Spritzplan ICT

  • Haben die, die speziell zum Diabetologen gehen, denn auch spezifische "Baustellen", die den Facharzt verlangen? Ich meine dies nicht als Provokation oder dergleichen, wenn man seine ideale Lösung gefunden hat, ists ja perfekt. Frage nur, weil mir die Hausärztin reicht. Labor kann die auch, ebenso Blutdruck und Rezepte ausfüllen.

  • Ich war auch zwischendurch immer wieder mal beim Hausarzt, wenn sich was geändert hatte, weil ich volljährig wurde und ich eh bald umziehen wollte. Also eigentlich nur so als Zwischenlösung für einige Minate. Aber ich war nie wirklich zufrieden mit denen. Ich fühlte mich unverstanden, Ahnung von konkreten Diabetesdingen hielten sich stark in Grenzen. Ich war einfach unzufrieden, da ich als Kind schon bei einer Kinderdiabetologin war und die einfach verständig und gut war. Die Hausärzte vermittelten mir immer dass Gefühl, dass ich nur eine Nummer sei, die schnell abgearbeitet werden müsste und das erzeugt bei mir Unzufriedenheit. Und daher würde ich mich immer wieder für einen Diabetologen entscheiden, wenn ich die Wahl hätte.


    Was allerdings nicht heißen soll, das Hausärzte keine Ahnung haben. Bei mir waren das halt Erfahrungswerte. Vielleicht bin ich auch immer nur bei den falschen gelandet.

  • ich bin verwundert, wenn ich sehe, was für niedrige faktoren einige haben.
    gut das mit der remission ist mir bekannt.


    meine tochter hat auch mit 7 mit solch niedrigen faktoren angefangen.
    das musste aber bald erhöht werden.
    damals hatten wir noch den den junior pen von novo mit halben einheiten.


    bei mir sind ja schon von anfang an die faktoren recht hoch.
    also hab ich wohl die remission mit den tabletten quasi verpennt?


    oder hat die gar nicht jeder?


    ich werd wohl dann auch mal erklären lassen, was genau der bluttest bei mir ergeben hat und was genau das alles bedeutet.
    bin ja ein neugieriger mensch.


    aber das insulin möchte ich nicht mehr missen, es hat meine lebensqualität sehr verbessert.
    soweit sogar, dass ich beschlossen habe, mein antidepressiva langsam auszuschleichen.


    ich glaube nämlich, dass ich gar nicht wirklich depressiv war, sonder es mir aufgrund der bz so mies ging.


    gibt es hier auch noch jemanden, der mit höheren faktoren angefangen hat?
    ich habe derzeit 3/2/3 und 14 lantus


    ein burn out hatte ich keine frage, aber das scheint sich ebenfalls gebessert zu haben.

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
    8| 8|

  • Ich habe mit 1/1, 1/1 und 2/1 angefangen. Durch Remisssion wurde das immer geringer so dass ich teilweise zu Mahlzeiten eine halbe Einheit gespritzt habe. Also verschwindend gering. Während und kurz nach meiner Reha habe ich dann Insulin komplett weggelassen, bei normaler Ernährung. Habe aber Süße Getränke trotzdem gemieden. Jetzt ist es so das meine Bauchspeicheldrüse abends anscheinend ausgelutscht ist und ich wieder spritzen muss, etwa eine halbe Einheit pro BE. Kann auch sein dass mein hartnäckiger Infekt dafür verantwortlich ist, ich weiss es nicht :-(

  • Durch Erkältungen o.ä. ändert sich der Bedarf aber kurzfristig auch stark, dann muss ich vorsichtig sein, wenn nach ca. 3 Tagen die Erkältung zurückgeht, dass die Dosen wieder angepasst werden.


    Der starre Spritzplan sah ursprünglich 10-14 IE basal morgens und abends vor, jeweils 4 IE zu den Mahlzeiten (morgens, mittags, abends), deren Inhalt aber soweit festgelegt war, dass es "passte". Darin habe ich nun versucht etwas mehr Bewegung zu bringen, damit es flexibler wird. Dafür eignen sich die Ferien aktuell recht gut, weil ich nie alleine bin und im Prinzip auch Zeit zum Beobachten habe. Für Hypos gibt es in der Weihnachtszeit ja ohnehin genug Alternativen zum klassischen Traubenzuckerwürfel (ich weiss, das wirkt langsamer, ist auch nicht ganz ernst gemeint).

  • Moin,


    aber das insulin möchte ich nicht mehr missen, es hat meine lebensqualität sehr verbessert.


    Das klingt doch gut. :) So ging es mir damals auch. Anfangs hatte ich Zweifel, als die Ärztin mir sagte "mit dem Insulin wird es Ihnen bald besser gehen", aber sie hatte recht. Es ging schnell aufwärts, und mir würde erst dann bewusst, dass ich nicht nur rein körperlich abgebaut hatte, sondern auch Stimmung, Konzentration usw. vor der Manifestation gelitten hatten.


    Ich weiß, das ist leicht gesagt, aber mach Dir nicht zu viele Gedanken wegen Faktoren, Verhältnis 50/50 usw. Das alles ist nicht nur abhängig von einer mögl. Remission, sondern auch Faktoren wie Körpergewicht, Lebensumstände (Bewegung, Essverhalten, ...) spielen eine Rolle. Nicht einmal die Faustformel Tagesgesamtmenge Insulin pro Kg Körpergewicht sollte 0,5 - 1 IE sein, kommt bei jedem hin. Wobei das rechnerisch ja auch schon eine große Spanne ist (bspw. 50 kg Körpergewicht = 25 - 50 IE TGD/Tag).



    @Kochlöffel
    Das Gesundheitssystem in Deutschland ist ja (leider) etwas anders als in der Schweiz. Hausärzte sind "dazu angehalten", Patienten an Fachärzte zu überweisen und alle Informationen sollten beim Hausarzt zusammenlaufen, um z.B. auch Medikamenten-Überschneidungen/-Unverträglichkeiten zu vermeiden (so der Idealfall). Hausärzte dürfen auch nicht alles verschreiben, da ist man z.T. auf einen Facharzt angewiesen. Bei mir ist es so, dass die Hausärztin über alles bescheid weiß, weil sie Ergebnisse usw. auch anfordert. Sie überweist aber auch zum Facharzt, wenn es um spezifische Fragen geht (bspw. Diabetologe - Pumpentherapie, Einstellung; Endokrinologe - Schilddrüse; ...). Die "stinknormalen" Blutuntersuchungen kann man natürlich auch beim Hausarzt machen lassen, mache ich auch immer so, wie es gerade zeitlich hinkommt. Aber wenn man z.B. eine Antikörperbestimmung o.ä. benötigt, ist sicherlich auch das eine Budgetfrage für den Hausarzt, aber eben auch eine Frage der Interpretation der Ergebnisse der jeweiligen Untersuchung. Der umgekehrte Fall ist der Hausarzt, der meint, alles zu wissen und einen Typ 1 Diabetiker mit einem festen Essensplan nach Hause schickt (auch dies nur als Beispiel). Kurz gesagt: Ob man einen Diabetologen braucht hängt nicht nur von der Qualifikation und Selbsteinschätzung des Hausarztes ab, sondern auch davon, wie viele "Baustellen" man hat und wie die behandelt werden (müssen).

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Ok, danke, wieder was gelernt. So in etwa hab ichs mir gedacht.
    Bei uns kann man aus verschiedenen Versicherungsmodellen wählen, unter anderem gibts auch die Möglichkeit, alles über den Hausarzt laufen zu lassen. Also egal, was ich hab, ich muss zum Hausarzt und er entscheidet, was passiert. Ausser in Notfällen, natürlich. Ich hab dieses Modell, weil ich dadurch Prämien sparen kann. Und weil ich in dieser Gruppenpraxis bin, hab ich sehr viele Spezialisten grad im selben Haus. Da gilt dann der kurze Dienstweg, falls mal was ist. ;)

  • Ok, danke, wieder was gelernt. So in etwa hab ichs mir gedacht.
    Bei uns kann man aus verschiedenen Versicherungsmodellen wählen, unter anderem gibts auch die Möglichkeit, alles über den Hausarzt laufen zu lassen. Also egal, was ich hab, ich muss zum Hausarzt und er entscheidet, was passiert. Ausser in Notfällen, natürlich. Ich hab dieses Modell, weil ich dadurch Prämien sparen kann. Und weil ich in dieser Gruppenpraxis bin, hab ich sehr viele Spezialisten grad im selben Haus. Da gilt dann der kurze Dienstweg, falls mal was ist. ;)


    Das könnte deutschland auch brauchen.
    Ausser wenn man privatpatient ist, zahlt hier jeder gleich viel an die krankenkasse.

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
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  • Weil die Überschrift: Spritzplan ICT heißt:


    Gegen Mittag bin ich aus der Unfallklinik gekommen. War zwei Tage auf der Intensiv wegen Wadenbeinbruch (Fibula). Nun renne bzw. humpele ich mindestens 6 Wochen mit Gips u. Krücken rum.


    Fast jeder vom Personal, mit dem ich dort zu tun hatte, fragte meine gesamten Medikamente ab. Auch die Insuline. Mein Novorapid hatte ich mit, Essen gab es allerdings erst heute morgen.
    Nur Langzeitinsulin, bei mir Protaphane, gab es für mich überhaupt keines. Das sollte doch auch nicht sein. (?)


    Überhaupt habe ich auf meine Pillen aufgepaßt u. mußte auch fehlende Sachen reklamieren, obwohl alles notiert wurde.


    Ach ja, die Augentropfen für das Glaukom (grüner Star) bekam ich ebenfalls nicht.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)


  • Oh-ha :woot:
    Ohne Eigeninitiative läuft da so manches nicht. Jetzt braucht man Freunde die einem helfen können oder einen Doc mit dem man doch noch reden kann.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ist schon komisch. In manchen Ländern braucht man Angehörige und Freunde, damit man etwas zu essen und zu trinken bekommt, wird aber wenigstens medizinisch versorgt, wenn man im Krankenhaus ist. In Deutschland braucht man Eigeninitiative, damit man seine benötigten Medikamente bekommt. Was bei uns wenigstens gut organisiert ist und gut klappt, ist das Einziehen der Krankenkassenbeiträge. Dazu wählen wir uns eben eine wirtschaftsnahe Regierung.

  • Erlaubt mir bitte den Kommentar, dass ich hier immer sehr zufrieden war. Einige Male war ich im Krankenhaus, nie etwas Schlimmes. Aber der Diabetes dort wurde bestens versorgt, selbst in Sachen Ernährung wurde nachgefragt, ob die Vorauswahl so passte (Zwischenmahlzeiten, BE). Meinen starren Essplan hat man bisweilen belächelt und bemerkt, dies kenne man von weitaus älteren Patienten, aber sonst alles so gelassen. Lediglich die Insulintypen standen teilweise nicht exakt so zur Verfügung, d.h. statt Insuman Basal gab es eben Protaphane, statt Actrapid Insuman Rapid o.ä. Aber das spielt eine geringe Rolle. Verfügbar waren dafür jede Menge von Mischinsulinen, die wohl die primäre Zielgruppe bedient, Typ II. Aufgefallen ist mir nur, dass in zwei Spitälern das Personal ausschliesslich Fertigpens verwenden durfte und meine eigenen ungenutzt blieben. Der Grund war dem Personal selber nicht bekannt, aber es spielte auch keine wichtige Rolle. Vielleicht hatte jemand Angst vor Verletzungen beim Nadelwechsel o.ä.


    Mein Blutzuckermessgerät (GlucoTouch, das noch mit farbgebenden Teststreifen arbeitete) wurde in einem Spital sogar direkt (und kostenlos) durch ein Nachfolgegerät des gleichen Herstellers (elektrochemischer Sensor) ersetzt, da die Genauigkeit des alten angezweifelt wurde und den Schwestern die Messdauer zu lang erschien. Wie dies heute mit den (wieder) photometrisch arbeitenden Geräten AccuChek mobile aussieht, würde ich zwar gerne wissen, aber vorerst bin ich froh, weder für Sportverletzungen noch für Diabetessachen ins Spital zu müssen.


    Insgesamt kann ich also vermelden, stets sehr zufrieden gewesen zu sein. Vielleicht hatte ich Glück, aber auch Mitpatienten waren mehr oder weniger zufrieden. Kritisiert wurde wenig.

  • Mein schonverstorbener Onkel war auch zufrieden bis zum Tod mit seiner Behandlung. da hatte man Ihm schon zwei Füsse abgenommen.


    Mein deutlich äterer Onkel mit mittlerweile mehr als 60 Jahre Typ-1 Diabetes nimmt die Sache immerhin Ernst. Leider kann ich Ihn nicht dazu überreden von der ICT abzugehen. Wenn der Zucker zu hoch ist, läuft er halt ne Stunde den Berg rauf. Obwohl er fast nichts mehr sieht.


    Er lehnt auch moderne Meßgeräte ab solange er seines noch mit der Lupe lesen kann.


    Aber: Er hat seinen Diabetes ganz gut im Griff ! Chapeau!



    Zurück zum Thema: was hier so liest hört sich nach religiöser Unterdrückung und entsprechender Dankbarkeit an. Wer nichts weis muss alles glauben sagt man ja auch.


    Nimmst Du Deine behandelden Ärzte, die sich an Dir bereichern noch in Schutz? Vielleicht passt ja Schweden Syndrom besser um das zu beschreiben.

    let the sun shine

  • Zurück zum Thema: was hier so liest hört sich nach religiöser Unterdrückung und entsprechender Dankbarkeit an. Wer nichts weis muss alles glauben sagt man ja auch.


    Nimmst Du Deine behandelden Ärzte, die sich an Dir bereichern noch in Schutz? Vielleicht passt ja Schweden Syndrom besser um das zu beschreiben.

    Nee hammerschmied,


    andersherum. Hier sollen Menschen missioniert werden von kompetenten (woher haben sie die Kompetenz ???) Usern.


    Wenn jemand mit seiner Therapie halbwegs klar kommt, warum sollte er sie ändern ?


    Und haben die "Kompetenzprofis" nie Probleme..............

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)