Insulinbedarf für Pumpensystem

    Hallo Zusammen,


    Wie hoch schätzt ihr den Basalbedarf ein, der benötigt wird, damit es keine Verstopfungen innerhalb des Pumpensystems gibt ?


    Mein Bedarf liegt im Moment bei 4 Einheiten auf 24 Stunden mit dem Faktor 0,5 ganztägig.


    Arbeitsbedingt rausche ich schonmal tagsüber in eine Hypo (Wechsel zwischen Schreibtisch und Maschinen).


    Abends gehe ich mit Werten um die 140-150 schlafen und wache morgens mit 120-135 Werten auf und fühle mich als hätte ich die Nacht durchgesoffen.


    (Nächtliches Weckerstellen und messen zeigt Werte um 60 rum um ca 2:00 Nachts ergo BE eingeworfen.)


    LG Phrill

    Du solltest Nachts erst mal deine Basalrate anpassen, dann unter zuckerst du auch nicht mehr. Eigentlich müsstest du mit einem Infusionsset drei Tage schaffen. Aber bei kleinen Raten kann das natürlich auch anders aussehen. Hier hilft nur ausprobieren.

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

    Zitat von Captophrill

    ..(Nächtliches Weckerstellen und messen zeigt Werte um 60 rum um ca 2:00 Nachts ergo BE eingeworfen.)

    Hallo & herzlich Willkommen,


    wenn du gegen 2:00 eine Hypo hast, würde ich meine Basalrate 2-3 Stunden zuvor geringfügig reduzieren, damit sollte das Problem behoben sein, einfach vorsichtig ausprobieren. Viel Erfolg

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

    Ich glaube hier geht es eher darum, ob eine Pumpentherapie mit so geringem Basal-/Bolusbedarf möglich ist und darum die Frage nach Geringem Basalbedarf und Verstopfung?

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

    Zitat von Captophrill


    Wie hoch schätzt ihr den Basalbedarf ein, der benötigt wird, damit es keine Verstopfungen innerhalb des Pumpensystems gibt ?
    Mein Bedarf liegt im Moment bei 4 Einheiten auf 24 Stunden mit dem Faktor 0,5 ganztägig.


    Ich gehe also von 4 IE/24h auf Basalrate aus, zuzüglich des Bolusinsulins für Futter, je BE/KE also 0,5IE.
    Das heißt, dass Du noch schwer in der Remission bist?


    In der pädiatrischen Diabetologie sind 4IE Basalrate nichts Außergewöhliches auch geringere Basalraten sind keine Seltenheit. Zu Durchflussproblemen kommt es dabei eigentlich nicht in besoderem Maß.


    Allerdings ergeben sich massive Störungen durch physikalisch-technischen Bedingungen. Z.B. führt das Abkoppeln der Katheter, zum Beispiel zum Duschen vor dem Bettgang schnell dazu, dass die Insulinabgabe danach für Stunden im Bereich um Null liegt, bis erst mal wieder der Arbeitsstatus der Pumpe stabil läuft. Gleiches gilt für Lageveränderungen der Pumpe.


    Was passiert, wenn Du diese ca. 0,16/IE über Nacht weglässt?


    Gruß
    Joa

    Hi Zusammen,
    Sorry ich glaube das kam fasch rüber - ich bin momentan auf 5 Einheiten Lantus täglich (nicht 4... man sollte sich seine Beiträge doch durchlesen vor dem abschicken...) und 0,5er Faktor Apidra.
    Mein Doc ist absolut gegen eine Pumpe zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der Remission,
    allerdings sehe ich das aufgrund der Menge an Hypos (einige Situationsbeding (Arbeit + Sport) - andere in der Nacht)
    und der seit dem runtergehen auf 5 Einheiten größeren Schwankungen etwas anders und bin jetzt auf der Suche nach weiteren Meinungen.


    Joa 5 IE/24h Lantus zuzüglich des Bolusinsulins für Futter, je BE/KE also 0,5IE Apidra.
    Muss der Katheter denn beim duschen abgenommen werden ? Wäre hier eine Wasserdichte Pumpe nicht von Vorteil ?
    Ich suche halt nach Alternativen für die Hypos.


    Freue mich aufs Feedback - Gruß Phrill

    Zitat von Captophrill


    Mein Doc ist absolut gegen eine Pumpe zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund der Remission


    Na klar. Da hat er vermutlich Schwierigkeiten, den Bedarf gegenüber Kasse und MDK zu begründen.
    Wenn PKV-versichert wäre es, je nach Versicherungsvertrag, wohl eher unproblematisch.

    Zitat

    allerdings sehe ich das aufgrund der Menge an Hypos (einige Situationsbeding (Arbeit + Sport) - andere in der Nacht)
    und der seit dem runtergehen auf 5 Einheiten größeren Schwankungen etwas anders und bin jetzt auf der Suche nach weiteren Meinungen.


    Da wäre wohl erst mal zu fragen, wann Du deine 5 Einheiten Lantus spritzt und ob es sinnig ist, 5IE als Einzeldosis zu setzen.


    Gruß
    Joa

    Ich würde da auch eher deinem Doc zustimmen. Genieße die Freiheiten die dir Remission bietet und versuch dein Spritzschema zu optimieren. (evtl. Lantus zu anderer Zeit) Die Pumpe läuft dir nicht davon und gegen die Hypos beim Sport kannst du vorher auch etwas essen.


    VG

    Dann arbeite ich mal alles chronologisch ab:


    Gesetzlich versichert mit Zusatzversicherung im KH.
    Die 5 Einheiten Lantus werden jeden Abend um 21 Uhr gespritzt (wir hatten einen Zeitraum von 18:00 - 21:00 festgelegt der aber immer gleich sein soll) und bisher soll es auch immer ausdrücklich als Einzeldosis gespritzt werden.


    karlhof - inwiefern kann das Spritzschema optimiert werden? Ich dachte Lantus wirkt nach 1-2 Stunden über 24 Stunden gleichmäßig ?
    Die Hypos beim Sport fange ich mittlerweile durch gezielte Einnahme von TZ auf (vorher und währenddessen), allerdings ist das leichter gesagt als getan (messen - essen - messen essen) + Muskelauffülleffekt drei - fünf Stunden danach.


    Allerdings bringt das alles bisher nichts gegen die Hypos am Tag (bedingt durch unvorhersehbare Tagesabläufe) und gegen die nächtlichen Hypos.


    Gruß Phrill

    Hallo Phrill,


    wie lange hast du eigentlich schon Diabetes? Hattest du eine Schulung?


    Hypos während und nach dem Sport sind normal und deshalb leider keine Indikation für eine Pumpe.


    5 IE Lantus sind fast nix und die wirken auch mit Sicherheit keine 24 Stunden. Von daher hast du wohl nachts eine erhöhte Wirkung und deshalb niedrige Werte um die 60mg/dl (wobei ich da auch nicht ausschließen würde, dass die einfach von deiner Riesenmenge an Eigeninsulin kommen). Die Krankenkassen werden dir auch wohl keine Pumpe genehmigen, wenn die einzige Variante an Basal, die du ausprobiert hast, abends ein paar Einheiten Lantus sind. Zumindest sollte man vorher mit dem Spritzzeitpunkt, bzw. mit mehreren Dosen (z.B. splitten morgens und abends), oder auch mit anderen Basalinsulinen experimentiert haben.


    Mein Tipp wäre: Experimentier ein wenig rum (je nachdem wie viel Erfahrung du schon hast, mit Hilfe deines DiaDocs). Denn eine Voraussetzung für eine Pumpe ist eben auch, dass man die ICT voll und ganz beherrschst. Dann kannst du, falls die Indikation da ist, über eine Pumpe nachdenken.


    Viele Grüße,


    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


    Bei der Hypohäufigkeit stellt sich mir hier die Frage, ob Lantus bzw. ein Basalinsulin überhaupt notwendig ist ?
    und nicht Apidra, sondern eher ein Insulin a`la Actrapid vernünftiger wäre ???


    Edit:
    Übrigens Hypos während Sport mit Traubenzucker ist zwar für einen schnellen Wirkeintritt angesagt, aber
    etwas "werthaltiges" wie eine Vollkornsemmel, Müsliriegel etc. wäre sinnvoller, als nur Traubenzucker.

    Zitat von Captophrill

    Die 5 Einheiten Lantus werden jeden Abend um 21 Uhr gespritzt (wir hatten einen Zeitraum von 18:00 - 21:00 festgelegt der aber immer gleich sein soll) und bisher soll es auch immer ausdrücklich als Einzeldosis gespritzt werden.

    Ich habe vor meiner Pumpe auch Lantus benutzt und in der Regel beim Schlafengehen gespritzt. Ich habe aber erhebliche Unterschiede festgestellt, wenn ich es zum Besipiel morgens gespritzt habe.
    Gegen deine nächtlichen Hypos solltest du vielleicht mal ausprobieren eher um 18 Uhr zu spritzen, oder auch direkt beim Aufstehen.