Merk ihr es wenn ihr das Bewusstsein verliert bei einer Hypo?

  • Vorab: Sorry für die Fehler in der Überschrift, ich kann es jetzt nicht mehr ändern, leider.


    Halli Hallo,


    von denjenigen, die mal bewusstlos geworden sind bei ner Hypo, wie lief das so bei euch ab? Habt ihr das gemerkt vorher oder kam es absolut plötzlich?


    Ich hatte gestern ne ordentliche Hypo. Erst nur etwas Schwindel und dann innerhalb von 5 Min das Gefühl, gleich um zu kippen, musste mich festhalten. War ein ganz komisches Gefühl, als ob ich langsam weggleite. Habe natürlich schnell Traubenzucker gegessen. War extrem tachykard und zittrig, was auch 30 Min dauerte. Erst danach war ich wieder voll da. Zum Glück konnte mir jemand helfen. Wie niedrig der Wert war, weiss ich nicht genau, da das Messgerät zu kalt war und nicht richtig gemessen hat. Habe irgendwie jetzt Schiss, das nächste Mal echt das Bewusstsein zu verlieren. Aber vielleicht wäre das gar nicht so schnell passiert, sondern war es einfach nur ein Gefühl...


    Viele Grüße,
    Maikind

  • Ich war eingeschlafen und der Wert ging runter, habe wohl zuviel Insulin für das Essen abgegeben. Als ich irgendwie wach wurde, war alles wie im Traum. Ich wusste nicht wo ich war und was ich tat. Geredet hätte ich wie ein besoffener sagten mir mein Schatz. Dann war ich mal wieder weg und der Notararzt holte mich zurück. Sie hatte schon längst die 112 gewählt weil ich nicht trinken konnte. Ich war immer mal wieder geistig weg, sagte sie mir später. Ich war aber ganz lieb in der Phase.
    Fazit: Ich habe nicht gemerkt das mein Bewustsein sich am abmelden war :rolleyes:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich merke es (fast) immer wenn ich das Bewustsein verlieren werde. Es fängt meist an wie immer bei einem UZ; zitterig, kalte Hände, usw. Nur ca. 5-10 min. bevor ich das Bewustsein verliere verschwimmt mein Sichtfeld (Schwarze Flecken, verschwommen, usw.). Der nächste Schritt ist das ich das Gefühl habe halb weg zu sein, dass ist jetzt schwer zu beschreiben. Kennt ihr Papierzeichentrick-Filme, wo mann so ein Bild nach dem anderen mahlt? Da verspringt das ganze auch und verläuft nicht flüssig.


    Ich kenne auch das Gefühl von Angst wenn ich merke dass ich das Bewustsein verlieren werde. Für mich war das Jahre lang einen Grund meine Werte hoch zu halten. Dank meine Gaaaanz liebe Beraterin habe ich diese Angst überwunden und kann besser damit umgehen :6yes:

    We need strange people,
    see where the sane ones brought us!

  • Bevor ich die Pumpe hatte, bin ich sehr haeufig bei einer Hypo
    so einfach weggeblieben. Meistens bin ich etwas muede geworden,
    dabe die ersten Anzeichen nicht wahrgenommen und dann war
    nix mehr. Meine Tochter hat mich dann mit gutem Zureden zum
    trinken wieder zurueckgeholt. Wenn das nicht mehr ging, musste
    Glucagon her und dann war wieder alles ok.
    Meistens konnte ich hinterher vom TV-Programm feststellen, wie
    lange ich denn nicht bei mir war und bis wann ich TV gesehen habe.
    Vom Merken bis Wegsein dauerte bei mir meistens nur ca. 5 Min.

    Seit ich die Pumpe habe merke ich die Anzeichen sehr viel frueher
    und kann dann auch dementsprechend reagieren.

