Levemir reißt abends ab

Zitat von jasper17

Hallo
ich spritze Basal Levemir um 7.00 und um 21.00
allerdings habe ich ein Problem: mit dem nächtlichen Insulin komme ich gut zurecht, allerdings spritze ich mir für den Tag nur 9 IE Levemir, da ich schlank bin und es reißt mir nach dem Abendessen einfach ab. Folglich habe ich so 2-3 h keineBasalinsulinversorgung, da Levemir nur langsam anflutet. Das regele ich, indem ich 1/3 Novorapid und 2/3 Actrapid zum Essen mische. Leider funktioniert das nur sehr schlecht, da ich dann gar nicht mehr durchblicke an welchem Insulin der schlechte Wert lag. Ersetzt sonst noch jemand fehlendes Basal durch Actrapid ? Habt ihr Erfahrungen dazu ?

Ich habe auch Levemir und Actrapid.

Spritze morgens 5i.E. Levemir und tagsüber Actrapid nach bedarf. Zur Nacht 9i.E. Levemir.

Meine Doc hat meinen Nachmittagsbolus leicht erhöht, jetzt passt es.

Sprich mal mit Deinen Profis, an zu vielen Stellen würde ich nicht drehen.

Hallo Jasper,

ich hatte auch mit einer Basallücke am Abend zu kämpfen - herausgefunden übrigens über einen Basalratentest. Den solltest Du vielleicht mal machen, falls nicht schon veranstaltet?! Ich spritze seitdem mein "morgendliches" Levemir (8 IE) um 11:00 Uhr, mein "Abendliches" (8 IE) um ca 23:00 Uhr. Das funktioniert - zumindest bei mir - gut.

LG, Spitzenhäubchen

Levemir ist ein Basalinsulin, dass mit einer 24 stündigen Wirkung arbeitet!
Eine Basalrate am Tag reicht also aus. Wenn ein Wirkungseinbruch zu verzeichnen ist, obwohl man das Levemir 2 mal am Tag spritzt, liegt das gewöhnlich an der zu geringen Menge der 2 mal täglich verabreichten Basalrate. Normalerweise sollten männliche Personen mit einem Körpergewicht von 70 - 80 Kg bei 1 Stunde Sport mit rund 150 Watt Leistung am Tag ungefähr 12 i.E. Basis Insulin einmal am Tag spritzen. Ohne Sport braucht man wahrscheinlich mehr Basal Insulin.Vielleicht 4 i.E..
! mal am Tag Basal spritzen und die Rate in Absprache mit die Diabetologen erhöhen, kann Wunder wirken. 4 Einheiten Basal mehr bei der nur noch einmal am Tag gespritzten Rate können schon zum Ziel führen.
Sich mit schnellem Insulin über die Versorgungslücke zu helfen ist ein schlechter Weg und keinesfalls anzuraten!

Zitat von Ostwind-Regen

Levemir ist ein Basalinsulin, dass mit einer 24 stündigen Wirkung arbeitet!
Eine Basalrate am Tag reicht also aus.

Nee, das kannst du wirklich nicht so pauschal sagen. Es gibt viele, die müssen ihr Basal zweimal am Tag spritzen, selbst wenn es sich um ein 24-Stunden-Insulin handelt. Ich z.B. spritze dreimal am Tag Levemir, bin damit allerdings auch eine Ausnahme.

Zitat von ThyS

Immer wieder schön zu hören, wie sehr man doch von den pauschalisierten Standardtherapieempfehlungen mancher Menschen hier abweicht...

Ich gehöre auch nicht zu der (doch relativ kleinen) Gruppe von Typ 1ern, die unter Levemir mit einmaliger Tagesdosis was halbwegs Gescheites gebacken bekommen. 2x täglich, je nachdem zwischen 13 und 18 Einheiten ist dagegen recht ordentlich.

Allerdings entsprechen auch Novo Nordisk, bwz. die EMA nicht so recht den einmaligen Pauschalvorstellungen, wie mal liest.

Dort wird pauschal 1x täglich bei Anwendung als Begleitinsulin zur oralen Therapie, also bei Typ 2 genannt.

Gruß
Joa

Zitat

Normalerweise sollten männliche Personen mit einem Körpergewicht von 70 - 80 Kg bei 1 Stunde Sport mit rund 150 Watt Leistung am Tag ungefähr 12 i.E. Basis Insulin einmal am Tag spritzen

Hast du da irgendeine Quelle für? Liege nämlich auch in dem Gewichtsbereich und brauche mehr als das Doppelte an Levemir. Gibt es da irgendeine Standardtabelle? Ich Spritze gegen 14 Uhr 9 IE Levemir und gegen 23 Uhr nochmal weitere 19 IE .

jasper17

Da frag ich mich gerade, ob du schonmal versucht hast, was deine Werte vormittags machen, wenn du Levemir erst gegen Mittag spritzt. Ich höre so raus, dass du nachts auch eine höhere Dosis Levemir spritzt, die dann ja auch länger wirken sollte.

Was meint denn dein Diabetologe, wie du die Basallücke am besten beseitigen kannst?

Gruß,

Botanikbummler

aaaaalso...seit den 23. august habe ich meine pumpe abgelegt weil meine haut nach 8 jahre pumpe ziemlich "mitgenommen" war. hab versucht den nadel sonstwo zu setzen mit folge das das insulin nicht so ankam wie es sollte. also bin ich umgestiegen auf pen und hab als langzeitinsulin levemir genommen weil ich damit aufgehört habe als ich auf pumpe kam. die letzte erfahrung von damals war, zwei mal am tag spritzen; jeder 12 stunden. schnell fand ich heraus das nach ca 10 stunden mein zucker anstieg. bin dann umgestiegen auf 3 mal am tag; jeder 8 stunden. morgens 8 IE, mittags 6 IE und abends 10 IE. und sehe da...werte wieder voll in ordnung. und ob DAS nun nach irgendwelche therapierichtlinien ist oder nicht, das ist MIR sowas von egal hauptsache es funktioniert! ICH bin nunmal ICH, und mein DM ist genauso einzigartig wie mein fingerabdruck. und ich schätze, das gilt für uns alle, oder? da gibt es kein richtig oder falsch. wenn die werte im normbereich liegen, ist die therapie voll in ordnung, egal wie der mensch dahin gekommen ist. das ergebniss rechtfertigt alles...

schönes wochenende euch allen da draußen und immer gute werte!!

Über die Wirkungsdauer von Levemir zuverlässige Unterlagen zu bekommen, ist schwierig.

Ich habe früher selbst 2 mal am Tag Levemir gespritzt. Bis ich in einem Gespräch mit einer Diabetes-Beraterin von Levemir - also Nordisk - darauf gebracht wurde, es mit einer erhöhten einmaligen Insulindosis am Tag zu versuchen. Seit dem habe ich die von Jasper17 angesprochenen Probleme nicht mehr. Früher hatte ich auch das Problem, am Tag gegen ein Basal-Loch ankämpfen zu müssen.

Noch was:
Wenn hier jemand etwas erzählt, spricht er aus seinem Erfahrungsschatz. Das persönliche Erfahrungen nun einmal individueller Natur sind und nicht verallgemeinert werden können, ist doch wohl selbstverständlich. Das beide jeder geäußerten (Hypo)These wiederholen zu müssen ist nicht nur müssig, sondern disqualifiziert auch die anderen Gesprächsteilnehmer.

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Bedauerlich an der Levemir-Wirkungsrate finde ich halt, dass die 24 Stündige Wirkung dieses Insulins fast nirgendwo richtig dokumentiert ist.
Und das jeder für sich ausprobieren muss, ob er sich mit diesem angenommen Wirkungszyklus erfolgreich theraphieren kann oder nicht, ist doch wohl selbstverständlich.

@ Botanikbummler
Wenn ich daran denke, werde ich meinen Diabetologen mal fragen, ob er aus seinem Erfahrungsschatz gesprochen hat, oder ob das irendwo dokumentiert ist.

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Danke für die Links. Die Daten der Studie sind ganz interessant.

Ich habe gelernt, dass man ein Loch in der Basalrate nicht mit schnell wirkendem Insulin überbrücken soll.
Das Basal sollte so dosiert werden, dass der Blutzuckerspiegel im Ruhezustand nicht ansteigt und auch nicht absinkt.
Und ich denke, das geht auch in 99,9% aller Fälle.

Zitat von Ostwind-Regen

Das Basal sollte so dosiert werden, dass der Blutzuckerspiegel im Ruhezustand nicht ansteigt und auch nicht absinkt.
Und ich denke, das geht auch in 99,9% aller Fälle.

Prima, mit dieser Erkenntnis sind 99,9% aller Insulinpumpen überflüssig. Wie kommst du zu der Erkenntnis, dass dies mit Basalinsulin erreicht werden kann?