Alternativen zu Tresiba

  • Gerade habe ich die schockierende Nachricht hier gelesen, dass ab September Tresiba vom deutschen Markt verschwinden soll. Damit war ich eigentlich sehr zufrieden und nun frage ich mich, welche Alternativen es denn da für uns gibt. Vor Tresiba hatte ich Lantus und da hatte ich dann zum Schluss oft Probleme mit meinem Nüchtern-BZ. Habt ihr da eine Idee, wie es da dann vielleicht weitergeht und welches Insulin ich dann da bekommen könnte. In einer Woche muss ich wieder zum Arzt und ich werde ihn dann mal darauf ansprechen. Welches Basalinsulin nehmt ihr? :pupillen:

  • Ich habe auch Tresiba und kam damit wunderbar klar. Mir Tränen schon die Augen, wenn ich daran denke, dass es das nicht mehr geben wird.
    Ich habe auch Protaphne und Levemir durch, wobei keines bei mir richtig funktioniert hat. Desto erstaunter war ich, dass es mit Tresiba eigentlich ganz gut klappt. Habe nun selten Nüchternwerte über 160, was unter Protaphne und Levemir undenkbar war. Dort hatte ich immer Nüchternwerte über 200 ging. Wobei ich dann hinterher festgestellt habe, dass ich einige UZ nachts verschlafen haben muss, die ich nicht bemerkt habe.


    Ich werde dann wohl mal das Toujeo ausprobieren. Soll (laut meiner Kollegin, die dieses seit 2 Wochen spritzt und auch die o. g. Probleme hatte) super sein. Hilft ja nix, irgendwas anderes muss ja her.

    Es gibt zwei wichtige Worte in Deinem Leben,
    die Dir ganz viele Türen öffnen werden:
    "Drücken" und "Ziehen" :rofl

  • Desto erstaunter war ich, dass es mit Tresiba eigentlich ganz gut klappt. Habe nun selten Nüchternwerte über 160, was unter Protaphne und Levemir undenkbar war. Dort hatte ich immer Nüchternwerte über 200 ging. Wobei ich dann hinterher festgestellt habe, dass ich einige UZ nachts verschlafen haben muss, die ich nicht bemerkt habe.


    Ich weigere mich noch, darüber nachzudenken, was ich statt Tresiba nehmen muss. Mir ging es ja so wie Dir, Michaela. Ueberschlafene Hypos, hohe Nuechternwerte und tagsüber noch verpennter als sowieso schon.


    ;(;(;(


    So 'ne Umstellung ist ja auch nicht mal eben nach zwei Tagen vorbei. Dann braucht man wieder mehr Tests, nächtliche Kontrollmessungen... und ueberhaupt machen wir das ja alles so nebenbei zu dem ganzen anderen Kram, den der Alltag bereithält. *wutschnaub*

    Ich wünsch Euch schon mal viel Erfolg, falls Ihr demnächst zum Wechsel "gezwungen" seid. Alles Gute!


    LG,


    hakaru


    Michaela, ob uns die Krankenkasse wohl ein CGMS spendiert, damit wir bei Hypos geweckt werden? So als Trost für das gestohlene Tresiba. :rofl

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

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  • Das Troujeo ist ja noch neuer als Tresiba. Nicht dass da auch in einem halben Jahr der Hahn wieder zugedreht wird.

    Gelassenheit ist eine anmutige Form von Selbstbewusstsein!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)

  • Das Toujeo ist ja noch neuer als Tresiba. Nicht dass da auch in einem halben Jahr der Hahn wieder zugedreht wird.

    Keine Angst, Glargin ist bereits auf dem Markt, deshalb gibt es kein AMNOG-Verfahren wie bei neuen Wirkstoffen!
    Näheres dazu, steht bereits in einem anderen Thread.

  • Ach Hakaru, ein CGMS das wär was. Können wir ja mal probieren . :rofl


    Klappt bestimmt.
    Also mit dem Tresiba ist echt scheiße. Habe mich gerade richtig dran gewöhnt und es dauerte auch ziemlich lange.
    Habe erst Anfang August einen Termin bei meinem DiaDoc. Mal sehen, was sie mir so empfiehlt.

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  • Hallo,


    ich weiß nicht, ob die Studien öffentlich sind, die für die Markteinführung von dem Hersteller gemacht wurden.
    Aber diese Studien belegen leider, dass einige Vorteile von Tresiba faktisch nicht vorhanden sind.
    Diese Anwendungsstudien zeigen z.B., dass die Wirkdauer nicht dosisunabhängig ist, wie vom Hersteller versprochen wird.
    Tresiba hat eine längere Halbwertszeit wie Lantus, aber reicht diese Eigenschaft aus, um einen höheren Preis zu verlangen?


    Wer eine Alternative sucht, der wird sich sicherlich mit einer Pumpentherapie beschäftigen müssen, gerade wenn hohe Morgenwerte ein Problem sind, gerade wenn Hypos in der Nacht auftreten.
    Eine Hypoproblematik ist immer ein Genehmigungskriterium für eine Pumpentherapie (Wink-mit-dem-Zaunpfahl).


    Mit Gruß


  • Es ist aber ein gewaltiger Unterschied, ob ich mir einmal am Tag Tresiba spritze, egal wann, oder mich ständig mit einer Pumpe beschäftigen muss, 24 Stunden am Tag. Selbst die dümmste KK müsste checken das die Pumpentherapie um ein vielfaches teurer ist.
    Irgend wie habe ich auch noch von keinem gelesen, bei dem Tresiba nicht besser funktioniert als das alte Basal.


    Es ist auch verwunderlich, das das Insulin so breitflächig eingeführt wurde und jetzt ratzfatz wieder weg ist. Ich wurde im Rahmen einer einwöchigen Schulung umgestellt, für die krank geschrieben wurde. Jetzt soll ich das im September nochmal machen oder was? Der finanzielle Aufwand für diesen Hokus Pokus ist wahrscheinlich so hoch, das man das Tresiba ein Jahr weiter bezahlen könnte.
    Jetzt sollen dann alle auf Pumpe umsteigen? Wie soll das in einer so kurzen Zeit organisiert werden, für so viel Patienten?
    Man kommt sich regelrecht verarscht vor. Ich glaube auch nicht mehr daran das die KK ein Interesse daran haben das die Mitglieder eine gute Diabeteseinstellung haben. Es muss nur billig sein.

  • Ich wurde im Rahmen einer einwöchigen Schulung umgestellt, für die krank geschrieben wurde. Jetzt soll ich das im September nochmal machen oder was? Der finanzielle Aufwand für diesen Hokus Pokus ist wahrscheinlich so hoch, das man das Tresiba ein Jahr weiter bezahlen könnte.


    Holzwurm, war das eine allgemeine Schulung zum Dm oder betraf das nur Tresiba? Finde ich gerade interessant, dass Du so umfangreich betreut wurdest.


    In der "Ärztezeitung" steht heute ein Artikel mit der Überschrift: "Fachgesellschaft: Umstellung bei Tresiba wird richtig teuer". Leider ist er verschlüsselt. Weiß nicht, ob wir jemandem im Forum haben, der Zugang dazu hat und eine kurze Info geben könnte?


    Die Kosten sind die eine Seite. Genauso lästig finde ich den Aufwand, den der Patient allein betreiben muss. Dass man dafür krank geschrieben wird, glaube ich nicht. Das wird man schlauerweise im Urlaub machen dürfen. Durch die lange Wirkzeit von Tresiba (laut Novo-Grafik ist es erst nach 4 - 5 Tagen raus aus dem Körper), scheint das Ausschleichen ja länger zu dauern als die Einstellung auf Tresiba. Tresiba und das neue Basalinsulin gleichzeitig - na Halleluja! Das könnte heiter werden. ?( Und in der 2. Urlaubswoche testet man dann das neue Basalinsulin allein und später die neuen BE-Faktoren... Ich könnte schreien! :cursing:


    Vielleicht braucht Novo Nordisk auch nur noch eine größere Studie mit Patienten, die von Tresiba auf ein anderes Insulin umgestellt werden? Wenn man die Dimension sich mal vergegenwärtigt, ist das ganze schon beachtlich: 40.000 Patienten, hunderte Aerzte mit eigenen Ideen, wie man am besten vorgeht, welches Insulin man auswählt... Wahnsinn. 8o

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

    3 Mal editiert, zuletzt von hakaru ()

  • Ich wurde im Rahmen einer einwöchigen Schulung umgestellt, für die krank geschrieben wurde. Jetzt soll ich das im September nochmal machen oder was? Der finanzielle Aufwand für diesen Hokus Pokus ist wahrscheinlich so hoch, das man das Tresiba ein Jahr weiter bezahlen könnte.
    Holzwurm, war das eine allgemeine Schulung zum Dm oder betraf das nur Tresiba? Finde ich gerade interessant, dass Du so umfangreich betreut wurdest.


    In der "Ärztezeitung" steht heute ein Artikel mit der Überschrift: "Fachgesellschaft: Umstellung bei Tresiba wird richtig teuer". Leider ist er verschlüsselt. Weiß nicht, ob wir jemandem im Forum haben, der Zugang dazu hat und eine kurze Info geben könnte?

    Hier hast du ihn!

    Zitat

    Umstellung bei Tresiba® wird richtig teuer
    BERLIN.Vor der Marktrücknahme von Insulin degludec (Tresiba®) im September sollten Ärzte jetzt die Umstellung auf ein anderes Basalinsulin planen, raten die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) und diabetesDE in einer Mitteilung.
    Die Umstellung verursache enorme Kosten und berge Gesundheitsrisiken, so die Gesellschaften. Wegen unterschiedlicher Wirkdauer von Alternativ-Präparaten seien häufige Zuckermessungen nötig, um Hypoglykämien zu vermeiden. (eis) Quelle: aerztezeitung.de

  • Das geschieht den Krankenkassen dann ganz recht. Ich hätte jedenfalls keine Ambitionen, bei der Umstellung von Tresiba auf ein anderes Basalinsulin Kosten zu sparen und würde mich schön in eine Klinik einweisen lassen. Das zehrt mit Sicherheit den Kostenvorteil zu Levemir oder Lantus für Jahre auf.
    Es ist ein Witz, wie systematisch einem in Deutschland medizinischer Fortschritt vorenthalten wird. Das Urteil zu CGM und der Rückzug von Tresiba in einer Woche, das ist schon traurig.
    Bei CGMs geht es um viel Geld, aber bei Tresiba steht man wie der Ochs vorm Berg. Bei mir wäre Tresiba im übrigen sogar ein bisschen billiger gekommen als Levemir, weil ich eine Pen Nadel weniger am Tag brauche. (gut, ich habe eine Gesamtmenge von unter 7-8IE/Tag)
    Wenn nur einer von 10 auf Pumpe umstellen muss, ist es insgesamt auch wieder teurer. Von den vielen Typ2 Diabetikern, die ihre Einstellung verbessern könnten mal ganz abgesehen.
    Manchmal möchte man wirklich auswandern......

  • Es ist aber ein gewaltiger Unterschied, ob ich mir einmal am Tag Tresiba spritze, egal wann, oder mich ständig mit einer Pumpe beschäftigen muss, 24 Stunden am Tag. Selbst die dümmste KK müsste checken das die Pumpentherapie um ein vielfaches teurer ist.
    Irgend wie habe ich auch noch von keinem gelesen, bei dem Tresiba nicht besser funktioniert als das alte Basal.


    ...

    Hallo,


    ganz sicher ist die Markteinführung und der plötzliche Rückzug fragwürdig, aber das ist nicht nur eine politische Entscheidung.
    Es ist leider nachgewiesen in den Anwendungsstudien, dass das entscheidende Kriterium beim Tresiba NICHT gegeben ist.
    Eine dosis-UN-abhängige Wirkung würde ein gleichmäßiges Wirkprofil garantieren und wäre eine Verbesserung.
    Im Konkreten würde das bedeuten, dass egal ob ich 5 Einheiten Tresiba injiziere oder egal wieviel mehr, es würde immer das gleiche Wirkprofil ergeben, aber das tut es nicht.
    Kleine Tresibadosen haben keine 24 Stunden Halbwertszeit, somit wird es zu größeren Schwankungen in den Folgetagen kommen, welche natürlich ausgeglichen werden müssen.
    Es gibt hier im Forum einen Profi, der die Verbesserungen des "neuen" Lantus-Insulins angedeutet (erklärt) hat, welches auch ein verlängertes Wirkprofil hat.
    Es steht damit wohl eine Alternative bereit, sollte es keine Einigung geben.
    Und ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Wettbewerber über seine Lobbyisten gegen ein Konkurenzprodukt immer auch interveniert, sollte es Ansätze dafür geben.
    Es wird um einen großen Markt mit harten Bandagen gekämpft, nur wer ist der Leidtragende?


    Mit Gruß

  • Gut erklärt, danke! Aber das ist doch so bei allen Insulinen. Neu ist doch nur die Verzögerung durch die kristalline Struktur. Also müsste es doch eine Mindestmenge geben, welche dann 24 Stunden wirkt. Im Gegenschluss wurde das aber bedeuten, wenn man sehr Grosse Mengen spritzt, baut sich kein gleichmässiger Spiegel auf, sondern es kommt zu Wirkspitzen. Das tut es aber nicht.
    Also funktioniert das Tresiba schon, mit der Einschränkung, das eine Mindestmenge gegeben werden muss.

  • Lantus reichte bei mir nicht über 24 Stunden. Mit Tresiba und 10 Einheiten klappt das. Deshalb bin ich auch skeptisch, ob das neugemixte Lantus hält, was es verspricht. :whistling: Ja nun, da spielt auch ein bisschen Gefühl mit rein.


    Davon abgesehen bin ich nicht glücklich darüber, wieder einen Insulinwechsel vornehmen zu sollen. Zumal dieser dann aus medizinischen Gründen ungerechtfertigt wäre. Es geht ja nicht darum, eine fehlerhafte Therapie optimieren zu wollen. Tresibanutzer, deren Werte und Lebensqualität besser geworden sind, würden doch im Normalfall nichts Neues ausprobieren. Alle Naselang Insulinsorten zu wechseln ist auch nicht das Wahre.

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Das Toujeo ist dreimal höher konzentriert, was an der Einstichstelle zu einer höheren Kristallbildung führt. Diese lösen sich dann langsam auf. Theoretisch ne tolle Sache, mal sehen welchen Einfluss das auf die Varianz hat.


    Mir gefällt der Verzögerungsmechanismus von NOVO deutlich besser. Das Tresiba war eine Kombination von "ausfallen an der Einstichstelle" plus Bindung ans Albumin.


    Übrigens hat die TK mal wieder den Vogel abgeschossen: Zeitungsmeldung. Zitat des Vorstands-Bonzen:

    Zitat

    Ende September nimmt Novo Nordisk sein Insulinpräparat Tresiba vom Markt, weil der Erstattungspreis nicht so hoch ausfiel, wie das Unternehmen gehofft hatte. Dieses Vorgehen kritisierte der Vorstandsvorsitzende der Techniker Krankenkasse (TK) Dr. Jens Baas nun massiv: "Die Verantwortlichen bei Novo Nordisk kannten die gesetzlichen Rahmenbedingungen und sie wussten, dass ihr Präparat keinen Zusatznutzen hat."


    Ihr müsst euch den Nutzen einbilden, fragt den TK Chef. Der scheint ein richtiger "Auskenner" zu sein. Die Abnickonkels des G-BA nebst IQWIG haben schließlich ganz genau hingeschaut. Nur gut, dass diese Vereine nicht voneinander abhängig und miteinander verflochten sind.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    3 Mal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Ist Varianz das Stichwort, wenn es um die Unterschiede zwischen den Tagesverlaeufen einer Person geht? ?( Da schnitt bei mir Levemir besser ab als Lantus. Mit Levemir hatte ich zwar z. B. morgens keine tollen Werte, aber sie waren letzten Endes doch von Tag zu Tag sehr ähnlich. Bei Lantus 2x täglich war oft Raetselraten angesagt. Die Bindung ans Albumin bei Levemir funktionierte bei mir zuverlässiger.

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Ist Varianz das Stichwort, wenn es um die Unterschiede zwischen den Tagesverlaeufen einer Person geht? ?( Da schnitt bei mir Levemir besser ab als Lantus. Mit Levemir hatte ich zwar z. B. morgens keine tollen Werte, aber sie waren letzten Endes doch von Tag zu Tag sehr ähnlich. Bei Lantus 2x täglich war oft Raetselraten angesagt. Die Bindung ans Albumin bei Levemir funktionierte bei mir zuverlässiger.

    Lantus musste bei Dosen unter 20-24 Einheiten häufig zweimal täglich injiziert werden, weil die intraindividuelle Variabilität größer ist...

  • Hat einer schon mal von einem Tresiba-Nachfolger gehört? ?( Also das ist mir nun völlig neu. Ob was Wahres dran ist?


    Zitat

    Das Nachfolgeprodukt wird aber sicher bald auf den Markt kommen. Ich habe letztes Jahr eine Studie (im Novo Auftrag) durchgeführt, wo ein Ein-Wochen-Basal-Insulin getestet wurde. Als Vergkleichsinsulin diente Tresiba.
    Schöne Grüße
    Kladie


    http://dm-treff.com/forum/inde…ead/8513-Insulin-Tresiba/

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Schock!


    Auch ich komme mit Tresiba BESTENS zurecht, stabile Werte über den Tag. Mit Levemir ging es auch, allerdings muss ich das 3 x am Tag spritzen. Toll - es geht wieder mal nur ums Geld, nicht um die Belange der Betroffenen.....

    Leben kann tödlich sein