Ist der SEA nur eine "Krücke"?

  • Zitat von wiewaldi;265878


    Ich glaube jhowbg meint hier den ungesplitteten Bolus !?


    eben, ich bezweifle das dieser "schneller anrollt" ...
    (lasse mich aber gern vom Gegenteil überzeugen)


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Einen SEA brauche ich nicht, dafür benutze ich gern einen ESA bei Fettigem und auch bei einem Süß-Fettgemisch wie z.B. Kuchen oder Schoki, klappt super :).
    Hier wirds auch wieder bei jedem anders sein, aber wenns funktioniert, warum denn nicht? ;).

  • Zitat von SüsseMaus97;265879


    Fürs Essen hab ich höchstens 6IE für 15BE und ich bin nach 2h nie über 140 gekommen.


    Ich möchte lernen und verstehen wie das möglich ist, bzw. was bei mir anders ist (und warum). Wenn ich nach dem Essen unter 140 bin (1-2h), ist eine Hypo fast vorprogrammiert. Für 15 BE (=180gKH )würde ich 45 IE benötigen was ich mich nicht trauen würde zu spritzen.


    Ist es für Insulinsensitive einfacher gute pp-Werte zu erzielen?


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;265884


    Ist es für Insulinsensitive einfacher gute pp-Werte zu erzielen?


    Das ist ja echt mal eine gute Frage.


    Ich glaube schon. Wenn man davon ausgeht, dass "normales Essen" nach z.B. 2 Stunden vollständig vom Körper "aufgenommen" wurde, passt die "Kurve" ja viel besser zu der Wirkdauer von kleinen Insulinmengen, als zu großen, die wesentlich länger als 2 Stunden wirken.


    Könnte mir vorstellen, dass du damit den Nagel auf den Kopf getroffen hast.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;265887

    Das ist ja echt mal eine gute Frage.


    Ich glaube schon. Wenn man davon ausgeht, dass "normales Essen" nach z.B. 2 Stunden vollständig vom Körper "aufgenommen" wurde, passt die "Kurve" ja viel besser zu der Wirkdauer von kleinen Insulinmengen, als zu großen, die wesentlich länger als 2 Stunden wirken.


    Könnte mir vorstellen, dass du damit den Nagel auf den Kopf getroffen hast.


    Dann kann ich mir ja die Kugel geben:11weinen2:


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Hey Wildrose,


    ich frage mich schon lange wie es möglich ist, kann Dir deswegen deine Frage leider nicht beantworten.
    Meine Ärzte meinen nur immer sowas geht nicht.


    Was ich komisch finde, jedes Jahr spritze ich weniger, aber esse immer gleich viel.


    Früher in den ersten 5 Jahren habe ich fast das 3-Fache wie heute gespritzt.
    Ich habe aber die selben Insuline wie früher, ausser dass das Novorapid dazu kam.


    Fürs Essen selbst brauche ich fast garkein Insulin.
    Aber vom Basalinsulin dafür 26IE, aber selbst wenn ich garnichts esse brauch ich soviel.


    Wenn ich nicht mehr als 3BE esse brauch ich garnie zu spritzen fürs essen, ausser mein Wert liegt über 120 dann muss ich was spritzen.
    Ich versteh das Ganze nicht :11weinen2:
    Eigentlich ist es ja schon voll cool, aber ich möchte es auch verstehen wieso es so ist.

  • Zitat von Wildrose;265893

    Dann kann ich mir ja die Kugel geben:11weinen2:


    LG Wildrose



    Ne net machen *in Arm nehm* brauchen Dich doch

  • Zitat von Wildrose;265884

    Ist es für Insulinsensitive einfacher gute pp-Werte zu erzielen?


    Ob sensitiv oder nicht, man muss wissen, wie mans macht und was die Gründe sind, wenn es (regelmäßig) nicht hinhaut.
    Nach meinen 20 Jahren jetzt mit Diabetes, sind es rückblickend immer Fehler meinerseits gewesen, die ich zu dem Zeitpunkt nur noch nicht einordnen konnte. So besonders ist das alles nicht, überall gibt es Regelmäßigkeiten.

    Easy come, easy go.

  • Ich habe im letzten Urlaub in Frankreich Split mit Erfolg als Ersatz für SEA benutzt. Der Anwendungsfall war das Frühstück, was für meine Verhältnisse viel und mit hohem GI ausfiel (spricht, leckere Weißmehl-Baguettes und Schokocroissant oder auch mal Tarte oder was Göga so beim Bäcker ergattert hat). Nachdem ein paar Tage die Werte vormittags durchs Frühstück echt in die Grütze gingen, habe ich angefangen, einfach ca. 20 min vorher schon mal 1 IE vorzulegen. Hatte den Charme, dass ich erst nach Eintreffen des Frühstücksjägers entscheiden musste, was und wieviel ich esse. Das hat die pp-Werte gut eingefangen und war nicht hypogefährlich, weil die Gesamtwirkzeit des Insulins nicht erhöht war. Wobei ich noch ergänzen möchte, dass die 1 IE vielleicht 20 % der vermuteten Insulinmenge fürs Frühstück waren, also mitnichten ein 50-50 Split.
    Das kann man aber natürlich nur mit etwas Erfahrung machen, daher würde ich das keinem zum Ausprobieren empfehlen, der sich (noch) nicht wirklich mit dem eigenen DM auskennt.


    Was die Frage nach pp-Spitzen und Insulinempfindlichkeit angeht, hört sich für mich plausibel an. Ich reguliere mich im Urlaub gern mal ein wenig down, dann wird's gleich chaotischer mit den pp-Werten. Ist mir dann aber auch wurscht, weil es Urlaub ist und keine Diabetiker-Streberwoche. :D Es sei denn, die pp-Werte fressen sich auf Stunden fest.
    Röschen, da hast du wohl etwas auf den Punkt gebracht. Und nicht die Kugel geben....hast ja den Mr.Pod. ;)


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zitat von Hubi;265932

    Ich habe im letzten Urlaub in Frankreich Split mit Erfolg als Ersatz für SEA benutzt.


    Ich glaube, jetzt hast Du es auf den Punkt gebracht. :6yes:
    Eine ausreichende Insulinwirkung vor dem Futtern legt die Enzymschalter in den Zellen um so dass dann der Hauptbolus, bzw. beim SEA/DEA die Insulinwirkung des Bolus eine direkt einsetzende Glucoseutilisation in den Zellen ermöglicht. Das betrifft erst mal besonders die Leberzellen und im Weiteren dann natürlich auch die Muskelzellen.


    Das Prinzip war auch Thema in Janas wfBR-Thread.


    Bei Fettstoffwechsel abhängigen Resistenzen ist das vielleicht etwas anders. Da hat dann wohl die Menge des Bolus mehr Bedeutung, als das Tempo des Wirkeintritts.
    Das ist natürlich bei TM als Typ 2 Diabetiker, aber vermutlich auch beim Röschen ein mehr oder weniger ständiger Faktor.


    Grundsätzlich ist auch der SEA ein probates Mittel, um Resistenzen (Trägheit der Insulinwirkung) zu senken.


    Gruß
    Joa

  • Also ich habe für mich festgestellt, dass ich manchmal für mein "schnell wirkendes" Insulin Humalog 1 Stunde brauche bis es anfängt den Zucker zu senken, hab das mal im Krankenhaus getestet. Also habe ich meist 2 Stunden nach dem Essen hohe Werte, bevors dann wieder runter geht (also nicht wundern wenn mein hb1C 8 ist). Das lässt sich aber beinflussen, hab ich zum Beispiel Urlaub (dann bin ich körperlich jeden Tag aktiv) wirkt es ganz normal. leg ich mal eine Haferflocken Diät ein wirkt es ganz normal. Aber generell, je höher mein Zucker vor dem essen ist umso langsamer wirkt das Insulin, und ich brauch bei hohen Werten (über 300) deutlich höhere Faktoren. Was aber auch gut klappt ist Fett und Protein Einheiten verzögert nach dem Essen zu spritzen.

    Ich bin doch aus Zucker :regen

  • Zitat von wiewaldi;265878

    Ich glaube jhowbg meint hier den ungesplitteten Bolus !?

    Ja.


    @all:
    Ich denke, dass hier im Fred grad zweierlei splitten in einen Topf geworfen bzw. verwechselt worden sind. Zum Teil wurde vom räumlichen Splitten gesprochen (also z. B. jede Einheit einzeln ein paar Zentimeter weiter zu spritzen) und an anderer Stelle vom zeitlichen Splitten (also einen Teil der Einheiten jetzt und einen anderen Teil zum späteren Zeitpunkt).


