Langzeitradeln - was kann ich tun?

  • Hallo Floh,


    wenn ich Krämpfe bekommen habe, habe ich das nie direkt auf das Insulin b.z.w. den BLZ bezogen. Eine Kausalität zwischen Muskelkrämpfen und Insulin ist sicher interessant. Was hast Du eigentlich in Deiner Pumpe Analog oder Human Insulin. Aber vielleicht beziehe ich alles zu sehr auf das Insulin selbst. Durchblutungsstörungen, ich weiß nicht, wie hoch war der BLZ nach der Senkung denn? Ich würde ein Zusammenhang zwischen dem Entkrampfen und den BLZ Absinken sehen. Ich kann Dir nur eine Empfehlung geben, an wenn Du Dich wenden könntest. Ich würde es mal bei den Insulinherstellern versuchen. Bei Novo zumindest dürftest Du da doch den ein oder anderen kompetenten Arzt finden, der solche Erscheinungen im Extrembereich kennt und noch viele Zugsamenhänge zu BLZ, Insulin, Muskel und auch Eliteprogramme in die Richtung betreut. Viel Erfolg. Wenn Du was interessantes in Erfahrung bringst, lass es mich wissen.


    Ansonsten ein Sonnenuntergang radeln kann doch auch ganz reizvoll sein. :P [Blockierte Grafik: http://www.smileygarden.de/smilie/Wetter/60.gif]


    Gruß thomas

  • Also davon ab das ich momentan vermutlich ncht mal 100 KM schaffen werde solltest du vllt. wirklich auf Traubenzucker zurückgreifen und auch die Rate weiter senken, sonst sehe ich keine anderen Möglichkeiten.



    Wie wir ja hoffentlich alle gelernt haben wirkt sich sportliche Betätigung auch noch einige Stunden später auf den Zucker aus, gell.

  • Servus,


    du hast die Sachverhalte doch alle im Griff, haderst aber mit dir, aber wenn man sich außerhalb des Normalen bewegt, dann trifft man auf Probleme.
    Wenn du wirklich etwas suchst, was ausreichend Energie enthält, dann kommst du an Maltodextrin nicht vorbei.
    Du kannst mit dieserm Oligozucker auch die Verstoffwechselungsgeschwindigkeit bestimmen, also egal wieviel Energie zugeführt wird, der Blutzucker wird nicht explodieren, wenn man die Dextrin-Arten richtig zusammenstellt.
    Du solltest auch daraf achten, dass dein Körper mit ausreichend Energie versorgt wird, denn die Speicher leeren sich bei langer Belastungszeit. In erster Linie ist auf den Leberspeicher zu achten und der ist sehr klein, dieser darf nicht auf Minimum gefürt werden, also ist ausreichende BE Nachführung lebenswichtig.
    Im Umkehrschluss muss auch genügend Insulin zur Verfügung gestellt werden, um die verbrauchte Energie neu anzuliefern.
    Wenn du zudem flüssige Energie zuführst, dann bleibt auch nichts im Magen liegen bei Belastung und die Dextrine, Maltodextrine, werden grundsätzlich in Flüssigkeit eingerührt.
    Du kannst mit den Dextrinen z.B. einen Liter Wasser mit ca. 120 BEs (1440g Maltodextrin) bestücken, dabei wird die Lösung zwar Hyperton, aber die Osmolarität beträgt nur 15% (in Worten fünfzehn Prozent Osmolarität).
    Selbst die 15%ige Lösung ist nahezu geschmacksneutral und zudem sehr magenfreundlich und kann in jede Flüssigkeit einrührt werden. Ich z.B. rühre in Kaffee ein, das ist extrem lecker.
    Und die Radfahrer sind Exoten, ein Radkollege hat verdünnten Obstessig beim radsportlichen Radeln getrunken, Maltodextrin in verdünnten Obstessig ist kein Problem.
    Und am Rad hast du die Möglichkeit sogar mindestenz zwei Energieflaschen anzubringen, sodass du locker 240 BEs dabei haben kannst, und trinken können die Radfahrer immer, selbst am Berg. Aber leider sollte man solch eine Konzentration mit Wasser nachspülen.
    Die Maltodextrine werden in der Medizin auch als Therapeutikum eingesetzt z.B. bei Nierenkranken, damit die Nahrung ausreichend Energie enthält.


    Wie schon geschrieben: Energiebomben jeder Art kann man sich persönlich zusammenmischen, man muss es nur tun.
    Bei Bedarf kann ich preisgünstige Lieferadressen für die Dextrine aufzeigen, die Dextrine kosten leider Geld.