  • Werde auch erst müde, meistens schenk ich dem Anzeichen nicht genügend Aufmerksamkeit, da ich eh ständig müde bin. Ich schlaf dann einfach weg und wache irgendwann wieder auf, weil ich nass geschwitzt bin und friere. In der Vergangenheit war es oft so, dass ich nachmittags eingeschlafen bin und abends wieder wach wurde, ab und zu auch mal unten auf dem Boden, bin dann wohl von der Couch gefallen.
    Ganz mies ist es, wenn man sich direkt nach dem Aufwachen nicht bewegen kann, gerade wenn man unten auf dem Boden liegt, friert und aufstehen möchte, um sich möglichst schnell seiner nassen Klamotten zu entledigen. Hab nach so einer Hypo (die Gott sei Dank nicht allzu oft vorkommt) auch meist noch Sprachschwierigkeiten, also ich höre, wie ich mir in meinem Kopf selber sage "du musst jetzt aufstehen und was essen usw.", wenn ich aber versuche, mir das laut vorzusagen, klappt das irgendwie nicht.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Also, ich bin abends eingeschlafen und morgens dann nicht mehr zu mir gekommen. Meine Frau hat vergebens versucht mir Traubenzucker oder etwas zu trinken zu geben. Ich habe nur gelacht wie ein Blödmann, was mir aber nicht bewusst war. Alles lief irgendwie wie in einem vernebeltem Traum ab. Irgendwann kam dann der alarmierte Notarzt, der mir noch eine Zuckerlösung eingeflösst hat.
    Der Arzt hat mir dann einige Fragen gestellt. Ich konnte aber nur denken und überhaupt nicht mehr sprechen - saublödes Gefühl wenn das Sprachzentrum total ausgestellt ist.
    Auf Drängen meiner Frau haben Sie mich dann mit ins Krankenhaus genommen. Sprechen konnte ich erst nach zwei Tagen wieder.
    Im Krankenhaus wollte man mich dann neu einstellen, was aber schief ging.
    Ich bin nach vier Tagen wieder mit dem Hinweis entlassen worden, dass ich doch am bessten wüsste wie mein Diabetes zu therapieren ist:7no:.
    Jürgen

  • Ich habe den Abrutscher nicht bemerkt. Ich fühlte mich irgendwie wie schwebend benebelt, ich latschte aber zielstrebig an meinen Schreibtisch und wollte messen und essen. (Dass ich immer TZ in der Hosentasche hatte, daran habe ich in dem Moment nicht gedacht). Der Moment am Schreibtisch angekommen machte mich unfähig zu handeln, ich nahm alles durch einen Tunnel wahr, und am ganzen Körper hat es gekribbelt und ich sackte wohl in mich zusammen. Eine Kollegin rief das Notarztteam und die kamen innerhalb kürzester Zeit und gaben mir eine Infusion mit 50%er Glucose. Der Wert war bei 30mg/dl.
    Diesen Tripp habe ich 4 Tage später noch gespürt, ich hatte einen wahnsinnigen Muskelkater und war noch erschlagen wie nach einer Südpol-Tour. Den Muskelkater hat man mir so erklärt, dass sämtliche Glucosespeicher angezapft werden , so auch die Muskulatur, die dadurch beansprucht war wie nach einem Marathonlauf.
    Man denkt immer, man hätte seinen DM im Griff, aber es gibt doch Situationen, da verlassen einen die Geister. Das kann an extremem Wetter liegen oder an einer unerwarteten körperlichen Belastung oder schlicht und einfach , man wendet seine Aufmerksamkeit mal vorzugsweise auf andere wichtige Dinge. Was weiß ich........ Wir sind ja keine Maschinen.
    Wir müssen damit wohl zurechtkommen.

  • Ich hab das irgendwie noch nie so extrem erlebt wie ihr es hier so schildert...ich sage mal ein Glück...
    Es gab nun schon ein paar Erlebnisse in denen ich Werte gemessen habe die ich eigentlich nicht mehr hätte messen können ( 26 war das niedrigste). IN den Momenten war ich aber immernoch zum Glück fähig um irgendjemanden loszuschicken oder zu informieren und mir nen Saft zu holen.
    Ich halte es eigentlich shcon seit JUahren so dass ich immer einen Saft bei mir habe, das hilft bei mir besser und schneller als TZ...brauche aber sehr sehr lange (halbe STd und mehr) bis uch aus dem UZ Loch wieder heraus bin.
    Bald 17 Jahre Typ1 und noch nie bewusstlos, ich sag mal toi toi toi

  • Hatte auch noch nie eine Hypo wo ich mir nicht mehr selber helfen konnte. Gut ich habe noch nicht solange DM, aber als ich vor 2 Jahren im KH war zur ersteinstellung, war eine Tante vom Diabetiker Bund da und die meinte im Schnitt würde man einmal im Jahr ins KH eingeliefert werden mit ner Hypo. Das kann doch nicht sein oder?

    Manche rennen eine Meile, ich penne eine Weile!:D

  • Zitat von M4R71N111;392864

    , aber als ich vor 2 Jahren im KH war zur ersteinstellung, war eine Tante vom Diabetiker Bund da und die meinte im Schnitt würde man einmal im Jahr ins KH eingeliefert werden mit ner Hypo. Das kann doch nicht sein oder?




    Hey,

    diese Statistik ist mir nicht bekannt.
    Lebe seit 37 Jahren mit DM und hatte noch nie :6yes:einen KH Aufenthalt wegen einer Hypo :).

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Wenn Du noch nie so weit runter warst , dann
    wuensche ich Dir, dass Du nicht nur hohe Werte hast.
    Denn das waere dann doch nicht das Ersehnte.

  • Zur Zeit ändert sich offenbar mein Insulin- und KH-Bedarf. Keine Ahnung. (Bislang hatte ich Faktor4) Heute bin ich nach Krapfen und entsprechend Insulin eine Stunde danach bei 60 mg% angekommen und konnte blitzschnell noch reagieren, warum ist es so, dass es soooooo lange dauert bis man wieder Oberwasser bei 90-100mg% bekommt? Nach 4 TZ-Plättchen plus einem Bounty (igitt wie das klebt) bin ich immer noch weiter abgerutscht. Das süße Zeug schmeckte dann richtig ekelhaft. Erst bei 51mg% angekommen, kam GsD (Herzklopfen!!!!) die Kehrtwende nach oben, aber sehr sehr langsam. Es wankte auch immer noch rauf und wieder runter. Vor lauter Angst habe ich dann noch ein Brötchen gegessen. Insgesamt musste ich 2 Stunden Geduld haben. Und dann schoss Mister BZ sogar hoch zu 171mg%. das soll nu einer kapieren......
    warum ist das so schwierig zu steuern???
    Das Essen bekommt seit Dia in meinem Leben einen richtigen Hassfaktor. Habe kein Vergnügen mehr dran.

  • Hallo

    Zitat von Myfairlady;393083

    Heute bin ich nach Krapfen und entsprechend Insulin eine Stunde danach bei 60 mg% angekommen und konnte blitzschnell noch reagieren, warum ist es so, dass es soooooo lange dauert bis man wieder Oberwasser bei 90-100mg% bekommt? Nach 4 TZ-Plättchen plus einem Bounty (igitt wie das klebt) bin ich immer noch weiter abgerutscht..



    Krapfen werden in Fett frittiert, sprich du hast langsame KH´s zu dir genommen. Da wirkt das Insulin deutlich schneller als deine KH´s, vermutlich daher der Abfall.
    Bei Bounty (Kokosnuss + Schokolade), sprich auch Fett, dito

    Zitat von Myfairlady;393083

    Insgesamt musste ich 2 Stunden Geduld haben. Und dann schoss Mister BZ sogar hoch zu 171mg%. das soll nu einer kapieren......
    warum ist das so schwierig zu steuern???



    ist es gar nicht ;), als kleiner Anhaltspunkt

    http://www.famila-nordwest.de/…t-vor-kohlenhydraten.html

    vielleicht liegt bei den schnellen und langsamen KH´s bei Dir die Schwachstelle ?!

    Viel Erfolg

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Danke dass ihr mir zurückschreibt. Der link zur famila führt zu den durchschnittlichen Erkenntnissen, die man über Ernährungswissen weiß. Ich kenne das sehr gut und natürlich stimmt es so wie beschrieben (in der Theorie).
    Aber in der Praxis gibt es eben doch sehr verschiedene Auswirkungen.
    Ich esse seit 30 Jahren Vollwertkost. Stark zuckerhaltige Sachen (Süßigkeiten) esse ich normalerweise nicht, ich brauche sie nicht. Ich habe fast immer ein ähnlich zusammengesetztes Essenspensum, und das würde ich behaupten, sieht sehr gesund aus.
    Was mich wundert, dass mein Insulinbedarf trotz richtiger Berechnung momentan aus den Fugen gerät. Was seit dem Beginn meines Diabtes wunderbar geklappt hat, funktioniert als Rechenformel xxxBE=yyyInsulin nicht mehr.
    Derzeit sind das Süßzeugs für mich nur ein Rettungsnotanker in der Handtasche, wenn ich merke ,dass ich nach unten abrausche. Das mit dem Bounty hat man mir empfohlen dabei zu haben. 1x ein Hypoerlebnis mit Bewußtlosigkeit ohne dass man sie vorfühlt (Schatten voraus), reicht eigentlich.
    Von einem Tag auf den anderen fing mein Insulinbedarf stark zu schwanken an. Ich habe noch nicht raus, woran das liegt.. andere Zipperlein im Spiel??
    Dabei wundere ich mich, dass Traubenzucker, genauso wie Schoko oder Bounty oder Tee mit 7 (!) Teelöffeln Zucker nicht den unmittelbaren BZ -Anstieg aus der Talsohle bewirken. Der TZ im Mund erzeugt auch dazu noch ein ekeliges Gefühl, bäh. Obwohl der Zucker ja von der Mundschleimhaut großteils resorbiert wird, rutscht manchmal der BZ sogar noch weiter runter. Da fühlt man schon die Angst im Nacken. Erst nach 4 oder 5 Stunden finde ich mich auf dem Mt. Everest bei über 230 oder mehr wieder und der bleibt dann da.... Ich kann den BZ dann wieder mit dem "Lasso" herunterholen..... oder wie ein Schlangenanbeter mit der Flöte. Auch Apidra, dieses "Teufelszeug", ist nach meiner Erfahrung dagegen völlig unsensibel, wenn man sich nicht einen Strick um den Hals legen will. Ebenso auch die Geschichte mit den "schnellen" und "langsamen" KH, das ist eben u. U. auch graue Theorie.....


    Ein BZ über 180 fühlt sich bei mir auch scheußlich im Körper an, vor allem im Kopf und in den Augen.
    Und diese Achterbahnfahrerei frustriert mich, weil ich meine Zeit noch mit anderen Sachen verplanen möchte, als nur noch meinem BZ hinterherzulaufen. Und Essen wird zur Strafe.
    Versteht mich jemand???

  • Hallo Myfairlady

    Zitat von Myfairlady;394105

    Was mich wundert, dass mein Insulinbedarf trotz richtiger Berechnung momentan aus den Fugen gerät. Was seit dem Beginn meines Diabtes wunderbar geklappt hat, funktioniert als Rechenformel xxxBE=yyyInsulin nicht mehr.
    [...]
    Von einem Tag auf den anderen fing mein Insulinbedarf stark zu schwanken an. Ich habe noch nicht raus, woran das liegt.. andere Zipperlein im Spiel??


    Vielleicht kommst Du jetzt erst in die Remission? D.h. Dein Körper produziert wieder Insulin und daher hast Du öfters Hypos und der BE-Faktor stimmt nicht mehr?
    Zu den anderen Zipperlein: Z.B. ein Infekt o.ä. kann zu hohe Werte verursachen.


    Zitat von Myfairlady;394105

    Dabei wundere ich mich, dass Traubenzucker, genauso wie Schoko oder Bounty oder Tee mit 7 (!) Teelöffeln Zucker nicht den unmittelbaren BZ -Anstieg aus der Talsohle bewirken.
    [...]
    Ebenso auch die Geschichte mit den "schnellen" und "langsamen" KH, das ist eben u. U. auch graue Theorie.....


    Wie andere schon geschrieben haben: Auch für mich klingt es so, als könnte es tatsächlich an der grauen Theorie der schnellen und langsamen KHs liegen: Wenn Du Deinen BZ schnell wieder hochkriegen willst, dann iss nicht Bounty oder Schokolade mit viel Fett, denn da wird der Zucker nur langsam aufgenommen. Iss Traubenzucker oder trink am besten Saft oder Cola; oder viele empfehlen auch diese Traubenzuckerlösungen (aus der Apotheke), die gehen wohl am schnellsten. Und dann erstmal 15-20 Minuten abwarten, dann sollte Dein BZ sich wieder heben; die Faustregel ist ca. 4mg/dl anstieg auf 1g KH, aber das variiert individuell.


    Zitat von Myfairlady;394105

    Und diese Achterbahnfahrerei frustriert mich, weil ich meine Zeit noch mit anderen Sachen verplanen möchte, als nur noch meinem BZ hinterherzulaufen. Und Essen wird zur Strafe.
    Versteht mich jemand???


    Ja, Achterbahnfahren ist scheußlich; ich hatte das am Freitag, da war ich aber selbst schuld, weil ich nach dem Spritzen zu lang mit Frühstücken gewartet habe und mich quasi selbst abgeschossen habe; danach war ich dann eine Weile zu hoch, weil natürlich gegengegessen und der Bolus war schon fast durch; total doof. Der ganze Tag war im A***. Aber ich hab's dann unter "wieder eine Erfahrung gemacht und hoffentlich was gelernt" verbucht; dass sowas am Anfang ab und an passiert ist normal, denk ich.


    Alles Gute Dir!