Antikörpern nahezu ausschließen würde. Da sollte man sich nicht wuschig machen lassen. ;)
    Jedenfalls danke für dein Beispiel.


    Lg, Hubi

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    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zitat von Milka1973;199112

    HuHu, Beim LADA geht hallt alles ein wenig langsamer als beim typischen T1. Bin noch in der Remission und die kann wohl beim LADA 10 bis 15 jahre gehen..laut Doc am Fr. LG Heidi

    Hallo Heidi, zur Aussage vom Doc, ist das ein Hausarzt oder Diabetologe oder Endo? Misst du regelmäßig deinen BZ (wie oft)? wenn die Aussage stimmt, dann freue ich mich auf die 10-15 Jahre Remission! lg, daisy

    mit "süßen" Grüßen :)

  • Zitat von Milka1973;199202

    Ketone usw spricht alles für einen 1er.

    LG Heidi


    Das ist absoluter Schwachsinn. Ketone hat jeder, der Ausdauersport betreibt. Ketone belegen den Abbau von Fett. Wenn bei ungenügender Insulinierung Ketonkörper entstehen ist es egal ob Typ1, Typ2, Typ3, Typ4.


    http://www.jameda.de/laborwerte/ketone-im-urin/


    Tante Edit:


    http://www.diabetes-heute.uni-…men/index.html?TextID=777
    Der Lada ist ein Typ1. Die Therapieform ist letzten Endes die Gleiche

  • Hallo Zusammen!


    Ich bin auch so ein Lada ohne Antikörper, d.h. mir hat man gesagt, dass sie nicht immer nachweisbar sind. Ein weiteres Merkmal eines Ladas ist dass er langsamer verläuft und dass er schwer zu diagnostizieren ist, da er nicht die typischen Symptome eines Typ 1 aufweist sondern, Symptome eines Typ 2. Es ist also ein versteckter Typ 1. Er wird auch als Diabetes 1,5 bezeichnet, daher fällt es den Ärzten wohl auch schwer sich genau festzulegen.

  • Hallo Cooper,


    mein DiaDoc hat auch mich als Lada bezeichnet, und ich habe massenhaft Antikörper. Ich kann 3 unterschiedliche Sorten anbieten :D. Als Lada bezeichnete er mich, da ich im zarten Alter von 56 erkrankt bin. Langsam verlaufen ist er bei mir auch nicht. Na ja, der Beginn war schon ziemlich akut. Und seit dem häng ich nun an der Nadel.


    Viele Grüße


    Gabi

  • Hallo Gabi!


    Die Ärzte scheinen sich wohl in vielen Dingen, was diese Krankheit betrifft nicht einig zu sein. Habe z.B. gelesen, dass ein Lada meist im Alter zwischen 25 und 35 auftritt! Noch so eine Ungereimtheit! Frage mich so langsam, was die Ärzte in ihrer Fachausbildung zum Diabetologen lernen?:confused:

  • Zitat von cooper;260710

    Hallo Gabi!


    Die Ärzte scheinen sich wohl in vielen Dingen, was diese Krankheit betrifft nicht einig zu sein. Habe z.B. gelesen, dass ein Lada meist im Alter zwischen 25 und 35 auftritt! Noch so eine Ungereimtheit! Frage mich so langsam, was die Ärzte in ihrer Fachausbildung zum Diabetologen lernen?:confused:


    Vermutlich (aber das sind nur absolut unbewiesene Gerüchte) sitzen sie in der Facharztausbildung rum, trinken Kaffee, essen Kuchen, legen die knackige Lernschwester flach und amüsieren sich über die dämlichen Patienten, die ihnen irgendwann den 4. Porsche und die 9. Luxusvilla auf Menorca finanzieren.


    Oder (es gibt aber keine lebenden Zeugen, die zu einer Aussage bereit wären): Sie erweiteren ihre Ausbildung in Innerer Medizin um den Fachbereich Endokrinologie und Diabetologie.


    Leider ist es nunmal so, dass der Mensch keine Maschine ist und sich selbst im Krankheitsfall nur selten buchstabengetreu an die einschlägigen Lehrbücher hält. So gibt es Typ1 mit ganz viel Antikörpern und Typ2 mit Antikörperen, die aber kein Typ1 sind. Und wenn dann noch weitere Einschränkungen dazukommen, ist eine Diagnose nicht besonders einfach.


    Aber Medizinern pauschal zu unterstellen dass sie keine Ahnung von Medizin haben ist dumm und engstirnig.

  • Zitat von cooper;260710


    Die Ärzte scheinen sich wohl in vielen Dingen, was diese Krankheit betrifft nicht einig zu sein.


    Die ganze Systematik der Zuordnung zu diesem oder jenem Typ ist ständigen Änderungen unterworfen.
    Früher waren LADAs Typ 2. Bei den Amis sind sie Typ 1.5.
    Eine gewisse Teilmenge der LADAS wurde auch schon (frühere Mergentheimer Systematik) als Typ 1b eingeordnet.


    Letztlich hängt es auch davon ab, was heute grade wieder an neuen Forschungsergebnissen hier oder da auftaucht und wieviele Hände in welchen Gremien für diese oder jene Einordnung in die Höhe steigen.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Niederrheiner;260645

    Das ist absoluter Schwachsinn. Ketone hat jeder, der Ausdauersport betreibt. Ketone belegen den Abbau von Fett. Wenn bei ungenügender Insulinierung Ketonkörper entstehen ist es egal ob Typ1, Typ2, Typ3, Typ4.



    Wie bei so vielem im Leben, kommt es auch hier wieder auf die Menge an...
    Eine geringe Konzentration von Ketonkörpern ist sicherlich völlig normal, wenn man Sport treibt, fastet, oder einen (unbehandelten) Typ2-Diabetes hat.
    Eine höhere Konzentration kann nur bei der Stoffwechselentgleisung (meistens Typ-1-Diabetes) entstehen.


    Das liegt daran, dass das Insulin (welches beim Sportler und beim Typ-2-Diabetiker ja vorhanden ist) den Fettabbau in Grenzen hält. Nur bei absoluten Insulinmangel kommt es zum völlig ungehemmten Abbau von Fett und damit auch nicht nur zur hohen Keton-Konzentration sondern auch zur Übersäuerung des Blutes.




    Zitat von Niederrheiner;260720


    Leider ist es nunmal so, dass der Mensch keine Maschine ist und sich selbst im Krankheitsfall nur selten buchstabengetreu an die einschlägigen Lehrbücher hält. So gibt es Typ1 mit ganz viel Antikörpern und Typ2 mit Antikörperen, die aber kein Typ1 sind. Und wenn dann noch weitere Einschränkungen dazukommen, ist eine Diagnose nicht besonders einfach.


    Aber Medizinern pauschal zu unterstellen dass sie keine Ahnung von Medizin haben ist dumm und engstirnig.



    Japp....man könnte sicherlich bei (fast) allen, den genauen Typ feststellen. Der (Kosten)aufwand wäree aber so groß, dass es sich nicht lohe würde. Wofür auch.....was würde sich an der Therapie ändern?? Die Therapie mit Insulin (und OAD) wird an den BZ-Werten festgemacht, nicht an immunologischen und molekularbiologischen Untersuchungsergebnissen...



    lg max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Hey Jens,


    grundsätzlich stimmt das. Nur sind die Konsequenzen bei Entgleisungen anders. Und damit auch schon bei der Festlegung der Einstellungsziele. Welcher Typ2 kriegt denn Werte und deren Folgen unmittelbar in Form von Lipolysen und Ketos mit? Der LADA muss sich damit beschäftigen, auch wenn er/sie das erstmal milder mitkriegt als der jugendliche Diabetiker.
    Das kann Fluch und Segen zugleich sein. Na, ja doch nicht. Mir sind unmittelbare, spürbare Folgen lieber. Damit bin ich gezwungen bei der Stange zu bleiben.

    Easy come, easy go.

  • Ähm,

    Zitat von sera;260775

    Hey Jens,


    grundsätzlich stimmt das.


    mir stellt sich die Frage, wer Jens ist. Somit in der Folge auch die Frage, was grundsätzlich stimmt.
    Ist Dein angesprochener Jens = max?


    Gruß
    Joa


  • Aus welchem Fachbuch hast du das abgeschrieben? Mein Gott, ein zweiter Joa :7no::eek:

  • Zitat von Niederrheiner;260786

    Aus welchem Fachbuch hast du das abgeschrieben? Mein Gott, ein zweiter Joa :7no::eek:


    Ich glaube, uns könnte schlimmeres passieren! ;)

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)