Typ 1 Diabetes oder vielleicht doch nicht?

  • Hallo ihr Lieben!
    Ich hab da mal ne Frage und zwar geht es um die Art meines Diabetes. Im Moment werde ich wie ein Typ1-Diabetiker behandelt, allerdings wissen die Ärzte nicht genau, ob es letztendlich wirklich einer ist. Meine Blutwerte sind wohl nicht eindeutig und in meiner Familie kommt Diabetes überhaupt nicht vor. Außerdem produziert meine Bauchspeicheldrüse noch Insulin, nur irgendwie nicht mehr ausreichend genug. Ich bin halt auch bis jetzt noch nicht im Krankenhaus oder so gewesen und ich habe bei den meisten von euch gelesen, dass der diabetes mehr oder weniger "schlagartig" und auch echt mit krassen Werten aufgetreten ist. Meine Frage also: Gibt es hier jemanden, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat? Die Ärzte meinten, dass meine Insulinproduktion auch einfach auf diesem Level stagnieren könnte und meine Bauchspeicheldrüse dann quasi "halbfunktionstüchig" bleibt. Alles irgendwie seltsam. 8|

    Einmal editiert, zuletzt von juicyjerky ()

  • Ich habe einen LADA der ähnlich wie bei dir verläuft. Ich spritze jetzt ca 6 Wochen insulin und ich muss ständig nach unten korrigieren. Das liegt laut meiner Diabetologin an der Remissionsphase, da durch das Insulin die verbliebenen Zellen in der Bauchspeicheldrüse entlastet werden und sich etwas erholen. Letztendlich gehen aber auch diese irgendwann kaputt, was dann die Remissionsphase beendet.


    Mein Diabetes hat auch ganz unspektakulär mit Durst und ständig aufs Klo müssen und Haut jucken angefangen, und mein Hba1 war bei 8, 3. Nicht jeder fällt von heute auf morgen in die Krankheit ;-)


    Edit: LADA nennt sich der typ Diabetes den ich habe. Ist aber letzten Endes ein Diabetes mit Insulinmangel aufgrund von abgestorbenen Betazellen wie der Typ 1 . Etwas grob und Laienhaft erklärt, sorry. Aus deinem Post ergibt sich bei mir die Vermutung dass es bei die auch ein LADA sein könnte.


    Einmal editiert, zuletzt von RomanUH ()

  • Wäre es Dir möglich, Deinem Thread einen aussagekräftigen Titel zu verpassen?

  • Hallo ihr Lieben!

    Abwarten, Tee trinken und Testen. Meine Glaskugel ist gerade bei der Reinigung, nachdem mir ein Stück Brot ins Fondue gefallen ist.



    :cursing: edit: Leider ist das Zitieren und komentieren mit der neuen forumssoftware nicht mehr einfach möglich. Sorry für die schlechte Lesbarkeit.

    let the sun shine

  • @ hammerschmidt: hmm, also ich kann auch gut auf deine wahrsagerei verzichten, brauche keine Glaskugel, danke. ich wollte nur fragen, ob es jemanden gibt, der ähnliche Erfahrungen gemacht hat, also danke RomanUH! :)

  • Na, ja, eigentlich ist es egal, ob du ein LADA oder ein "normaler" Typ-1 bist. Vorrangiges Ziel ist, deine BZ-Werte und den HBA1c nach Möglichkeit im Normbereich zu halten. Am besten und mit den wenigsten Nebenwirkungen gelingt dies mit BZ messen und Insulin spritzen. Ob dann die Remissionsphase länger anhält oder nicht so lange, das wissen die Götter. Wünschenswert ist es natürlich, wenn du das Ende der Inselzellen so weit wie möglich hinauszögern könntest. Genieße einfach die Freiheiten die du mit deiner Restproduktion hast so lange es geht; ich wünsche es dir. Es ist müßig darüber nachzudenken wie lange das noch anhält.


    Alles Gute.

  • Guten Morgen.


    Schlussendlich ist es wirklich egal ob LADA oder Typ 1, aber es wäre für dich gut zu wissen ob du überhaupt einen der zwei Typen hast oder vielleicht doch einen anderen.


    Da hilft es nur, dir einen Diabetologen zu suchen der einen sehr guten Ruf hat. Also mich würde das schon auch interessieren.


    In meiner Familie kommt Diabetes überhaupt nicht vor, auch kein Typ 2...


