So jetzt ist es geschafft und ich habe mit meinem Hypohund Max die Abschlußprüfung hinter mir.
Nach fast 1,5Jahren Ausbildungs Zeit wir wir uns nun formell als Mensch<->Behinderten-Assistenzhundteam überall Zutritt erbeten, wo Hunde normaler Weise nicht so gerne gesehen sind, wie zum Beispiel im Flugzeug, Kino, Restaurant oder Supermarkt.
Der Hund hat so einen Status, der dem eines Blindenhundes vergleichbar ist.
Wobei, das muß auch gesagt werden, das Zutrittsrecht nur derjenige erteilt, der auch das Hausrecht für das jeweilige Gebäude hat.
Aber nun zur Prüfung:
Die Prüfung besteht aus drei Teilen:
A) Verhalten in der Stadt
B) Freilauf (ohne Leine im Wald)
C) Hilfeleistungen des Hundes
Begonnen haben wir Samstag in der Stadt:
Hier hatten wir die Aufgabe, uns in einem Geschäft einer Ladenpassage Zutritt mit unserem Hund zu erbeten.
Dort gingen wir mit dem Hund die Regale ab, der Hund mußte auch mal alleine sitzen bleiben und simulierten auch mal ein paar Hypos zwischendurch.
Weiter haben wir dem Hund auch mal eine Hypoabfrage durch Riechenlassen abverlangt.
Hinzukamen Hundbegegnungen, Fahrstuhlfahrten, Strassenverkehr, Rollstuhlfahrer, Kinderbegenungen, wo der Hund sich immer ruhig und unauffällig verhalten mußte und dennoch aufmerksam Hypos erkennen sollte.
Das war nicht immer leicht, aber wir haben es geschafft.
Am nächsten Tag ging es dann zum Freilauf in den Wald:
Hier wurde der Hund frei ohne Leine laufen gelassen. Dieses wurde geprüft, da Max als Assistenzhund von Leinen- und Maulkorbzwang befreit ist.
Er wurde also los gemacht und ich ging dann ein Stück in den Wald mit ihm.
Hier wurde darauf geachtet, daß der Hund sich viel und oft nach seinen Menschen orientiert.
Wie oft dreht der Hund sich um? Stöbert er irgendwelchen Gerüchen lieber hinterher? Jagd er gar?
Läßt er sich gut abrufen?
Dann ging es auf eine Bank und der Hund mußte sich daneben ablegen.
Es kamen andere Passanten hinzu, zum Teil mit Hunden.
Auch Jogger waren mit von der Partie.
Auch hier war unauffälliges Verhalten, wie guter gehorsam oberstes Gebot.
Wieder eine Hürde geschafft!
Dann war der Teil Hilfeleistung gefragt:
Hier galt es das apportieren von Hilfsmitteln vorzuführen.
Max hat eine Saftflasche apportieren sollen.
Dann fiel mir eine Saftflasche "ausversehen" runter, die mir ein "Passant" plötzlich aufhebt und mir gibt. Dieses mußte Max friedlich erdulden.
Weiter wurde jetzt mit einem Duft-T-Shirt wieder eine Hypo simuliert und Max hatte diese anzuzeigen und das Hilfsmittel(Saftflasche) zu holen.
Und schließlich haben wir alles geschafft und und sind es selber auch.
Dieses war nach langem wieder eines der aufregensten Wochenenden, die ich je erlebt habe.
Gerade Übungen, wie der Freilauf im Wald oder auch die eine oder andere Stadtbegnung, waren nicht immer einfach, da ein vorbeilaufendes Kanninchen oder ein anderer Hund, der weniger gut erzogen ist einem schnell Schweißperlen entstehen lassen.
Aber ein Assistenzhund, der überall Zutritt haben und Diabetikern eine zuverlässige Hilfe sein soll, muß diese Prüfung meistern und das hat letzlich gut geklappt.
Zum Schluß haben alle 7 Teams für ihren Hund die rote Kennweste mit dem Logo bekommen. Puh! :6yes: