Umstellung von Normal auf Analog-Insulin?

  • Zitat von Ernesto;384007

    Halbieren? Ihr meint, vor dem essen etwas und eine Stunde nach dem essen noch mal etwas? Hört sich für mich komisch an...


    Ich glaube, es war gemeint, bei deinem Problem abends den Bolus zu splitten und sofort beide Teile zu spritzen. Dadurch wirkt dein Insulin schneller und nicht so lang, also ein bisschen mehr wie ein Analoga!

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von Ernesto;384007

    Muss aber auch dazu sagen das ich nicht wirklich auf Mess-Ess-Spritz Abstände achte! Ob das eine Rolle spielt?



    Ich habe bis zum Honeymoon mit Apidra gebolt und – je nach Futter – die Spitzen um bis zu 40 mg senken können.


    Den Bolus zeitlich aufteilen macht z.B. bei Pizza Sinn weil Analoge nach rund 3 Stunden raus sind, die Pizza aber lange nachwirkt.

  • Zitat von Ernesto;384007

    Halbieren? Ihr meint, vor dem essen etwas und eine Stunde nach dem essen noch mal etwas? Hört sich für mich komisch an... Ich bin ja schon ganz froh, das ich 1:2 spritzen kann abends. Hatte auch eine einige Monate mit 1:3 sprich 5BE 15IE da muss man echt schauen was man macht :-(


    Muss aber auch dazu sagen das ich nicht wirklich auf Mess-Ess-Spritz Abstände achte! Ob das eine Rolle spielt?


    Was Hage dort meinte, war glaube ich, dass der BE-Faktor halbiert bzw. reduziert wird. Das scheint allerdings auch nicht bei allen Diabetikern der Fall zu sein.
    Bsp: Bis 10BE einen Faktor von 1.5 und bei größeren BE-Mengen dann nur noch ein Fakor von 1.
    Bei mir persönlich haut das so überhaupt nicht hin. Ich kann bei großen BE Mengen eher einen etwas großzügigen Faktor annehmen, was aber auch daran liegen kann, dass meine durchschnittliche Mahlzeit eher so 4-7KE hat und wenn größere Mahlzeiten ins Spiel kommen das die eher schwierigen Pizza oder Nudelberge sind und dort bei meinem Analogon durch die größere Menge die Wirkzeit etwas "gedehnt" werden soll.

    „Diabetes ist ein furchtbares Leiden, nicht sehr häufig beim Menschen, ein Schmelzen des Fleisches und der Glieder zu Harn..." - Aretaios, um 100 v. Chr.

  • Zitat von Krümel;384010


    Den Bolus zeitlich aufteilen macht z.B. bei Pizza Sinn weil Analoge nach rund 3 Stunden raus sind, die Pizza aber lange nachwirkt.


    Man muss zwischen "zeitlich" und "örtlich" Splitten unterscheiden.


    Was du meinst, ist das zeitliche Splitten. Das wird verwendet, um die Insulinwirkung zu verlängern.


    Das örtliche Splitten wird verwendet, um die Insulinwirkung zu verstärken und verkürzen. Und das ist bei Ernestos abendlichem Problem wohl angebrachter.

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  • Zitat von TryHarderFish;384016

    Was du meinst, ist das zeitliche Splitten. Das wird verwendet, um die Insulinwirkung zu verlängern.


    Das örtliche Splitten wird verwendet, um die Insulinwirkung zu verstärken und verkürzen. Und das ist bei Ernestos abendlichem Problem wohl angebrachter.




    Hatte ja auch "zeitlich" geschrieben.


    Für Ernesto's abendliches Problem wäre was schnelles Analoges gut.

  • Zitat von Krümel;384019

    Hatte ja auch "zeitlich" geschrieben.


    Ja, aber Ernesto hatte ja auf Hages Beitrag hin nach dem Splitten gefragt und Hage meinte mit Sicherheit nicht das zeitliche Splitten, weil das Ernestos Problem nur noch verschlimmern würde. Daher hat dein Beitrag nicht wirklich gepasst und damit Ernesto nicht verwirrt wird, habe ich nochmal erklärt, dass es zwei verschiedene Formen von Splitten gibt. Mein Beitrag war also als Erklärung für Ernesto gedacht, nicht zur Korrektur deines Beitrags.


    Natürlich wäre ein Analoga am Sinnvollsten. Aber bis dahin (oder falls er mit dem Analoga nicht klar kommt), wäre das Splitten eben eine Alternative!

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  • Zitat von TryHarderFish;384020

    Ja, aber Ernesto hatte ja auf Hages Beitrag hin nach dem Splitten gefragt und Hage meinte mit Sicherheit nicht das zeitliche Splitten, weil das Ernestos Problem nur noch verschlimmern würde. Daher hat dein Beitrag nicht wirklich gepasst und damit Ernesto nicht verwirrt wird, habe ich nochmal erklärt, dass es zwei verschiedene Formen von Splitten gibt. Mein Beitrag war also als Erklärung für Ernesto gedacht, nicht zur Korrektur deines Beitrags.


    Natürlich wäre ein Analoga am Sinnvollsten. Aber bis dahin (oder falls er mit dem Analoga nicht klar kommt), wäre das Splitten eben eine Alternative!


    Vielen Dank für die Ausführung, sehr gut verständlich :-)
    Ihr meint also wenn ich zB Abendessen 18:30 oder noch später zu mir nehme, sagen wir mal 10BE mein Factor ist im Moment 1:2
    also die besagten 10BE spritze ich mit den Normalinsulin Bolus 20IE.
    Ich würde diese jetzt direct abgeben, Ihr meint also einmal 10IE spritzen zb auf der rechten Bauchseite und die anderen 10IE auf der linken Bauchseite?
    Ist das so gemeint, die Örtlichkeit wird sicher keine Rolle spielen aber zu besseren Veranschaulichung denke ich, passt es ganz gut.
    Sprich ich habe 2x10IE gegeben und die halten kürtzere Zeit an wie die 1x20IE???
    Obwohl es im selben Körper aggiert? Schliest sich das nicht wieder zusammen zu den 20iE?
    Wenn es so funktioniert, wäre ein Anfang, dem Problem auf den Grund zu gehen.

  • Zitat von Ernesto;384031


    Sprich ich habe 2x10IE gegeben und die halten kürtzere Zeit an wie die 1x20IE???
    Obwohl es im selben Körper aggiert? Schliest sich das nicht wieder zusammen zu den 20iE?
    .



    Du hast natürlich 20 IE im Bauch.


    2 kleine Stückchen Schokolade schmilzen in der Milch schneller als 1 großes Stück ;-))

  • Zitat von Ernesto;384031

    Ich würde diese jetzt direct abgeben, Ihr meint also einmal 10IE spritzen zb auf der rechten Bauchseite und die anderen 10IE auf der linken Bauchseite?
    Ist das so gemeint, die Örtlichkeit wird sicher keine Rolle spielen aber zu besseren Veranschaulichung denke ich, passt es ganz gut.
    Sprich ich habe 2x10IE gegeben und die halten kürtzere Zeit an wie die 1x20IE???
    Obwohl es im selben Körper aggiert? Schliest sich das nicht wieder zusammen zu den 20iE?



    Ja, so hatte ich das gedacht.

    Das Insulin wirkt zwar im selben Körper:), aber an zwei verschiedenen Stellen. Wenn Du einmal 20 IE spritzt, dann hast Du unter der Haut eine Ansammlung (Depot) einer relativ großen Insulinmenge, die nur langsam "verarbeitet" wird und u.a. deshalb länger wirkt; wenn die IE-Menge aufteilst hast Du zwei kleinere Depots, bei denen der beschriebene Vorgang schneller und nicht so lang vorsich geht.

    Hoffentlich einigermaßen verständlich geschrieben ?

  • Zitat von Ernesto;384031


    Wenn es so funktioniert, wäre ein Anfang, dem Problem auf den Grund zu gehen.


    Falls du das ausprobierst, solltest du aber unbedingt häufig messen, denn Überschneidungen enden schnell mal in ner Hypo!

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;384056

    Falls du das ausprobierst, solltest du aber unbedingt häufig messen, denn Überschneidungen enden schnell mal in ner Hypo!


    Mh ok alles klar, dann werde ich das mal testen, wenns wieder etwas mehr wird zum Abendessen! Ich bedanke mich schonmal sehr, für die Tips und Tricks, muss halt echt noch bissel was lernen :-) Soweit klappts ja schon ganz gut aber es geht ja immer noch bissel besser :-)
    Werde die DIA Ärtzin das nächste mal fragen ob ich evt ein Analog Insulin mal testen kann, evt auch nur Abends eines nutze? Mal schauen..


    >Gibt es ein Analog Insulin für den Berlipen?


    Gruß und Dank
    Ernesto

  • Zitat von Ernesto;384060


    >Gibt es ein Analog Insulin für den Berlipen?


    Meines Wissens nach wäre das wohl Liprolog.

    „Diabetes ist ein furchtbares Leiden, nicht sehr häufig beim Menschen, ein Schmelzen des Fleisches und der Glieder zu Harn..." - Aretaios, um 100 v. Chr.

  • Ist es wirklich so problematisch von Human-Insulin auf Analog umzusteigen?
    Ich habe meine Diabetologin beim letzten Arztbesuch gebeten, mich umzustellen. Dazu meinte sie, dass von ihren letzten Patienten (Typ 1) es kaum jemand geschafft hätte, den Blutzucker mit Analog in Griff zu bekommen. Auch in unserem Krankenhaus hätte es man nicht geschafft.
    Ich spritze seit Diabetesbeginn Actrapid und kein Tagesbasal und das noch nach einem festen IE und BE Plan. Habe zwar gute Werte, aber nur durch eine stark eingeschränkte Lebensweise.
    Ich habe zwar einen Umstellungstermin im Februar bekommen, aber mit dem Kommentar: machen Sie sich nicht zu viel Hoffnung.

  • Kommt drauf an, was der Arzt mit "Hoffnung" meint... Ich als reiner ICTler (Analog) möchte es nicht missen und kenne strenge Essenspläne wirklich nur aus historischen Gruselgeschichten :)


    Sicher möglich, dass die Umstellung Probleme mit sich bringt. Wahrscheinlich musst du ja von grundauf neu eingestellt werden, was Über- / Unterzuckerungen, viele Messungen und Zeit in Anspruch nehmen wird. Ob sich deine Werte damit verbessern, sei mal dahin gestellt. Aber ich als Außenstehender würde sagen, dass sich deine Lebensqualität signifikant verbessert. Hier mal ein Snack? - Na klar, dann wird halt kurzwirksam dazugespritzt. Kein Hunger? Nagut, dann eben keine Mahlzeit (und kein Bolus-Insulin).
    So wie du schreibst hat dein Arzt dieses Argument vollkommen außer Acht gelassen, finde ich.

  • Meine Ärztin meint, dass vor mir die Umstellung auf Analog bei mehreren ihren Patienten (Typ 1) nicht geklappt hat und dass ich auch damit rechnen soll.
    Da ich kein Tagesbasal spritze und nach 4 Stunden das Actrapid nicht mehr wirkt, bin ich gezwungen, alle 4,5 Stdbneu zu spritzen und zu essen. Auch wenn ich noch keinen Hunger habe. Da fallen schon einige Aktivitäten aus.
    Von Zwischenmahlzeiten kann ich nur träumen, denn meine Minispritzeinheiten zur Hauptmahlzeit reichen dazu nicht aus.
    Habe schon eine beschissene Einstellung im Krankenhaus bekommen.
    Meine Ärztin ist aber zufrieden: keine Unterzuckerung, guter HBA1C (5,3%)

  • Hallo,
    bei mir war das kein Problem. Ich hatte mir aber, ehrlich gesagt, keine Gedanken über eventuelle Schwierigkeiten gemacht. Meine Diabetologin hatte aber auch keine Bedenken.
    Ich habe sie um das Analog-Insulin gebeten, ihr meine Gründe genannt und schon hatte ich mein Rezept in der Hand. Ich habe ein bißchen ausprobiert und war hochzufrieden.
    Ich wurde aber auch schon bei der Manifestation im Krankenhaus gefragt, welches Insulin ich haben wollte. Da war ich aber noch überfordert mit der Entscheidung und habe mich erst für das Huminsulin entschieden.

    LG, Katja :)

  • ....das ist aber auch nicht der letzte Schrei in der Insulintherapie - einfach immer Humaninsulin am Stück spritzen und dazu passend essen. Ich hatte anfangs auch Actrapid, allerdings je nach Mahlzeit berechnet und mit SEA vorher gespritzt. Die Umstellung auf Novorapid war sehr einfach und die Faktoren haben sich auch nicht gross geändert.
    Was macht denn dein BZ, wenn du mal eine Mahlzeit (samt Insulin dazu....) ausfallen läßt? Steigt er dann? Es wäre ja auch kein Drama, zusätzlich noch etwas Tagesbasal drunter zu legen.


    Mir scheint, deine Ärztin ist nicht mehr so richtig auf dem letzten Stand, was Insulintherapie angeht. Da würde ich kein zweites Mal hingehen.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • So einfach ist das?
    Ich muss im Februar 1 Woche lang von 7 Uhr bis 14 Uhr in der Praxis rumhocken, um umgestellt zu werden. Frühstück und Mittagessen muss ich mitbringen. Nach 14 Uhr muss ich dann regelmäßig anrufen und über die Werte berichten. Freitag Abend und am Wochenende werde ich vom Pflegedienst betreut.
    Und dazu noch das Kommentar von der Diabetologin: Machen Sie sich nicht allzu viele Hoffnungen, dass die Umstellung klappen wird.
    Gehöre ich denn zu den Schwereinstellbaren? Ich kenne keine Hyperglykämien und seit Januar hatte ich keine einzige Hypoglykämie.