Früherkennung Diabetes Typ 1

  • Hallo Forum,


    eine meiner beiden Töchter ist im Alter von 5 Jahren an Diabetes vor einigen Monaten erkrankt.
    Nun habe ich mich mit der Früherkennung von Diabetes beschäftigt, da ich wissen möchte, ob meine ander Tochter (7 Jahre) ein erhöhtes Risiko aufweist.


    Auf der Seite http://www.diabetes-heute.uni-…ion/index.html?TextID=700 wird beschrieben, dass im Labor auf 4 Antikörper getestet wird, wobei bei 2 oder mehr positiv getestetn Antikörpern das Risiko innerhalb der nächsten Jahre zu erkranken bei nahezu 100% liege.


    Was mir nun nicht ganz klar ist, ist folgendes:
    Unter http://www.mdi-labor.de/pdf/fo…stik-Diabetes_02.2008.pdf wird das Testverfahren beschrieben.
    Dort steht bei Anti-GAD ein Wert von weniger als 0,9 U /ml sei negativ und ein Wert darüber als positiv sowie bei Anti IA-2 jeweils als Referenzbereich 0,75 U /ml negativ bzw. darüber positiv zu sehen.


    Ich war der Meinung, dass alle 4 Antikörper getestet werden und diese entweder positiv oder negativ sein können. Bei einem Wert von knapp unter 0,9 bzw. 0,75 wird das Testergebnis als negativ bewertet, aber gefunden wurden dann doch Antikörper (wenn auch nur in geringer Menge)!?


    Kennt sich damit jemand aus, um mir das näher erklären zu können?


    LG
    Joanna




    Referenzbereiche:
    Anti-GAD 65
    negativ < = 0,9 U / ml
    positiv > = 0,9 U / ml
    Anti-IA 2
    negativ < = 0,75 U / ml

  • hallo und willkommen
    es hat überhaupt keinen Sinn diese testen zu machen.
    1. kann man es nicht ändern
    2.auch wenn man die anti koerper hat,kann es bei 5jahre,15jahre oder so wie bei mir mit 38 jahre rauskommen.
    man hat mich auch gefragt,ob ich meine 4 kinder auf antikoerper untersuchen moechte,und genau das hab ich geantwortet,und habe deswegen keine tests gemacht
    lg
    ema

  • Hallo Johanna,


    wenn ich das richtig gelesen habe handelt es sich doch um zwei unterschiedliche Antikörper, oder? Dann ist es doch nicht ungewöhnlich das die auch unterschiedliche Referenzbereiche haben. Wenn man z.B. die Leberwerte (Leberenzyme) mißt hat auch jeder Wert seinen eigenen Bereich in dem er als normal gilt. Das ein Wert unterhalb dieser Grenzwerte nicht als positiv gewertet wird könnte am Meßbereich des Testverfahrens liegen. Bei zu niedrigen Konzentrationen sind solche Tests (ich vermute mal es handelt sich um ELISA = enzyme-linked-immunosorbent-assay) nicht zuverlässig und können "falsch positive" Ergebnisse liefern.


    LG, Philbert.

    -Please stand by-

  • Hallo Philbert,


    mein Problem ist vermutlich einfach, dass mir die Bedeutung der Referenzbereiche nicht klar ist. Für mich heißt negativ ein Wert von 0,0 und nicht von z.B. 0,6, nur weil er unter einem Referenzbereich liegt.


    Bei meiner Tochter liegen mir jetzt folgende Ergebnisse vor (ich hatte auf alle 4 Antikörper testen lassen):


    Auto-AK gegen Insulin (IRMA) Ergebnis: <0,1 U/ml (Referenzbereich <0,4)
    Auto-AK gegen GAD Ergebnis: <0,6 U/ml (Referenzbereich <0,9)
    Auto-AK gegen IA2 Ergebnis: <0,7 IU/ml (Referenzbereich <0,74)
    Auto-AK gegen Inselzellen Ergebnis: negativ (Referenzbereich <1:10)

  • Ich kenne mich damit überhaupt nicht aus. Aber was genau willst du denn mit diesen Tests herausfinden? Du kannst weder sagen, ob sie es je bekommen, noch wann sie es bekommen. Und wenn ... man kann nichts tun, um es zu vermeiden oder hinauszuzögern. Dann frage ich mich, will man wissen, dass ich eventuell und ganz vielleicht irgendwann mal an DM erkranken könnte ohne irgendetwas tun zu können? Wozu bitte? Man kann aufmerksam sein und beobachten, ob sic Symptome zeigen, dann kann man schnell reagieren und sich in die richtige Behandlung begeben - mehr aber auch nicht! Das ist nicht besonders toll, aber so ist es eben. Sterben müssen wir auch alle, und ich teste nicht irgendwas, nur um herauszufinden wann und wodurch es evtl. passieren könnte...
    Ich denke, diese Tests bringen einem keine hilfreichen Erkenntnisse, sondern produzieren eher Besorgnisse, die man vielleicht ja auch gar nicht haben muss. Wer weiß das schon...?


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Hallo Johanna,


    Du hast natürlich im Prinzip recht: auch ein Wert unterhalb dieser Grenzen wäre positiv, allerdings kann man ihn nicht messen weil hier die Empfindlichkeit des Testverfahrens nicht ausreicht. Bei einer Person bei der man 100%ig sicher ist das sie keine dieser Antikörper produziert würde man die gleichen Ergebnisse bekommen.


    Ich würde mir an Deiner Stelle keine Sorgen machen, da das Ergebnis das beste ist was man bekommen kann.


    P.S.: mit den Antikörpern die bei Deiner Tochter bestimmt wurden kenne ich mich nicht aus, mit den Nachweisverfahren allerdings schon da ich beruflich sehr oft solche Methoden im Labor selber durchgefürt habe.

    -Please stand by-

  • Wenn ich gewusst hätte, dass mir eine LADA droht oder sich anbahnt - das einzige was ich glaub ich anders gemacht hätte wäre eine kohlehydrathaltige Ernährung (Pasta/Pizza/Pommes) zu vermeiden um Stress von der Bauchspeicheldrüse zu nehmen. Und nach der Diagnose bereut zuvor drauf verzichtet zu haben.


    Prognosen sind immer schwer, besonders wenn diese die Zukunft betreffen. Eine Diabetes wird sich von alleine melden und du hast keine Chance, diese durch irgendwas zu verhindern. Das einzige was du tun kannst ist diese so früh wie es geht zu erkennen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Kenne mich damit auch nicht aus, darum schon mal präventiv pardon. ;)


    Du selber hast keinen Diabetes, oder? Dann würd ich (ohne entsprechende Ausbildung, ohne grosses Wissen im Bereich) sagen, dass deine grössere Tochter vielleicht ein minimal grösseres Risiko hat, verglichen mit jemandem ohne familiäre Vorbelastung. Wie Caro-Go schreibt, ist dieser Test aber am Ende ohne grossen Nutzen. In meiner Familie hat niemand Diabetes, trotzdem hab ichs bekommen. Und in anderen Familien kommt die Krankheit mehrfach vor. Wichtig ist die Früherkennung der Symptome, mehr kann man heutzutage nicht machen.

  • Ähm, Joanna-X hatte eine konkrete Frage gestellt, aber außer eine Diskussion um denn Sinn des Ursprungs dieser Frage keine Antwort bekommen. Weiß denn auch jemand die Antwort auf die Frage?

  • Philbert hatte eine entsprechende Antwort gegeben - es gibt Analysenverfahren (und dies ist Spurenanalytik hoch irgendwas), die haben einen Blindwert. Deswegen sind Messwerte unter diesem Blindwert praktisch irrelevant, auch wenns messtechnisch eben keine "Null" ist. Weils diese "Null" auch bei vollkommen gesunden Kontrollgruppen analytisch nicht gibt.


    Ich hab mich beruflich bisher nicht mit dieser Bio-Analytik beschäftigen müssen, aber in der Nähe einer Basislinie rumzuanalysieren macht zumindest mir keinen Spaß. Dort irgendwelche Peaks in der Nähe des Rauschniveaus zu integrieren ebenfalls nicht.


    Mathematisch: Die meisten Analysefunktionen in einem engen Bereich werden nach der Gleichung "Ergebnis = a * Signal + b" ausgewertet. b ist der Offset, dieser ist bei Kalibrierungen über mehrere Punkte in der Nähe des Rauschens selten genug Null. Erst ab einem Schwellwert kann man sicher sein, dass eindeutig überhaupt etwas vorliegt und dies ist in der Regel das Qualitätskriterium wie "Wert > irgendwas = Problem".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    2 Mal editiert, zuletzt von Grounded () aus folgendem Grund: Verhunzte Geradengleichung korrigiert und mich allgemeinverständlicher ausgedrückt

  • danke für die Erklärungen. Ich denke, dass es mir jetzt klar geworden ist, warum ein Wert unterhalb des Referenzbereichs vorhanden sein kann, aber trotzdem als negativ eingestuft wird.


    Was die Frage nach dem Sinn eines solchen Tests angeht:
    Ich habe auch länger damit gerungen und die Entscheidung über mehrere Wochen aufgeschoben. Letztendlich bin ich zu dem Schluß gekommen, dass es schon allein aufgrund der eventuellen Möglichkeit der Teilnahme an einer Studie zur Verhinderung des Ausbruchs von Diabetes Typ 1 wert wäre (z.B. läuft derzeit eine Studie über die orale Gabe von Insulin in Pulverform bei Kindern, bei denen mind. 2 Antikörper positiv getestet worden sind). Diese Mini-Chance wollte ich ihr nicht verbauen.


    Wäre das Ergebnis schlecht ausgefallen, hätte ich damit leben müssen; meine Tochter hätte das ja nicht erfahren.

  • Stimmt alles! Bei mir wurde ein GAD und noch ein 2ter AK-Test gemacht, und beide Werte waren angeblich so hoch, dass das
    Labor gemeint hat, die Tests sind 100%ig positiv, aber so hohe Werte sind kaum ordentl. zumessen und wenn dann nur noch mit sehr aufwendigen Methoden, wo die Maschinen um-gestellt werden muessen und noch mehr Aufwand betrieben werden muss.


    Das selbe gilt bei dem Nachweis von sehr wenigen AK --> sehr muehsam lt. Labor, weil auch da die Maschinen um-gestellt werden muss.

    Philbert hatte eine entsprechende Antwort gegeben - es gibt Analysenverfahren (und dies ist Spurenanalytik hoch irgendwas), die haben einen Blindwert. Deswegen sind Messwerte unter diesem Blindwert praktisch irrelevant, auch wenns messtechnisch eben keine "Null" ist. Weils diese "Null" auch bei vollkommen gesunden Kontrollgruppen analytisch nicht gibt.


    Ich hab mich beruflich bisher nicht mit dieser Bio-Analytik beschäftigen müssen, aber in der Nähe einer Basislinie rumzuanalysieren macht zumindest mir keinen Spaß. Dort irgendwelche Peaks in der Nähe des Rauschniveaus zu integrieren ebenfalls nicht.


    Mathematisch: Die meisten Analysefunktionen in einem engen Bereich werden nach der Gleichung "Y= m + x + b" ausgewertet. m ist der Offset, dieser ist bei Kalibrierungen über mehrere Punkte in der Nähe des Rauschens selten genug Null. Erst ab einem Schwellwert kann man sicher sein, dass eindeutig überhaupt etwas vorliegt und dies ist in der Regel das Qualitätskriterium wie "Wert > x = Problem".

    Ich halb Grieche. Fetalicherseits.

  • Orale Gabe von Insulin in Pulverform?
    Hat sich an der Erkenntnis - Insulin ist ein Protein - etwas geändert?

    Easy come, easy go.

  • Orale Gabe von Insulin in Pulverform?
    Hat sich an der Erkenntnis - Insulin ist ein Protein - etwas geändert?

    hi,
    das liegt meines Wissens daran dass der Körper und das Immunsystem an Insulin gewöhnt werden und so eine Abstoßungsreaktion vermieden werden soll oder zumindest hinausgezögert. Ob das ganze wirkt weiß ich nicht.

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat gerade gekündigt..." :eek: