Woher und warum habe ich Diabetes Typ 1 bekommen?

  • Hallo, ich bin mit 57 Jahren und von heute auf morgen zum Diabetiker Typ 1 geworden.
    Gestern noch alles OK. und am Morgen nur noch Trinken und Wasserlassen war mein einziges Bedürfnis.
    Dazu hatte ich Problem mit dem Sehen.
    Festgestellt wurde dann beim Hausarzt eine Harnweginfektion. Als das dann abgearbeitet war und der Zuckertest positiv war, nahm das Ganze seinen Lauf.
    Zuerst wurde Diabetes Typ 2 diagnostiziert, dann aber beim Facharzt, nach einem halben Jahr, Typ 1.


    Typ 1 soll ja genetische Ursachen haben und mit der Vererbung zusammen hängen, was mir aber nicht so verständlich ist.
    In meiner Familie ist Diabetes nicht vorgekommen. Dazu wurden meine Eltern 90 Jahre alt und das ohne Diabetes.


    Eine genetische familiäre Vorbelastung
    mit Typ-1-Diabetes soll mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden sein.
    Allerdings haben 90 Prozent der Personen mit Typ-1-Diabetes keine Betroffenen
    in der unmittelbaren Verwandtschaft, sagen die Wissenschaftler wiederum.
    Bin ich wieder unterzuckert oder warum verstehe ich das nicht?

  • Eine genetische familiäre Vorbelastung
    mit Typ-1-Diabetes soll mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko verbunden sein.
    Allerdings haben 90 Prozent der Personen mit Typ-1-Diabetes keine Betroffenen
    in der unmittelbaren Verwandtschaft, sagen die Wissenschaftler wiederum.
    Bin ich wieder unterzuckert oder warum verstehe ich das nicht?

    Rein statistisch reicht das doch schon:
    10 Prozent der Personen mit Typ-1-Diabetes HABEN Betroffene in der unmittelbaren Verwandtschaft.
    Wieviel Prozent von Personen OHNE Typ-1-Diabetes haben Betroffene in der unmittelbaren Verwandtschaft? Ich nehme an, weitaus weniger.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • 2/3tel bis 3/4tel aller Typ-1 hatten keine familiäre Vorbelastung, das gleiche bei mir. Mich hatte es Anfang 40 erwischt und ich hab nicht mal nen Schnupfen in dem Zeitraum gehabt.


    Die Suche nach der Ursache ist Zeitverschwendung. Das einzige was ich weiss: Mein mittlerer Blutzuckerwert war zwei Jahre VOR der Diagnose bereits etwas erhöht, aber ab oberen Ende des üblichen Bereichs. Angesichts der Analysegenauigkeit hatte ich mir weder was dabei gedacht noch hätte ich bei einem autoimmunen Thema was machen können.


    Was für dich viel spannender ist: Vermutlich hast du wie viele "LADA" Typen Restaktivität. Feststellen "ob" und wenn ja, wie du diese bestmöglich nutzen kannst. Wenns gelingt, dann kannst du die Reste etwas hegen und pflegen, z.B. indem du deine Kohlehydratzufuhr drosselst. Steak mit Pommes schlecht, Steak mit Salat gut. Cola schlecht, Cola Light/Zero ok. Mit dieser Restaktivität komme ich seit zwei Jahren ganz gut über die Runden, die ist auch relativ gesehen leidlich stabil. Wie lange noch? Keinen Schimmer, kann aller Forenerfahrung nach in wenigen Tagen bis Wochen zu Ende gehen. Je älter desto langsamer scheinbar. Einfluss habe ich nicht, somit muss ichs nehmen wie es kommt.


    Großer Vorteil wenn man den Scheiß erst sehr spät bekommt: Angeblich weniger volatil, zudem hat man (statistisch gesehen) nicht mehr viel Zeit für Folgeschäden ;)

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Du bist nicht allein! Bei mir wurde DM Typ 2 diagnostiziert und sie haben mich 4 Jahre mit Metformin "gequält", bis eher durch Zufall rauskam, dass ich Typ 1 bin. Seit dem weiß ich was los ist und kann mich drauf einrichten. Auch ich lege Wert darauf, nicht all zu viele Kohlehydrate zu mir zu nehmen und komme damit eigentlich im Großen und Ganzen gut klar.

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

  • Das Warum hat mich am Anfang auch beschäftigt. Aber nicht lange. Weil ichs schlicht nicht weiss, ebensowenig konnte man es mir erklären. Keine Diabetiker (egal welchen Typs) in der Familie. Ists, weil meine Mutter nicht sehr lange gestillt hat? Ists, weil ich per Kaiserschnitt zur Welt gekommen bin? Ists, weil ich am Vorabend der ersten Durstsymptome ein Glas zu viel getrunken hab? Ists, weil ich im Frühling 2008 einen Zeckenbiss hatte? Weil ich mir im Sommer deftig in den Daumen gesäbelt hab und es evtl. zu einer Infektion gekommen ist dabei? Ich weiss es nicht. Ändert aber auch nichts daran, dass ich seither halt nicht mehr ganz korrekt funktioniere. Drum hab ich das Warum sehr rasch beiseite geschoben und mich auf das "Wie weiter" konzentriert hab. Das ist für die Zukunft einträglicher. ;)

  • Das mit den 90% die keine genetische Vorbelastung haben, lässt mich hoffen, dass meine Kinder davon verschont bleiben. Meine große Bewunderung gilt den Diabetikern Typ 1, die bei den heutigen
    beruflichen Herausforderungen, dass alle hinbekommen. Ich wurde zum großen Glück erst sieben Jahre vorm Ruhestand zum Diabetiker.
    Vor jedem Gesprächstermin Blutzucker messen und sich korrigieren (Blutzucker erhöhen) damit das Gehirn noch arbeiten kann, war schon belastend.
    Dann während des Vortragens erklären,warum man jetzt etwas Cola trinkt oder einen Keks isst nervt.
    Das möchte ich meinen Kindern nicht zumuten.
    Für mich persönlich war die Erkenntnis Typ 1 zu sein eine gewaltige Erleichterung und eine Verbesserung der Lebensqualität.
    Jetzt kann ich essen und trinken was ich möchte, da ich alles mit Insulin korrigieren und einstellen kann.
    Die Rechnerei und das Bestimmen der Kohlenhydrate/Korrekturfaktor nervt natürlich, aber besser als nur essen, was den Blutzucker niedlich hält.
    Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Nur was passiert, wenn ich nicht mehr rechnen kann und von der Altenpflege abhängig bin?
    Dann wird ein Essen- Wert bestimmt und danach gespritzt. Bis dahin gönne ich mir die Freiheit, dass zu vertilgen was mir guttut.
    Ich habe übrigens kein Übergewicht und mache einiges an Sport und an Gartenarbeit.

  • kann da Grounded nur zustimmen, je später umso besser, auch wenn die Umstellung scheinbar schwieriger ist.
    hatte es schon mit 2 Jahren also 50 Jahre, und kenne das nicht anders, was nicht heisst das ich mich damit abgefunden habe.....
    'Sei realistisch und plane ein Wunder' , können auch mehrere kleinere sein.
    Sprich akzeptanz - wenn auch mit einem gewissen Widerstand. :evil: ;)