Hacking my Dexcom: Welche Alarmfunktionen würdet Ihr Euch bei einem CGM wünschen?

  • Wie ihr vielleicht schon wisst, baue ich mir gerade einen Wecker/Alarm, der mit meinem Dexcom zusammenarbeitet.
    Es soll Nachts verbesserte Alarmfunktionen ermöglichen. Am Desktop-PC kann ich das Dexcom mit Hilfe von libUSB und der Vorarbeit von HackintT1/CGM in the cloud/nightscout schon auslesen.
    Wenn das Gerät läuft, stelle ich es gerne zu Verfügung.


    Die Hardwarekosten werden sich auf 40 bis 60 Euro belaufen:
    40€ RaspberryPi mit Gehäuse; dazu kommt noch, was man häufig eh erumliegen hat: Netzteil(7€) (das vom Dexcom sollte auch gehen), SD-Karte mit 8GB (7€), USB-Tastatur bzw. Numblock (10€), Anschlusskabel für Bildschirm (nur zum Einrichten) (5€), billige PC-Boxen für den Alarm.
    Bild bei Amazon:
    [Blockierte Grafik: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41b7XFNIYVL.jpg]
    http://www.amazon.de/Lights-En…8-2&keywords=raspberry+pi


    Eingabe/Ausgabe: Das Gerät wird eine kleine Numblock-Tastatur haben. Die Ausgabe erfolgt über die Lautsprecher/Kopfhörerausgang. Es wird Werte und Einstellungen (in schrecklicher Computerstimme) vorlesen können.


    Nun zum Wichtigsten: Was für Alarmmodi soll es geben?
    Bisher habe ich mir das Folgende an Einstellungen/Modi überlegt:


    Unterer Grenzwert: Alarm, wenn BZ darunter.


    Oberer Grenzwert: Alarm, wenn BZ darüber.


    Vorrausschauender Hypo-Alarm: Wenn BZ noch über unterem Grenzwert ist, aber:
    a) der Pfeil nach unten geht und der BZ nur knapp über dem Grenzwert ist...
    b) der aktuelle Wert minus dem mittleren Abfall der beiden Werte davor bereits unter dem Grenzwert liegt...
    ... dann schlage auch Alarm.


    Korretur-Modus: Idee: Momentan ist der BZ zu hoch, ich korrigiere und gehe ins Bett. Dann aktiviere ich diesen Modus.
    Variabler oberer Grenzwert: Beginnt z.B. mit momentanem Wert + 10%; nähert sich über z.B. 3 Stunden dem normalen oberen Grenzwert an.


    Essensmodus: Idee: Ich Esse etwas und gehe dann ins Bett.
    Variabler oberer Grenzwert: In den nächsten 1,5 bis 2 Stunden darf er z.B. 65mg/dl über dem Ausgangswert liegen, nach 3 Stunden muss der Wert aber wieder unter dem normalen oberen Grenzwert liegen.


    Alarmpause für Hyper: Pause nach bestätigtem Alarm.


    Alarmpause für Hypo: Pause nach bestätigtem Alarm.


    Fällt Euch sonst noch etwas ein, was sinnvoll wäre? Was für Parameter würdet Ihr verwenden?


    lg
    Adrian

    Einmal editiert, zuletzt von Adrian ()

  • Weiter Idee: Alarm, wenn nach x Minuten kein neuer Wert da ist. (Sensorausfall.)
    Pro: Sensorausfall, ??? etc. würde zu Alarm führen.
    Nachteil: Aufstehen um 4:30h und Duschen würde evtl. auch die Frau aus dem Bett werfen, wenn man vergisst, den Dexcom-Empfänger vom Wecker zu trennen.

  • So, jetzt hat das erste mal der vorrausschauende Hypoalarm geklingelt: "Beep beep beep bepp Blutzucker schnell fallend 154 - 120 - 94" krächzte die Computerstimme aus dem Lautsprecher.


    Der gemessene Wert war dann schon knapp unter 70, wo das Dex 10 Minuten später auch war.
    Auch ca. diese Zeit später habe ich die Hyposymptome bekommen.


    Der erste "Live-Test" (noch am Subnotebook) war also schon mal erfolgreich.


    lg
    Adrian

  • Verstehe ich das richtig? Deine Technik funktioniert auch ohne das Dexcom "Auslesegerät"? Also, grundsätzlich auch wenn ich meine Dexcom sons tmit der Animas Vibe betreibe?


    Wenn ja, dann überleg dir doch bitte, da ich 2 rechte Hände habe und Linkshänder bin, in welcher Währung (Rotwein, Weißwein, Rose... oder sonstwie) ich dich "entlohnen" könnte.


    Muss gleich mal nachschauen wo du wohnst. :-)


    erbs

    Albert Einstein sagte wohl: Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.


    Bin Pumper, kein Penner :)

  • Dieser Fred macht mich ganz freudig nervös... schließe mich erbsens Neugier an...


    von unterwegs...

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • Oh, Sorry Euch enttäuschen zu müssen. Das "Auslesegerät" also der Empfänger ist das, was per USB an den Wecker angesteckt wird.


    lg
    Adrian

  • Ich bin gerade sprachlos, dass Du solch ein Technik-Genie bist.
    Toll, Gratulation.


    Da ich (oder mein Mann - " rüttel, rüttel: Du piepst") auch nachts von den Alarmen wach werden,stellt sich für mich die Frage ob ich so etwas brauche oder nicht, ehr nicht.
    Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass manch ein Alarm überhört wird.
    Ich persönlich habe häufiger das Problem, dass ich den Alarm (Anstieg / Abfall) nachts ausschalte, ohne mir darüber bewusst zu sein, sprich ohne nachzusehen.
    Komischerweise reagiere ich auf "richtigen" Alarm. Basalabschaltung!, wegen Hypo. Bisher ohne Probleme....wer weiss, vielleicht fällt Dir ja eine Möglichkeit ein, wie man "das Problem" angehen könnte.


    Auf alle Fälle, viel Erfolg & Hut ab :nummer1:

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Ich bin gerade sprachlos, dass Du solch ein Technik-Genie bist.
    Toll, Gratulation.


    Danke, aber wie üblich haben andere die meiste und kompliziertere Vorarbeit geleistet. Den Leuten von CGMitC gebührt mein Dank, dass sie veröffentlicht haben, welche Befehle das Dexcom will, und wie die Antwort des Gerätes zu interpretieren ist.


    Ich persönlich habe häufiger das Problem, dass ich den Alarm (Anstieg / Abfall) nachts ausschalte, ohne mir darüber bewusst zu sein, sprich ohne nachzusehen.


    ...wer weiss, vielleicht fällt Dir ja eine Möglichkeit ein, wie man "das Problem" angehen könnte.


    Das ist auch ein übliches Problem von mir: Wecker ausstellen und weiterschlafen. :gutenmorgen::patsch:
    Hier behelfe ich mir damit, dass das Gerät den Blutzuckerwert laut vorliest. Bisher hilft das wunderbar.
    In der Frühen Testphase bin ich natürlich auch sehr gespannt, was gerade passiert - da reagiere ich freilich darauf. Mal sehen, was passiert, wenn ich mich daran gewöhne.


    Als mögliche Eskalationsstufe: Da das Gerät eh Nummerntasten von 0 bis 9 hat, wäre es leicht zu programmieren, dass der Alarm sich erst ausstellt, wenn man den vorgelesenen Wert korrekt auf der Tastatur eingibt :ugly: ...aber ich hoffe es kommt erst gar nicht nicht dazu.


    lg
    Adrian

  • Etwas interessantes habe ich festgestellt:
    Wenn das Gerät gerade im Kalibrierungsmodus ist (2 Stunden nach Sensoraktivierung), ist der ausgelesene BZ-Wert immer 5.
    Wenn das Gerät ??? anzeigt, ist der ausgelesene BZ-Wert immer 10.


    Da 10 niedriger als die Hyposchwelle ist, schlägt mein System automatisch Alarm, wenn ??? im Display erscheint, ohne dass ich es extra programmieren muss :D :D :D



    Ich bin so gespannt, ob der Sensor sich noch'mal fängt. Es ist mein erster Sensor und er zeigt nach 16 Tagen und 6 Stunden das erste mal ??? an.


    lg
    Adrian

  • So schaut jetzt mein Nachtkasterl aus:
    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/18783620az.jpg]



    Bisher funktioniert es ganz gut.


    Leider konnte ich noch keinen Sensorausfall testen, und ich möchte den Sensor jetzt bald mal wechseln, da die Werte schon ungenau werden.


    lg
    Adrian


    Edit: Frage: Produziert man einen Sensorausfall, wenn man ihn mit Transmitter zusammen zieht?

  • Das wäre meine Vermutung, da der Sensor ja in dem Fall dann eigentlich nurnoch "Mist" messen kann und diese Werte dann als Fehler gewertet werden sollten.

  • Ja, Savek, du hast recht.


    Und der Alarm klingelt auch: zuerst liest das Gerät einen BZ von 9mg/dl, dann konstant 6mg/dl.
    Das gibt einen Hypoalarm - ist schon so programmiert. Dabei lasse ich es.


    lg
    Adrian

  • Hallo das Auslesen der Dexcom in der Animas Pumpe wäre ja wohl der Hammer!


    Es ist unglaublich, dass man in Deutschland nur über US-Amerikanische Server seine Daten auslesen kann. Anstatt sie auf seinem Rechner auszulesen.

  • Es ist unglaublich, dass man in Deutschland nur über US-Amerikanische Server seine Daten auslesen kann. Anstatt sie auf seinem Rechner auszulesen.

    An welcher Stelle leitest du die Daten bei einer direkten USB-Verbindung mit dem Empfänger denn über irgendwelche Server??

  • An welcher Stelle leitest du die Daten bei einer direkten USB-Verbindung mit dem Empfänger denn über irgendwelche Server??


    Minimed/Medtronic scheint das bei ihren Systemen zu machen, soweit ich mich richtig erinnere. Damit Reverse-Engineering nicht so leicht möglich ist, ist die Verbindung zum Server verschlüsselt. Beim auslesen ist die Software auf dem PC nur ein Proxy.
    Das Dexcom ist mir da viel lieber!



    lg
    Adrian

  • Hallo wenn du das CGMS der Animas Vibe nutzt musst du dich bei Diasend registrieren mit der Seriennummer deines Gerätes, dadurch sind deine Werte deiner Person (außer du hast dein GErät bei Ebay gekauft) zuzuordnen.


    Diasend wird wohl auf einem schwedischen Server gehostet (ich schrieb unwissender & fälschlicher Weise US-ameriknischem), was die Sache aber nur geringfügig besser macht.


    Ich kann meine Daten nicht offline auslesen! Sollte ich falsch liegen BITTE klärt mich auf.

  • Ach so - ich selbst kenne bisher nur das Dexcom System ohne die Animas Vibe. Bei dieser Variante (mit dem Dexcom Empfänger) kann man die Daten aus dem Empfänger ja direkt per USB auslesen und ggf. mit der Dexcom-Software auch direkt lokal auswerten.

  • Das ist ja ein geniales Projekt! Auch wenn ich zur Zeit das Medtronic-System benütze und nicht direkt davon profitieren kann: Wie sehr wünsche ich mir intelligentere Alarme und auf mein Hörvermögen abgestimmte Alarmlautstärken!


    Ein paar Ideen, was gute Alarme noch ausmachen kann:
    - ein steiler Anstieg von 80 auf 120 sollte bei mir z.B. bereits bei 120 einen Alarm auslösen weil ich möglicherweise die Bolusabgabe vergessen hatte (kommt leider gelegentlich vor).
    - ein sanfter Anstieg nachts von 135 auf 145 (über meine Schwelle von 140) wäre für mich hingegen nachts kein Grund einen Alarm auszulösen, da wäre mir mein Schlaf wichtiger.
    - postprandial ist evtl. ein Wert von 180 bis 2 Stunden nach dem Essen noch akzeptabel, ohne einen Alarm auszulösen


    D.h. eine feste Hyperschwelle ist m.E. nicht sinnvoll, sondern das hängt von den Umständen ab und sollte entsprechend konfigurierbar sein.


    Zur technischen Umsetzung:
    - Du schreibst, die Dexcom-Befehle seien von "CGMitC" veröffentlicht worden, google findet dazu nichts, gibt es einen link darauf?
    - Wenn das ganze über USB läuft, warum dann nicht ein herkömmliches Smartphone anschließen und programmieren, statt den Raspberry Pi?


    Idealerweise geht das irgendwann über bluetooth, bindet auch noch die Pumpendaten ein, und ermöglicht endlich eine vernünftige Software zum Diabetesmanagement fürs Handy zu entwickeln ohne von den in dem Punkt doch sehr trägen Herstellern abhängig zu sein. Davon träume ich schon länger. Viel Erfolg also bei deinem Projekt!