Auslandskrankenversicherung - Insulin im Ausland bekommen?

  • Ich werde demnächst in einem EU Land in den Urlaub gehen - lohnt es sich da, mit Typ 1 Diabetes eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen?
    Oder werden da chronische Krankheiten wie Diabetes im Voraus ausgeschlossen?


    Wie mache ich das, falls mir das Insulin plötzlich aus welchem Grund auch immer kaputt gehen sollte und ich ohne Nachschub dastehe? Zum Arzt gehen, der mir Insulin verschreibt - bekomme ich das dann ebenso wie hier? Oder brauche ich eine spezielle Auslands-Versicherung, die Medikamente und Hilfsmittel abdeckt?

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  • Wie lange bist du denn weg?
    Bei mir war es so, dass für bis zu 6 Wochen einiges abgedeckt war, wenn eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes nicht schon vorher abzusehen war. Ich hab deshalb keine extra Auslandsversicherung abgeschlossen.


    Die Antwort auf deine zweite Frage hängt auch von mehreren Dingen ab, wie eben der Dauer, aber auch der Art der Reise.
    Ich habe letztes Jahr die doppelte Menge Insulin und Hilfsmittel (oder sogar mehr :D) als ich normalerweise brauche mitgenommen. Wäre was gewesen, wäre ich in ein Internationales Krankenhaus gegangen und hätte einfach gehofft, dass ich meine Sachen ohne zu viel Drama erhalte.

  • Bin nur eine Woche weg, also recht unspektakulär :)

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  • Hallo Fjara,


    Deine normale Krankenversicherung sollte auch im Europäischen Ausland EU gelten. Die Karte sollte dort auch gelesen werden können.


    Gruß thomas

  • Nicht umsonst haben wir eine Europäische Gesundheitskarte. Wenn ich im EU Ausland Urlaub mache, fülle ich bei meiner Versicherung zusätzlich einen Versicherungsschein aus und nehme den mit, falls es Probleme mit der Karte geben sollte. Das kann man bei mir online machen.
    Im Normalfall sollte es aber in einem Krankenhaus keine Probleme geben.

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Hallo Fjara,


    Deine normale Krankenversicherung sollte auch im Europäischen Ausland EU gelten. Die Karte sollte dort auch gelesen werden können.


    Gruß thomas


    Hm... ich habe in drei verschiedenen EU-Ländern (FR, IT, HU) und in der Türkei je einen Krankheitsfall gehabt. Jedsmal lief es gleich ab.
    Die EU-Versichertenkarte interessierte keinen: sie wollten Cash sehen. Selbstverständlich hat man mir eine Rechnug ausgestellt und quittiert.
    Die KK hat mir dann in Deutschland meine Kosten erstattet.


    ***kleine Ergänzung: es ging in allen drei Fällen nicht um DM oder Insulin, sondern um andere Krankheiten. Ich wollte nur den Akzeptanz, oder wohl eher Nicht-Akzeptanz der EU-Versichertenkarte hervorheben

    - Cassiopeia -

    Einmal editiert, zuletzt von Cassiopeia23 ()

  • Hm... ich habe in drei verschiedenen EU-Ländern (FR, IT, HU) und in der Türkei je einen Krankheitsfall gehabt. Jedsmal lief es gleich ab.
    Die EU-Versichertenkarte interessierte keinen: sie wollten Cash sehen. Selbstverständlich hat man mir eine Rechnug ausgestellt und quittiert.


    Bei niedergelassenen Ärzten ist meine Erfahrung identisch. Nur Cash. Allein in einem italienischen Krankenhaus wurde unsere kleine Tocher (damals 3) kostenfrei behandelt, es wurde nicht einmal die deutsche Versichertenkarte verlangt.


    Eine Zusatzversicherung für ein Jahr gibt es für unter € 10,- (pro jahr, nicht pro Monat)! Da würde ich nicht lange überlegen. Schon das Taxi auf der Suche nach einer Klinik oder einem Arzt, der auf die deutsche Karte behandelt, ist sicher teurer. Erste Infos findest Du z.B. bei der Stiftung Warentest.

