CGMS mehrfach verwenden

  • Hallo,


    hat Jemand Erfahrung mit dem mehrfachen verwenden con cgm-Sensoren? Enlite-Sensoren von Medtronic.


    Ich habe es versucht, hält aber höchstens 9 Tage. Ich Trage den Sensor am Oberarm.


    Danke


    WoSo

  • Hallo,


    Ich habe es versucht, hält aber höchstens 9 Tage. Ich Trage den Sensor am Oberarm.


    das entspricht wohl leider dem, was die Enlites in der Regel so an Performance zu bieten haben.
    Einige User berichten zwar auch von zumeist etwas längeren Standzeiten, bei mir ist aber auch i.d.R. spätestens ab Tag 8-9 eine sinnvolle Nutzung nicht mehr gegeben.


    Gruß
    Joa

  • Hallo


    mein Enlite lässt sich problemlos bis zu 11-12 Tage zuverlässig verlängern, darüber schaffe ich es auch nicht.

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Gedanke von WoSo halte ich für sehr vernünftig: Wenn ein Sensor nicht mehr gute Werte liefert, kann das am Sensor selbst liegen, aber ebenso gut auch an der Alterung (z.B. Vernarbung...) der Einstichstelle. Wahrscheinlichkeitsmässig müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn beide Ursachen gleichzeitig zuschlagen. Auf Grundlage dieser Überlegung habe ich z. B. bei den Abbott-Sensoren gute Erfahrungen damit gemacht, diese sogar ein zweites Mal (natürlich nach gewissenhafter Reinigung) in die Haut zu schiessen. (Als Experimentalphysiker schrecke ich vor fast keinem Experiment zurück). Häufig laufen die Sensoren dann genauso gut, wie nach der ersten Implantation und zeigen damit deren gute Lebensdauer und die Begrenzung der Einsatzzeit durch den Einstichkanal.

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Ich würde das auch pragmatisch angehen. Die Vorsichtsmaßnahmen sind in unserem Bereich oftmals übertrieben und werden - wen wundert's - aus wirtschaftlichen Gründen oftmals NICHT relativiert. (Stichwort: Unisnnige Verfallsdaten für Hilfsmittel und Medikamente, die völlig in Ordnung sind).

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Gedanke von WoSo halte ich für sehr vernünftig: Wenn ein Sensor nicht mehr gute Werte liefert, kann das am Sensor selbst liegen, aber ebenso gut auch an der Alterung (z.B. Vernarbung...) der Einstichstelle.


    Also ich habe WoSo so verstanden, dass es einfach um einen Sensorreset/Neustart ging.
    Allerdings ...

    Zitat

    habe ich z. B. bei den Abbott-Sensoren gute Erfahrungen damit gemacht, diese sogar ein zweites Mal (natürlich nach gewissenhafter Reinigung) in die Haut zu schiessen.


    finde ich das jetzt mal interessant. Und sei es rein scholastisch.
    Wie überredest Du die Sensoren, sich ein zweites Mal in Dein sc-Gewebe zu begeben?
    Dazu sollte es wohl erforderlich sein, den Serter jeweils sauber zu zerlegen, den Sensor dort neu einzuspannen und dann wieder Zack-Krawumm?
    Oder stichst Du mittels anderer Hilfsmittel ein Loch vor und fädelst den Sensor dann dort hinein?
    Der Abbott Sensor ist ja recht stabil gebaut. Es gibt Berichte, dass User ihn, fiel er aus dem Gewebe raus, einfach wieder reinstecken.


    Vielleicht lässt er sich auch per Holzhammer neu einklöpfeln? :rolleyes:
    Ebenso wäre die Technik zur gründlichen Reinigung eines gebrauchten Sensors nicht uninteressant.
    Dank für mehr Information im Voraus.


    Gruß
    Joa

  • Kurz zur Vorgehensweise: Der Sensor wird gründlich gewässert+sauberes Wasser mehrfach gewechselt. Dabei lösen sich alle Anhaftungen und der Sensor wird sehr sauber. Dann abtrocknen mit Zellstoff.
    Ein alter Abbott Schussapparat wird zerlegt und die Nadel gesäubert (Wasser+Alkohol)
    Dann wird der Sensor in die kehlförmige Nadel des Schussapparats eingelegt, alles wiederzusammengesteckt und dann gespannt.
    Zusammenstecken geht etwas einfacher, als das vorherige Auseinandernehmen. Im Prinzip sieht man dem Applikator aber schon an, was zu tun ist: Vorn und hinten gibt es je zwei blaue Haltenasen, die z.B. mit von unten hineingesteckten Stäbchen ausgeklinkt werden müssen.
    Die erforderlichen Handgriffe sind in einem früheren Leserbeitrag in einer Diabetes-Zeitschrift (Insuliner oder Diabetes-Journal, ...) mit Bildern sehr gut dokumentiert worden. Ich musste das nur nachvollziehen. Ich will versuchen, den Zeitschriftenbeitrag des so hilfsbereiten Zeitgenossen wieder zu finden, um darauf verweisen zu können.
    Gebrauchte Trägerplatten für Sensoren kann man einfach mit Pattex auf ein Stück Fixomull Stretch kleben, bei dem man dort, wo dann der Sensor durchmuss ein kleines Loch hineingestanzt hat. Diese Pflaster halten besser, als die Originale.
    Die so aufbereiteten Sensoren (insgesamt bisher 5-10 Stück haben niemals irgendwelche Unverträglichkeiten, Entzündungen hervorgerufen.


