Levemir drosseln- nur wann?

  • Hallo liebe Foren Gemeinde,


    ich habe ( mal wieder) ein Unterzuckerungsproblem. Jeden Tag um 18:00- 19:30 Uhr kommt er und mit solch einer Wucht, dass der Tag / Abend im Eimer ist. Ich brauche lange um mich davon zu erholen. Ich habe ein bisscvhen Panik, da ich ja vor ca. nem Jahr eine ziemliche Tortour mit UZ`s drh habe.


    Ich spritze Levemir morgens 7, mittags 4 und zur Nacht 6 i.E. Wo kürze ich nun am Besten? Morgens und Mittags 1 i.E. weniger?


    Danke für eure Ideen


    Lg Tilda

    Humor ists wenn man trotzdem lacht 8o

  • Also ich würde einfach um 17 Uhr noch was essen.
    Wenn du das nich möchtest dann würde ich eine ie am Mittag weniger spritzen.


    Gruß
    Frank

    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.

  • Bei mir kommt etwa 6h nach Injektion ein Wirkmaximum. Ich würde also Mittags weniger spritzen. Wunder mich etwas wieso du 3 mal täglich was nimmst.


    Edit: http://compendium.ch/mpro/mnr/…/de?Platform=Desktop#7550 sagt bei kleinen Dosen einen deutlichen Wirkbuckel voraus.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Hallo Tilda,
    kann die Unterzuckerung vllt. auch am Bolus fürs Abendessen liegen?
    Wenn nicht, dann würde ich auch sagen, kürze die Mittagsdosis Levemir.
    Am besten, du isst mal mittags das Letzte und misst mal über die kritische Zeit hinweg. Wenn du gegen 12 Uhr den letzten Bolus spritzt und gegen 18 Uhr fällst du in die Hypo, dann ist es sicher das Basal am Mittag, so würde ich denken.
    Alles Gute für dich!
    lg kerstin

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!

  • Levemir ist doch eigentlich ein Insulin was man ein (wohl bei Typ2-ern möglich) bis zweimal am Tag spritzt. Welchen Grund hat es, dass du dreimal spritzt?

    Es haben die letzten Jahre verschiedene Leute im Forum berichtet, dass sie Levemir dreimal täglich spritzen, weil sie mit zweimaliger Anwendung keine Abdeckung über 24h hinbekommen. Vermutlich auch eine Frage der Spritzmenge.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Hast du schon mal versucht, zwei Mal zu spritzen und dafür etwas mehr? Ich spritze morgens 12 und abends 6 Einheiten Levemir und komme damit ganz gut durch die 24 h, denk ich. Schwankungen entstehen eher durch Mahlzeiten.

  • In der Rehaklinik wurde Levemir spritzenden Diabetikern auf meiner Etage auch täglich 3x ärztlich verordnet. Ich habe die Gesamtmenge Insulin nach Reha beibehalten, spritze sie jedoch nur noch 2x, also morgens u. abends.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Hallo Tilda,


    lass Dich nicht verunsichern, es gibt mehrere Levemir-BenutzerInnen, die das Levemir dreimal täglich spritzen.
    Bei Deinen Angaben hast Du leider nur die Einheiten, nicht aber die Uhrzeiten angegeben. Das macht eine Analyse schwierig.
    (Mal ganz abgesehen davon, dass Du in Deinem Profil IINSULINPUMPE angibst. Pumpe und Levemir? Oder ein Versehen?)


    Der Tipp, die Basalrate 1. vormittags, 2. nachmittags zu testen ist ratsam und nicht so schwierig.


    Auf jeden Fall, würde ich aber das Mittags-Levemir kürzen.
    Es empfiehlt sich bei Insulinempfindlichkeit einen Kinderpen zu benutzen, der halbe Einheiten ermöglicht.
    Damit könntest Du Dich langsam an die für Dich richtige Dosis heranpirschen.


    Wenn die Hypos immer um die gleiche Zeit, 18-19 Uhr auftreten, liegt es nahe, zunächst die Mittagsdosis zu reduzieren.


    Um aber genauer sagen zu können, was für Deine frühabendlichen Hypos verantwortlich ist, braucht es mehr Infos.


    Herzlichen Gruß
    Karenin

  • Hallo,


    ich habe mir die Mühe gemacht und die Basalrate mal ausgerechnet, ausgerechnet nach den Standardkurven von dem Hersteller.
    Natürlich kannte ich nicht die Insulinmenge bezogen auf das Körpergewicht, aber das habe ich über den Daumen abgeleitet.
    Auch habe ich die Spritzzeitpunkte nur inetwa zusammentragen können.
    Wenn die Levemir Mittagsinjektion um 13.00 Uhr stattfindet, dann sollte nach meiner Ableitung das Mittags-Levemir nicht der Grund für eine Hypo zwischen 18.00 Uhr und 19.30 Uhr sein.
    Die Kurve von der dreimaligen Levemir-Gabe ist wirklich klasse, die bekommt man ohne Pumpe kaum besser hin.
    Da wird sich auch das neue Tresiba mühen, um solch eine Verteilung, wie auf der Grafik im Anhang zu sehen ist, hinzubekommen.
    Eine Mahlzeit ohne Spritz-Ess-Abstand bei Analog-Bolus-Insulin kann auch eine Hypo verursachen Stunden nach dem Essen, also vielleicht auch in die Überlegung mit einbeziehen.
    Die Kurve ist auf jeden Fall verblüffend glatt, ob diese zum Basalbedarf passt, ist oder wäre die andere Frage (Basalratentest).


    Mit Gruß

  • Wie hast du das gerechnet? Die Pharmako-Kinetik gibt als kleinste Einheit der Kurve ab 0.2E/kg an, also bei 70 Kilo 14 Einheiten! Meine Erfahrung ist, dass das Maximum bei 5-6 Einheiten auf 70 Kilo etwa 6-7h nach Injektion kommt. Ich stehe bei 12-13 am Tag, nicht pro Schuss.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Hallo,


    wie habe ich das gerechnet?
    Ich habe jede einzelne Tagesdosis aus den vorhandenen Kurven des Herstellers abgeleitet.
    Diese einzelnen Levemirdosen habe ich an die von mir angenommenen Tageszeiten gesetzt und in eine Kurve gerechnet.
    In den Unterlagen des Herstellers findet man noch Zusatzinformationen, wie Halbwertszeiten, Einsatz bzw. Art der Insulin-Verzögerungs-Technik usw.
    Meine errechneten Einzeldosen entsprechen der Wirkzeit, dem Wirkprofils des Herstellers.
    Ich habe natürlich keine Angaben zur Relation zwischen Körpergewicht und Insulinmenge, es ergibt sich keine tatsächliche Aussage, wie stark die Insulinmenge den Blutzucker senkt, weil keine umfassenden Informationen vorhanden sind, aber die Erstellerin kommt mit der Tagesdosis von 17 Einheiten scheinbar ausreichend zurecht, sodass dieses Verhältnis, Insulinmenge/Körpergewicht keine Beachtung braucht.
    Weil 17 Einheiten Levemir ein ausreichendes Tagesprofil darlegen, habe ich nur noch die einzelne tageszeitliche Aufteilung und die heruntergerechneten Wirkprofile neu zusammenbringen müssen.
    Ich habe also drei Wirkprofile erstellt für die einzelnen Tagesdosen, 7 E morgens, 4 Einheiten mittags, 6 Einheiten abends.
    Diese unterschiedlichen Wirkprofile habe ich drei Tageszeiten zugeordnet.
    Ich habe dann diese drei Wirkprofile im Zusammenspiel mit den unterschiedlichen Tageszeiten zusammengerechnet und auf ein Standard-Diagramm gelegt.
    Aus dem Basalprofil kann man entnehmen, wann die basale Wirkung, welche Wirkung ergibt.
    Die im Tagesverlauf unterschiedliche Insulinempfindlichkeit im Zusammenspiel mit Insulinwirkung kann man sicherlich nur in einem Basalraten-Test ermitteln.
    Die Kurve zeigt also das Profil der drei unterschiedlichen kleineren Insulininjektionen.
    Aus meiner persönlichen Sicht ist das aber eine Super-Kurve, extrem gut.
    Wenn man davon ausgeht, dass die erste Injektion um 6.00 Uhr erfolgt, oder die zweite erst um 14.00 Uhr, dann würde die Kurve noch glatter werden. Aber bei einem Dawn- oder Duskphänomen hätte die Kurve Schwächen, deshalb kann nur ein Basalratentest Klarheit bringen.


    Mit Gruß

  • Ich habe natürlich keine Angaben zur Relation zwischen Körpergewicht und Insulinmenge,

    Und genau diese Konzentrationsabhängigkeit verschiebt den Wirkbuckel des Levemirs. Siehe http://compendium.ch/data/pictures/DF_10716_1_1.gif wo sich das Wirkungsmaximum mit steigender Konzentration je Masse nach "später" verschiebt. Folglich bei geringen Dosen auch nach "früher". Bei 0.2U/kg bist du bei 2-6h mit dem Maximum und das sind bei 70 Kilo bereits 14 Einheiten. 1/3 davon hat zwar auch eine absolut lange Wirkung, aber nur einen kurzen wirklich substanziellen Beitrag. Ich find deine Ableitung richtig gut, aber angesichts der Datenlage sehr "optimitisch". Die Selbstassoziation am Injektionsort als erste Methode der Verzögerung ist nunmal konzentrationsabhängig und dieser helfen mehrere Injektionen in "kurzen" Abständen nicht.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Hallo,


    sicherlich sind deine Einwände, sowie deine Feststellungen 100%ig richtig!
    Aber deine Überlegungen sind auch meine Überlegungen, aus diesen Überlegungen habe die drafische Darstellung geschlussfolgert.
    Meine Überlegungen bzw. meine Schlussfolgerung geht aber immer nur von einer physiologischen Durchschnitts-Person aus.
    Meine Person ist danach 57kg schwer und die komplette Basaldosis beträgt 0,3E/kg.
    Du hast ein Compendium in deine Nachricht eingefügt, das identische Compendium findest du im oberen Teil meiner Darstellung. Das sind die Daten vom Hersteller, ich habe diese Darstellung nur mit Hilfslinien versehen, sodass man mehr ableiten kann.
    In diesen Herstellerangaben sind auch Halbwertszeiten angegeben, sodass man meine Darstellung bzw. Analyse prüfend betrachten kann.
    Auch habe ich in dem Diagramm mit dem neu errechneten Tagesprofil die einzelnen Teildosen im obern Teil des Diagramms eingefügt, sodass man sehen kann, wovon ich ausgegangen bin bzw. was ich eingerechnet habe.
    Das sind die pinken wobeligen Berge, diese sind genau auf die Zeitachse gelegt, sodass man anhand des Bergprofils erkennen kann wie sich die Kurven aufbauen.
    Die Spät-Levemirdosis zieht sich in den Folgetag, das ist z.B. der kleine spitze Wurm, der sich von links ins Diagramm bewegt.
    Und diese drei kleinen Levemir-Dosen haben nicht mehr wirklich einen Höhepunkt, die kleinste Mittagsdosis baut sich in meiner Darstellung auch weniger steil auf und ist sehr flach, ohne wirklichen Höhepunkt; viele deiner Überlegungen wirst du bei genauer Betrachtung wiederfinden.
    Und sicher ist meine Darstellung sehr theoretisch, auch aufgrund der wenigen Daten, die zur Verfügung stehen, aber aus meiner Sicht ist die Darlegung extrem präzise bzw. wird die Darlegung extrem präzise sein.