"Koalition will Diabetes-Welle stoppen" (FAZ)

  • Wobei ein "weiter so" auch nicht korrekt sein kann. Die Masse der Typ-2 Diabetiker ist mit etwas Aufklärung nebst Schulung im Handwerk des Kochens und Grundlagen der Ernährung vollkommen vermeidbar. Siehe die Typ-2 Welle in Mexico. Also irgendwo zwischen "kann man nichts machen" und "immer feste druff" muss es einen Mittelweg geben.


    Übrigens gibts nette Sachen, die in kaum 20 Minuten erledigt sind. Die 20 min hat JEDER, weil auch ne Fertigpizza kaum unter 15 min dauert.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • In einer Langzeitstudie (KoDiM) der Universität Köln soll, in einem Beobachtungsraum von 10 Jahren, eine Zunahme von Diabetes Patienten (sowohl Typ 1 als auch Typ 2) von 49 % beobachtet worden sein. Allein durch die Steigerung der Lebenserwartung steig der Anteil an Diabetikern, im Beobachtungszeitraum, um 18 %. Für einen weiteren Faktor halten die Forscher die erhöhte Aufmerksamkeit der Mediziner auf die Erkrankung Diabetes. Dadurch würden Diabetiker früher erkannt als in der Vergangenheit und schlussendlich Bewegungsmangel und Ernährungsfehlverhalten. Ernährungsfehlverhalten und Bewegungsmangel allein genügt aber nicht um z.B Diabetes Typ 2 zu erklären. Eine Genetische Veranlagung und auch eine verminderte Produktion von GLP.1 (glucagon-like peptide-1) ist nachweisbar. Für Typ 1 Diabetiker werden die Faktoren eh nicht diskutiert.Meiner Meinung nach wird also jedes Programm nur einen geringen Erfolg haben, wenn nicht an den medizinischen Ursachen weiter geforscht wirt. Da nach wie vor viel zu viel Unklarheiten, bei der Entstehung von Diabetes und damit auch bei der Verhinderung dieser Erkrankung, da sind.

  • Übrigens gibts nette Sachen, die in kaum 20 Minuten erledigt sind. Die 20 min hat JEDER, weil auch ne Fertigpizza kaum unter 15 min dauert.

    Fertigpizza ist aber bequemer!


    Und wem Fertigpizza zu lange dauert, der kann auch Mikrowellen-Pommes mit Mikrowellen-Cheeseburgern kombinieren. Mit ordentlich Majo und Burgersauce verfeinert dauert das keine 7 min und fertig ist ein schmackhaftes Gericht ;) .

    Living young and wild and free... :urlaub just having fun!

  • Und wem Fertigpizza zu lange dauert, der kann auch Mikrowellen-Pommes mit Mikrowellen-Cheeseburgern kombinieren. Mit ordentlich Majo und Burgersauce verfeinert dauert das keine 7 min und fertig ist ein schmackhaftes Gericht .


    ...war das jetzt ein Scherz? Habe nicht jeden Kommentar gelesen, aber mit dem Futter bekommst du zum DM 1 sicher noch nen DM 2!
    cd63

    Grüße nest

  • Typ 2:


    In der Klinik habe ich eine ganze Reihe von denen gesehen, die nach mehrwöchigem Aufenthalt nicht mal mehr ihre Tabletten nehmen mußten. Also, wenn sie sich einigermaßen wie in der Reha bewegen u. etwas gesünder ernähren, sind die Werte im Normbereich.


    Hausärzte, die häufig den Typ 2 behandeln, haben oft vermutlich gar nicht die Zeit, sich so intensiv damit zu beschäftigen, wie es das Personal in einer solchen Reha-Einrichtung kann.


    Ich möchte fast schon behaupten, daß dieser Klinkaufenthalt den Leuten mit Typ 2 mehr nutzt als den Typ 1ern. Okay, man wurde als 1er mal wieder richtig geschult usw. usf.
    (Mit ganzen drei Patienten in der Schulungsgruppe, die Typ 1 waren.) 8o Kennt man ja...

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Habe auch mal eine Typ2 Diabetikerin kennen gelernt, die überhaupt keine Schulung zur Ernährung hatte. Sie hat immer Brause mit Zucker getrunken. Und ich hatte mal eine Hausärztin, die Typ2 Diabetiker behandeln durfte, die mir sagte, Diabetiker dürfen keine Erdbeeren essen, aber das wisse ich ja. Ich will nicht wissen, was sie den armen Typ2 Diabetikern noch so erzählt hat. Wahrscheinlich haben die dann alle nur noch Fleisch gegessen...

  • ...war das jetzt ein Scherz? Habe nicht jeden Kommentar gelesen, aber mit dem Futter bekommst du zum DM 1 sicher noch nen DM 2!


    Ja!


    Die Diskussion über Maßnahmen (z.B. Diabetiker hart ran nehmen vom 22.3.2004 ) Diabetes T2 zu stoppen geht ja nun schon über Jahre, aber geändert hat sich nichts. Da bleibt ja nur noch Ironie oder Zynismus ;( !

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  • o.k.!
    Habe ich ja glaube ich schon mal hier geschrieben: mein Patientenambiente auf der Intensiv ist häufig das Ergebnis unserer faulen Wohlstandsgesellschaft....manchmal reicht mir das denn auch! Die Leute wiegen an die 130 kg, Hypertonie, DM2, Adipositas per magna, ein bisschen C2-Abusus, erhöhte Fette, Nikotinabusus etc. - werden wochenlang beatmet etc. und ich darf auch noch zum Insulin zuzahlen!
    Allerdings traf ich auch in der Reha eine sehr junge Patientin, die sehr dick war, an Typ 2 litt und keine Ahnung vom Essen hatte. Sie erzählte mir, dass sie mit fast Food aufgewachsen sei und wohl noch nie Gemüse gegessen hatte...sie wollte das zusammen mit ihrem übergewichtigen Freund in Zukunft ändern - also u.U. auch ein soziales Problem! Und da kann der Gesetzgeber gerne eingreifen, bezweifle aber, das ihm das gelingt.
    Dumm ist nur, dass meistens nicht zwischen DM1 und 2 unterschieden wird.... das kennen wir ja!
    cd63

    Grüße nest

  • also u.U. auch ein soziales Problem!


    Genau. Und ein genetisches Problem. Persönliche Schuldzuweisungen helfen sowieso nicht. Niemals. Auch wenn sie als notwendige 'Krücke' fürs Zusammenleben in Menschen-Gruppen notwendig ist.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Persönliche Schuldzuweisungen helfen sowieso nicht.

    Stimmt:

    Zitat von Pressemitteilung der Uni Leipzig

    In der Adipositasforschung hat sich gezeigt, dass die Stigmatisierung und das Selbststigma zu einem ungünstigen Essverhalten und somit zur Erhaltung oder Verschlimmerung der Adipositas beitragen. Quelle: http://www.zv.uni-leipzig.de/s…modus=detail&ifab_id=5863

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  • Typ 2:


    In der Klinik habe ich eine ganze Reihe von denen gesehen, die nach mehrwöchigem Aufenthalt nicht mal mehr ihre Tabletten nehmen mußten. Also, wenn sie sich einigermaßen wie in der Reha bewegen u. etwas gesünder ernähren, sind die Werte im Normbereich.


    Diese Phänomen wird als Remissionsphase bezeichnet und kann bei Typ 2 Diabetikern, mit entsprechender Diät, einige Jahre anhalten. Der Diabetes ist aber nicht verschwunden.


    Das die Ernährung (besser gesagt Körperfett) eine Rolle bei der Entstehung von Typ 2 spielt ist aber auch nicht aus der Hand zu weisen.Bestimmtes Bauchfett ist wie eine Chemiefabrik in der Hormone produziert werden die, die wirkung von Insulin reduzieren.


    Als Typ 1 Diabetiker mit einem BMI von 19 ist es aber nicht mein Problem. Von daher kann ich mir wohl den einen oder anderen Besuch in einem Fastfood Restorant erlauben. Auch wenn einige meinen, als Diabetiker dürfte ich das nicht.

  • Von daher kann ich mir wohl den einen oder anderen Besuch in einem Fastfood Restorant erlauben. Auch wenn einige meinen, als Diabetiker dürfte ich das nicht.


    Jeder kann sich das erlauben, ein BMI 19 ist auch kein spezieller Berechtigungsausweis. Körpergewicht ist etwas sehr Individuelles, auch je nach Lebensalter. Mit 18 Jahren wog ich bei 1,78m 58kg, damals war die Diabetes-Therapie auch durchaus verbesserungswürdig (um es mal vorsichtig auszudrücken).


    Heute wiege ich mit Anfang 50 über 90kg, es geht mir gut, das Essen schmeckt mir, ich möchte mit damals nicht tauschen! ;)


    P.S.: Mein Vater (keine Typ1 DM, dafür meine Großmutter väterlicherseits, wenn auch wegen Jahr 1935 nicht diagnostiziert!, schon) erlebte das gleiche, sehr dünn als Jugendlicher, eher gut genährt ab dem ca. 40sten. ;)


    Soviel zur Genetik, zumindest mal ein Einzelfall!

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Jeder kann sich das erlauben, ein BMI 19 ist auch kein spezieller Berechtigungsausweis. Körpergewicht ist etwas sehr Individuelles, auch je nach Lebensalter. Mit 18 Jahren wog ich bei 1,78m 58kg, damals war die Diabetes-Therapie auch durchaus verbesserungswürdig (um es mal vorsichtig auszudrücken).


    Nicht nur das Körpergewicht ist etwas Individuelles, auch die Art der Fettverteilung ist Individuell. Hat ein Mensch eine eher birnenförmige Verteilung von Fett kann ein anderer schon eher eine apfelförmige Verteilung von Fett haben. Heute geht man davon aus, dass die apfelförmige Verteilung von Fett auf die speziellen Fettzellen hindeutet die als schädliche Chemiefabriken wirken. Hingegen soll die birnenförmige Verteilung von Fett eher harmlos sein. Nur wird Lieschen Müller diese Unterschiede bei den einzelnen Menschen machen oder wird sie alle Menschen über einen Kamm scheren? Und noch viel schlimmer; wie will die Politik Prävention betreiben wenn es doch so individuelle Risiken an Diabetes zu erkranken gibt? Ich befürchte, dass alles über einen Kamm geschoren wird und nichts vernünftiges dabei herauskommt. By the way die 50er Marke ist auch bei mir in Sichtweite.


    Mich erinnert die Diskussionston um die Ernährung, bei Diabetes, an frühere Diskussionen z.B. der Zusammenhang von Salz und Bluthochdruck. Diese Diskussion führte dazu, dass viele auf Salz verzichteten obwohl nur wenige wirklich krank durch Salz wurden. Es verzichteten sogar Menschen auf Salz die einen positiven Effekt auf die Gesundheit durch Salz erlebt hätten.


    P.S.


    Stress und Schichtarbeit soll übrigens auch Diabetes Typ 2 Fördern.

  • Alles klar, nikp. Bin im Großen und Ganzen deiner Meinung.
    Wichtig noch: Häufig kommt bei dir das Wort 'soll' vor, was m.E. ganz richtig und entscheidend ist. Es handelt sich hier zum überwiegenden Teil eben um Hypothesen, ernährungs-'wissenschaftliche' Thesen gibt es wie Sand am Meer und diese ändern sich schneller als das Wetter.


    Umso trauriger, als man mit solchen hypothetischen Eintagsfliegen meint, restriktive Politik betreiben zu müssen. :cursing:


    P.S.: Ich empfehle bei diesen offensichtlich ideologisch aufgeladenen Ernährungsdiskussionen gerne die Schriften des http://www.euleev.de ;)

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Bei mir sind die Werte auch schlechter, seitdem ich in Wechselschichten arbeite. Stress würde ich auch nicht unterschätzen. Ich denke auch, dass es ein individuelles Wohlfühlgewicht gibt. Ich fühle mich mit unter 64 Kilo bei einer Größe von 169 nicht wohl, aber auch nicht mit über 75 Kilo. Spätestens bei Atemnot endet sicher das Wohlgefühl für den Einzelnen. Um Stress zu vermeiden hätte ich für Politiker eine tolle Idee: Menschen mit Behinderung sollten zukünftig nur soviel arbeiten, wie bei ihnen ein Grad der Behinderung vorliegt und dennoch vom Staat eine Aufstockung zum vollen Gehalt erhalten. Das würde Stress vorbeugen und somit auch zusätzliche Krankheiten oder Verschlechterung der Krankheit und die Betroffenen wären in der Lage zum Beispiel jetzt schon kostenpflichtige Therapien wahrzunehmen. Für den einen sind das alternative Heilmethoden oder manuelle Therapie und ich würde das Geld ins Libre investieren. Damit wäre das Geld, das für die Kampagne ausgegeben werden soll, sicher gut eingesetzt... Ach ja und Fretigpizza hat mir noch nie geschmeckt, auch eine Mikrowelle kommt mir nicht in die Küche.... Die Produkte von McDoof finde ich geschmacksfrei... Und nicht alle armen Menschen kennen kein Gemüse. Bei uns gibt es fast jedes Wochenende Gemüseeintopf mit frisch geschnittenem Gemüse und Fleisch oder Wursteinlage. Eine Freundin von mir, die immer selbst kost und sehr schmackhaft kocht, so dass ich mich jedesmal freue, sie zu besuchen, ist seit Jahren leicht übergewichtig. Beim letzten Besuch gab es Buchweizennudeln (die ich zuvor noch nie gegessen hatte und mir sehr schmeckten), dazu frische grüne Bohnen und Lachs. Zuvor Feldsalat. Lecker.

    Einmal editiert, zuletzt von Tabata ()

  • Diese Phänomen wird als Remissionsphase bezeichnet und kann bei Typ 2 Diabetikern, mit entsprechender Diät, einige Jahre anhalten.


    Das mit dem Leben ohne Medikamente (Metformin usw.) betrifft nicht unbedigt nur Typ 2er, die in der Remissionsphase sind.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

    Einmal editiert, zuletzt von Oktober ()

  • Als Maskottchen für die Kampagne wurde (unbestätigten Meldungen zufolge) Sigmar Gabriel einstimmig gewählt.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

    Einmal editiert, zuletzt von huf1976 ()

  • Ich stell mir grad den Sigmar Gabriel im Superman-Kostüm vor... Leute versteckt eure Hyporetter, der futtert sie euch weg...


    Ich finde übrigens dieses Aufhetzen von Bevölkerungsgruppen gegeneinander sowas von daneben. Ich hatte auf der Arbeit jahrelang so meine (meist dienstlich bedingten) Differenzen mit einem Kollegen und ein paar Monate nach meiner Diagnose hab ich von ihm so ganz nebenbei erfahren, dass er Typ2 hat. Habe das all die Jahre nicht mitbekommen, weil er nicht offen drüber reden möchte. Wegen dieser blöden Stigmatisierung. Als ob sich irgendjemand seine Krankheiten ausgesucht hätte. Und obwohl das ja zwei verschiedene Dinge sind, haben wir jetzt was gemeinsam, was uns verbindet. Sein dritter oder vierter Satz nachdem er das von mir wußte war: "Und bekommst Du auch von jedem den kleinen Ernährungsratgeber?"
    Und jetzt kommen unsere Politiker damit noch um die Ecke.
    Und dann noch so unqualifizierte Zeitungsartikel. Den Diabetikern muss man mal zeigen was gut für sie ist... Die sollen mal die Diabetiker hart rannehmen... Wie hier in einem Link so schön geschrieben wurde. Als ob gerade wir eine Anleitung zum Leben bräuchten. Egal welche chronische Krankheit man hat, man weiß das Leben doch umso mehr zu schätzen. :laub

    Sometimes people are beautiful.
    Not in looks.
    Not in what they say.
    Just in what they are.

  • Manchmal frage ich mich, was diese leidige Diskussion soll.
    Also Typ 2 bekommt von der Politik gesunde Ernährung verordnet oder wer noch.
    Typ 1 muss nur genug Insulin spritzen. FPE's sind ja immer noch bei nicht mal 10% der 1er ein Thema.
    Und was das Rauchen, oder die Intoleranz den Rauchern gegenüber bei Floh anlangt,
    da wünschte ich mir doch mehr Liberalität und weniger Staat.
    Denn heute Bauminister und morgen Gesundheitsminister zeigt uns deutlich auf, wie wenig Kompetenz da dahinter steckt.
    Die Pharmalobby wirds schon richten: sich selbst nämlich!

    Sweetboy


    Nur wer nichts macht, macht auch keine Fehler !

  • Politiker mussten noch nie kompetent sein, die sind zuständig. Siehe auch unsere Bundes-Ursel. Erst Familienministerin, dann "Arbeit uns Soziales" nun die Bundeswehr. Fachkompetenz wird eindeutig überbewertet, vor allem wenn die Ämter "höher" werden.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.