Beta-Rezeptoren-Blocker vs. ACE-Inhibitoren

  • Hallo....


    hatte im vorletzten Jahr die Diagnose Bluthochdruck bekommen, nachdem ich einmal hypertensiv Entgleist war und dann eine 24-h-Messung gemacht wurde.
    Dann habe ich bis letztes Jahr Metoprolol (47,5 mg: 1-0-0) (Betablocker) genommen, und zwar auf Rezept meines Hausarztes (nicht Diabetologe, allerdings angeblich lt. Praxisschild irgendwie Diabetes-qualifiziert). Mein Diabetologe war bass erstaunt und meinte, ACE-Inhibitoren wäre bei Diabetikern das mittel der Wahl. Der Hausarzt war, darauf angesprochen, völlig anderer Ansicht, und meinte, Metoprolol wäre für den Blutdruck viel besser geeignet und der Diabetes wäre nur ein Grund auf ACE-Inh. umzusteigen, wenn die Hypowahrnehmung sinkt bzw. die Einstellung merklich schlechter würde.


    Seit letztem Jahr habe ich das Metoprolol dann abgesetzt, weil die Werte auch so in Ordnung waren. Jetzt habe ich allerdings das Gefühl, dass ich länger nimmer drumrumkomme und wieder Anfangen sollte damit.


    - WER hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Wer kann den vergleich ziehen?
    - Und vor allem, wer kennt sich richtig gut damit aus (ist ein Arzt anwesend?)
    - Gibts ne vernünftige Studie zum Thema? Irgendjemand da, der mir diese als pdf zumailen kann? (meine Uni kauft keine Medizin-Paper).


    Danke mal fürs Gedanken machen


    lg max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Moin,


    vielleicht solltest Du mal Tante Google anwerfen.....


    Selber denken macht klug:love:

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • so ich oute mich mal als Arzt: als ACE-Hemmer sind bei Diabetes das Mittel der Wahl (verlängern nachweislich das Leben und schützen die Niere!!). Betablocker verlängern auch das Leben, haben aber diese Nierenschutzfunktion nicht. Deswegen würde man immer mit einem ACE-Hemmer einsteigen und den ggf. mit einem Betablocker kombinieren, wenn das nicht ausrecht.
    Bei Bedarf kann ich das auch noch ausführlicher schreiben, muss bloß los zur Arbeit
    lg
    Katrin

    Wer der Sonne entgegen wandert, lässt den Schatten hinter sich!

  • Laut meines Hausarztes sind Betablocker bei Diabetikern nicht so gerne gesehen, da sie die Hyposymptome verschleiern können. (Herzrasen vor allem)

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Metoprolol ist ja aber ein kardioselektiver Betablocker, und die Hyposymptom-Geschichte ist da ja nicht so sehr von Bedeutung.
    Das mit den Nieren (danke Katrin, interesiert mich sehr, gerne mehr infos...) ist schon relevanter.
    @ Akina: Danke mal;) gib doch mal bei google Diabetes, Bluthochdruck, Betarezeptorenblocker oder ähnliches ein :)

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  • Hallo,


    aus aktuellem Anlass möchte ich mal von meinem Problem berichten:
    Hatte den Sommer über häufig schwindel, dachte erst es wäre die Hitze im Jahr 2015.
    Eine 24h Messung des Blutdruck ergab aber einen zu hohen Puls und Blutdruck (150/100).
    Mein Hausarzt verordnete mir darauf hin direkt Metoprolol 1x47mg/Tag.


    Einige Wochen darauf war ich beim Diadoc:
    Dieser meinte nun, dass dies (solange keine Herzschädigung vorliegt) für einen Diabetiker nicht zu empfehlen sei -> es sollte lieber ein ACE-Hemmer oder Sartan, und wenn Puls noch zu hoch sei, zusätzlich noch ein Calciumantagonist gegeben werden.
    Ich solle doch bitte meinen Hausarzt nochmal darauf ansprechen.


    Daraufhin habe ich nochmal mit dem HA gesprochen.
    Dieser will nach wie vor an den Beta-Blockern festhalten, und hat mir zusätzlich noch ein Sartan verschrieben (Blutdruck passt damit nun seit einigen Wochen sehr gut).


    Die Frage "B-Blocker oder ACE-Hemmer" wirkt auf mich wie so ein Glaubenskrieg zwischen den Ärzten.


    Nun habe ich seit einigen Wochen das Problem, dass mein BZ nicht mehr ganz das macht was ich von ihm erwarte, bzw. gewohnt bin.
    Ich bin mir nicht sicher, doch könnte ich mir vorstellen das dies mit den neuen Medikamenten zu tun haben könnte.
    Zudem habe ich in den letzten 4 Wochen ca. 2 kg zugenommen, glaube nicht das dies nur mit der nahrungsreichen Weihnachtszeit zusammen hängt.


    Hat jemand Erfahrung mit den Auswirkungen von B-Blockern auf den Insulinbedarf?


    Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken meinen Hausarzt zu wechseln,
    da ich mit meinem Diadoc sehr zufrieden bin und diesem irgendwie auch mehr kompetenz in Sachen Blutdruckmedikation zutraue.

  • Schwieriges Thema. Medizinischen Rat willst du wahrscheinlich eher von deinen Ärzten, als vom Insulinclub. Deshalb nur zum anderen Thema: Du musst vielleicht nicht gleich den Hausarzt wechseln. Es gibt noch die Möglichkeit, dir die Blutdruckmedikamente nur noch vom Diabetologen verschreiben zu lassen und den Hausarzt nicht mehr zu diesem Thema anzusprechen bzw. zu befragen. Kann aber auch sein, dass der Diabetologe das gar nicht darf oder nicht kann.

  • Nach den mir bekannten DMP-Verträgen ist es sogar ausdrücklich vorgesehen, daß auch Blutdruckprobleme vom Diabetologen mitbehandelt werden sollen.

  • Bei mir ziehen beide an einem Strang, viel ist da ja eh nicht zu machen. Medikamente einstellen, kontrollieren, nach justieren fertig. Rezepte für den Nachschub stellen beide aus, je nachdem wo ich gerade bin.