Eiweiß berechnen?

  • Hey ihr Lieben


    Ich war ja jetzt im Kh. Dort hatte ich auch einige Schulungen. Und in einer Schulung wurde uns erzählt dass Eiweiß den BZ ansteigen lässt. Bei einer großen Menge (zb. 2 Packungen Käse und 2 l Milch am Tag) kann ich das nachvollziehen da geh ich durchaus mit. Aber lässt ein Ei un Verbindung mit Brot mit Käsebelag wirklich den BZ so stark ansteigen? Uns wurde gesagt dass wenn man zb. 2 Eier zum Frühstück issat soll man die mit 1 BE berechnen.
    Wie ist das bei euch? Steigt bei euch der BZ dann an und berechnet ihr das Eiweiß mit?


    Lg Heike

    Wer die Freiheit aufgibt, um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren - Benjamin Franklin


    Wo Leben ist, dort ist auch Hoffnung - Steven Hawking

  • Ich berechne die 2 Eier nicht mit.
    Du darfst es aber ruhig einmal ausprobieren. Miss einmal mehr nach 2 Std. den Blutzuckern. Zieh daraus Deine Schlussfolgerung, ob Du es in Zukunft so handhaben willst.


    In der Regel ist bei dem persönlichen KE-Faktor bei immer gleichem Frühstück auch neben den KH auch ein gewisser Anteil Fett und Eiweiß berücksichtigt worden.
    (also 1 Brötchen ,Butter, Apfel, Ei und Milch werden mühelos abgedeckt mit insgesamt 300 kcal aus Fett und Eiweiß und 200 kcal aus KH (4 KE); grobe Peilung). Bei 3 Eiern kann es anders aussehen.


    Zu FPE (Fett und Proteine) findest Du bereits sehr viele Erfahrungen im Forum . :essen: LG Ma1

    Einmal editiert, zuletzt von Ma1Zoiz () aus folgendem Grund: Butter ergänzt und Kilo-Kalorien korrigiert.

  • Das werd ich mal versuchen.
    Ich hab das bis jetzt auch nie mit eingerechnet weil ich auch eig nie mehe als ein Ei zb esse oder auch nur eine halbe scheibe köse oder nur milch im cappuccino mache.
    Ich werd mal schauen und mal 2 eier essen und das mit berechnen und dann messen. Morgen gibts eh rührei da kann ichvdas gleich testen :D

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  • Ja genau dass mit dem 100 kcal ist 1 Be haben wir auch da gelernt. Ich muss das vill mal mit käsefrühstück versichen ^^
    Ich esse unheimlich gerne käse. Bei eiern halt ich mich schon zurück sonst würde ich da auch viele verputzen :D Kann man also nur selbst probieren. Ich hab sonst auch nie mit eingerechnet bis ich das gehört habe.

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  • Ich berechne nur KH.
    Wie sollte ich auch einen Bolus über 3 oder mehr stunden mit dem pen abgeben :arghs:


    So wie sich meine BZ verhalten, denke ich reicht das bei mir im moment zumindest auch.
    Ehrlich gesagt wäre es mir auch zu anstrengend, wenn ich anfangen müsste, mein essen komplett (in Gedanken ) zu zerlegen um alles zu berechnen bevor ich esse. dann wird ja das essen kalt ^^

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
    8| 8|

  • Wenn du merkst, dass du mit der KH-Berechnung bei einem bestimmten Gericht nicht ganz zum Ziel kommst, spritzt du halt das nächste Mal etwas mehr. Das ganze Auseinanderdividieren vermiest einem sicher den ganzen Spass am Essen. ;)

  • Meines Erachtens sind Eiweiß und Fett in Bezug auf die Blutzuckerwirksamkeit vor allem dann von Relevanz, wenn in einer Mahlzeit kaum oder gar keine (berechneten) Kohlenhydrate vorhanden sind.


    Ab so ab ca. 2 KE/BE an Kohlenhydraten pro Mahlzeit sind die Fett-Protein-Einheiten eher sekundär und zu vernachlässigen, da genug Kohlenhydrate zur Energiegewinnung zur Verfügung stehen. Isst man jetzt allerdings zu einer Mahlzeit kaum oder gar keine Kohlenhydrate, werden wohl eher Fette und Eiweiß in Glukose umgewandelt und sind dann letztendlich blutzuckerwirksam. Aber da man diese Vorgänge kaum abschätzen kann, würde ich ehrlich gesagt keine Fette und Eiweiße berechnen, wenn Mahlzeiten auch Kohlenhydrate enthalten.


