Erstdiagnose und Einstellung - brauche ein paar Tipps

  • Nein, diese Werte fände ichh Ok/gut Morten. Könnte aber dann dafür sprechen, dass du in der Nacht unterzuckerst. Ja, am Anfang hat man schon bei höheren Werten dass Gefühl incl. Symptome zu unterzuckern obwohl dass nicht der Fall ist. Das gibt sich mit der Zeit. Ich versuche vorm Schlafen gehen Werte um die 120 zu haben. Mit Lantus bin ich dann bei ca 100 rausgekommen.

  • Hallo Morten,


    Dein Nachtproblem habe ich auch, d.h. wenn ich abends normal esse und auch einen passenden Bolus spritze, verhalten sich meine WErte ca. 2,5 Stunden anständig, steigen dann aber auf 160 bis 200 an um dann am Morgen meist wieder auf Normalmaß zurück zu kommen. Wenn ich nichts, oder nur Salat esse, passiert es nicht, ist also kein Basalratenproblem.


    Hintergrund ist, dass kleine Mengen Bolus, meist zwischen 2 und 5 IE nicht sehr lange wirken, bei mir etwa 2 Stunden. Für die Verdauung brauche ich aber offensichtlich länger, besonders bei fetten oder kohlehydratreichen Mahlzeiten. Ich spritze das Abendessen auf 2 mal, einmal einen Bolus mit Faktor 0,75 und 2,5 Stunden später nochmal einen kleinstbolus von 0,5 bis 1 IE hinterher, je nach Größe und Art der Mahlzeit. Dann ist der Nachtverlauf super, was mein GCM zeigt.
    Es bedeutet, dass ich gegen 23 Uhr bei einem Wert von 110 eine Einheit spritze und dann ins Bett gehe.Das hat am Anfang Überwindung gekostet, klappt aber gut. Ob ich es ohne Alarmfunktion des CGM machen würde, weiß ich nicht. Pumpenträger können gesplittete Boli verabreichen, das kommt aufs gleiche raus.


    Viele Grüße
    Ikebana

  • Hallo Ikebana,


    das klingt ja interessant mit dem kleinen "Schuss" Abends aber kostet natürlich auch ganz schön Überwindung...


    Wie bekommt Ihr denn eigentlich Euer CGM? Übernimmt sowas die Kasse auch bei frischen Typ 1ern? Das wäre sooo toll!! :D


    Werde morgen mal das Basalinsulin morgens etwas reduzieren und schauen, wie ich dann durch den Tag komme...Und muss unbedingt lernen mich etwas zu entspannen und auch mit niedrigeren Werten unter 100 gut umzugehen.


    Vielen Dank für Eure Hilfe! Das hat mir wirklich sehr geholfen und mich auch sehr beruhigt! Werde Euch hier auf jeden Fall auf dem Laufenden halten und bestimmt bald mit neuen Fragen um die Ecke kommen, wenn es okay für Euch ist! :)

  • .... dann könnte doch einiges dafür sprechen das zusammen zulegen. Was sagen eigentlich die Basal(Ex-)nutzer, hier im Forum, dazu?



    Dass Levemir nicht 24 Stunden abdeckt. ;)
    (Und dass Levemir oder welches Basal auch immer, zweimal gespritzt auch zulässt, unterschiedliche Dosen für den Nacht-/Tagbedarf zu spritzen.)

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Zum Levemir:
    Levemir sollte wegen der Wirkdauer 2x gespritzt werden.
    Die Wirkspitze der um 9 Uhr gespritzten Einheiten liegt bei 15 Uhr !
    Da würde ich nun glauben, daß der Frühstücksbolus zu hoch ist !
    Probiers mal aus!
    lg kerstin

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!

  • Puh finde es momentan echt sehr sehr anstrengend und beschäftige mich nur damit...Finde es sehr schwer von der ganzen Sache abzuschalten, weil ich dauernd im Alarmzustand bin.

    Das kann ich gut nachvollziehen, da es mir am Anfang auch so ging. Mittlerweile denke ich anders darüber. Ich habe mich dadurch sehr viel mit dem Diabetes beschäftigt und bin jetzt sehr fit im Diabetesmanagemet. Leider hilft da nur Zeit, aber glaub mir in ein paar Monaten sieht die Welt wieder anders aus!

    Zitat

    Zudem hab ich momentan noch nen heftigen Teststreifen Verbrauch...Aber das is ja am Anfang vielleicht normal?

    Das ist am Anfang normal und auch gut. So lernst du wie sich dein Zucker bei bestimmten Situationen verhält.

    Zitat

    Werde
    morgen mal das Basalinsulin morgens etwas reduzieren und schauen, wie
    ich dann durch den Tag komme...Und muss unbedingt lernen mich etwas zu
    entspannen und auch mit niedrigeren Werten unter 100 gut umzugehen.

    Klingt vernünftig. Mach dir gerade am Anfang nicht zu viele Gedanken darum deine Werte möglichst niedrig zu halten. Werte um die 120 sin absolut in
    Ordnung. Gerade am Anfang geht es nicht darum möglichst gute Werte zu erreichen sondern zu lernen wie sich dein BZ bei bestimmten Situationen
    verhält und auch einen vernünftigen Umgang mit dem Insulin zu lernen.


    Eine vernünftige Basaleinstellung ist beim Diabetesmanagement das Wichtigste! Danach kannst du dich um den Rest kümmern.

  • Wie bekommt Ihr denn eigentlich Euer CGM? Übernimmt sowas die Kasse auch bei frischen Typ 1ern? Das wäre sooo toll!!


    Hallo Morten,


    ich habe mir mein CGM nach 3 monatiger Diabeteskarriere als Selbstzahler zugelegt. Ich war das reinste Nervenbündel und konnte mich nicht mehr wirklich auf meine Arbeit konzentrieren. Das wäre auf Dauer dann doch teurer gekommen als das CGM.
    Chancen auf Kostenübernahme hat man schlichtweg keine. Sogar der Diadoc hat vom CGM abgeraten und eine Schulung empfohlen. Ich bereue es aber nicht, meine Lebensqualität hat sich sprunghaft erhöht und mein Diabetesverständnis auch. Ich finde es sehr schwierig, aufgrund von Punktmessungen den Verlauf zu beurteilen und zu reagieren. Wenn man die ganze Kurve hat, ist das viel einfacher. Heute ist das Diabetesmanagement für mich gut beherrschbar. Ich handle nur auf Basis der Kurven, viele im Forum dargestellten Zusammenhänge (Gegenregulationen, FPE, Verhalten der Eigenproduktion) sind mir viel zu komplex. Ich berücksichtige nur die Menge der Kohlehydrate, etwas den glykämischen Index und die Menge des Insulins. Ist die Kurve hoch und spitz, gibt es eine SEA, ist sie erst flach und läuft dann nach oben aus, spritze ich später etc. Nach etwa 3 Versuchen habe ich jede Mahlzeit raus. Das schreibe ich in eine Liste und gut ist. Ich bin halt Kaufmann und als solches einfach strukturiert....
    Lass Dich nicht entmutigen, Übung macht den Meister und am Anfang muss nicht alles perfekt sein!
    viele Grüße
    Ikebana

  • Hallo Morten,


    ich habe mir mein CGM nach 3 monatiger Diabeteskarriere als Selbstzahler zugelegt. Ich war das reinste Nervenbündel und konnte mich nicht mehr wirklich auf meine Arbeit konzentrieren. Das wäre auf Dauer dann doch teurer gekommen als das CGM.
    Chancen auf Kostenübernahme hat man schlichtweg keine. Sogar der Diadoc hat vom CGM abgeraten und eine Schulung empfohlen. Ich bereue es aber nicht, meine Lebensqualität hat sich sprunghaft erhöht und mein Diabetesverständnis auch. Ich finde es sehr schwierig, aufgrund von Punktmessungen den Verlauf zu beurteilen und zu reagieren. Wenn man die ganze Kurve hat, ist das viel einfacher. Heute ist das Diabetesmanagement für mich gut beherrschbar. Ich handle nur auf Basis der Kurven, viele im Forum dargestellten Zusammenhänge (Gegenregulationen, FPE, Verhalten der Eigenproduktion) sind mir viel zu komplex. Ich berücksichtige nur die Menge der Kohlehydrate, etwas den glykämischen Index und die Menge des Insulins. Ist die Kurve hoch und spitz, gibt es eine SEA, ist sie erst flach und läuft dann nach oben aus, spritze ich später etc. Nach etwa 3 Versuchen habe ich jede Mahlzeit raus. Das schreibe ich in eine Liste und gut ist. Ich bin halt Kaufmann und als solches einfach strukturiert....
    Lass Dich nicht entmutigen, Übung macht den Meister und am Anfang muss nicht alles perfekt sein!
    viele Grüße
    Ikebana

    Hallo Ikebana,


    ja, das klingt echt super. Vor allem kann ich mir vorstellen, dass es mir ähnlich gehen würde. Bin nämlich momentan auch eher ein Nervenbündel...Naja werde es erstmal mit meinem Diabetologen besprechen und ggf. einfach mal versuchen bei der Kasse zu beantragen.


    Selber zahlen als zukünftiger Student wird leider nicht gehen... Finds irgendwie ganz schön schlimm. Es gibt soviele Möglichkeiten es den Diabetikern leichter zu machen und sich besser einzustellen. Und von einer guten Einstellung profitiert ja auch das Gesundheitssystem (weniger Folgeerkrankungen usw.). Aber die Laier kennt ihr bestimmt... ;)


    Ich hab heute übrigens mal das Basalinsulin am morgen von 4IE Levemir auf 3IE reduziert. Werd dann mit dem Mittagessen erstmal warten und Euch dann später informieren, wie es gelaufen ist.


    Vielleicht haben ja andere ähnliche Probleme und es hilft.


    Heute geht's mir seit einigen Tagen übrigens mal etwas besser...Der Austausch hier tut wirklich gut :-)


    Wünsche Euch allen einen schönen Tag!


    Morten

  • Ab Mitte des Jahres hast du bei CGM mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bessere Chancen. http://www.bsg.bund.de/SharedD…df?__blob=publicationFile Aktenzeichen B3KR5/14R


    Aktuelle Lage und wirklich als Kurzfassung: CGM wird von den Kassen als Bestandteil einer ärztlichen "Neue Untersuchung- und Behandlungsmethode " eingestuft und nicht als Hilfsmittel eines Patienten. Also auf einer Stufe wie der "Pendel deinen Diabetes aus" eines hochqualifizierten Schamanen in Verbindung mit Magnet-Heilsteinen aus dem Hindukusch. Eine ärztliche Behandlungsmethode muss zwingend von den Kassen anerkannt sein um übernommen zu werden, ein simples Hilfsmittel prinzipiell nicht. Siehe http://nrw.menschen-mit-diabet…rliche-glukosemessung-cgm als Übersicht bzw. http://www.diabsite.de/aktuell…richten/2012/120524d.html ... das Gesetz an sich ist eigentlich gut, es verhindert dass sich Scharlatane auf Kosten der Kassen mit Pseudo-wissenschaftlichen Therapien bereichern. Leider wird die Regelung seitens der Kassen auch missbraucht alles Neue komplett(!) abzulehnen, was irgendwie teurer ist als der 08/15 Standard. CGM als Produkt ist immerhin fast 15 Jahre alt, die ersten Patente zu den Sensoren nebst deren Messtechnik sind aus den 70er und 80er Jahren. Also quasi erst gestern erfunden.


    Alleine weil du frisch dabei bist und Restaktivität hast, fehlt dir neben dem Gezacker um die rechtliche Einstufung bereits eine medizinische Indikation um an ein CGM auf Kassenkosten zu kommen. Teststreifen kosten etwa 100€/Monat, ein echtes CGM liegt etwa Faktor drei drüber wenn du die Listenpreise nimmst. Einmalig etwa 1000€ für die Elektronik plus 280€ für einen offiziellen Monatsvorrat an Sensoren, siehe http://www.diaexpert.de/dexcom…atinum-dexsensor-4-stuck/


    Du hast kurzfristig eigentlich nur das Libre als Pseudo-CGM Option. Keine Alarme, aber eben leidlich belastbare Kurven. Die dir wie Ikebana schon schrieb einiges verraten können wenn du dich mit dir selbst, deiner Restaktivität und den Kohlehydraten nebst Proteinen und Fetten in Mahlzeiten beschäftigst. Aber auch dieses wird nicht zwingend übernommen, die meisten Kassen stellen sich quer. "Kenn wir nicht, zahl wir nicht". Auch wenns vergleichbar kostet, denen ist das egal.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Selber zahlen als zukünftiger Student wird leider nicht gehen... Finds irgendwie ganz schön schlimm. Es gibt soviele Möglichkeiten es den Diabetikern leichter zu machen und sich besser einzustellen. Und von einer guten Einstellung profitiert ja auch das Gesundheitssystem (weniger Folgeerkrankungen usw.). Aber die Laier kennt ihr bestimmt...


    Hallo Morten,


    nein, studentenfreundlich sind die Preise nicht. Die Sensoren kommen auf ca. €150/Monat, dazu ein Transmitter für 370, der ca. 1 Jahr hält und der Receiver für stolze 1200, wie lange der hält, wird sich zeigen.
    Oft kann man aber eines Probetragen und zahlt dafür nur den einen Sensor und ein bisschen was drauf. Das kann man schon mal machen und es hilft weiter, weil Du dann einen Eindruck Deiner Muster erhältst. Angeboten wird das von verschiedenen Dia Praxen und bei manchen Herstellern.


    Vielleicht noch ein Tipp zur Therapie, wenn bei Dir die Wirkzeit des Bolus nicht zur Verdauungszeit der Mahlzeiten passt, worauf Deine abendlichen Anstiege hinweisen können, ist das vermutlich auch beim Mittagessen der Fall. Ein zu hohes Basal kann das kaschieren. Wenn Du also jetzt das Basal senkst, steigt möglicher Weise ca. 2,5-3 Stunden nach dem Mittagessen Dein BZ scheinbar unerklärlich an. So ist es zumindest bei mir. Ich habe die Wahl, ein passendes Basal zu haben, aber alle Mahlzeiten auf 2 Mal zu spritzen oder tagsüber ein zu hohes Basal zu nehmen und am späten Nachmittag ein paar Pralinen oder Gummibärchen zu futtern. Ich mache letzteres, weiß aber, dass ich das Mittagessen nicht einfach auslassen darf.
    viele Grüße
    Ikebana

  • Hallo zusammen,


    also mir gehts viel besser. Hab meine Einstellung jetzt gut hingekriegt :)! Glaube ich zumindest.


    Nehme nun morgens statt 4IE Levemir nur noch 2IE und Abends bin ich bei den 4IE geblieben.


    Hab seitdem immer Werte um die 100-120. Zur Wirkspitze des Levemirs, bzw. kurz danach so gegen 15.30 hab ich Werte um die 80.


    Also eigentlich alles top. Das Problem, dass Abends meine Werte ansteigen ist abhängig vom Abendessen. Umso fettiger umso später steigen die Werte.
    Habe aber ja auch, wenn ich um 9Uhr und um 22Uhr Levemir spritze, ca. 1 Stunde Basallücke.
    Hatte jetzt die letzten Tage vor dem schlafen gehen immer so 150. Find ich aber super und fühle mich dann sicher in der Nacht und kann seit langem mal wieder beruhigt durchschlafen! Komme morgens so mir 120-130 raus.


    Also wenns so bleibt, is alles gut! :)


    Vielen Dank nochmal für Eure Hilfe.


    Habe mich jetzt übrigens auch in die Warteliste für das Freestyle Libre eingetragen und hoffe, bald benachrichtigt zu werden :)!


    Liebe Grüße


    Morten

  • Schön dass es dir besser geht. 2-4IE Basal ist nichts, quasi "gesund". Und für "gesund" sind deine 130-150er Werte deutlich zu hoch. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass du gerade ziemlich auf Kosten deiner deiner Restaktivität lebst und wahrscheinlich zu wenig Bolus einsetzt.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Hi Grounded,


    danke für Deine Antwort.


    aber was wäre dann die Alternative für mich?


    Bolus erhöhen und 80 Werte haben mich dann aber nicht mehr bewegen können? Weil dann geht der Zucker doch weiter runter, richtig?


    Mit diesen Werten bleibe ich wenigstens noch einigermaßen flexibel, oder nicht?


    Außerdem steigt dann auch wieder die Nervösität wegen möglicher Unterzuckerungen... :(


    P.S.: Hatte gerade (16.15h) wieder einen Wert von 72. Mittag gabs um 13.25. Der Bolus beim Mittagessen war definitiv eher zu gering als zu hoch. Musste zwar schätzen, bin aber auf Nummer sicher gegangen.


    Wie kommt dann dieser niedrige Wert zustande? Ist doch komisch, oder?


    Vielen Dank und LG!

    Einmal editiert, zuletzt von Morten ()


  • P.S.: Hatte gerade (16.15h) wieder einen Wert von 72. Mittag gabs um 13.25. Der Bolus beim Mittagessen war definitiv eher zu gering als zu hoch. Musste zwar schätzen, bin aber auf Nummer sicher gegangen.


    Wie kommt dann dieser niedrige Wert zustande? Ist doch komisch, oder?


    So komisch ist das vermutlich gar nicht. Dafür kann es zig Gründe geben: (Noch) stärker einsetzende Remission, fehlende Anpassung der Faktoren, Bewegung (u.U. auch aus einigen Stunden vor der Mahlzeit, ohne den direkten Zusammenhang zu sehen), Essen verschätzt, BE-reiche/-arme Mahlzeit, böse Nudeln (später BZ-Anstieg) usw.


    Hilfreich ist, mit gleichen Mahlzeiten die Stimmigkeit der Faktoren auszutesten. Saft, Gummibärchen, Fruchtquetsche, Trockenfrüchte o.ä. "am Mann" haben, dann kann nicht so viel passieren.


    Leider kann die Remission statt schleichend sehr holprig sein. Das war bei mir so und im Gegensatz zu vielen anderen und unpopulärerweise war ich froh, als sie vorbei war.


    Das wird schon. Und immer daran denken "einmal ist keinmal". :)

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Hab das selbe wie du - Eigenaktivität. Wenn du zu wenig Bolus gibst, dann rennt der BZ als Folge deutlich zu hoch und deine Bauchspeicheldrüse produziert wiederum als Folge Eigeninsulin um den Level runterzubekommen, dies auf "Anschlag". Das ist trotzdem zu langsam, dafür halt lange und dies beschert dir ein Low. Humaninsulin wirkt halt lange und auch lange nach. Ist ein Erklärungsmodell - ob richtig weiss ich nicht, aber phänomenologisch stimmt das


    Was du machen kannst - 10 min vor dem Essen spritzen, dann passen bei mir (Novorapid) die typischen Kohlehydrate (wie Reis) und deren Aufnahme als f(t) besser zur Wirkkuve des Insulins. Die Spitzen gehen raus und damit auch die Motivation der BSP eigenes Insulin recht unkontrolliert dazuzuschütten. Zudem meide ich eben Kohlehydrate so gut es geht bzw. begrenze diese auf 4KHE/Mahlzeit.


    FPE muss ich noch nicht kompensieren, das kann die BSP noch alleine. Bolusfaktor aktuell 1 (KHE, mit BE gerechnet halt ca 0.8). Ich fahre zur Zeit 4+6 = 10IE Basal. Hatte auch lange gedacht, dass mein Nachmittagslow durch zu viel Basal bedingt war - war ein Irrtum, das war ein Überschwinger vom Mittagessen.


    Worauf dein Körper wirklich hinauswill könntest du mit 1-2 Fastentagen herausfinden. In der Zeit solltest du Basal nehmen und sehen, auf welchen Wert deine Bauchspeicheldrüse wirklich will und vor allem hat diese Zeit sich ohne große Störungen durch Mahlzeiten einzuschwingen. Musst du wissen ob du das machen willst. Mir hats geholfen.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Schön dass es dir besser geht. 2-4IE Basal ist nichts, quasi "gesund". Und für "gesund" sind deine 130-150er Werte deutlich zu hoch. Mein Bauchgefühl sagt mir, dass du gerade ziemlich auf Kosten deiner deiner Restaktivität lebst und wahrscheinlich zu wenig Bolus einsetzt.


    Hallo Grounded,


    ich denke, man das nicht so generell beurteilen sollte. Nüchternwerte von 130 oder 150 sind vielleicht keine "Traumwerte", aber wenn man sich vor nächtlichen Unterzuckerungen fürchtet, völlig ausreichend solange der HbA1c in Ordnung ist. Es gelten für die Remission keine anderen Grenzwerte als nachher. Natürlich hat man es etwas leichter, weil die BSP ausgleicht, dafür ist man noch unsicher und hat in vielem keine Übung. Wichtig ist doch die Lebensqualität.
    Ob ein solches Vorgehen Auswirkungen auf die Restaktivität haben, ist nicht erwiesen und schlussendlich doch egal. Am Ende sind wir alle bei 0 und ob etwas früher oder später, was solls.


    viele Grüße
    Ikebana

  • Dem möchte ich mich anschließen. ;)
    Ich habe das Ziel, meine Restinsulinproduktion ständig zu schonen, bald aufgegeben, weil das für mich ein Megastress war (und das als Anfänger!). Das geht jetzt schon 5 Jahre gut - ich brauche zwar langsam ansteigend mehr Insulin, aber das war ja zu erwarten. Wenn ich eine zeitlang wirklich verhunzte Werte habe (kommt z.B. im Urlaub vor), dann pegelt sich das bislang nach wenigen Wochen Alltag von alleine wieder ein. Da ist wohl eher eine Rezeptor-Downregulation zu vermuten als der Massentod irgendwelcher Betazellen.
    Hat jemand grundsätzlich andere Erfahrungen gemacht?


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Grounded


    Die Idee, die Restaktivität zu "schonen" - und mit ordentlicher Insulingabe die Remission zu verlängern -, erscheint auch aus meiner Sicht sinnvoll ("ist ja logisch"). Dennoch gibt es dafür absolut keine Belege!* Was man hier so liest, scheint gerade die Restaktivität individuell sehr verschieden zu sein.


    Daher würde ich dem Thema keine so große Beachtung schenken wie du es tust.




    *) auch hier wieder ein "logischer" Gedanke: Man kann einen Diabetiker schlecht anweisen, bei seiner ("ersten") Typ1-Manifestation zu sagen: "Pass auf, zu Studienzwecken achtest du die ersten 10 Jahre brutal auf deine Restaktivität und wenn du irgendwann nochmal Diabetes bekommst, machen wir es andersherum."

  • Ich kanns dir nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen - als ich im letzten Juni/Juli noch höhere Werte akzeptiert hatte wars bei mir instabiler als mit "normalen" 80-90 und eben "aufpassen". Gerade weil die BSP meinte ein Wort mitreden zu müssen, das aber leider nicht so verlässlich.


    Er braucht so wenig Basal, dass diese noch eine sehr nennenswerte Rolle spielen muss.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.