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  • Vielleicht liest der User "Swissalpine" hier mit oder du schreibst ihn mal an - ich glaube, der ist auch seeehr ausdauersportlich.


    Oder Fünfuhrtee oder Sascha2, "unsere" Ironman und Bravehearts. Beide waren zwar schon eine Weile hier nicht online, bekommen aber ja vielleicht eine Mailbenachrichtigung, wenn Du ihnen eine PN schickst.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • @



    Guxtdu

    Das mit den unterschiedlichen Maltodextrinen klingt interessant. Ich möchte eigentlich bald wieder längere Wanderungen in den Alpen unternehmen, kannst du da ein paar Mischungen empfehlen und etwas mehr dazu schreiben? Wie lange wirk bei dir das längstkettige Maltodextrin nach?

  • ... Ich möchte eigentlich bald wieder längere Wanderungen in den Alpen unternehmen, kannst du da ein paar Mischungen empfehlen und etwas mehr dazu schreiben? Wie lange wirk bei dir das längstkettige Maltodextrin nach?

    Servus,
    sicherlich kann man auf den Link (siehe Bericht vom Floh) schauen, dort sind die Grundlegenden Daten der Maltodextrine, aber man kann alles auch mischen und dann wird es endlos.
    Ich persönlich kann ich nur das schnellste Maltodextrin 19 empfehlen, das ist bei mir nach ca. 30min im Blut.
    Aber ich mische das Maltodextrin 19 zur Zeit mit Zucker (Haushaltszucker), sodass ich auch eine relativ schnelle Wirkung habe.
    Meine aktuelle Mischung sieht so aus:
    100 - 200ml kalter Kaffee,
    60g Haushaltszucker,
    60g Maltodextrin 19,
    ein guter Schuss fettarme Milch


    diese Menge reicht mir für eine kleine Halbmarathonrunde


    Vielleicht zur Info: Man kann mischen wie man will, man sollte alles nur austesten, unbedingt!
    Ich bin zur Zeit am überlegen, ob ich nicht nochmal das Maltodextrin 6 teste, weil es extrem langsam ist, aber in meinem Fall sollte es meine Halbmarathonstrecke komplett abdecken. Soll heißen, dass ich vor dem Sport eine Menge von vielleicht 100g Maltodextrin 6 anmische und trinke. Direkt vor dem Start dann eine kleine Menge 200ml Cola (21g schnelle Energie) und dann nur noch Vollgas, ohne irgendwelche BE Zuführung, theoretisch müsste für mich das klappen mit dementsprechender Insulinreduktion, aber Praxis und Theorie unterscheiden sich.
    Und man muss auch beachten, dass beim Mischen das Volumen zunimmt.
    Wenn ich in meine kleinen Trinkflaschen von zehn Unzen (rund 280ml) für den Wettkampf ca. 180g Energie unterbringe, dann darf ich nur ca. 150-180ml Flüssigkeit einbringen, damit die Mischung dann in die kleinen Flaschen passt.


    Allerdings kann ich für eine Alpentour die Maltodextrine nur empfehlen, man kann sicherlich nicht genug Reserve einplanen.
    Aber man kann sich gerade mit dem Maltodextrin eine Energiebombe anmischen, von welcher man Tage zehren kann.
    Wenn man das Maltodextrin hoch konzentriert, dann wird es immer gelartiger, sodass es in höchter Konzentration an Tapetenkleiseter erinnert und genausogut klebt.
    Man sollte unbedingt vorher alles testen, auch das Mischen.
    Wenn man eine abgemessene Menge Maltodextrin in ein Gefäß bringen möchte, dann sollte man das Pulver in einer kleinen Menge Flüssigkeit auflösen (Rührstab) und diese Mischung in das Gefäß einfüllen. Dann das Gefäß mit der Rest-Flüssigkeit auffüllen, dann hat man kein Volumenproblem, und nur so kann man die Trinkmenge nachvollziehbar berechnen.
    Wenn man wirklich 500g Maltodextrin (oder egal wieviel) in einem 500ml Trinkgefäß hat, nur dann sind auch 100ml = 10KHE = 8,3BE = 100g Kohlenhydrat. Wenn man die Mischung nicht komplett ins Gefäß bringt, also etwas übrig bleibt, dann kann man nur schätzen, wieviel man zu sich nimmt.

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  • Moin Moin zusammen.


