Essstörungen durch Diabetes

  • Quelle:


    http://www.ruhrnachrichten.de/…h-Diabetes;art365,2869873

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Wenn ich dran denke, ich war 17, als der Diabetes diagnostiziert wurde.
    Bin dann auf 2x täglich langwirkendes Insulin eingestellt worden, feste Essenszeiten, festgelegte Menge KH. Das waren bei mir damals maximal 160 Gramm KH ... ich muss sagen ich bin fast verhungert (gefühlt), Bin 1,84m groß, also das war wahrscheinlich viel zu wenig. (Außerdem war es sau blöd, früh um 6 was essen zu müssen, weil BZ sonst abgerauscht ist, und mittags, wenn man Hunger hatte oder mal Spaghetti hätte essen wollen, "durfte man 40g KH.... :cursing: )
    Das mit den Eßstörungen ist eine schlimme Sache, ich denke, da sollte es ein Schulfach geben, in dem den Kids die Lebensmittel näher gebracht werden... man hat das Gefühl, manche wissen gar nicht, was sie da wirklich so essen... und dann die in den Medien vorgegebenen Idealbilder... da läuft insgesamt richtig was schief...

  • Das waren bei mir damals maximal 160 Gramm KH ... [...] also das war wahrscheinlich viel zu wenig.

    Oh! Das ist in der Tat recht dürftig... ;(


    Und das als junger Mensch.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Ich denke, es kann auch andere Ursachen für Eßstörungen bei Diabetikern geben:


    - Die Schwierigkeit, die Krankheit zu akzeptieren, insbesondere bei Neulingen
    - Resignation, wenn die Zielwerte trotz Bemühungen immer wieder nicht erreicht werden
    - ...

  • Ich bin ja wahrlich keine 16 mehr - habe die 60 derweil überschritten (Göttin, hab ich ein Glück, dass es mich so spät erwischt hat). Aber ich kann den Gedanken durchaus nachvollziehen und mir geht es manchmal auch so (aber ich ringe es tapfer nieder ;-) ) Manchmal ist es mir echt zu doof, was zu essen, weil ich dann drüber nachdenken muss - wieviele KHs, viel Fett? viel Eiweiß? was macht das nachher und überhaupt.... Das wissen wir doch alle, dass das so oft nervt.


    Wie mag es dann einem jungen DM 1 gehen, jung - ungestühm - hormongesteuert und überhaupt. Mein Kompliment an alle (hier), die es geschafft haben, diese Phase zu überwinden.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Bin dann auf 2x täglich langwirkendes Insulin eingestellt worden, feste Essenszeiten, festgelegte Menge KH. Das waren bei mir damals maximal 160 Gramm KH ...


    So war das am Anfang bei mir auch. Vor allem in der Schule war das oft ein Problem, weil ich meistens zwischen den Stunden außerhalb der Pausen essen musste, weil es nicht ging das ich während der Pausen esse.
    Das hat mich immer tierisch genervt, mal von den Hänseleien ganz abgesehen.
    Innerhalb kurzer Zeit wurde für mich Essen zum Feind und ist es bis heute geblieben.
    Ich war und bin nicht Magersüchtig oder habe Bulimie, aber ich habe eine Essstörung die sich eher so auswirkt das ich tagelang gar nichts esse und dann wieder an den folgenden Tagen alles in mich reinschaufele.
    Richtig schlimm wurde es bei mir allerdings erst als ich auf ICT umgestellt wurde und ich viel öfter spritzen musste als vorher, vom Berechnen mal ganz abgesehen.
    Bei mir stand aber nie das Gewicht an sich im Vordergrund sondern nur das ich ständig dachte 'Wenn ich nichts esse geht mein Zucker auch nicht hoch oder runter' oder ich habe mir durch nichts essen auch Spritzen gespart.
    Aber ob man Essstörung und T1 wirklich so gegenüber stellen kann? Ich weiß nicht.

  • Hallo,


    ich kann den Link zwar nicht aufrufen, kann nur das Zitat lesen. Ich denke, dass sich die Meldung nur auf die neuere Zeit bezieht.
    Aber es gibt auch Diabetiker, die eine Konventionelle Therapie praktiziert haben.
    Eine konventionelle Therapie diktiert einen Essplan, ohne dass der Mensch dahinter irgendwelche grundsätzliche Bedürfnisse äußern kann.
    Faktisch wird so eine Essstörung trainiert!
    Ja, ich habe mir so eine Essstörung antrainiert.
    Ich habe gar kein Hungergefühl mehr, sodass ich keine Notwendigkeit bemerke etwas zu essen.
    Bei mir stellt sich bei mangelder Versorgung irgendwann Müdigkeit und Schwäche ein, so dass mein Verstand signalisiert, dass Nahrung fehlt. Und weil man heute den Blutzucker feststellen kann, ist solch ein Mangel ganz sicher kein Niedrigzucker.
    Die Fach-Medizin thematisiert diese negativen Therapie-Eigenschaften gar nicht, die Psychologie rekutiert einen Teil ihres Umsatzes aus diesen Nebenwirkungen einer festen Therapie.
    Mich belastet diese Essstörung, andere Menschen wären froh, wenn sie Essen bzw. Nahrungsaufnahme vergessen könnten.
    Der Weg, das Training zu dieser Störung war aber war die Hölle!!! - viele ältere werden dieses enge Therapie-Regime kennen.
    Kindern im Wachstum den natürlichen mehr-Bedarf zu rauben, kann nicht ohne Folgen bleiben!


    Mit Gruß



  • Hallo, genauso kenne ich es auch. Und wie man es ändern kann weiß ich nicht....Essen ist für mich so gar kein Genuss ;(


    Damals hatte ich 150 KH am Tag- im Alter von 5-13 Jahren

    Humor ists wenn man trotzdem lacht 8o

    Einmal editiert, zuletzt von Tilda ()

  • Moin,


    ich war die ganze Zeit der Meinung, dass junge Diabetikerinnen sich dadurch ihre Traumfigur erarbeiten, in dem sie mit einen möglichst hohen Zuckerwert leben, so dass der Fettabbau in der Leber gefördert wird.


    Was natürlich ganz schlecht ist für die Langzeitfolgen.


    Seefahrer

    Tue erst das Notwendige,
    dann das Mögliche
    und plötzlich
    klappt das Unmögliche.

  • Das gibt es auch....Seefahrer

    Humor ists wenn man trotzdem lacht 8o