    Meine Diabetologin hat mir jede Hoffnung auf dauerhaft überlebende Inselzellen genommen. Auch wenn ich jetzt teilweise kleinere Mahlzeiten ohne Bolusinsulin zu mir nehmen kann, was vor ein paar Wochen nicht möglich war, ohne rekordverdächtige Blutzuckerwerte.


    Grüße, Roman

  • hi jj,
    ich glaube schon, dass es nicht unwesentlich zu wissen, welchen typ, bzw. welchen typ Du genau hast. um weitere therapiestrategien einschätzen zu können. ob Du 2 oder 1 bist, lässt sich anhand der antikörper einfach feststellen und natürlich auch die eigenprdouktion via c-peptid. die c-peptid-beobachtung kann auch sinn machen, alle halbe jahre oder so, um zu sehen, ob sie zurückgeht oder tatsächlich stagniert. woanders schreibst Du, dass Du hochdosiert vitaminD bekommst, das lässt darauf schließen, dass Deine ärzte halbwegs auf dem neuesten stand sind, und dass Du tatsächlich antikörper hast, somit mal grob autoimmun, also 1erin bist. mglw. ist auch das ein faktor darfür, dass der DM langsam voranschreitet, gerade weil der DM ja zufällig und früh entdeckt wurde, deswegen vielleicht auch keine schlagartigen starken symptome.
    lg h

  • hi jj,
    ob Du 2 oder 1 bist, lässt sich anhand der antikörper einfach feststellen und natürlich auch die eigenprdouktion via c-peptid. die c-peptid-beobachtung kann auch sinn machen, alle halbe jahre oder so, um zu sehen, ob sie zurückgeht oder tatsächlich stagniert. woanders schreibst Du, dass Du hochdosiert vitaminD bekommst, das lässt darauf schließen, dass Deine ärzte halbwegs auf dem neuesten stand sind, und dass Du tatsächlich antikörper hast, somit mal grob autoimmun, also 1erin bist. mglw. ist auch das ein faktor darfür, dass der DM langsam voranschreitet, gerade weil der DM ja zufällig und früh entdeckt wurde, deswegen vielleicht auch keine schlagartigen starken symptome.
    lg h


    Sind denn mittlerweile alle Antikörper nachweisbar? Gibt es keine "idiopathischen" Typ1er mehr? Soweit ich weiß sind in den letzten Jahren erst neue Antikörper gefunden worden, Wird auf die schon getestet?


    Welche Aussage über die _mögliche_ Leistung der Bauchspeicheldrüse liefert der C-Peptid, wenn gleichzeitig Insulin gegeben wird? Ist es nicht eher die _tatsächliche_ Leistung, über die eine Aussage getroffen werden kann?


    Wo findet man denn gesicherte Information zu Vitamin D (¿3?) und Typ1-Diabetes außer dass ein Mangel Auslöser sein könnte? Besonders zum "Aufhalten" bzw. "Umkehren" habe ich nicht gesichertes viel gefunden. Schädigt hoch-dosiertes Vitamin D nicht die Niere?


    lg
    Adrian

  • Hallo juicyjerky,


    ich habe meine Diabeteskarriere, genauso wie du, nur mit einem Bolusinsulin gestartet. Die Diagnose Typ I war aber abgesichert, da bei der Blutuntersuchung Antikörper festgestellt wurden. Meine Remission lief so gut, dass ich zwei Jahre nur mit dem Bolusinsulin hinkam, erst ab dem zweiten Jahr habe ich auch ein Basalinsulin benötigt.


    Aufgefallen ist men Diabetes, als ich mit einer Grippe und ca. 40 Fieber beim Arzt war. Neben anderen Blutwerten, die aus dem Lot waren, war der BZ leider auch bei über 600 mg/dl ( 33 mmol/l). Bin dan direkt nach der Grippe ins KHauf die Diabtesabteilung zur Schulung gekommen.


    LG
    Ariola

  • Adrian: ich weiß nicht, welches labor welche AKs misst, und sicher gibt es auch noch unentdeckte, die relevanten sind GADA, IAA, IA-2. die sollten ja mal einen ersten aufschluß geben können. sind sie da, ist es klar, sind sie nicht da, hilft im zweifel ja auch noch ein genetischer test für diverse unterformen. oder man belässt es dabei und sagt, es ist ein primär insulinabhängiger DM.


    das c-peptid ist selbstverständlich aussagekräftig, deshalb misst man ihn ja auch bei 1ern, es ist eine art abspaltprodukt, was nur bei eigenproduktion entsteht und relativ lange im blut bleibt.


    für die wirksamkeit von D3 gibt es wohl noch keinen eindeutigen "beweis". neben positiv verlaufenden studien, die bei frischmanifestierten, bzw. anverwandten kindern, bei denen schon AKs nachweisbar sind, gibt es aber auch die nachgewiesene stagnation der neuerkrankungen in finnland, seitdem man der milch hochdosiert vitaminD zugefügt hat. ob vitaminD die manifestation final stoppen kann, geschweige denn rückgängig machen, bleibt mehr als fraglich, wohl aber beobachtet man eine verlangsamung des verlaufs der zerstörung der betas durch autoAKs. und babys/ kinder, die von geburt an vitaminD zusätzlich bekommen haben, haben 50% weniger risiko bei gleichen ausgangsdaten. das ist aber wie alles nicht monokausal zu sehen und langfristig zu beobachten. schaden tut es nicht, geschweige denn den nieren. schützt auch vor infektionen etc. bei früheren D3-präparaten (nicht z.B. bei oleovit, was die meisten docs verschreiben) gab es die gefahr eines zu hohen calciumspiegels, der zu nieren- und gallensteinen führen konnte. man sollte es je nach eigenem D3-spiegel im blut von einem arzt dosieren lassen, aber ruhig hoch, gerade am anfang zur depotbildung, und im zweifelsfalle den calcium-spiegel checken, wenn man auf nummer sicher gehen will.
    lg, h


  • das c-peptid ist selbstverständlich aussagekräftig, deshalb misst man ihn ja auch bei 1ern, es ist eine art abspaltprodukt, was nur bei eigenproduktion entsteht und relativ lange im blut bleibt.


    ... und wenn man perfekt mit externem Insulin eingestellt ist, warum sollte der Körper dann Insulin mit C-Peptid zusammen ausschütten?

  • die betas werden nicht zerstört vom externen insulin, sondern autoimmun, sie erholen sich bei insulingabe. die kausalität ist also völlig falsch. du wirst außerdem immer einen anstieg haben, selbst mit CGMS ist es nicht möglich, den BZ konstant auf hundert zu halten, und da reagieren die restbetas, langsam, verzögert und je nach menge kaum ausreichend, aber sie reagieren. deswegen ist es für insulinsensitive, bzw. in der remission befindliche, LADAs etc. wichtig, zu wissen, wieviel c-peptid noch da ist. anders gesprochen: du hast eine restproduktion und willst perfekt eingestellt sein? versuche die restproduktion zu beobachten und so weit möglich zu kalkulieren und überinsuliniere nicht.

  • ...
    selbst mit CGMS ist es nicht möglich, den BZ konstant auf hundert zu halten


    C-Peptid hat eine Halbwertszeit von ca. 30 Minuten. Klar, das ist lange verglichen mit den 5 Minuten von Insulin, aber: Nach 4 Stunden ist also nur mehr unter 0,4% des ausgeschütteten C-Peptids da. Solche Zeitfenster eines guten Blutzuckers sollte hoffentlich jeder von uns häufiger haben ;)


    ... und da reagieren die restbetas, langsam, verzögert und je nach menge kaum ausreichend, aber sie reagieren.....


    Genau. Sie reagieren. Sie schütten nicht einfach aus. Durch ausreichend Insulin von außen wird also weniger C-Peptid gebildet.
    Ob das Weniger an C-Peptid jetzt durch Versagen der Betazellen oder durch ausreichend Insulin von außen entstanden ist, kann keiner sagen.


    Was daher sinnvoll wäre und einen aussagekräftigen Wert zu bekommen, wäre den C-Peptid basal uns stimuliert zu bestimmen und die Werte zu vergleichen. Hierfür wird nach dem bestimmen des basalen Wertes ein Medikament, das die Insulinausschüttung anregt (z.B. Sulfonylharnstoffe) gegeben und einige Zeit später erneut ein Wert genommen.


    Ob man das vom Aufwand her machen möchte, ist eine andere Frage. Ein einfacher C-Peptid-Wert ist meiner Meinung nach jedoch Kaffeesatzlesen.


    lg
    Adrian

  • ich hab das ja gar nicht behauptet, dass man nüchtern c-peptid messen soll, hä? wobei ich sagen muss, dass ich 10 jahre lang einen hübschen 0,5er hatte, ob morgens, ob abends, unstimuliert, aber am abend auch nicht nüchtern. state of the art ist der mixed-meal-test, basales insulin läuft noch, es wird aber kein bolus gegeben und BZ und c-peptid werden über 3h beobachtet. ansonsten, warum so kompliziert, isst man halt was ne stunde vor blutentnahme, bolt nicht, schaut was passiert.

