Stationäre Einstellung im Krankenhaus wegen neuer Pumpe??

  • Hallo zusammen,


    Hat man euch auch ins Krankenhaus geschickt (3 Tage, 2 Übernachtungen) wegen Umstellung auf die Pumpe?


    Habe die Pumpe von der KK für die Schwangerschaft genehmigt bekommen und muss jetzt wohl erst einmal stationär eingestellt werden.
    Ist sowas so lange notwendig??? Soll ich umstellen? Ich entbinde in 10 Wochen und frage mich ob es sich noch lohnt.


    Habe etwas Angst vor der Umstellung an sich. Ich weiß, dass ich froh sein kann, dass mir die Pumpe (medtronic) genehmigt wurde, aber trotzdem scheue ich mich davor und weiß nicht wie es wird, wenn mich ständig am Bauch etwas begleitet, was ich vorher einfach in die Tasche stecken konnte.


    Danke für eure Antworten!!!

  • Hallo Karina199!


    Ich werde ab morgen auch für ein paar Tage in die Klinik kommen zwecks (Neu-)Einstellung auf die Pumpe...man kann das Ganze allerdings auch ambulant machen, wenn ich mich richtig erinnere...


    Mit der Aufregung/Angst bist du nicht alleine...ich bin auch schon sehr gespannt wie ich auf mein neues Anhängsel reagieren werde... :-)

  • Ich bim im April auf meine erste Pumpe umgestellt worden. Ich hatte damals die Wahl zwischen einer Woche Umstellung stationär im Krankenhaus und einer Woche ambulant bei meiner Diabetes-Assistentin in meiner Dia-Praxis. Ich habe mich damals für ambulant entschieden, da ich in der Praxis seit Jahren gut betreut wurde.


    Da war ich aber auch die ganze Woche krank geschrieben und bin jeden Tag zwischen 1 und 3 Stunden in der Praxis gewesen.


    Die frei Zeit - egal ob stationär oder ambulant - benötigt man aber auch, um sich gut auf die Pumpe einzustellen und den Umgang zu lernen, damit es anschließend im Alltag problemlos funktioniert. Ich auch skeptisch, als der Pumpenantrag raus ging. Konnte mir auch nicht vorstellen, immer mit diesem "Zugang im Bauch" rumzulaufen. Aber nach vier Monaten Pumpe inklusive meinem ersten Urlaub möchte ich meine Pumpe nicht mehr hergeben. Meine Werte sind deutlich stabiler geworden und ich bin im Vergleich zum Pen viel flexibler mit der Pumpe.


    Ich wünsche euch beiden alles Gute für die Umstellung!

  • Ich war damals (2002) für 10 Tage zur Pumpeneinstellung
    im Krankenhaus. Ich fand es toll, nicht nur weil jederzeit
    ein Ansprechpartner in der Nähe ist. Sondern es waren ja
    noch mehr Diabetiker zur Pumpenschulung. Und der Austausch
    mit diesen war für mich "erfrischend".


    Warum soll sich die Umstellung nicht lohnen, oder musst du
    die Pumpe nach der Entbindung wieder abgeben?


    Normalerweise gewöhnt man sich recht schnell an das
    "Anhängsel" und merkt die Pumpe auch nicht als solches.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Ich mag das Krankenhausklima nicht. Vielleicht sehe ich das auch zu kritisch.
    In der Klinik werden kaum andere Diabetiker sein. Ich denke meist, dass ich das auch alleine zu Hause oder ambulant schaffe...
    Aber da ich die Pumpenauswirkungen kaum einschätzen kann, ist es natürlich auch gut möglich, dass man am Ende froh ist, unter Betreuung zu stehen.


    Jeder der eine Pumpe trägt, will sie nicht mehr missen. Vielleicht werde ich das auch irgendwann sagen :)
    Aber ich weiß nicht, ob ich sie wieder abgeben muss. Meine KK hat in der Bewilligung nur geschrieben, dass man die ca. 2000€ übernimmt. Das wäre ja eigentlich komisch, wenn ich die Pumpe dann nach ein paar Wochen wieder abgeben müsste. Oder?


    Viele hier im Forum haben diese omnipod. Mein Arzt hat die von Medtronic beantragt. Warum auch immer...

  • Mein Arzt hat die von Medtronic beantragt. Warum auch immer...


    Die meisten Arztpraxen haben eine "Lieblingspumpe", mit der sie sich am Besten auskennen und die sie dann auch ihren Patienten am Liebsten empfehlen. Da kommt dann auch häufiger die entsprechende Firmenvertreterin vorbei und informiert über Neuerungen etc.


    Bei meiner Arztpraxis ist es die Aviva Combo von Accu-Chek. Meine Krankenkasse hatte mir damals die Wahl zwischen zwei Pumpen genehmigt (u. a. Accu-Chek). Hätte ich die andere Pumpe genommen, hätte ich die Einweisung im Krankenhaus machen müssen, da sich meine Praxis mit der Pumpe nicht auskennt.


    Bei mir war anfangs auch nicht klar, ob meine Pumpe auf Dauer oder nur zur Probe genehmigt war. Ein kurzer Anruf meiner Ärztin bei der Pumpenfirma (die rechnet ja die Pumpe mit der Krankenkasse ab) hat mir dann die Gewissheit gegeben, dass sie sofort endgültig und nicht zur Probe genehmigt wurde. Also bitte doch mal deinen Arzt, ob er bei Medtronic mal nachfragen kann.

  • Ich mag das Krankenhausklima nicht. Vielleicht sehe ich das auch zu kritisch.
    In der Klinik werden kaum andere Diabetiker sein. Ich denke meist, dass ich das auch alleine zu Hause oder ambulant schaffe...
    Aber da ich die Pumpenauswirkungen kaum einschätzen kann, ist es natürlich auch gut möglich, dass man am Ende froh ist, unter Betreuung zu stehen.

    Wenn du allein lebst ist es auf jeden Fall besser für die Ersteinstellung ins Krankenhaus zu gehen. Habt ihr nicht besprochen, warum bei dir eine stationäre Einstellung als vorteilhaft erachtet wird? Ich hatte die Wahl zwischen beidem.

    Jeder der eine Pumpe trägt, will sie nicht mehr missen. Vielleicht werde ich das auch irgendwann sagen :)
    Aber ich weiß nicht, ob ich sie wieder abgeben muss. Meine KK hat in der Bewilligung nur geschrieben, dass man die ca. 2000€ übernimmt. Das wäre ja eigentlich komisch, wenn ich die Pumpe dann nach ein paar Wochen wieder abgeben müsste. Oder?

    Also normalerweise hat man eine 3-4monatige Probezeit nach der die Krankenkasse bzw. der Medizinische Dienst der KK beurteilen wird, ob die Kosten für die Pumpentherapie auf Dauer übernommen wird. Wenn nach dieser Zeit keine vorteilhafte Entwicklung unter der Pumpentherapie zu erkennen ist, wird sie auch nicht übernommen, da diese sehr hohe Kosten verursacht. Ich lese aus deinen Zeilen, dass du zur Pumpe vom Arzt oder Diabetesberater überredet wurdest ohne dass du selbst hinter einer Pumpentherapie stehst. Ich bin mir nicht sicher, ob das die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Pumpentherapie sind.

    Viele hier im Forum haben diese omnipod. Mein Arzt hat die von Medtronic beantragt. Warum auch immer...

    Vielleicht weil du dich überhaupt nicht für die Pumpe interessierst und gedacht hast, lass den Arzt das nur machen. Hast du nicht mit ihm darüber gesprochen und ihm die Vorteile geschildert, die du in einer Patchpumpe für dich siehst? Was hat er geantwortet? Klar hat jede Praxis ihre Lieblingspumpe, aber man bekommt normalerweise die Pumpe verordnet, die man möchte.


    Viele Grüße und Alles Gute bei der Umstellung, ist halb so schlimm...

