Diabetesverbände fordern "Fett- u. Zuckersteuer"

  • Hallo,


    also, viele Menschen essen als Kinder und Jugendliche sehr viel und ungesund und gleichen das durch Bewegung aus. Später, im Beruf und Familie fällt dann ein Großteil der Bewegung weg, und die Menschen gehen auf, wie ein Hefekuchen. Wenn ich sehe, was mancher Mittzwanziger den ganzen Tag so alles isst, dann kann man unschwer erahnen, was nach dem Studium passiert. Denn die Essgewohnheiten ändert man kaum. Das hat erst einmal gar nix mit Diabetes zu tun. Ich denke, das ist auch das, was Floh an sich beobachten konnte.


    Was mich an dem Beitrag gewaltig stört ist, dass eine Menschengruppe herausgegriffen wird, und diese dann an den Pranger gestellt wird. Wenn man weiß, dass Rauchen ungesund ist und Krebs erzeugt, warum wird es nicht verboten. Wenn man weiß, dass größere Mengen Alkohol abhängig machen, warum begrenzt man den Konsum nicht, übernimmt beispielsweise die Limitierungen aus Schweden, anstatt diesen unseren grenzenlosen Markt aufzuzwingen. Wenn man weiß, dass viel Süßkram gesundheitliche Folgen hat und zwar nicht zwingend Diabetes als viel mehr Metabolische Syndrome, warum begrenzt man nicht die Auslagefläche in den Supermärkten. Wenn ich in einer großen Supermarkt - Kette einkaufen will, komme ich herein, gehe erst einmal durch eine Schlucht links und rechts Süßkram. Dann in der Ecke kommt das Gemüse. Wenn ich an die Kasse gehe, stehen in Einkaufswaagen Höhe die Süßwaren, damit die Keinen aus dem Waagen heraus danach greifen können. Wo physiologisch akademisch geschulte Werbefachleute uns permanent zum Konsum auffordern auf allen Ebenen unseres Bewusstsein, weigere ich mich von dummen Konsumenten, die sich nicht beherrschen können, zu reden.


    Ich finde Gesundheits-Politiker mit solchen Ideen sollten sich schämen.


    Gruß thomas

  • viele Kids heute wissen gar nicht, dass man Tomaten roh essen kann. Gruß thomas

    Und Milch nicht aus einem Karton kommt, sondern von Kühen, die man melken muß usw. usf. :whistling:

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich finde in jede Grundschule gehört ein Schulgarten, in dem tatsächlich gesät und geerntet wird. Und natürlich Unterricht im Kochen.

  • Wäre sicher eine tolle Sache, wenn mehr über Ernährung gelehrt würde. Das mit dem Garten fänd ich spitze, vor allem in Städten. Auf dem Land hat man ja schnell mal noch selber eine Möglichkeit, selber was anzupflanzen.
    Wenn ich mich so zurückerinnere an unser Jahr "Hauswirtschaft" in der 7. Klasse ... wirklich was hängengeblieben ist nicht. So die Grundbegriffe im Kochen haben wir schon gelernt, aber die Ernährungstheorie war etwas dürftig. War halt keine Zeit dafür, wenn man in drei Stunden kochen, essen und aufräumen muss ...

  • Ist das bei euch so


    ich hab mal die Freunde meiner Kids damit erschreckt, dass ich in eine schöne große saftige Fleischtomate gebissen habe. (Die glauben jetzt auch, ich würde Kinder die nicht brav sind, fressen, grrr :rofl )


    Wissen über Essen, Gemüse, Fleisch etc. kenne ich von der Grundschule heute nicht. Das wäre ein schönes Dauerthema für Sachkunde.


    Gruß thomas

  • Wäre sicher eine tolle Sache, wenn mehr über Ernährung gelehrt würde.


    Dazu müsste das 'Wissen' aber erst aus den Klauen der Moral und der Ideologien befreit werden. Da ist es nämlich derzeit noch gefangen. Das ist im Übrigen auch nicht so einfach, da viele konträre Pressure-Groups um die sogenannte 'Wahrheit' in Bezug auf Ernährung einen Krieg führen (da sind handfeste finanzielle Interessen im Spiel).
    Ich bleibe aber bei einer simplen Behauptung, die ich weiter oben aufgestellt habe: Es gibt keine gesunde Ernährung an sich, das ist individuell sehr verschieden, was dem einen bekommt und dem anderen schadet. Dass es dickere und dünnere Menschen gibt, ist einfach eine biologische Tatsache, da muss man nur ins Tierreich gucken. Warum dann manche Menschen zu dick werden, das hängt weniger von dem ab, was sie essen sondern unter welchen Bedingungen! Und wer ständig Anfeindungen ausgesetzt wird, weil er angeblich zu dick wird, der wird bestimmt nicht abnehmen, das sollte sich inzwischen herumgesprochen haben (Kortisolhaushalt!). Dünne werden unter Stress noch dünner, Dicke unter Stress noch dicker.
    Was wir brauchen, ist ein Loslösen von überkommenen Schemata!