  • deswegen ist es für insulinsensitive, bzw. in der remission befindliche, LADAs etc. wichtig, zu wissen, wieviel c-peptid noch da ist. anders gesprochen: du hast eine restproduktion und willst perfekt eingestellt sein? versuche die restproduktion zu beobachten und so weit möglich zu kalkulieren und überinsuliniere nicht.


    Ich dachte eine gute Einstellung erreicht man durch häufiges BZ messen und den entprechenden Insulingaben mehrmals täglich. Erreichst du deine gute Einstellung wenn du ein Mal im Quartal einen C-Peptid-Wert bekommst und danach "so weit als möglich kalkulierst und nicht überinsulinierst"?


    Wenn du zu viel Insulin spritzt merkst du das an einem zu tiefen BZ-Wert und nicht an einem zu tiefen C-Peptid-Wert. Was willst du "kalkulieren" mit der Kenntnis deines C-Peptids? Was für ein C-Peptid-Wert nimmst du dafür überhaupt her, den basalen oder den stimulierten Wert? Wie passt du deine Terapie dann an wenn bspw. dein C-Peptid 0,7ng/dl bei einem Normbereich von 1,1 - 5,4 ist und welche konkreten Therepieänderungen kann man daraus ableiten?


    Bitte um Erklärung.

  • karlhof: es ist sicher nicht das hauptkriterium für die einstellung, das meinte ich nicht. du kannst aber anhand dessen unerklärlich niedrige werte erklären, bzw. war es für ärzte von mir eine erklärung für den geringen basalbedarf zu bestimmten tageszeiten und für das ungewöhnliche verhältnis von basal/ bolus, 30:70 - wenn ich nicht gewusst hätte, das noch was läuft, hätten alle die BR hoch geschraubt, zumindest erst mal, und das ist dann schon nervig. das meinte ich mit zu viel an insulin, lieber knapp fahren.


    anderes beispiel: ich habe bei langsamen KH-EW-kombination immer erst nach 60 und zweite hälfte dann nach 90 min gebolt bei ca. 120 ausgangswert und auch ca. 30% weniger als bei anderen mahlzeiten, meine betas haben auf den langsamen anstieg am besten reagiert. du siehst bei DMs mit restproduktion insgesamt, dass sie im allgemeinen für EW wirklich nicht bolen müssen, auch nicht verzögert, auch nicht bei nur-EW-mahlzeiten.


    lg, h

  • vielen dank für die beiträge. :kiss: einiges hat mir schon weitergeholfen und war mir vorher nicht so bewusst. zum dem Vitamin D kann ich nur sagen, dass mein Diabetologe halt sehr davon überzeugt ist, weil er einer der Ärzte ist, die die Therapie entwickelt haben (ihr könnt ihn ja mal googlen: dr.von helden, projekt vitamin delta) und auch ich habe bis jetzt nur gute Erfahrungen mit dem Vitamin gemacht. Es geht mir seitdem nicht nur BZ-technisch, sondern auch psychisch besser. Mein Hba1c ist mit Beginn der Einnahme auch noch einmal gesunken (von 6,7 auf 6,5; mittlerweile bei 6,8) und von einer Schädigung der Niere hat mein Arzt auch nichts gesagt, da es anders verstoffwechselt wird als normale Medikamente.

  • Hallo,


    ich bin auch LADA bei mir es sehr ruhig ab. Habe Antikörper aber der C-Peptid ist normal. Habe es nun seit einem Jahr, angefangen mit einem Hb1c von 10,1 und Blutzuckerwerten von über 430 :-( Durst, Harndrang, Erschöpfung und ohne Ende gereizt. Spritze kein Insulin, ernähre mich gesund, treibe viel Sport und habe einen Hb1c von 5,2. Nüchternwerte von 70 bis 80 und wenn ich beim Fernsehen doch mal außer Kontrolle gerate (3/4 Tüte Chips) .... 1x passiert, ist mein Blutzucker nach einer Stunde bei 98


    Wie lange ich diesen Zustand noch halten kann, das kann mir wohl keiner sagen. Laut meinen Ärzten könnte es morgen Berg ab gehen oder auch noch Jahre so bleiben!


    Gruß


    Udo