  • Also das letzte Mal im EU Ausland war ich 2001 beim Arzt. Der Italiener wollte nicht den damals üblichen EU- Krankenschein, sondern Bargeld. Hat er auch bekommen und ich eine Rechnung mit der Diagnose (Magen-Darm).
    Meine damalige GKV hat ca. 60% gezahlt ( den wohl üblichen Satz für Italien), den Rest meine Auslandskrankenversicherung.
    2002 in der Türkei konnte ich sogar mit der Kreditkarte zahlen, da gäbe dann auch ne Rechnung und das gleiche Spiel wie bei Italien. Die GKV hat den deutschen Satz bezahlt, bzw. das, was in dem Land üblich ist, den Rest hat die Auslandskrankenversicherung gezahlt.
    Da ich direkt im Grenzgebiet zu Niederlande und Belgien wohne, habe ich die Auslandskrankenversicherung immer und nicht nur für den Urlaub. Koste mich glaube ich 8,90€ im Jahr.
    Insulin hab ich im Urlaub noch nie benötigt, nehme immer die doppelte Menge mit und verteile sie auf mehrere Taschen bzw Mitreisende.
    Sonst würde ich in ein Krankenhaus gehen. Falsch ist es sicher nicht, den Diabetologen zu Fragen, ob er eine Bescheinigung ausstellt, welche Medikaments man/frau regelmäßig nutzt.

    Britta

    Einmal editiert, zuletzt von honing ()

  • Es ist unbedingt zu empfehlen eine Auslandskrankenversicherung abzuschließen.


    Wie bereits hier schon geschrieben gibt es die für einen geringen Jahresbeitrag. Ich habe meine bei der HUK und zahle 12 € jährlich.
    Die gilt für 6 Wochen am Stück weltweit. Sobald man wieder einen Tag in Deutschland war, fängt die 6 Wochenfrist wieder von vorne an.


    Eine Gesundheitsprüfung erfolgt bei Aufnahme übrigens nicht. Es gibt die Möglichkeit Auslandskrankenversicherungen direkt online abzuschließen und der Versicherungsschutz beginnt auf Wunsch dann auch meistens unmittelbar nach Antragstellung.


    Gesetzliche Krankenkasse erstatten übrigens für Auslandsbehandlungen oft nur einen Teil der Arztkosten und bei Krankenhäusern meist nur die städtischen oder staatlichen Kliniken.


    Als ich mir 2010 in Tunesien mein Sprunggelenk gebrochen habe, war ich froh, eine Privatklinik mit europäischen Standart nutzen zu können bei voller Kostenerstattung. Da ich zunächst in eine staatliche Klinik gefahren wurde - wo die Leute auf den Fluren behandelt wurden - kenne ich den Unterschied.


    Bei Erkrankungen im Ausland ist es übrigens der Regelfall, dass man zunächst bar zahlen muss und das Geld erst im Nachhinein erstattet bekommt. Hier ist es wichtig, dass man die Behandlung schriftlich unter Angabe der Diagnose und der durchgeführten ärztlichen Leistungen belegen kann. Unbedingt auch an die Ausstellung von Belegen und Quittungen für Arzneimittel und ggf. Hilfsmittel denken.


    Fazit: Wer ohne zusätzliche private Auslandskrankenversicherung ins Ausland fährt, riskiert nicht nur seinen Geldbeutel, sondern u.U. auch seine Gesundheit.

  • Danke für die Info! Hat denn auch jemand Erfahrungen damit, als privat Versicherter im Ausland zu sein??? Ich habe bisher nie eine zustzliche Versicherung gehabt...(Gott sei Dank auch nicht gebraucht). Bin aber öfter in Spanien (außerhalb der Ferien immer mal für 3-4 Tage an langen Wochenenden weil meine Eltern dort leben)...Ich wüsste gerne mal, ob die PKV in Ausland alles oder nur einen Teil der Kosten übernimmt..???[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/unknown.gif]


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Na ja, da Fjara ja ins europäische Ausland fahren will denke ich, dass die Zustände nicht mit Tunesien vergleichbar sind. Übrigens ist es mir auch schon mal passiet, dass ich meinen Insulinvorrat bei einer Italienreise zu Hause vergessen habe. In Italien einfach ins nächste Krankenhaus gehen, dort sagen dass man Diabetiker ist (das heisst in der meisten Spachen auch so) und ich habe anstandslos das Insulin bekommen, das ich benötigte; kostenlos :) Meine Diabetesberaterin in D hab ich das nach meiner Rückkehr erzählt und sie hat mir gesagt, sie würde das genauso machen wenn jemand zu ihr kommen würde.


    Also nur wegen evtl. Insulinnachschub eine AuslandsKV finde ich zwar nicht nötig, allerdings ist diese sicher trotzdem sinnvoll, vor allem da sie nicht die Welt kostet.


    Schönen Urlaub wünsch ich...

    2 Mal editiert, zuletzt von karlhof ()

  • Update: Ich habe damals (unabhängig vom Diabetes) eine Auslandskrankenversicherung genommen und glücklicherweise nicht gebraucht und werde beim nächsten Urlaub demnächst auch wieder eine (unabhängig vom Diabetes) nehmen, auch wenn meine Angst, dass das Insulin kaputt geht oder geklaut wird immer noch voll da ist, aber ich glaube das liegt in der Natur lebensnotwendiger Medikamente :rolleyes:

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