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Das stimmt. Losgelöst von Ideologien ... einfacher gesagt, als umgesetzt. Erzählt man was über Fleisch, gibts Kontra aus der Veganerecke, bei Weizen sind Zöliakisten unglücklich und bei Zucker laufen die Diabetiker Sturm ... ;)
    Im Ernst, vielleicht müsste man wirklich auf Basics reduzieren. Wo kommt die Tomate her, was macht die Kuh auf dem Bauernhof ...

  • Es gibt keine gesunde Ernährung an sich, das ist individuell sehr verschieden, was dem einen bekommt und dem anderen schadet.


    ... genau. Unser Stoffwechsel ist deutlich komplexer und flexibler als der vieler Tiere. In unserer Evolution haben wir nicht nur gelernt, wie Raubkatzen Proteine und Fette zu verstoffwechseln, sondern auch Kohlenhydrate durch Ackeranbau. Unsere Spannbreite ist sehr groß. Ob es gesund ist, wie bei Low Carb und vor der Entdeckung des Ackeranbaus hauptsächlich Proteine und Fett zu essen oder nur Kohlenhydrate oder nur dies oder nur das, das kann doch kein Mensch sagen.


    Dass es dickere und dünnere Menschen gibt, ist einfach eine biologische Tatsache


    .. ganz so optimistisch, wie Du Linus bin ich aber dann doch nicht. Sicher ist dick sein nicht schön. Ich kenne niemanden dem es nichts ausmacht dick zu sein. Dicke Menschen leiden darunter vor allem mentral aber auch körperlich. Die Fahigkeit sich unbeschwert zu bewegen nimmt doch sehr schnell stark ab. Ist der Leidensdruck groß genug, kann sich der eine helfen und anfangen Sport zu machen ein anderer kann sich eben nicht selbst helfen oder verpasst den Zeitpunkt. Desalb finde ich Hänselleien und Schikanen, sei es auf einem Schulhof, im Büro, oder in unserer Gesellschaft nicht schön und auch nicht hilfreich.


    Gruß thomas

  • Dicke Menschen leiden darunter vor allem mentral aber auch körperlich.


    Ich gebe dir durchaus Recht, aber ein wenig zu pauschal ist es mir doch. Was eben 'dick' ist wird uns von irgendwelchen Schemata aufgezwungen, zumindest der BMI ist bei vielen Forschern inzwischen sehr umstritten. Auch hier plädiere ich dafür - auch wenn es platt klingt - dass man es individuell betrachtet, manch einer fühlt sich mit 10kg mehr wohler (und ist gesünder), während jemand mit 10kg weniger als die angebliche Grenze (nach BMI oder was auch immer für ein Schema) auch noch ganz gut drauf ist.
    Also noch einmal: Weg von diesen scheinbar so simplen Kategorien, wäre der erste wichtige Schritt.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Und Risikosportler, Extremsportler müsste man dann auch abkassieren. Wenn aus einem Sportler Dank des Sports ein Rollstuhlfahrer wird, da stecken dann ja für die Krankenkassen noch weitere kostspielige Risiken drin, zum Beispiel Hämorrhoiden wegen des Dauersitzens. Am besten sind natürlich solche Sportler, die beim Fallschimsprung oder Gleitflug von Felsen gleich in den Tod stürzen, die belasten ja die Krankenkassen nicht mehr, denn Sterbegeld wird ja seit 10 Jahren nicht mehr bezahlt. Und Skifahren soll auch recht gefährlich sein. Oder Fußball oder Motocross.


    ...oder das Leben ansich ?!

  • In "Mythos Übergewicht" macht der Autor Stress als den entscheidenden Faktor aus, der zu bestimmten Krankheiten wie Bluthochdruck führt. Dicke sind im Vorteil, da sie eben eine Art der Stressbewältigung nutzen, das Essen. Wobei einige Dünne natürlich rauchen oder eben Sport treiben, um Stress abzubauen. Die stark übergewichtigen, die ich kenne, wollen natürlich auch abnehmen, was dann ungünstigerweise wieder zu Stress führt. Bei einer durchschnittlichen Körpergröße von etwa 167 cm bei Frauen finde ich alles was zwischen Konfektionsgröße 38 und einschließlich 44 ist, liegt im Normbereich. Ich habe aber auch eine Freundin, die seit Jahren übergewichtig und viel sportlicher ist, als ich.



    Bei Ernährungstemen spinnen einige natürlich extrem, wenn sie beispielsweise den Zucker verteufeln. Spätestens beim nächsten UZ brauche ich Zucker. Da ist es sicher schwierig in dem Bereich "neutrale" Lehrer zu finden. Ich kenne auch eine Biologielehrerin, die nun begonnen hat, sich nur noch vegan zu ernähren und natürlich darauf schwört. Wenn man dann an so jemanden gerät, ist der Unterricht sicher eingefärbt. Sicher ist es aber sinnvoll, überhaupt zu erfahren, was welche Lebensmittel enthalten ohne dies zu bewerten.


  • Bei Ernährungstemen spinnen einige natürlich extrem, wenn sie beispielsweise den Zucker verteufeln.


    Sehr gut was du schreibst, Tabata. ;)
    Im Grunde gibt es eine Reihe von Autoren, die auf unserer Argumentationslinie liegen, wie z.B. Gunter Frank, Werner Bartens oder Udo Pollmer. Es sind eben Leute, die einen naturwissenschaftlichen Background haben und gesunden Menschenverstand einbringen.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Wobei einige Dünne natürlich rauchen oder eben Sport treiben, um Stress abzubauen.


    … und natürlich ganz gewichtsunabhängig zum Stress Abbau: Guter Sex



    Ich habe aber auch eine Freundin, die seit Jahren übergewichtig und viel sportlicher ist, als ich.


    … das sind Muskeln. :D



    die nun begonnen hat, sich nur noch vegan zu ernähren


    … oh vegan. Ich liebe vegane Diskussionen. :P Den einzigen Blödsinn, den ich noch nicht ausprobiert habe, aber nur weil eine Bekannte von mir das zwei Jahre gemacht hat. Da kann man aufgehen, der von mir viel zitierte Hefe-Kuchen ist dagegen langsam. Das lenkt vom Kalorienzählen ab, auch so ein Hobby vieler Menschen, und erzeugt ein gutes Gewissen, obwohl man sich gerade mästet. Lauter Nüsse zwischendurch, weil man ja sonst nichts anderes Essen darf. Und bei aller Liebe, der vergane Käse schmeckt einfach grausam.


    gesunden Menschenverstand


    ... ja, ja der gesunde Menschenverstand ist bei so manchem Gesundheitspolitiker nicht ausgeprägt. In den 70 er Jahren waren neben den Hippies und dem Establishment, je nach Anschauung, auch die Kohlenhydrate ganz böse, das Eiweiß war das Gute. In den 80 er Jahren dann mit dem aufkommen der ICT , Howorka usw. war das Kohlenhydrat unser Freund und das Fett böse. Ach, das Fett war natürlich auch in den 70 ern schon böse. Danach kamen viele Trends wie vegetarisch, vegan ... Heute sind die Kohlenhydrate wieder unsere Feinde und das Eiweiß ist unser Freund und das Fett ist ganz nett. Alles garantiert frei von Menschenverstand.


    ... jo, was soll ich als alter Grufti dazu noch sagen.


    Doch zum Schluss noch ein seriöses Wort aus meinem Munde:


    Nicht jeder Gewichtszustand ist auch gesund. Ähnlich wie im Sport der Stoffwechsel unterschiedliche Zustande z.B. Aerob, Anaerob usw. durchläuft, ändert sich auch mit dem Gewicht nahezu schwellen artig der Stoffwechselzustand. Der als metabolisch bezeichnete Zustand führt zu einem frühen Tod und ist wirklich nicht Gesund.


    Gruß thomas

  • Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich stark Übergewichtige wirklich wohl fühlen. Das Gewicht hat dann sicher Auswirkungen auf den Körper. Wenn ich aber an solche Diskussionen wie im Kindergarten denke, was in die Vesperdose gehört und manche Muttis strikt gegen jedes Gramm Zucker sind. Ich habe auch nichts gegen Bananen oder Äpfel, stehe aber nichts morgens um 5:30 auf, nur damit ich Möhren schneide. Rohkost gibt es bei uns auch, dann aber eben abends. Ich finde auch solche Diskussionen blöd, dass jedes Kind schon mal exotisches Obst wie beispielsweise eine Drachenfrucht gegessen haben sollte. Allein der Transport dieser Früchte ist umweltschädigend, worüber sich diese Muttis dann keine Gedanken machen. Die Mutti, die sich strikt gegen Zucker aussprach und das von allen anderen Eltern auch erwartete, rauchte beim Schieben ihres Kinderwagens.

  • Die sind nicht zu dick. Die sind "untergroß". Und müssen was gescheites essen, damit die wachsen können ;)


    Ich hab vor meiner Diabetes ja ein paar Kilo freiwllig abgespeckt. War echt nicht verkehrt, dadurch war auch die Umstellung auf die aktuelle Ernährung nur noch halb so wild.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.