    Das nächste Problem ist, dass Proteine/Fett wenn, dann eher auf längere Sicht wie z.B. 8 Stunden blutzuckerwirksam sind. Das passt dann gar nicht zur Bolus Wirkzeit und man bekommt evtl. eine Hypo, wenn man diese berechnet.
    Wenn man nicht öfters Mahlzeiten komplett ohne Kohlenhydrate isst: Fette und Eiweiß außen vor lassen und ggf. eine doch etwas blutzuckererhöhende Wirkung später korrigieren. Das genaue Berechnen von Fett/Eiweiß wäre ja auch stressig...

  • Je nachdem, sooo stressig ist es auch wieder nicht. :P
    Fett und Eiweiß sollen je nach Menge unterschiedlich lang wirken. Aber grundsätzlich gilt, dass deren BZ-steigernde Wirkung nach zwei Stunden einsetzt

  • Fett/ Eiweiß kommt nach 7-9h in den Kreislauf.... Fällt besonders nach Fett-/ Eiweiß-Orgien am Abend auf.... Seit Fett/ Eiweiß mit einbeziehe, bleiben Horror-Nüchternwerte aus.... Es lohnt sich.... Für die ICT-ler unter uns: Versuche mit Protaphane machen gute Ergenisse und für die Pumpi´s unter uns verzögerter Bolus über x - Stunden.... Die Dauer muß jeder für sich selber ausprobieren... Auch Pumpis können mit Protaphane arbeiten...

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Fett/ Eiweiß kommt nach 7-9h in den Kreislauf....


    immer? Würde ich verneinen. Ist (bei mir) durchaus schon früher spürbar (3-5h pp)





    Für die ICT-ler unter uns: Versuche mit Protaphane machen gute Ergenisse


    Als Humalog-Konsument lege ich nachdem der Essensbolus versiegt ist nochmal 1-2 IE nach und evtl 2h danach nochmal (~1 IE). Klappt auch gut :)


    Ich habe hier mal eine kleine Rechenhilfe & rudimentäre Erklärung zu FPE erstellt.

  • Hallo!

    Fett/ Eiweiß kommt nach 7-9h in den Kreislauf.... Fällt besonders nach Fett-/ Eiweiß-Orgien am Abend auf.... Seit Fett/ Eiweiß mit einbeziehe, bleiben Horror-Nüchternwerte aus.... Es lohnt sich.... Für die ICT-ler unter uns: Versuche mit Protaphane machen gute Ergenisse und für die Pumpi´s unter uns verzögerter Bolus über x - Stunden.... Die Dauer muß jeder für sich selber ausprobieren... Auch Pumpis können mit Protaphane arbeiten...

    Bei meiner nächsten Fressattacke vorm Kühlschrank , wo dann schonmal drei vier Scheiben Käse ohne KH vertilgt werden, muß ich das mal beobachten!
    Danke für den Hinweis!
    @BigWitsch das mit dem "Essen kalt werden" wegen ewig Essen auseinandernehmen, kenne ich nur zu gut, neuerdings!
    LG Sorry!

  • Ich denke, man sollte Eiweiß und Fett bei der Blutzuckerwirksamkeit keinesfalls in einen Topf werfen.


    Eiweiß hat meines Wissens - wie auch Martin oben schon schrieb - auch bei größeren Mengen nur dann einen relevanten Effekt auf den BZ, wenn nicht gleichzeitig genügend Kohlenhydrate zur Energiegewinnung bzw. Verdauung bereitstehen - nur dann wird über einen energieaufwendigen Stoffwechselprozess das Eiweiß in Glukose umgewandelt. Eiweiß als Beigabe zu ausgewogenen Mahlzeiten (z.B. Brot mit Wurst und Käse) vernachlässige ich deshalb.


    Bei Fett verhält es sich anders - es hat in zweifacher Hinsicht Einfluss auf den BZ. Nicht dass es ebenfalls sofort in relevanten Mengen zu Glukose umgewandelt wird, aber


    1. behindert bekanntermaßen fettreiches Essen die Magenentleerung und weitere Verdauung sowie das Aufschlüsseln insbesondere komplexer Kohlenhydrate.
    Ein klassisches Beispiel ist bei mir Nudeln mit Käsesauce. Nicht dass die Verdauung von Hartweizengrieß nicht schon alleine sehr lange dauert, so wird es durch z.B. Gorgonzola-Beigabe noch einmal deutlich verzögert - bis zu 6 h nach dem Essen bemerke ich da noch eine relevante Auswirkung auf den BZ.


    Wenn der Essensbolus nicht an diese verzögerte KH-Aufnahme angepasst ist, wird man hier erstmalig spät-postprandial sein blaues Wunder erleben bzw. bei unfraktioniertem Bolus oder zu langem Spritz-Ess-Abstand vorher schon in die Hypoglykämie abrauschen, weil das Analoginsulin die Kohlenhydrataufnahme überholt hat. In solchen Fällen verwende ich überwiegend Normalinsulin, das passt meiner Erfahrung nach deutlich besser zur Kohlenhydratresorption bei fetthaltigen Beilagen (ich spreche jetzt von ICT).


    2. die zweite Fett-Wirkung kommt erst später zu tragen, dann, wenn die Kohlenhydrate z.T. oder vielleicht auch schon weitgehend aufgenommen sind. Jetzt werden auch die freien und in Chylomikronen gebundenen Fettsäuren zunehmend in das Blut resorbiert, zirkulieren im Körper und bewirken an der Leber eine "relative Insulinresistenz". Dies ist ein Zustand, der über mehrere Stunden anhalten kann und unter dem ein klassischer Typ2-Diabetiker dauerhaft leidet. Während diese Fettsäuren im Blutkreislauf zirkulieren, ist die Empfindlichkeit vor allem der Leber, weniger der Muskulatur, für Insulin deutlich herabgesetzt, sodass die zuvor wohlformulierte Basalrate temporär einfach ungenügend ist und des deshalb zu einem ungewollten, typischerweise nächtlichen BZ-Anstieg kommt, weil die Leber bei mangelnder Insulinwirkung trotz eigentlich ausreichender Blutglukose dennoch vermehrt Glukose aus den Glykogenspeichermolekülen ins Blut abgibt. Dieser Zustand hält in etwa so lange an, wie es dauert, die frei zirkulierenden Nahrungsfette aus dem Blutkreislauf in die Fett- oder Leberzellen einzuschleusen - typischerweise bis zu 8 Stunden postprandial je nach Nahrungszusammensetzung.


    Hier könnte ich mir einen zusätzlichen Protaphane-Stoß zur Abdeckung gut vorstellen, habe ich bisher aber noch nicht probiert. Alternativ kann ein ICT'ler auch seine Levemirdosis einmalig z.B. abends erhöhen, mit Lantus ist es aus eigener Erfahrung aufgrund der längeren Wirksamkeit bis zu 24 Stunden aus eigener Erfahrung problematischer: fahre ich nach fettreichem Abendessen die nächtliche Lantus-Dosis hoch, so liegt auch am nächsten Vormittag noch zuviel Lantus vor, und ich muss den Frühstücks-, manchmal auch den Mittagessensbolus noch reduzieren, um nicht in die Hypoglykämie zu rauschen. In diesen Augenblicken wünsche ich mir trotz noch gut vorhandener ß-Restfunktion und erst 18-monatiger Diabeteserkrankung schon eine Pumpe ;) .
    Alternativ könnte man sich z.B. 7 Stunden nach dem Essen noch den Wecker stellen, messen und ggf. noch ein wenig Normalinsulinbolus nachlegen - das empfinde ich nachts aber nicht als angenehm oder praktikabel...

  • Olay das klingt etwas kompliziert aber ich weiß was du damit meinst. Mit den nudeln das problem habe ich allgemein. Ob ich die trocken esse oder mit ner Soße oder einfach gemüse und schinken dazu machen der BZ geht immer hoch und häkt sich auch sehr hartnäckig da oben.
    Das problem ist auch wenn ich abends warm esse komme ich immer früh hoch raus. Da kann ich sogar mir 4.4. ins bett gehen. Ich weiß ist unverantwortlich von mir mit so nem wert in die nacht zu gehen aber ich wollte mal sehen wie ich früh raus komme. Egal wie ich in die nacht gehe ich komme hoch raus.
    Ich würde ja auf das warme essen auch verzichten abends nur ich bin den ganzen tag unteewegs und hab sonst keine Möglichkeit warm zu essen. Mal kann ich das auslassen das wäre kein thema und dafür kalt essen. Aber irgendwann brauch ich auch mal was warmes auf den kalten Teller :D

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  • Kitty, es ist völlig egal, ob du warm oder kalt zu Abend ist.
    Entscheidend ist, wieviele Kohlenhydrate du da zu dir nimmst und wieviel Fett da noch zusätzlich im Essen ist.


    Wenn du regelmäßig mit erhöhten Werten aus dem Bett kommst, dann deutet das zunächst auf eine Minderversorgung mit Basalinsulin hin.


    Du solltest da ruhig öfter mal spät-postprandial (so 4-6 Stunden nach Nahrungsaufnahme) und mitten in der Nacht messen, um festzustellen, ob:


    1. die erhöhten Werte durch einen BZ-Anstieg 4-6 h nach dem Essen kommen, der vom ungenügenden oder nicht verzögerten Essensbolus herrührt oder


    2. die erhöhten Werte durch einen BZ-Anstieg erst später nachts oder früh morgens entstehen, dass deutet dann eher auf einen Basalmangel hin.

  • Wenn ich zb 3 oder 4 stunden nach essen und spritzen messe und trotzdem noch etwas erhöht bin spritze ich spät gegen 11 oder halb 12 nachts nochmal bolus. Dann komm ich früh auch relativ normal raus. Hab gestern zb 3 stunden nach essen gemessen da war ich beo 8.9 das war gegen halb 11. Da hab ich nochmal 1 IE gespritzt und das basal und da war ich heute früh bei 8.1.
    Wo ich im kh war da haben die auch nachts gemessen da war das ganz verschieden. Oft war ich dann ab ca 4.00 uhr angestiegen. Da bin ich früh aber trotzdem normal raus. Und zuhause klappt das irgendwie nicht. Irgendwas mache ich falsch.


    Nachts messen werde ich mal versuchen. Vill so 2.00 uhr 4.00 uhr und 6.00 uhr. We steh ich eh gegen 8.30 uhr auf un in der woche 6.00 uhr. Mal schauen was da raus kommt. Meine ärztin hat das basal immer erhöht. Hab jetzt schon nachts 26 und früh 12. Kann es auch mit den Zeiten des abendbrots zu tun? Dass es einen gewissen Abstand braucj vom essen spritzen und schlafen gehen?

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  • Ich könnte mir vorstellen, dass deine Basaldosis zur Nacht immer noch ein bißchen zu gering ist. Ob das der Fall ist, kannst du nicht feststellen, wenn du "noch nicht fertig verdaut" oder mit noch wirkendem Essensbolus ins Bett gehst. Deshalb bringt dir da nachts messen wenig.


    Ich empfehle dir: vor dem Bettgehen messen, das sollte mindestens 3 oder besser 4 Stunden nach dem Abendessen und letzten Essensbolus sein.


    Wenn der Wert deutlich außerhalb deiner Toleranzwerte liegt (z.B. kleiner 4,4 oder größer 8,3 mmol/l) ---> vergiss es, gib dir nen kleinen Bolus und versuche es am nächsten Tag nochmal.


    Wenn der Wert aber in deinem Zielbereich liegt ---> nicht mehr bolen, normal basal spritzen wie immer und schlafen. Mitten in der Nacht einmal messen, in der Früh gleich beim Aufstehen messen. Wenn sich die drei Werte (Bettgang, nachts, morgens) um nicht mehr als 30 mg/dl bzw. 1,7 mmol/l unterscheiden, dann passt die Basalrate.


    Wenn der BZ-Wert über Nacht um mehr als 1,7 mmol/l ansteigt ---> zu wenig Basal, um 10 Prozent erhöhen.
    Wenn der BZ-Wert über Nacht um mehr als 1,7 mmol/l sinkt ---> zu viel Basal, um 10 Prozent erniedrigen.


    Du musst wissen: Erst wenn du die für dich richtige Basalrate gefunden hast, kannst du ein funktionierendes System zur Essensinsulinierung mittels Bolus entwickeln.
    Darum sollte erst die Basalrate stimmen, bevor du versuchst, dir für morgens, mittags und abends deine eigenen BE-Faktoren zu bestimmen.