    Räumliches Splitten macht die Insulinwirkung schneller und insgesamt kürzer, zeitliches Splitten macht die Wirkung langsamer und insgesamt länger. (Joa, korrigier' mich bitte, wenn ich falsch liege)



    @Wildröschen:
    Vergiß das mit der Kugel, das das ist nicht nett gegenüber den Angehörigen und macht ne riesen Sauerei.:D
    Philosophier lieber mit uns, wir mögen Dich doch...:love: (Wehe einer ruft jetzt "Schleimer")

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • Zitat von jhowbg;265949


    Räumliches Splitten macht die Insulinwirkung schneller und insgesamt kürzer, zeitliches Splitten macht die Wirkung langsamer und insgesamt länger.


    Jep. Klar.
    Ich denke aber Röschen hat einen anderen Denkfehler drin. Sie meint, dass bei einer größeren Dosis im Wirkungsanstieg weniger Insulinwirkung ankommt, als dieses bei einer kleineren Dosis der Fall ist. So eine Art Insulinmengenparadoxon. Je mehr mehr man spritzt, desto weniger Wirkung im Anstieg.
    Wer genug spritzt hätte dann gar keine Wirkung mehr in der Anstiegsphase? :rolleyes: :D


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;265963

    Jep. Klar.
    Ich denke aber Röschen hat einen anderen Denkfehler drin. Sie meint, dass bei einer größeren Dosis im Wirkungsanstieg weniger Insulinwirkung ankommt, als dieses bei einer kleineren Dosis der Fall ist.


    Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube es geht darum, dass bei kleineren Insulinmengen in beispielsweise der ersten Stunde ein höherer Anteil an der benötigten Insulinmenge ankommt als bei großen. Also relativ mehr Insulin, nicht absolut. Das macht für mich durchaus Sinn.


    Nur mal so als Beispiel, die Zahlen, die ich jetzt verwende sind nicht unbedingt richtig: Braucht jemand 3IE für 3BE und wirken diese 3IE 3 Stunden und das Essen braucht 1,5 Stunden bis es vollkommen vom Körper aufgenommen wurde. Dann bekommt derjenige in den ersten 1,5 Stunden 50% der insgesamt benötigten Insulinmenge.


    Braucht jemand 12IE für 3BE, dann wirken die 12IE zum Beispiel 5 Stunden. Das Essen braucht aber auch nur 1,5 Stunden, bis es vollkommen aufgenommen wurde. Dann bekommt derjenige in den ersten 1,5 Stunden nur maximal 30% der benötigten Insulinmenge. Wahrscheinlich noch weniger, wenn man davon ausgeht, dass das Wirkmaximum des Insulins etwa bei halber Wirkdauer liegt. Das führt dann natürlich zu höheren pp-Werten.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Danke an alle die geantwortet haben, aus der Summe erschließt sich für mich das Bild, dass es nicht (nur) daran liegt, das ich mich nicht genügend angestrengt habe .... und das ich mit der Taktik eher weniger Kohlenhydrate pro Mahlzeit zu essen,wohl instinktiv das Richtige gemacht habe... somit hatte mein Nachbar mit seiner spitzen Bemerkung ich könne ja auf "Rohkost" umsteigen nicht ganz unrecht:rolleyes:.


    Anstelle von SEA fahre ich ja auch mit der Taktik ganz gut, eher etwas früher vor der (nächsten) Mahlzeit zu messen/korrigieren (meist 3h pp).


    Hat noch jemand eine Idee warum sich die Problematik im Herbst/Winter verschärft?


    LG Wildrose


    P.S. Ich hatte eigentlich an eine Roché Kugel gedacht:D...

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;265982

    Hat noch jemand eine Idee warum sich die Problematik im Herbst/Winter verschärft?


    Meiner Erfahrung nach braucht man in dieser Zeit mehr Insulin. Habe die letzten Tage auch meine BR hochgeschraubt. Bei mir ist der Grund, dass ich bei so einem ungemütlichen Wetter zur Couch-Potatoe mutiere.

    Zitat von Wildrose;265982

    P.S. Ich hatte eigentlich an eine Roché Kugel gedacht:D...


    An was sonst :D


    Eine Frage zwischendurch. Es klingt manchmal so beiläufig mit, dass es egal ist, welchen Typ Diabetes man hat, was ich nicht teilen kann. Geht es bei dir Richtung Mody Röschen?


    Ich kenne mich zu wenig aus damit, fände es aber spannend, wenn es mal son Thread gäbe, wo die Unterschiede herausgestellt werden, Besonderheiten im BZ-Management und all diese Sachen.

    Easy come, easy go.

  • sera, der Couchpotato reicht mir nicht als Erklärung, da der höhere BZ/Bedarf bei mir schon einsetzte wo ich noch draußen viel aktiv war... Fahrrad und Garten , ich vermute ein bißchen Vitamin D Mangel, da ich das Phänomen jetzt schon den 4-5. Herbst beobachte. Ich bin gerade am recherchieren und werde vielleicht mal einen Selbstversuch starten.


    Mody halte ich für unwahrscheinlich, da es bei uns keine Diabs gibt - mein Opa hatte zwar im Alter >70 "Zucker", der ist aber auch ein seltener Fall in der Familie. Ich bin wohl ein untypischer 1.5 :D ... vielleicht würden bei mir dieses Symlin helfen, aber ich will es auch nicht "übertreiben" - mit BZ <200-220 kann durchaus leben, was ich nicht lustig finde ist, alles ab 250 aufwärts. Wenn man weiß warum es so ist oder zumindest Ansätze findet, kann man es besser "akzeptieren" bzw. damit umgehen.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ja Vitamin-D--Mangel ist in aller Munde. Im Endokrinologikum in München liegen dazu Flyer aus.
    Und ich weiß schon, es ist manchmal anstrengend, wenn man alles tut und es trotzdem so bescheidene Resultate gibt.
    Was ist Symblin?
    Weißt du, was die Besonderheiten bei Mody sind? Ich habe nur mal mitbekommen, dass der Insulinbedarf sich deutlich unterscheidet und dass die typische Typ1er-Rechnerei nicht zielführend ist. Ich hatte vor vielen Jahren mal einen intensiveren PM-Kontakt mit einer Pumpenträgerin mit Mody in einem anderen Forum.

    Easy come, easy go.

  • Zitat von Wildrose;265986

    mit BZ <200-220 kann durchaus leben, was ich nicht lustig finde ist, alles ab 250 aufwärts. Wenn man weiß warum es so ist oder zumindest Ansätze findet, kann man es besser "akzeptieren" bzw. damit umgehen.


    @Röschen
    Schau, da haben wir bereits einen Unterschied. Bei mir ist es schon egal, ob 190, 220 oder 300. Alles um den Dreh führt bei mir zu Schwierigkeiten. Ich fühle mich schlecht und ich muss mit entsprechenden temporären Erhöhungen sowohl beim Basal als auch beim Bolus darauf reagieren. Das Interessante ist, entweder läuft es gut, dann fast problemlos oder es läuft eben schlecht mit entsprechenden Auswirkungen und einem höheren Arbeitsaufwand.

    Easy come, easy go.

  • Zitat von sera;265994

    @Röschen
    Schau, da haben wir bereits einen Unterschied. Bei mir ist es schon egal, ob 190, 220 oder 300. Alles um den Dreh führt bei mir zu Schwierigkeiten. Ich fühle mich schlecht und ich muss mit entsprechenden temporären Erhöhungen sowohl beim Basal als auch beim Bolus darauf reagieren. Das Interessante ist, entweder läuft es gut, dann fast problemlos oder es läuft eben schlecht mit entsprechenden Auswirkungen und einem höheren Arbeitsaufwand.


    Naja ich mein ja natürlich nicht Nüchternwerte;), das ich morgens mal >180 rauskomme ist eine Seltenheit, Nüchternwerte >150 machen aber meistens Dauerärger. Da bin ich aber dran, da ich um diese Problematik weiß. Beim Tragen eines Sensors siehst Du aber locker mal einen 300er nach dem Essen, auch wenn der BZ nach 3h wieder "normal" ist (aus meiner hauptsächlichen Nichtsensorzeit, weiß ich das es kein Meßfehler ist:11weinen2:). Die Frage Ausgangsfrage war ja, ob in solchem Fall ein SEA überhaupt was bringen würde - ich meine nein.


    Bezüglich Vitamin D habe ich den anderen Thread hochgeholt, ich habe da gestern auch gegugelt und es scheint ja auch einen Zusammenhang zu Autoimmunerkrankungen zu geben, die Frage wäre, ob es was "hilft" wenn die Krankheit schon da ist.


    Symlin spritzt man zu dem Mahlzeiten, um einen pp-Anstieg zu verhindern. (eher in USA als bei uns)


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg