Vererblichkeit von Typ 1 durch Vater

  • Liebe Forumsmitglieder,


    Wir brauchen eure Hilfe. Wir sind ein junges Paar mit 27 bzw 28 Jahren. Ich bin ein Mann, der mit 14 Jahren diese Krankheit bekommen hat. Meine Freundin ist gesund, ebenso meine gesamte Familie. Wir leben fast 3 Jahre zusammen und jetzt denken wir über unseren Nachwuchs . Wir haben große Angst davor, dass usere Kinder diese Kranhkeit bekommen könnten. Welche Möglichkeiten gibt es, um zu wissen ob unser Kind das bekommt oder nicht? Gibt es eine Impfung / Prävention? Kann man in der Schwangerschaft einen DNS-Test machen? Falls ja, wieviel kostet es ungefähr?  Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass unser Kind diese Krankheit bekommt?


    Wir haben schon über Spermabank nachgedacht. Gibt es hier jemanden, der das gemacht hat?


    Dann haben wir noch ein anderes Problem.
    Meine Freundin liebt mich sehr. Sie hat mich sehr unterstützt. Nicht jede Frau wird mit einem Mann mit dieser Krankheit leben wollen. Sie kocht jeden Tag gesundes Essen, hält unsere Wohnung sehr sauber und hält mich in sehr positiver Stimmung. Aber sie hat Depressionen bekommen wegen den Ideen über ein gemeinsames Kind. Meine Freudin denkt dass ein Kind von einem Mann mit Typ1 mehr Unterstützung braucht, weil es schwächer und anfälliger ist.


    Sie will es nicht in den Kindergarten geben. Die Eltern von meiner Seite leben 4 Stunden weit entfernt in einem Haus und wollen nicht helfen. Sie haben mir nie geholfen, sogar wenn ich in Krankenhaus 2 wochen verbracht habe. Nur sie hat mich besucht und jeden Tag gesagt, dass alles gut wird. Aber jetzt hat sie meine Eltern gebeten mit dem geplantes Kind uns zu helfen. Sie haben sehr negativ reagiert und haben gesagt, dass das nicht unsere Problemen sind. Und sie werden nicht helfen. Und seit diesem Moment weint sie jeden Tag. Und ich weiß nicht, was ich tun soll. Meine Eltern denken sehr wenig über Typ I DM, weil sie außer mir niemanden kennen mit dieser Krankheit. Dazu sie respektieren meine Freundin gar nicht und waren auch sehr kalt zu ihr.
    Wie kann ich das ändern? :pupillen:


    Die Eltern von meiner Freundin freuen sich sehr auf unseren Nachwuchs und wollen uns unterstützen, aber auch sie haben sehr große Angst, dass das Kind diese Krankheit bekommt. Nur das Problem ist, dass sie in einem anderen Land derzeit leben.


    Vielen lieben Dank für eure Hilfe!
    :help:

  • Beim Typ1 ist das Risiko gar nicht so hoch, dass deine Kinder diesen auch entwickeln.

    Zitat

    Das Spektrum der Vererbungswahrscheinlichkeiten beginnt demnach bei einem mehrfach erhöhten Risiko von 3%, falls ein Elternteil am Typ 1-Diabetes erkrankt ist. Sind beide Eltern betroffen, liegt das Risiko pro Kind bei 10–20%. [aus: Hien, Böhm - Diabetes-Handbuch, Eine Anleitung für Praxis und Klinik; 6. Aufl. 2012, Springer-Verlag]


    anders sieht es da beim Diabetes Typ 2 aus:

    Zitat

    Der Typ 2-Diabetes zeigt eine hohes Maß an Vererblichkeit. Entwickelt ein Elternteil einen Typ 2-Diabetes, so besteht eine Wahrscheinlichkeit von 40%, dass diese Krankheit weitervererbt wird.


    Deshalb braucht ihr euch meiner Meinung nach gar nicht so große Sorgen zu machen, dass euer mögliches Kind auch einen Diabetes Typ 1 entwickelt, denn gegenüber der gesunden Bevölkerung ist die Wahrscheinlichkeit nur wenig erhöht.
    Vorhersagen und vorzeitig eingreifen kann man leider noch nicht, da über die Ursachen zu wenig bekannt ist.


    Und nun zu dem Fall, dass ein Kind (das schon auf der Welt ist) doch einen Typ 1 Diabetes entwickelt:
    Die Wahrscheinlichkeit lässt sich inzwischen recht gut bestimmen, indem man nach den entsprechenden Antikörpern im Blut schaut.
    Außerdem: Die Therapiemethoden werden doch immer ausgefeilter und einfacher. Hier sind auch einige Eltern am Board, die bestimmt was dazu sagen können, aber ich glaube nicht, dass diese Kinder schwächer sind.
    Ich kenne selbst aus dem Bekanntenkreis Menschen, die seit ihrer Kindheit auf Insulingabe angewiesen sind und ein quasi normales Leben führen, abschlossenes Studium guter Job etc..

  • Lieber Emil,


    wie du ja bei dir selbst siehst - sogar wenn die ganze Familie gesund ist, kann man an Diabetes Typ 1 erkranken. Bei mir ists auch so, außer mir sind alle gesund. Und wie icarus schon geschrieben hat, auch wenn ein Elternteil Typ 1 hat, ist das Risiko bei 3 %, was ich persönlich nicht besonders hoch finde. Wie geht es dir denn selbst mit deinem Diabetes? Kommst du gut klar oder macht ihr euch möglicherweise deshalb so große Sorgen, weil deine eigene Krankheit dir große Angst macht?


    Ein Kind zu bekommen bedeutet immer das Risiko einzugehen, dass es nicht gesund ist. Außer Diabetes gibt es noch 1000 andere mögliche Krankheiten und Komplikationen. Trotzdem bekommen jeden Tag viele Eltern gesunde Kinder!! Mein Mann und ich planen ebenfalls ein Kind, obwohl ich Diabetes 1 und Zöliakie habe. Schau dich mal im Forum um, es sind hier viele Schwangere und Eltern mit Diabetes unterwegs.


    Eine Impfung gibt es nicht. Ich habe mal gelesen dass (angeblich) manche Dinge das Risiko senken können, z.B. sollen gestillte Kinder weniger häufig Diabetes bekommen als solche die mit Fläschchennahrung gefüttert werden. Ich selber wurde aber auch gestillt und habs trotzdem bekommen, also verlassen kann man sich natürlich nicht drauf ;)

    Dann haben wir noch ein anderes Problem.
    Meine Freundin liebt mich sehr. Sie hat mich sehr unterstützt. Nicht jede Frau wird mit einem Mann mit dieser Krankheit leben wollen. Sie kocht jeden Tag gesundes Essen, hält unsere Wohnung sehr sauber und hält mich in sehr positiver Stimmung. Aber sie hat Depressionen bekommen wegen den Ideen über ein gemeinsames Kind. Meine Freudin denkt dass ein Kind von einem Mann mit Typ1 mehr Unterstützung braucht, weil es schwächer und anfälliger ist.


    Sie will es nicht in den Kindergarten geben.

    Das klingt für mich so als würde deine Freundin denken das Kind sei schwächer und anfälliger, auch wenn es selbst nicht Diabetes hat - nur weil sein Vater Typ1 ist. Oder verstehe ich dich falsch?


    Also nur weil du Typ 1 hast, ist dein Kind nicht automatisch kränklich oder schwach!! Selbstverständlich kann es in den Kindergarten gehen.
    Sogar falls es tatsächlich im Kleinkindalter Diabetes bekommen sollte, kann es in den Kindergarten gehen - ich habe damit keine Erfahrung, da noch keine Kinder und ich selbst erst mit 17 erkrankt bin, aber ich weiß von Eltern, die die Kindergärtnerinnen "geschult" haben was zu tun ist und ihr Kind sehr wohl in den KiGa schicken.


    Versucht euch nicht so große Sorgen zu machen!! Viele Eltern mit Diabetes bekommen gesunde kräftige Kinder!!!
    Und hier im Forum bekommt ihr sicher auf viele Fragen eine Antwort oder trefft Leute in der selben Situation! Alles Gute euch beiden.

  • Hallo Emil,


    keine Panik !!!!


    Bin 40 Jahre, habe seit 30 Jahren Diabetes und bin nach 25J. Diabetes Papa geworden.


    Zuvor waren wir, weil wir auch Bedenken hatten, bei einem Humangenetiker.


    Dieser sagte uns, das Diabetes eine erworbene Krankheit, ähnlich einer Allergie sei. Die Wahrscheinlichkeit der Vererbung sei unter 10% und habe zunächst mal keine große Bedeutung.


    Heute ist mein Kind 5 Jahr, quicklebendig, und erfreut sich bester Gesundheit.
    Im Vergleich mit ihren Kindergartenkindern ist Sie sogar überdurchschnittlich entwickelt (Größe,Intelligenz etc), was bei den regelmäßigen U- Untersuchngen durch die Kinderärztin bestätigt wird.


    Also alles super.


    Deine Bedenken sind sicher etwas berechtigt, aber ich kenne auch Eltern wo beide Typ1 sind, und gesunde Kinder haben.


    Ich rate Dir das ganze nicht über zu bewerten. Ob ein Kind gesund ist oder nicht, hängt von so vielen Faktoren ab( Alter(je jünger desto gesünder) Alkohol, Rauchen,Umstände während der Schwangerschaft, Umwelt, und und und.


    Auch gesunde Eltern können kranke Kinder haben.


    Mach Dir nicht so viele Gedanken.

    Schatten löschen die Sonne nicht aus.

  • Dankeschön für die Antwort!
    Wir sprechen über Kindergarten nicht nur einfach ohne Grund. Wenn wir über ein eigenes Kind nachgedacht haben, haben wir versucht möglichst Kontakte mit Diabetikern aufzubauern. Und haben 2 Familien gefunden, wo der Vater dieser Krankheit hat.
    Erstes Beispiel. Er hat sich über Karriere gekümmert, hat eine Wohnung gekauft und mit 38 hat er sich verheiratet. Am Anfang war alles wunderbar schön, sie haben eine Tochter gekriegt und waren glücklich. Dann mit 4 Jahren hat diese Tochter auch Typ 1 bekommen und sie wurde im Kindergarten nicht aufgenommen wegen ihrer Insulinpumpe. Seine Frau musste weiterhin über eigene Karrieremöglichkeit vergessen. Und in einem Moment haben wir von ihr erfahren, dass die beiden geschieden sind. Und er macht derzeit 2 Operation am Auge.
    Hier ist sehr schwer zu beurteilen, wer schuld war. Seine Mutter konnte nicht mit ihrer Enkelin zu Hause bleiben, auf Grund ihres Alters, sie ist nach 70 schon. Sie konnte diesen Stress und Schock nicht aufhalten...
    2 Beispiel: eine Frau aus der Arbeit von der Tante meiner Freundin. Diese Frau hat mit einem Mann Sex gemacht und ist plötzlich schwanger geworden. Sie hat nicht gewusst über seine Diagnose. Damals gab es noch keine Insulinpumpen, er hat sich gespritzt. Also, zusammen aus irgendwelchem Grund waren sie nicht. Und Mit 16 Jahren, hat die Tochter Diabet Typ 1 bekommen.


    Ja, das ist eine sehr schwere Wahl, ob man ein eigenes Kind wünscht. Unter dieser Frage stehen sehr viele tiefe Komponenten. Ist das nicht so FAHRLÄSSIG durch Rose-Rote Brille die Welt zu sehen? Wird jemand von euch einen Herd einschalten und 5 Stunden aus der Wohnung laufen? Und sich selbst sagen, alles ist gut. Die Wahrscheinlichkeit, dass es brennen wird ist sehr gering. Nur die 3 unterschiedlichen Varianten gibt es, entweder die Wohnung wird komplett zerstört, entweder nur mit einem Teil und man hat noch eine Chance Feuerwehr zu rufen, oder die Wahrscheinlichkeit, dass vom elektrischen Herd ein Feuer kommt ist so gering und man braucht nicht nachzudenken.
    Im Strafrecht lernt man über aktives Tun und Unterlassen und Fahrlässigkeit. Ist das nicht das selbe mit Typ I?
    Es fühlt sich nur so verdammt fahrlässig an, mit dieser Krankheit Kinder zu planen, deren Leben dadurch in die Brüche gehen könnte.


    Weiß jemand, in welchem Alter kann man beim Kind die Antikörper im Blut messen?
    Ich wünsche mir wirklich, dass morgen oder übermorgen kommt ein Tag, wo wir alle gesund sein werden! Und diese Krankheit wird mich, meine Partnerin und unseres zukunftiges Kind nicht mehr quälen...

  • Kann nicht bestätigen, dass mein Leben durch den Diabetes in die Brüche gegangen ist bzw. geht...


    Wie andere hier schon sagten, es gibt noch Millionen anderer Krankheiten die ein Baby gesunder Eltern bekommen KÖNNTE...das Risiko geht einfach jeder ein der sich dafür entscheidet, ein Kind in die Welt zu setzen...Also versucht das mal ein bisschen lockerer zu sehen :-)


    Es ist doch auch nicht so dass Diabetiker kein eigenständiges Leben führen können, oder 24/7 auf Hilfe angewiesen sind...

  • lieber emil,


    du beschreibst ja recht schön, wo der hase im pfeffer liegt: fehlende akzeptanz des diabetes - in den befreundeten familen, die diabetische kinder bekommen haben, bei der umwelt (kindergarten) und vor allem wohl auch bei dir und deiner partnerin. ich fühle mich ein ganz bisschen diskriminiert, wenn ich deine posts lese: diabetes ist kein unfall, ist nicht lebensbedrohlich, und kinder kriegen niemals fahrlässig. diabetes ist keine krankheit, sondern ein merkmal oder eine leichte behinderung, viele hier im forum schreiben auch "bedingt gesund". auf was will man denn alles testen, und dann wegen eines diabetes-risiko kein kind bekommen? dann würde ich ja eher sagen: keinen führerschein machen, keine risiko-sportarten etc. ich hatte 10 jahre migräne - das war schlimm. und kaum vorher genetisch absehbar. meine persönliche meinung: du und deine partnerin sollten vielleicht mal ganz grundsätzlich über deinen diabetes nachdenken und fragen, welche verletzungen es da gab, welche probleme in der vergangenheit, und wie ihr es schaffen könnt zu einer womöglich positiveren sicht (ohne opfer-gefühle) zu kommen. das würde sicher insgesamt weiterhelfen.


    um die angst während einer schwangerschaft trotz aller anderen bemühungen zu verringern, könnt ihr einen genetischen test vorher machen. es gibt sicher dafür ein labor in eurer nähe, bzw. sollten das diabetologe und hausarzt wissen. ich würde mir aber vorher überlegen, ab welchem prozentsatz ihr dann entscheiden würdet, dass ihr kein kind wollt: ab 3%, ab 10%, ab 50%? sollte ein relevantes risiko da sein, könnte man genausogut überlegen, nach der mgl. geburt in eine der studien zur präventation zu gehen, in denen regelmäßig antikörper bestimmt werden und maßnahmen getroffen werden, wie z.B. die gabe von vitamin D3 oder insulin oral. führend und sehr nett ist das team um prof. ziegler in münchen, da kann man sich sicher auch hinwenden, um zu erkunden, welche studien wo gerade rekrutieren. http://www.forschergruppe-diabetes.de/index.php/de/


    will man all das nicht (studien), kann man nach der geburt auch selbst ein wenig tun - macht allerdings eigentlich nur sinn bei einer nachgewiesenen genetischen veranlagung, bzw. einem nachweis von antikörpern. die zur zeit gehandelten umweltbedingungen, die einen typ1-DM begünstigen sind: nicht-stillen, glutenhaltige nahrung im baby-alter, insgesamt sollte man auf eine gute vielseitige ernährung achten, vitamin D3-mangel (kann man zuführen, oder auch: ab in die sonne), übermäßige hygiene. auch stammzellen aus nabelschnurblut zu entnehmen, mag eine möglichkeit sein für spätere therapieangebote. das kostet, aber ich glaube nicht viel.


    außerdem könnt ihr euch auch klarmachen, dass die behandlungsmethoden heutzutage viel viel besser geworden sind, und dass das mit dem kindergarten bei einem gut geschulten kleinkind und gut geschulten eltern als einzelfall zu betrachten ist.


    viel glück, h

  • Du fragst nach der Schuld für eine Krankheit mit eher geringen Vererbungsrisiko. Das ist völlig unzulässig in diesem Rahmen, da die Ursachen nicht hinreichend geklärt sind.
    Es gibt mindestens genauso viele äußere (nicht genetische) Ursachen: Umweltgifte, Ernährung, Sonnenlicht etc..
    Die betroffenen Kinder deiner Bekannten hätten auch ohne einen erkrankten Verwandten Diabetes bekommen können. Genetik ist keine Einbahnstraße und hier ist nicht 1 + 1 = 2.


    Um mal einen Vergleich zu finden. 3-5% der Kinder von einem Elternteil mit D.m. Typ 1 entwickeln selbst einen Typ 1. Das ist reine Statistik.
    Die Chance beim Kniffeln mit dem ersten Wurf eine große Straße zu machen ist ebenso ~3%. Manchmal passiert das. Sogar mehrmals hintereinander. Meistens aber nicht und es kommen ganz andere Kombinationen dabei heraus.


    Wie ich schon geschrieben habe, gibt es andere Krankheiten, deren Erbbarkeit viel höher ist. Am prominentesten:
    - Allergien (die meisten Kinder mit Allergien, haben auch Eltern mit Allergien), und in schweren Fällen ist eine Allergie schlimmer als Diabetes.
    Es gibt auch erbliche Veranlagung zu Krebs, Bandscheibenvorfällen, Epilepsie, Haarausfall, Fehlgeburten, Anämien, usw. usw.


    Es kann sogar sein, dass deine Freundin zwar gesund ist, aber die Erbanlagen für Krankheiten (z.B. Diabetes Typ 1) in sich trägt und dann wäre sie auf einmal Schuld ohne, dass sie es wusste.
    Wenn wir so anfangen dürfte keine Mensch mehr Kinder kriegen, denn auch (scheinbar) völlig gesunde Menschen können kranke Kinder bekommen.



    Deshalb: Überlegt euch, ob ihr ein Kind wollt.
    Falls ja -> Macht euch eins :)
    Falls nein -> Dann eben nicht.
    Aber sucht nicht Schuld und Ursache für etwas, dass auch die klügsten Wissenschafter noch nicht durchblickt haben.

  • Es fühlt sich nur so verdammt fahrlässig an, mit dieser Krankheit Kinder zu planen, deren Leben dadurch in die Brüche gehen könnte.

    Und diese Krankheit wird mich, meine Partnerin und unseres zukunftiges Kind nicht mehr quälen...

    Hi Emil,
    angenommen du hast ein Kind und irgendwann im Laufe seines Lebens bekommt es auch Diabetes T1. Glaubst du es wird dir vorwerfen, dass durch dich sein Leben in die Brüche gegangen ist? Es verdankt dir, dass es überhaupt geboren wurde!
    Vielleicht bin ich zu optimistisch, aber auch mit DM ist mein Leben keine "Qual", und es ist nach dieser Diagnose keineswegs in die Brüche gegangen. Natürlich gibt es Schwierigkeiten und Probleme, Ängste vor Folgeschäden usw., aber empfindest du es denn das Leben als Qual?


    Die Behandlungsmethoden werden laufend besser, alleine seit meiner Diagnose vor 13 Jahren hat sich viel getan und diese Entwicklung wird fortschreiten. Ein Kind das in der Zukunft irgendwann erkrankt, wird es also jedenfalls einfacher haben als wir es anfangs hatten.


    Wenn ihr es als fahrlässig anseht, trotz Krankheit ein Kind zu zeugen, solltet ihr vielleicht tatsächlich über andere Wege nachdenken, wie z.B. Adoption. Wie ich schon in meinem ersten Beitrag geschrieben habe, bin ich anderer Meinung, aber diese Entscheidung muss jedes Paar für sich treffen.

  • Danke icarus und Hannah für Eure Beiträge!


    Ich glaube auch nicht, dass es an den Überlegungen zur Vererbungen liegt. Es ist die Akzeptanz des Diabetes, an der es hängt! Arbeitet daran, Deinen Diabetes richtig anzuerkennen und anzunehmen. Diabetes ist keine Krankheit. Ein Organ unseres Körpers arbeitet nicht mehr, wir müssen das fehlende Hormon von aussen zuführen. Ich fühle mich durch den Diabetes nicht krank, wie viele andere hier vom Forum auch nicht.


    Mein Cousin hat auch Typ 1 (Typ 1 wie auch Typ 2 liegen bei uns in der Familie), hat 2 Kinder und beide sind pumberlgsund! Sollte der Diabetes bei einem der Kinder/beiden Kindern auftreten, so ist das Wissen doch vorhanden und sie können das Kind/die Kinder bestmöglich behandeln.
    Heutzutage sind die Behandlungsmethoden und -möglichkeiten doch sehr viel ausgefeilter und besser als noch vor 25 Jahren - Gott sei Dank! Das sollten wir schon als Diabetiker selbst erkennen und nutzen.


    Gruss,
    Surferin

    Einmal editiert, zuletzt von Surferin ()

  • Oh man, wenn ich das hier so lese, bekomme ich richtig Mitleid mit mir, weil ich so eine schlimme Krankheit habe! 8|


    Ne, mal ernsthaft: Emil, du musst echt was an deiner Einstellung tun! Wenn du dich so gequält fühlst, dann machst du was falsch, ganz ehrlich. Und woher deine Freundin ihre extrem negative Einstellung dem Diabetes gegenüber hat, liegt dann wohl auch klar auf der Hand. Vielleicht solltest du erst mal deine Probleme mit dem Diabetes in den Griff bekommen, bevor du dir Gedanken über ein Kind machst. Sprich doch mal deinen Diabetologen darauf an!


    hannah: Ich würde dir ein "Danke" geben, wenn es die Funktion noch gäbe, deshalb eben hier: Danke für deinen Beitrag! :sekt:

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ich kann mich da meinen Vorrednerinnen nur anschliessen.


    Wenn Du (ihr) so an das "problem" kinder herangeht.....lasst es zum wohle des ungeborenen !!!


    Holt euch nen Hund und werdet glücklich....


    Sorry für die Boshaftigkeit, liebt euch einfach...und dann...


    Dat sacht euch nen vater von 3 kindern.

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Also ich verstehe den Sinn eines Gentests nicht. Natürlich hast du bestimmte Gene die den Typ1 auslösen können. Ob diese weitervererbt wurden kann man natürlich erst am Kind testen und dessen Risiko für die Entwicklung eines Diabetes abschätzen. Also an wem willst du jetzt den Gentest vornehmen lassen;
    an dir? >bringt nichts;
    am Kind? >dann ist es doch schon da, was meinst du was es dir bringt wenn du weisst, dass dein Kind vielleicht irgenwann mal Typ1 bekommt? Da lebe ich doch bis dahin lieber etwas unbeschwerter.


    Also keine Pferde scheu machen; ich habe 2 Kinder (21 + 17) und beide sind kerngesund.


    Hier noch was zu lesen:
    http://www.spiegel.de/gesundhe…erkrankheit-a-863347.html


    LG

    Einmal editiert, zuletzt von karlhof ()

  • Öhm....


    dann las es doch mit den Kindern sein !!!


    Wenn Du so zweifelst. Was soll das erst werden wenn das Kind dann da ist ???


    Übrigens läuft' s schon seit Millionen Jahren so.
    Nennt sich genetische Selektion.
    Wer mit den herrschenden Umweltbedingungen klar kommt überlebt und pflanzt sich fort, wer nicht geht vor die Hunde.


    Hast Du überlebt ??? Also ..dann pflanze Dich fort.. was soll schon geschehen .


    Sicher würdest Du mich nun als naiv bezeichnen, aber wem tust Du einen Gefallen wenn euer Kind ungeboren bleibt ??


    Dem humanoiden Genpool der Menschheit sicher nicht.


    Das Leben an sich ist schon immer ein Risiko....deshalb hab ich auch keine Lebensversicherung.


    PS: Wollte das Ganze mal von einer anderen Seite beleuchten. Sieh Dir nicht immer nur die schlechten Beispiele an.


    Klappt schon.

    Schatten löschen die Sonne nicht aus.

  • Da fällt mir noch eine interessante Story ein.


    Ein Bekannter hatte seinerzeit schon weit vor seinem ersten Kind erzählt: Wenn er ein behindertes Kind hätte würde er sich scheiden lassen.


    Heute: Kinder ist gesund , geschieden ist er trotzdem.


    Problem liegt also wo anders.

    Schatten löschen die Sonne nicht aus.

  • Hallo,
    ich bin gerade schwanger und ich muss sagen, die Frage, ob unser Kind meinen Diabetes erbt, haben wir uns mal kurz gestellt und dann als irrelevant zur Seite gelegt. Außerdem hat mein Mann einen Gendefekt, der sein Risiko für einen Herzinfarkt stark erhöht (sein Vater ist daran mit 24 Jahren verstorben). Der könnte also auch vererbt werden. Aber für uns ist das trotzdem kein Grund, auf Kinder zu verzichten. Ein Leben mit einer Krankheit (noch dazu einer, die gut behandelbar ist) ist doch viel besser als gar kein Leben.
    Sowohl ich als auch mein Mann sind froh, geboren worden zu sein. Und unser Kind wird das sicher auch sein. Und falls doch nicht, hat es wenigstens irgendwann die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, ob es weiterleben will oder nicht... (auch wenn das jetzt hart klingt)


    LG, DiabMaus

  • Mein Vater hatte auch Typ1 Diabetes und ich bin froh dass es mich gibt, auch wenn der DM das Leben nicht immer einfach macht.

    Ich bin doch aus Zucker :regen

  • Mein Vater hatte auch Typ1 Diabetes und ich bin froh dass es mich gibt, auch wenn der DM das Leben nicht immer einfach macht.

    Das ist genau meine Meinung! In meiner Familie wird das anscheinend auch väterlicherseits vererbt, auch wenn das ja wohl noch nicht final geklärt ist, aber trotzdem möchte ich sagen, dass ich sehr froh bin am Leben zu sein. Klar ist es keine leichte Entscheidung, ob man eine solche mögliche Erkrankung einem Kind zumuten will, aber wir reden hier auch nicht von einem Todesurteil. Wenn man dem Kind, das potenziell krank zur Welt kommt, früh genug beibringt, dass es auf bestimmte Dinge achten muss, dann wird es für dieses Kind absolut in Fleisch und Blut übergehen. Ich persönlich finde, dass es da vor allem auf den vernantwortungsbewussten Umgang der Eltern mit der Problematik ankommt . . .

  • Als ich das so gelesen habe war auch mein erster Gedanke, dass eure Probleme und Zweifel ganz wo anders liegen. Die mangelnde Unterstützung durch eure Eltern trägt vielleicht generell zu eurer Verunsicherung bei. Ein Kind ist eine große Verantwortung, und ihr steht damit dann quasi alleine da. Vielleicht solltet ihr erstmal grundsätzlich planen und überlegen ,wie ihr mit einem Kind zurecht kommen würdet...ganz ohne Gedanken an die Krankheit.

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken...aber oft ganz süß... :essen:
    Wer mein Leben sehen will, guckt hier : www.a-ende.de , Andreas Minifarm.