    Da ich auch gerne (kürzere) Langstrecken fahre, lasse ich dieses Thema mal unauffällig wiederaufleben. Inzwischen sind wir ja schon wieder mitten in der RTF-Saison.
    Rein praktisch würd mich mal interessieren, was Du (Floh) alles mitnimmst - beispielsweise zu einem 1000er. (falls es noch andere Langstreckenfahrer gibt, sind die ebenfalls angesprochen).
    Da kommt ja schon eine ganze Menge Krempel zusammen, wie transportierst du das alles? Alles in den Trikottaschen? Schließlich will man ja nicht für jede Milchschnitte anhalten.. Hast du da jemanden an der Strecke postiert um deine Vorräte aufzustocken, oder nimmst du gleich die KH für die ganze Strecke mit?
    Ich hab mir mal zusätzlich zur Satteltasche eine Lenkertasche gekauft, aber das sieht einfach ziemlich bescheiden aus am Renner..


    Ich persönlich bin bisher nur Distanzen bis 200km gefahren, auch weil das ganze ohne CGM und Pumpe doch ein bisschen aufwändiger ist. Normalerweise komme ich dabei ohne oder mit sehr wenig Sport-BE aus. (Vor Beginn ca. 8BE Spaghetti mit 10% Bolus) Meistens fahre ich die Kohlenhydrate also ungegessen spazieren, bei vielen Höhenmetern muss ich allerdings 3-4BE zuschießen. Jetzt will ich mich mal langsam steigern und profiliertere Touren oder einen 300er in Angriff nehmen. Daher liebe Marathonis, lasst mich teilhaben an eurer Erfahrung und gebt mir ein paar Tips auf den Weg.

  • Hallo,
    ich fahre zwar keine 100nderte Kilometer Rad am Tag. Zur Rettung alter Kulturgüter schaufele und spate ich aber am Tag einige Tonnen Erde weg. Meine Basalrate liegt an solchen Tagen bei 20% der Bolus je nach Tageszeit bei 25 % bis 30% zusätzliche BEs sind selten nötig und bewegen sich im überschaubaren Rahmen von ca 1 bis max. 4 BE in 8 Stunden.

  • Danke für deine Erfahrungen! Sehr informativ.


    Meine prallgefüllte Satteltasche (0,7l oder so) enthält bisher nur das nötigste. (Ein Schlauch, Flickzeug, Multitool, Einmalhandschuhe, Minipowerbank, 2xJubin, 4xHypofit) Kleines Pümpchen und Trinkflasche sind am Rad.

    1 Packung Fantasia (sind die größten Haribo die ich kenne - da ist die Gefahr geringer, dass ich mich dran verschlucke wenn ich einatmen muss).

    Meine Haribos stammen von Aldi und heißen Sweetland Veggiefanten. Kann ich dir nur wärmstens empfehlen. Die sind so weich, dass sie direkt im Mund zermatschen und auch kleben bleiben. Ich seh da keine Verschluckungsgefahr ;) Fantasia wäre mir zu zäh, vor allem mit Helm aufm Kopf kaut es sich sehr unbequem.

    Eine große Ortliebtasche ist a bisserl übertrieben (und ich bilde mir immer ein sie versaut mir die Aerodynamik), eine 20l-Satteltasche wäre mein bevorzugtes Anbauteil für die nächsten Langstrecken.

    Da überlege ich auch schon eine Weile. Kennste schon die? ParsleyBags Wegbegleiter(zu klein und zu teuer), und zum anderen Revelate Viscacha (zu teuer). Ortlieb wäre im Moment meine Notlösung. Es is aber nich nur kontra-, anti- und unaerodynamisch sondern auch schwer. (Gepäckträger ~700g, Backroller 950g). Ansonsten trag ich gerne Hip Bags (ja, nennen wirs Gürteltasche). Nicht nur sexy sondern auch sehr bequem, wenn man sie auf die Seite oder nach hinten wegdreht.

    Ich benutze das Garmin Etrex20 - das nimmt normale AA Batterien, die kann ich überall nachkaufen

    Hm. Danke für die Erleuchtung. Das Edge werd ich dann wohl wieder von meinem Wunschzettel streichen. (10h Laufzeit las ich gerade irgendwo..) Andererseits ließe es sich natürlich auch mit dem NaDy laden.

    Wenn ich mehr als 12h mit 30% Basalrate fahre habe ich zu wenig Insulin. Der Blutzucker ist dann noch okay, aber ich rausche trotzdem genüsslich in die Keto.

    Was ich schrieb bezog sich alles auf Tagestouren unter 200km, das blieb ich dann bisher auch immer unter 12h Fahrtzeit und außerdem hab die Basis vor der Tour nicht reduziert (ICT übrigens) sondern nur in der Nacht danach, daher ist Keton auch kein Thema gewesen. Bis jetzt. ;)
    Für die 300km muss ich schon einen ordentlichen Teil der Basis weglassen, aber so ganz zu Ende überlegt hab ich das noch nicht. Eventuell splitten, oder einfach halbieren, alles nicht perfekt.


    Ich bin jetzt dazu übergegangen mit 30% Basalrate zu fahren und alle 3 bis 4h eine Mahlzeit zu essen, die einen Bolus erfordert

    Darüber werd ich mal nachdenken. Klingt für mich erstmal ziemlich abschreckend, auch für den Kopf. Ich ess nicht gerne nach der Uhr.. Aber mit der Basis kann man eben nicht unbegrenzt spielen.

  • Also geplant hab ich erstmal 300 und eventuell 400 diese Saison. Mehr will ich mir nach reiflicher Überlegung gestern abend doch nicht zumuten ;)


    Die Geschwindigkeit kann ich schlecht einschätzen, daher geh ich jetzt erstmal vom Zeitlimit aus und pack mir entsprechend mehr Not-BE ein. Und ja ... mit den Verpflegungsstellen isses immer so eine Sache.. Man kann sich nicht drauf verlassen, dass noch was übrig ist.


    Auf die Lenkertasche würde ich gerne verzichten. Auf Radreisen war es okay, aber sie ist schwer (750g inkl. Halterung), die Druckknöpfe kriegt man während der Fahrt schlecht auf und wenn man es geschafft hat, dann findet man auch nichts wieder, wenn die Tasche voll gepackt ist. Dennoch ist zugegeben immer noch besser erreichbar als jeder Satteltasche.


    Die Klickfix-Schellenbefestigung für die Sattelstütze würd ich mir an deiner Stelle gut überlegen. Das ist ein langer Hebel und wenns bricht, dann ist die Tour zu Ende. Mir wär das zu riskant. Aber da hast du sicher mehr Erfahrung als ich.

    ICT übrigens


    Schön ist was anderes.

    Das wollt ich wirklich nicht hören! ;-)
    Vermutlich werde ich es jetzt so machen, dass ich auf 40% Basis (Lantus) reduziere und mir ein paar Ketonstix einstecke.
    Für 300km sollte die Wirkdauer ausreichen. Keinen Bolus zu brauchen find ich grundsätzlich schon attraktiv.


    Wenn ich es überlebe, werde ich berichten, wie es gelaufen ist ;)


    Achja.. mein Favorit war zuletzt der Edge Touring, aber der 500 ist auch nett, vor allem schön kompakt.

  • So auch mal etwas von mir zum Thema, auch mich nerven etwas die vielen Zusatz-BE


    bin gestern um die 175km Rad gefahren, einmal Bremen-Bremerhaven und zurück, Blutzuckerwert waren soweit für mich in Ordnung. Nur stören mich die vielen Extra BE's, gibt es eine Möglichkeit diese weiter zu reduzieren?


    Basal um 8 Uhr auf 30% gesenkt für 10 Stunden


    06:00 Uhr 218 mg/dL, +7 BE Frühstück, Bolus 1,5 I.E. (nur Korrektur)
    08:30 Uhr 118 mg/dL, +7,5 BE (Cola + Brot)
    09:35 Uhr 134 mg/dL, +4,5 BE (Cola)
    11:00 Uhr 81 mg/dL, +11,5 BE (Cola +Brot)
    14:35 Uhr 191 mg/dL, +6 BE (Mittags 2 Brötchen)
    15:50 Uhr 158 mg/dL, +4,5 BE (Cola)
    16:55 Uhr 101 mg/dL, +4,5 BE (Cola)
    17:30 Uhr -- +4,5 BE (Cola)
    18:10 Uhr Ende der Fahrt
    19:00 Uhr 237mg/dL, Abendbrot

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Der Puls sollte im mässigen Bereich gelegen haben, laut Aufzeichnung lagen 92% zwischen 112-148, 5% lagen darüber der Rest darunter.


    Teilweise fahre auch nur mit 25% Basal, würde es helfen hier weiter zu reduzieren oder kippt das Verhältnis dann eher um?


    https://www.strava.com/activities/354567901

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