  • Hallo,


    soweit ich weiß hat die Pumpe schon direkt bei der Entbindung den folgenden Vorteil: Weil man mit einem mal die ganzen Wachstumshormone des lieben Kleinen verliert, braucht man plötzlich viel weniger Insulin.
    Mit Langzeitinsulin ist alleine das schon schlecht steuerbar.


    Ich finde es nicht schlecht, wenn man für ein paar Tage unter Beobachtung ist, wenn sich doch so viel an der Stoffwechseleinstellung ändert.
    Jedoch denke ich, dass erst nach der Schwangerschaft eine perfekte Einstellung möglich ist. Die ist auch nicht in 3 Tagen geschafft. Das gröbste braucht eher 3 Wochen; die Feinheiten dann noch Monate. Nicht erschrecken: die Feinheiten sind ein Plus gegenüber der ICT - dort sind sie halt einfach nicht möglich.


    lg
    Adrian

  • Zitat

    Hat man euch auch ins Krankenhaus geschickt (3 Tage, 2 Übernachtungen) wegen Umstellung auf die Pumpe?

    Ich war 1 Übernachtung im Krankenhaus zur Pumpeneinstellung, das fand ich für mich genau richtig. Nachher hatte ich noch ein paar Extratermine beim Diadoc um zu sehen wie es läuft.

    Habe etwas Angst vor der Umstellung an sich. Ich weiß, dass ich froh sein kann, dass mir die Pumpe (medtronic) genehmigt wurde, aber trotzdem scheue ich mich davor und weiß nicht wie es wird, wenn mich ständig am Bauch etwas begleitet, was ich vorher einfach in die Tasche stecken konnte.

    Die Pumpe steckt bei mir auch in der Hosentasche ;-) und den Katheter am Bauch spürt man ja im Alltag nicht. "Stört" mich insgesamt also nicht mehr als meine Armbanduhr. Gegen Ende der Schwangerschaft wird es eventuell schwieriger wenn das Gewebe am Bauch schon sehr gespannt ist, aber das kannst du dann ja bei der Einschulung gleich ansprechen, alternative Katheterstellen am Arm oder Bein etc.

  • Hallo,


    ich habe meine Umstellung zur Pumpe ambulant gemacht. Ich war nur die ersten paar Tage krank geschrieben, aber die Pumpenschulung war in meiner Diabetespraxis 2-3 Mal die Woche über 3 Wochen. Das fand ich insofern praktisch, dass die Einstellung gleich passend zu meinem normalen Alltag gemacht wurde. Und bei jedem Schulungstermin wurden die Werte der letzten Tage besprochen, die Einstellung entsprechend angepasst, und dann hatte ich ein paar Tage Zeit, um zu sehen, wie sich die Änderungen auswirken. Danach waren meine BZ-Werte ziemlich lange gut und stabil.


    Irgendwann sind sie aber doch immer mehr aus dem Ruder gelaufen und ich war vor einem reichlichen Jahr zur Neueinstellung stationär in einer Diabetesklinik. Das fand ich damals recht chaotisch. Da wurde jeden Tag an der Einstellung rumgeschraubt, heute rauf, morgen wieder runter, Basalrate und Bolusfaktoren gleichzeitig (die haben eben nur 10 Tage Zeit um etwas zu bewirken) und am Ende hat es irgendwie zum Klinikalltag gepasst, aber nicht zu meinem Leben zu Hause. Hat dann auch keine großartige oder langfristige Verbesserung meines HbA1c gebracht...


    Ich finde, wenn man sich intensiv damit beschäftigt und selber am Ball bleibt, und einen kompetenten Diabetesdoc vor Ort hat, ist ambulante Einstellung besser. Wenn man aber erstmal schauen will, wie das so läuft, und die Ärzte vormachen lassen will, ist man im KH besser aufgehoben. Oder auch, wenn man Probleme mit der Hypowahrnehmung hat, denn nach der Umstellung auf Pumpe haben die meisten die ersten Tage viel mehr Hypos, weil man mit Pumpe weniger Insulin braucht.


    LG, DiabMaus