Wie seit ihr auf die Pumpe geschult worden?

  • Hallo, mich würde mal interessieren wie ihr auf die Pumpe umgestellt worden seit. Ich hatte mit meiner DiaBeraterin da eine rege Diskussion drüber.
    In meiner Praxis, wird eine 1 wöchige Ganztagsschulung angeboten, aber leider nur 2 mal pro Jahr.
    Oder abendliche Schulungen 2 mal die Woche, mehrere Wochen lang.
    Eigentlich empfiehlt sie aber auch in der Zeit kein Auto zu fahren. Lustig, wie soll ich das denn machen?


    Wie habt ihr das erledigt?

  • Ich bin in einer zweiwöchigen Schulung in meiner Praxis auf Pumpe umgestellt worden.


    Diese Schulungen führt die Praxis Quartalsmäßig durch, in der ersten Woche täglich ca 4 Stunden, in der zweiten Woche gabs nur zwei Einzeltermine wo ausgewertet und auftretende Probleme besprochen wurden. In den gesamten zwei Wochen wurde jeder Teilnehmer täglich zwischen 21 und 22 Uhr von der Kursleiterin angerufen und nochmal nach Werten oder Vorkommnissen befragt. Wir hatten auch die Handynummer und die Erlaubnis zu jeder Tages und Nachtzeit bei ihr anrufen zu können, wenn es Probleme gibt.


    Ich hab mich da sehr gut betreut gefühlt.


    Das mit dem Autofahren ist eine Vorgabe der Krankenkassen und des Herstellers, um sich abzusichern. Letzten Endes aber sind nahezu alle Teilnehmer mit dem Auto gekommen. Das ist eigentlich auch kein Problem, vor Fahrtantritt messen, aufschreiben und einfach etwas genauer auf sich achten. Ich hatte eine Stunde Fahrzeit, und bin auch mal unterwegs angehalten und habe erneut gemessen, aber da schleicht sich schnell die übliche Routine ein :-)



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Hallo,


    zuerst einen Glückwunsch zur Überlegung oder Versuch für eine Pumpetherapie.
    Ich denke, dass du gar nicht um eine Krankschreibung herum kommst, die Basalversorgung sollte sehr präzise ausgetestet werden, da ist "Ruhe" eine Grundlage.
    Und es ist ganz normal, dass ein Therapie-Test immer auch Risiken in sich birgt, sodass natürlich die Teilnahme am Straßenverkehr vermieden werden sollte (untersagt ist).
    Die Mediziner lassen sich meist auch bestätigen, dass sie die Patienten darüber aufgeklärt haben (Straßenverkehr).
    Man kann Einschränkungen natürlich ignorieren, aber wenn man einen Unfall verursacht, dann wird das böse (Grobe-Fahrlässigkeit).
    Die Alternative zur ambulanten Schulung wäre ein Klinikaufenthalt.


    Ich kann meinen Arzt auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen, oder aber man lässt sich fahren.


    Ich wünsche viel Erfolg!

  • Hallöchen,


    ok das erzähle ich Dir gerne.
    Ich habe mir Bücher drüber durchgelesen. (Es gibt eine Pumpenfibel die (glaube ich) ständig erweitert wird & ein Diabetes Sportbuch).
    Dann habe ich mich noch in Foren schlaugemacht und die Internet Suchmaschinen damals überstrapaziert ;)


    Als der Entschluss dann bei mir "durch" war habe ich einen guten Diabetologen (selber Pumpi) gehabt und der hat mir zu einer Kur damals geraten. In der Kur bin ich dann auf Pumpe umgeschult worden.


    Der beste Entschluss meines Lebens.


    Es fing dann in der Kur so an, dass mein Arzt mir das Pumpenmodel zum tragen mitgab. Wohl um mich daran zu gewöhnen.
    In der darauf folgenden Nacht
    hatte ich den Katheder an mir. Das "pieksen" habe ich zwar noch gemerkt aber war dann später auch weg. Das dus garnicht mehr spürst dauert m.E. ca. 2-3 Tage.
    (denke ist bei jedem ganz Unterschiedlich). Heute ists so, dass ich mich manchmal frage ist die Pumpe ÜBERHAUPT noch dran...? Dann fühle ich so...moment da rechts...nö....ahhh links. genau hast du doch heute Morgen erst gemacht ^^.


    Und definitiv ist das so: du brauchst RUHE und musst zeit erstmal für DICH haben um damit erst mal klar zu kommen. Mit das wichtigste -neben den Schulungen-
    an der ganzen Therapie.


    Drück Dir die Daumen. :thumbsup:


    Gruss



    Andreas

  • Vielen Dank für die vielen guten Antworten.
    Das man dafür Ruhe und Zeit braucht denke ich mir auch. Aber momentan habe ich einen körperlich sehr anstrengend Job. Was nützt mir da eine Kur, wenn die Probleme dann erst los gehen, unter Belastung.
    Aber daran bin ich auch am Arbeiten, am Job.
    Das Lernen der Handhabung der Pumpe ist das eine. Aber was wird noch geschult was eine solche Schulung rechtfertigt? Ich habe diese Jahr eine Typ 1 ICT Schulung gemacht, die Theorie ist ja wohl die selbe.
    Das wäre blöd, wenn der Umstieg auf die Pumpe einzig an dem Termin für die Schulung scheitert, weil ich da nicht kann.

  • Ich hatte keine Pumpenschulung. Ich hatte mein CGMS und bin arbeiten gewesen (Bürojob). Habe meine Pumpeneinstellung sozusagen selbst erledigt. Für den Notfall hatte ich die Handynummer meiner damaligen Ärztin, war aber nicht notwendig. Zumal sie auch nicht wirklich Pumpenerfahrung hat wg. hauptsächlich vorhandener Typ 2 Patienten. Auch heute mache ich das selbst, Arzt und Beraterin schauen mal drauf, helfen auch mal.

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere

  • Die Einstellung mit CSII war damals ambulant mit einem fähigen Arzt. Zuerst fand die Einweisung vom Außendienstler in der Praxis statt. Da die Animas damals noch nicht so verbreitet war, interessierten sich die unterschiedlichen Berufsgruppen in der Praxis für das Modell. Dann erstellte der Diabetologe das Tagesprofil mit den einzelnen Basalraten, die wurden von der Diabetesberaterin eingegeben und Pumpe angelegt. Die ersten Tage bin ich jeden Tag hingefahren und dann wurde der Turnus seltener. Diese Art der umfassenden und intensiven Betreuung macht eine Schulung überflüssig.


    Durch das Forum hier habe ich zusätzlich viel Unterstützung erfahren, worüber ich immer noch sehr dankbar bin.


    Vielen Dank an alle, die hier Zeit und Herzblut reinstecken.

    Easy come, easy go.

  • Zitat

    Vielen Dank für die vielen guten Antworten.
    Das man dafür Ruhe und Zeit braucht denke ich mir auch. Aber momentan habe ich einen körperlich sehr anstrengend Job. Was nützt mir da eine Kur, wenn die Probleme dann erst los gehen, unter Belastung.
    Aber daran bin ich auch am Arbeiten, am Job.
    Das Lernen der Handhabung der Pumpe ist das eine. Aber was wird noch geschult was eine solche Schulung rechtfertigt? Ich habe diese Jahr eine Typ 1 ICT Schulung gemacht, die Theorie ist ja wohl die selbe.
    Das wäre blöd, wenn der Umstieg auf die Pumpe einzig an dem Termin für die Schulung scheitert, weil ich da nicht kann.


    Das Ziel einer Reha ist es ja nicht dass du einfach mal ein paar schöne Tage hast und dich ausruhst.
    Da wird schon darauf hin gearbeitet dass du dann in deinem normalen Arbeitsalltag zurecht kommst. Belastungen in deinem Berufsleben werden dabei berücksichtigt, und mit Sport simuliert.


    Wenn du einen ambulanten Pumpenkurs machst bekommst du dafür immer eine Krankschreibung, am Termin sollte es also aus beruflichen Gründen nicht scheitern.


    Während einer Schulung, egal ob ambulant oder während einer Reha, sind die Bedingungen immer anders als in deinem Alltag. Den Übergang musst du dann in beiden Fälleb selbst meistern. Aber das Handwerkszeug dazu bekommst du in den Schulungen.


    Wenn du eine Pumpe willst, oder brauchst, und die KK das bewilligt, dann würde ich da einfach loslegen.



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Ich habe es ambulant ohne Schulung und auch ohne Krankmeldung hinbekommen.
    Die Einweisung erfolgte damals bei mir zu Hause durch den Medtronic Außendienst, ich hatte eine Pumpe für Trockenübungen mit Kochsalzlösung hier und die erste Basalrate haben dann mein Diabetologe und ich zusammen erstellt, die ersten beiden Wochen dann jeden Tag kurz telefonisch oder per Mail evtl. Änderungen besprochen, nachfolgend dann in größeren Abständen.
    Learning by doing-und es hat gut funktioniert.
    Vorher hatte ich viel gelesen, u.a. auch die CGM und Insulinpumpenfibel studiert, im Internet gelesen und eben vieles einfach ausprobiert, notiert und immer wieder selbständig angepasst.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Ja ich muss da nochmal mit meiner DiaBeraterin reden. Ich denke die Theorie über Diabetes habe ich drauf. Das Training mit der Pumpe und die Anpassung kann man jederzeit während einer Krankschreibung bzw. im Urlaub machen. Ich würde mir für die Zeit ein CGM besorgen. Die Einstellung veränder sich sowieso ständig, ist bei der ICT auch so.
    Ich sehe aber keinen Grund sich mit 10 anderen Pumpis eine Woche in einen Schulungsraum zu setzen, zumal das leider nur 2 mal im Jahr angeboten wird. Woanders hingehen will ich aber auch nicht.

  • Holzwurm
    Du kannst ja trotzdem dann daran teilnehmen. Manchmal ergeben sich aus solchen Schulungen nette Kontakte und die Erfahrungen wachsen für einen über reine Sachkenntnis hinaus.

    Easy come, easy go.

  • Ich habe den Wechsel im letzten Jahr ambulant gemacht. Die Pumpeneinweisung erhielt ich vom Herstelleraußendienst 4 Tage vor dem ersten Anlegen der Pumpe. Die erste Basalrate hatte ich nach Absprache mit der DiaBeraterin selbst programmiert. Die erste 3 Tage des Umstiegs war ich krankgeschrieben, war wegen der nächtlichen Basalratentests auch gut so, danach bin ich arbeiten gegangen (Schreibtischjob). In der ersten Woche hatte ich sehr engen Telefonkontakt zur Praxis, auch über das Wochenende, dann ausschleichend weniger telefonisch, dafür regelmäßig Praxis.
    Persönlich befürworte ich einen Umstieg unter realen Bedingungen. Das hat mir schnell mehr Sicherheit gegeben, adäquat auf die unterschiedlichen, manchmal auch noch etwas beeindruckenden, Situationen reagieren zu können.

  • Ich sehe aber keinen Grund sich mit 10 anderen Pumpis eine Woche in einen Schulungsraum zu setzen, zumal das leider nur 2 mal im Jahr angeboten wird. Woanders hingehen will ich aber auch nicht.

    Pumpe ist ja nicht einfach ICT mit motorisierter Spritze, sondern eine eigene Therapieform. Da kommt schon noch zusätzliches Wissen hinzu, über Basalratentest, FPE Berechnung, Up-Downregulation, Ketoseschema, usw.. Aber wenn du alles schon weisst aus dem Internet oder eine gute Praxis hast, dir dir das in Einzelschulungen vermittelt, ist es ja in Ordnung.
    LG
    Zuckerstück :)

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Ich war damals noch in der Schule und ich meine, dass ich das in den Ferien gemacht habe. Ich hab das allerdings in einer Gruppenschulung gemacht, die anderen gingen normal zur Arbeit, daher war der Kurs auch immer erst abends. Nur während der Manifestation war ich glaub ich 2 Tage krank geschrieben. Mein Arzt hält nix von krankschreiben oder "Kur" zur Einstellung, weil es im Alltag dann doch wieder alles anders ist und die tolle basalrate kann man dann eh wieder in die Tonne werfen.

  • ...weil es im Alltag dann doch wieder alles anders ist und die tolle basalrate kann man dann eh wieder in die Tonne werfen.


    Absolut, da ist was Wahres dran. In der Reha o.ä. lebt man wie unter einer Glocke, keine Alltagsbedingungen.