• Die Krankenkasse hat die Bewilligung einer OmniPod Pumpe aus Kostengründen abgelehnt. Eine herkömmliche Insulinpumpe wird genehmigt. Die medizinische Indikation des Diabetologen scheint bei den Kassen keine Rolle zu spielen. Man würde die Pumpe nur Diabetikern mit einem geringen Insulinbedarf genehmigen.?
    Hat jemand schon Erfahrung mit Ablehnungen?


    Zusatz: Die Kasse hat die Ablehnung telefonisch mitgeteilt, sie war erst nach Aufforderung bereit mir die Ablehnung schriftlich zu geben.

  • Habe zwar keinen Omnipod, aber nachdem was ich hier schon so von den Omnipod-Usern gelesen habe argumentiert Deine KK ziemlich schwachsinnig.

    Vorallem bezüglich des Insulinbedarfs.

  • Zitat von clejo;368858

    Die medizinische Indikation des Diabetologen scheint bei den Kassen keine Rolle zu spielen.


    Also um mal ehrlich zu sein, kann ich mir eine medizinische Indikation, die den Wechsel von einer Insulinpumpe zum Pod zwingend macht, nicht so recht vorstellen. :rolleyes:

    Zitat

    Man würde die Pumpe nur Diabetikern mit einem geringen Insulinbedarf genehmigen.?


    Na ja, da kann ich die Kasse gut verstehen und denke, dass diese Begründung nicht nur nach den gesetzlichen Vorschriften angemessen sein kann, sondern auch im wohlverstandenen Interesse der Solidargemeinschaft der Versicherten liegt. Siehe auch Wirtschaftlichkeitsgebot.

    Zitat

    Hat jemand schon Erfahrung mit ablehnungen


    Da kannst Du erst einmal einen Widerspruch einlegen. Am besten natürlich mit einer erweiterten Untermauerung durch Deinen Arzt, der den medizinischen Bedarf noch einmal darlegen müsste, warum
    a) Deine derzeitige Pumpe keine ausreichende Therapie mehr darstellt oder
    b) dass der Pod für Dich gegenüber der Normalpumpe die kostengünstigere Alternative darstellt.


    Da Du offenbar einen (relativ?) hohen Insulinbedarf täglich hast, kannst Du Grund b) aber wohl vergessen.


    Ich bin gespannt... :)


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;368864

    Na ja, da kann ich die Kasse gut verstehen und denke, dass diese Begründung nicht nur nach den gesetzlichen Vorschriften angemessen sein kann, sondern auch im wohlverstandenen Interesse der Solidargemeinschaft der Versicherten liegt. Siehe auch Wirtschaftlichkeitsgebot.



    Ja, mir ist klar, daß eine KK einen Wechsel auf eine andere Pumpe nicht so ohne weiteres genehmigt; vorallem wenn das vorhandene Modell gut läuft.

    Nur verstehe ich nicht was beim Omnipod bezüglich des geringen Insulinbedarfs anders ist, als bei der Schlauchpumpe ?

  • Zitat von Hage;368868

    Nur verstehe ich nicht was beim Omnipod bezüglich des geringen Insulinbedarfs anders ist, als bei der Schlauchpumpe ?


    Insulinvorrat = 200 IE
    Dann Pott in Müll.


    Gruß
    Joa

  • @hage, in die OmniPod passen 200 IE und ein Pod kann max. 72 h getragen werden, bei hohem Verbrauch könnte es also knapp werden und dann werden die Kosten letztendlich höher als mit den herkömmlichen Modellen.

    clejo schreibt ja auch ...sie rechnet sich u. U. bei niedrigem Verbrauch für die Kassen. Genau da liegt der Hase im Pfeffer begraben.

    Joa war schneller.

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Ich denke die Omnipod ist nur dann für die Kassen gleich günstig , wenn die Wechselfrequenz von 72h ausgeschöpft werden kann.
    Wer mit der bisherigen Pumpe den Katheter früher wechseln muß, hat schon mal ganz schlechte Karten denke ich. Genauso wenn der Insulinbedarf über 60IE TGD liegt. Kritisch sind sicher auch Hautveränderungen/Unverträglichkeiten die das Tragen des Pods verkürzen.
    Da wir hier schon mal gelesen haben, das einzelne Kassen Obergrenzen für die Pumpentherapie festlegen, wäre dann der Kostenvoranschlag vom Lieferanten mal abzufragen.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • mhh also meine Diab.Beraterin erzählte mir das viele Kassen den Pod ungern bezahlen weil es wohl "häufig" vorkommt das die Nadel nicht richtig sitzt oder ähnliches und der Pod frühzeitig gewechselt werden muss und somit das Insulin in Müll wandert und demnach mehr davon benötigt wird :7no:

    Je größer der Dachschaden umso schöner ist der Blick in den Himmel :rolleyes:

  • Also ich glaube, das Insulin ist dabei das kleinste Problem.
    Man kann es aus einem defekten Pod wieder entfernen und erneut verwenden. Effektiv braucht man mit dem Pod weniger Insulin als bei ICT (wie bei jeder Pumpe vermutlich) und weniger als bei anderen Pumpen, weil das Füllen des Katheters entfällt. Man kann bis auf wenige IE genau den Bedarf für 3 Tage einfüllen. Der zusätzliche Insulinverbrauch wäre also ein Argument der KK was nicht richtig ist.


    Ich habe mal eine Rechnung gemacht :
    wenn 3000IE Novorapid ca. 100 € kosten, kosten 30IE = 1€, beim Umstellen auf Pumpe ist bei mir der Tagesbedarf z.B. um durchschnittlich 10-15IE + die jeweils beim Pen abgegebenen IE von 5IE gesunken - was im Monat bis zu 25 € Insulineinsparung ausmacht :) Demgegenüber stehen die Insulin-Reste in 10 Pods im Monat von 10-20IE/Pod also ca. 5€.
    Bleibt noch eine Kosteneinsparung von 20€ für Insulin pro Monat.


    Ansonsten bin ich mal gespannt, was die KK zu den neuen Patchpumpen sagen, welche 2012 kommen. Denke das langfristig die Kosten für Patchpumpen deutlich unter denen der herkömmlichen Pumpen liegen werden - Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft :6yes:


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;368900

    Also ich glaube, das Insulin ist dabei das kleinste Problem.
    ...
    Ich habe mal eine Rechnung gemacht :
    ...


    Yep, soweit die theoretische Insulinrechnung, just for fun, da es um die es aber sicherlich, wie Du geschrieben hast, nicht ging.


    Interessanter ist, dass der Bedarf an Pods selber für 30 Tage bei mindestens 10 Stück liegt.
    Kostenpunkt lt. Liste = 332,- Euro


    Würde der Pod täglich erneuert werden müssen, wären das pro Monat also rd. 1000 Euro an Kosten für einen Omnipod. Was heißen aber auch heißen würde, dass der User dafür alle gut 4 Monate eine neue Insulinpumpe herkömmlicher Art bekommen könnte. Die Kosten für "normale" Katheter der sinnvollen Preisklasse (10 St. a 110 € incl. tägl. Wechsel) dabei auch eingerechnet.

    Zitat

    Denke das langfristig die Kosten für Patchpumpen deutlich unter denen der herkömmlichen Pumpen liegen werden - Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft :6yes:


    Das scheint mir eher träumerisch.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;368904

    Y


    Interessanter ist, dass der Bedarf an Pods selber für 30 Tage bei mindestens 10 Stück liegt.
    Kostenpunkt lt. Liste = 332,- Euro



    Nun das ist ja kein Geheimnis, allerdings ist nicht klar wieviel die Kassen so zahlen dafür - genausowenig wie die genauen Kosten für die "normalen" Pumpen... offentsichtlich gibt es einen "Deckel" bei den Kassen und entweder die Pumpenkosten passen in den "Topf" oder nicht.



    Zitat


    Würde der Pod täglich erneuert werden müssen, wären das pro Monat also rd. 1000 Euro an Kosten für einen Omnipod.


    Das dies eine unwirtschaftliche Situation ist habe ich ja weiter oben schon angeführt. Für mich steht eher die Frage ob die anderen Patchpumpen dieses Problem rein kostenmäßig beseitigen z.B. die Solo.


    Zitat


    Das scheint mir eher träumerisch.


    Was spricht dagegen?
    Ein elektronisches Gerät was nur 3 Tage Lebensdauer hat , muß wohl keine besonders "hochwertigen" Innereien haben - wenn es voll funktionsfähige Handys mit Kamera und MP3Player für 22 € gibt, sollte eine Platine , 2-3 Knopfzellen, ein bißchen Plastik und ein Minimotor für 10€ machbar sein. Erst recht wenn wie bei der Solo das Teil auch noch aufteilbar ist. Dann wäre eine Pumpentherapie für 100€ im Monat machbar und für extrem viele Diabetiker eine Lösung - dieses fetten Kuchen werden sich die Pumpenanbieter wohl nicht entgehen lassen.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Joa;368904

    Interessanter ist, dass der Bedarf an Pods selber für 30 Tage bei mindestens 10 Stück liegt.
    Kostenpunkt lt. Liste = 332,- Euro


    Habe noch einen Link gefunden, das die durchschnittlichen Kosten der Insulinpumpentherapie bei 12,36€ je Tag liegen (gegenüber 6 € ICT).


    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=7260


    So gesehen schneidet Herr Pod wohl bei 72 h Tragedauer wohl eher im Mittelbereich der Kosten ab:


    Tageskosten:
    11 €/Pod
    + TS ( = 0,50 € je Messung)
    + Insulin (z.B. 2€)
    + Abschreibung PDM (0,46€) 499€/ 365 x3 (oder 4 Jahre) für den PDM


    Wären also die Kosten nicht in Relation zu den durchschnittlichen Insulinpumpentherapiekosten, wäre der Pod wohl über die GKV nicht zu haben. Andersherum werden die Patchpumpenpreise wohl den bisherigen Insulinpumpenkosten "angepaßt" .
    Hier geht dann das Marktwachstum nur über eine erhöhte Menge sprich: eine "Volkspumpe" für alle Diabetiker, zu deutlich gesenken Preisen. Würde zu gleich die Verwaltungskosten bei KK und MDK um viele € senken:p, da jeder seine Pumpe bekommt wie einen Pen bis jetzt.
    Leider (?) werden wohl dann auch die Träger der herkömmlichen Pumpen nach und nach in den saueren Apfel "Patchpumpe" beissen müssen:rolleyes:. warten wirs ab, 2012 wird diesbezüglich spannend.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Die Rechnung ist schön nur geht bei den Kosten nicht immer nur von 72 Stunden Tragedauer aus. Das der Pod bis 80 Stunden getragen werden darf solltet ihr bedenken. Wenn ich mir einen setzte rechne ich immer die möglichen acht Stunden mit ein. Das gibt einen nen gewissen Spielraum. Und wenn ich mir überlege das das Quartal nu bald vorbei ist, so habe ich seit Januar, wie ich ihn habe, bald 10 Pods durch das ausbeuten der Zeit rausgeholt.:D

    Wenn mir mal ein Pod krachen geht, dann hole ich da kein Insulin raus:7no: DiaExpert fragen nach Meldung der defekten Pods immer nach ob ich das Insulin ersetzt haben möchte. Ich verneine immer.

    Blümchen

    Dein Gesicht wird Dir geschenkt, lächeln musst Du selber!!! :rolleyes:

  • Blümchen
    ja ich reize oft die 80h aus, allerdings nur, wenn dann die spätere Wechselzeit vom Tagesablauf geht und ich ausreichend getankt habe (nachts).


    Das Insulin rausholen ist kein Problem, ich verwende es aber nicht für den nächsten Pod sondern lasse es in der Durchstechflasche "ausgasen". Mir wurde nur von Ypsomed gesagt, das man es am 3. Tag nicht mehr machen soll.


    LG Wildrose

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  • Ich hab da mal ein paar Fragen an die Omnipod-Besitzer:
    - Hattet Ihr bei der Beantragung mit der Kasse Probleme?
    - Stört dieses "Ei" am Bauch nicht?

  • Zitat von Wildrose;368887

    Ich denke die Omnipod ist nur dann für die Kassen gleich günstig , wenn die Wechselfrequenz von 72h ausgeschöpft werden kann.
    Wer mit der bisherigen Pumpe den Katheter früher wechseln muß, hat schon mal ganz schlechte Karten denke ich. Genauso wenn der Insulinbedarf über 60IE TGD liegt. Kritisch sind sicher auch Hautveränderungen/Unverträglichkeiten die das Tragen des Pods verkürzen.
    Da wir hier schon mal gelesen haben, das einzelne Kassen Obergrenzen für die Pumpentherapie festlegen, wäre dann der Kostenvoranschlag vom Lieferanten mal abzufragen.


    LG Wildrose


    Also ich komme trotzdem nicht hin, egal wie ich rechne, Wechsel alle 1,8 Tage im Durchschnitt den Katheter. Der Pod bleibt teurer.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Danke Typ1er - ich wollte schon darum bitten, das das mal einer ausrechnet.:6yes:


    Ist aber klar soweit - d.h. ein Pumper der alle 1,8 Tage wechselt ist generell "teuerer" als ein Pumper der alle 3 Tage wechselt - d.h. die Podtherapie kommt die Kasse genau dann günstiger, wenn anstelle von 1,8 Tagen Wechsel , die Tragedauer von 72-80h erreicht wird. Denke (so bei mir) die Hemmschwelle einen Pod einfach vor Ablauf der Zeit zu wechseln ist generell höher als bei einem Katheter.

    Daher kann ich mir jetzt annähernd vorstellen, wonach die Entscheidungen getroffen werden. D.h. ein Pumper mit hoher Wechselfrequenz bekommt wohl keine Omnipod als Folgepumpe?


    Damit müßte dann ein aufgeteiltes Patchsystem mit einzeln wechselbarer Kanüle am preiswertesten sein.



    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • mir erschliesst sich aber der Grund nicht warum der Pod sich jetzt, fast doppelt so lange tragen lassen soll?


    Ich Wechsel oft erst am dritten Tag dann ist das Insulin alle, genauso piesackt mal ein Katheter, oder die Einstichstelle entzündet sich oder man bleibt mal hängen oder ist verstopft, was zwar selten vorkommt. Im Durchschnitt komme ich auf diese 1,8 Tage in meinem Beispiel.


    Obwohl die 180 Einheiten bei mir 2,5-3 Tage reichen, komme ich eben auf keine Rechnung wie er günstiger währe, als eine Schlauch gebundene Pumpe.

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  • Was macht man wenn man mal kurzfristig in die Sauna möchte? Entschuldigung ich kann erst in 68 h in die Sauna weil mein Pod noch neu ist.
    Heut abend essen gehen ganz schlecht habe nicht mehr genug Insulin im Pod und wechseln möchte oder darf ich nicht weil die Krankenkassen meckert.


    am meisten stört mich aber das so ein komplexes Teil nach max 3 Tagen entsorgt wird,auch wenn die behaupten der würde recycelt (auch Müllverbrennung ist recycling weil man ja Energie erzeugt) Ich kann mir nicht vorstellen das die aus den gebrauchten auch nur ein Teil wieder in die neuen einbauen....