    Nochmals zum Motiv des Ganzen. Wie jeder CGM-Nutzer erfahren hat, ist es immer eine Art Lottospiel, wie die Einstichstelle nach dem Sensorschuss aussieht: Manchmal trifft man auch mal ein kleines Blutgefäss. Entsprechend ist auch die störungsfreie Tragedauer für Sensoren nicht immer gleich. Manchmal hat es nicht viel Sinn, den Sensor an einer "schlechten" Stichstelle zu "verlängern". Da hat es sich manchmal als besser herausgestellt, den Sensor an einer anderen Stelle neu einzusetzen.
    Insgesamt kann auch Abbott eigentlich nichts gegen die Sensorverlängerungsbastler haben, da ja nur so die CGM - Systeme für Privatnutzer erschwinglich sind und Verbreitung finden können. Rund 1000€ für 2-3 Schachteln Sensoren lassen auch solche Nutzer jährlich bei Abbott.


    Grüsse und gute Nacht
    wgf


    Nochmals zum Motiv des Ganzen

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Hier noch kurz als Nachtrag die Literaturstelle, die mich zum Nachladen eines Abbott-Applikators motiviert hat:


    "CGM Freestyle Navigator: Sensor setzen im zweiten Versuch"
    Insuliner, 30. Jahrgang, Nr. 102, S.54, Maerz 2013


    Sollten weitere Basteltips nötig sein, kann ich die auch geben. Ich möchte mich aber nicht mit fremden Federn schmücken.


    Noch eine kleine Klarstellung, die erfahrene Navi 1.5 - Nutzer wohl nicht brauchen:
    Ebenso wie im Falle einer "normalen" Sensornutzungsverlängerung ist auch nach dem Neusetzen der Sensor nicht unbedingt einem ganz neuen vergleichbar: Die BZ-Schätzung während der ersten 10h, bei der der Sensorcode offenbar wichtig ist, funktioniert nicht immer gut. Nach Ablauf dieser Periode u. erreicht der Sensor dann aber meist einen sehr stabilen Status und macht während der restlichen Tage keinen grossen Ärger. (Also währen der ersten paar Stunden des Verlängerungszeitraums nicht gleich Aufgeben. Nach 10h läuft die Sache dann häufig "wie durch Weihnachten" plötzlich wieder gut.)


    Grüsse


    wgf

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    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • Wow - das ist natürlich nicht schlecht, wenn das mit dem Navigator Sensor so einfach geht.
    Leider ist das mit dem Dexcom Sensor + Applikator nahezu unmöglich.


  • Gedanke von WoSo halte ich für sehr vernünftig: Wenn ein Sensor nicht mehr gute Werte liefert, kann das am Sensor selbst liegen, aber ebenso gut auch an der Alterung (z.B. Vernarbung...) der Einstichstelle.

    Gibst es den Erfahrungen wo genau der Sensor seine höchste Lebesdauer besitzt? Also am Bauch z.B. länger als am Arm?

  • wgf, könntest du mal genau beschreiben, wie du den Sensor reinigst?
    Mit dem Dexcom Sensor ist zwar kein Neustechen möglich, aber herausziehen und erneut
    ein kurzes Stück in das vorhandene Loch wieder einführen ist möglich. Ich meine aber, dass
    der Navigator eine andere Sensortechnik nutzt. Denn wenn beim Dexcom das Enzym ausgedient
    hat, dann nützt auch keine Reinigung mehr. Trotzdem - Probieren geht über Studieren. ;)

  • Gibst es den Erfahrungen wo genau der Sensor seine höchste Lebesdauer besitzt? Also am Bauch z.B. länger als am Arm?


    Hm, ich denke das wird möglw. bei jedem etwas anders sein. Bei mir hält er am Arm und Bein am längsten, Bauch ist Mist. Das mag aber auch an meinem Bauch liegen oder ich hab beide Male eine blöde Stelle erwischt. Durch Sitzen, Stehen usw. rührt der Sensor etwas mehr im Fleisch als am Arm oder Bein, das Fleisch bewegt sich einfach mehr.


    Ich habe aber auch gute Erfahrungen mit Kathetern am Arm und Bein gemacht und nutze häufig den Arm. Allerdings ist der Vergleich schwammig, weil ein Kat natürlich weniger lange liegt als ein Sensor. Ich würde nicht unbedingt ausprobieren wollen, einen Katheter drei Wochen ohne Wechsel liegen zu lassen. :pupillen:

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Zur Sensorreinigung Joern):
    Die Sensorreinigung mache ich ziemlich primitiv: Sensor in Tasse mit sauberem Leitungwasser. Die kleine Blutanhaftung, die sich fast immer dort bildet, wo der Sensor aus der Haut kommt, löst sich langsam auf. Nach einiger Zeit wird der Sensor dann zwischen zwei Lagen sauberer Tempotaschentücher abgetrocknet, ohne zu reiben. An den Tüchern sieht man dann oft noch kleine Schmutzspuren vom Sensor. Dann wird die ganze Sache wiederholt, bis man den Eindruck hat, man hätte einen sauberen Sensor aus sauberem Leitungswasser geholt. Nach dem Abtrocknen ist der Sensor dann in Bezug auf den Messfühler einsetzfertig. Wie schon erwähnt gab es bei uns zu Hause nach solcher Vorgehensweise nie irgendwelche Hygieneprobleme an der Einstichstelle. Natürlich kann ein Pharmahersteller nicht so naiv vorgehen, da er ja nicht weiss, wer den Sensor eingesetzt bekommen wird. Dass das bei uns klappt, liegt vielleicht z. T. auch daran, dass man sich bei der Vorgehenweise höchstens ein paar "eigene Keime" einschiesst. Zum anderen ist wohl auch das Leitungswasser hierzulande hygienisch hervorragend. Letztlich hält vielleicht auch einfach der Optimismus gesund.
    Manchmal sehen auch die Kontakte etwas verkratzt aus. Dann male ich etwas mit einem sehr weichen Bleistift über die Kratzer drüber. Ob das in diesem Fall wirklich hilfreich ist, weiss ich nicht genau, aber in anderen Fällen bessert man auch mal Kontakte so aus.
    Zur Frage der Lebensdauer der Enzymelektrode weiss ich nichts belastbares. Wird evtl. bei der Abbott-Elektrode das Enzym nicht "verbraucht", oder ist einfach "genug davon da" ...?
    Das waren jetzt die bisherigen Erfahrungen. Ob neue dazukommen, hängt davon ab, wann wir wieder einen funktionierenden Navigator (2.0, 1.5, egal) bekommen, da der bisherige den Geist aufgegeben hat.


    Zur Tragestelle (Wattwurm):
    Bei uns zu Haus machen wir ganz ähnliche Erfahrungen nur mit umgekehrtem Resultat: Meine Frau (Typ1 Diabetikerin) ist Handwerkerin, muss daher notgedrungen viel mit den Armen "rumrudern" steht aber viel, sodass die Sensoreinstichstelle Bauch bei ihr viel mehr in Ruhe ist, als die an den Oberarmen. Entsprechend funktioniert der Sensor in diesem Fall auch am Bauch am stabilsten.
    Bei uns hat es sich als verbessernd herausgestellt, längs von der Trägerplatte zum Sender einen gespannten Streifen Fixomull Stretch zu kleben, welcher alles noch ein bißchen besser zusammenhält und vor allem aber den Spalt zwischen Sender und Trägerplatte abdeckt. Es kommen so in diesen Zwischenraum keine Fusseln von der Kleidung, die die Kontakte stören können.

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

  • zur Sensortragezeit:


    Ich trage die Sensoren seit April 2014, gestern habe ich den 13. in Betrieb genommen.
    Meine Erfahrung ist ganz unterschiedlich.
    Die ersten 8 Sensoren liefen bei mir im Durchschnitt ca. 14 Tage.
    Der Längste lag bei 23 Tagen, der Kürzeste bei 7 Tagen.
    Die Genauigkeit fand ich in der Regel als gut.
    Ich war so begeistert von den Enlite, dass ich sie uneingeschränkt jeder empfohlen konnte.
    Bei den letzten 4 Sensoren hat sich meine Meinung geändert.
    Diese konnte ich zwar auch alle, bis auf einen, über 8 Tage tragen, doch die Genauigkeit lies zu Wünschen übrig.
    Es gab häufig starke Abweichungen vom angezeigten und gemessenen Wert. Ich war ständig damit beschäftigt mir unplausible Werte, mit dem BZ- Messgerät zu kontrollieren und dann nach zu kalibrieren.
    Ich kann nur hoffen, dass es jetzt beim 13 Sensor wieder Berg auf geht.

  • Ich habe mal spasseshalber mit meinem G4 Sensor eine Wasserreinigung versucht, wie es wgf beschreibt.
    Also rein von der Ausübung klappt das auch. Ich habe ihn wieder komplett in das vorhandene Loch einschieben
    können. Resultat: Bringt nix! :D Sensor ließ sich nicht mehr starten. Mal davon abgesehen - Schmutz ist auch
    überhaupt kein Problem. Der sah blitzblank aus ;)

  • hallo joern


    , :confused2 vieleicht liegt es an den beiden gummikontakten? innen, wo der kontakt zum sensor hergestellt ist..