Preisbindung verschreibungspflichtiger Medikamente in DE verstößt gegen Europarecht

  • Genau! Es ist ja schon lange kein Geheimnis mehr, daß große Pharmakonzerne auch in die Richtung forschen "Wieviel kann ich wo verlangen?".


    Na und? Was glaubst Du denn, wer sich das sonst z.B. in Indien oder Afrika leisten kann? Es ist zwingend notwendig, das es dann dort, wo es möglich ist, teurer verkauft wird. Man kann natürlich hier auch die Preise senken, dann wird es aber in den armen Ländern nicht mehr bezahlbar sein.


    Ein Produkt das dort 150€ und hier 250€ kostet, hat ganz einfach einen Durchschnitsspreis von 200€. Dort zahlt man 50€ weniger, also muss jemand 50€ mehr zahlen.


    Du bist doch viel im Internet unterwegs. Forsch doch mal nach, wieviel afrikanische Diabetiker jährlich sterben, nur weil sie sich kein Insulin leisten können.


    Sicher gibt es genug die sagen, ist mir doch egal, ob die verrecken, hauptsache ich kann ein paar Euro sparen. Die will ich aber nicht kennen lernen müssen.


    Es geht auch gar nicht darum, den Pharmakonzernen auf die Finger zu klopfen, sondern den Apothekern. Durch unsere derzeitigen Gesetze sind europäische Versandapotheken gezwungen, die deutschen Apothekenpreise zu verlangen. Wird das gekippt, bedeutet Apotheker zu werden nicht gleichzeitig, reich zu werden.


    Nur ein Beispiel, wie ich es auch hier schon mal in einem anderen Zusammenhang geschrieben habe. Wenn Du, egal bei welcher (Versand-) Apotheke, Dir die Pennadeln von pendiq bestellst, so zahlst ca. 32€. Ich beziehe sie bei meinem Versender für 21,49€ und der verdient noch immer was daran. "Ja - der hat ja auch kein Ladengeschäft!" Richtig, aber eine grosse Versandabteilung und Buchhaltung, er zahlt die Gebühr fürs einsenden des Rezeptes, verlangt keine Versandkosten (Verpackung und Porto bekommt der auch nicht umsonst) und und Du hast keinerlei Zuzahlung.


    Da aber bei einigen Sachen Zuzahlungspflicht ist, die ihm die KK abzieht, legt er die auch aus eigener Tasche drauf und verdient trotzdem. Darum geht es, das Gelddruckmonopol der Apotheker zu brechen, oder kennst Du einen armen Apotheker?


    Ganz sicher könnten manche Arzneimittel günstiger sein, aber hier geht es darum, den Apothekern ihr Gewinnmonopol zu nehmen. Mit den Leuten in Indien oder Afrika hat das nichts zu tun.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Zitat von »Blue«




    Krebsmedikamente (selber Wirkstoff, selbe Dosierung/Menge), die in Indien für 150€ und in Deutschland für 2500€ verkauft werden...das zeigt schon, was falsch läuft. Indische Gesetze scheren sich nicht um Patente, sondern da steht der Patientenschutz ganz oben auf der Liste (Medikamente gg. AIDS/Krebs).
    Ja, super Idee, schaffen wir die Patente ab. Und wer entwickelt dann noch neue Medikamente? Selbst wenn die Entwicklung eines neuen Medikaments im Schnitt nicht 800 Mio. Dollar kostet, sondern nur 300 Mio. Dollar. Das sind trotzdem noch keine Peanuts. Und wenn ein Unternehmen auch genausogut ein aktuelles, bereits entwickeltes, getestetes und zugelassenes Medikament einfach kopieren darf, wo liegt dann noch der Anreiz, eines selbst zu entwickeln? Die Inder nutzen in dem Fall einfach aus, dass es in den meisten anderen Ländern funktionierende Patentgesetze gibt. Wir zahlen dafür mit, dass das Medikament in Indien nur 150 Euro kosten kann. Es sei den Indern gegönnt, dass sie das so machen, da sich sonst vielleicht viele das Medikament dort gar nicht leisten können. Aber das hat nichts damit zu tun, dass dort "der Patientenschutz an erster Stelle steht" und bei uns nicht.

    Ganz toll wenn Patente nicht wirksam sind. Die Kosten für das geistiges Eigentum und die Kosten zur Entwicklung/Herstellung müssen die Firmen wieder verdienen können.
    Patientenschutz hat auch damit zu tun das es neue Medikamente gibt. Sonst gibt es halt auch keine neuen Medikamente mehr.
    Und auch ein paar Arbeitesplätze weniger.

  • ich kenne auch keinen arbeitsfähigen und arbeitswilligen Elektrotechniker, Informatiker, Physiker oder Lehrer, der arm ist. Und das ist auch gut so. Sie alle haben etwas sinnvolles gelernt und sollen für ihre Tätigkeit auch einen angemessenen Lohn bekommen . So auch die Apotheker, die sollten nur was das "etwas sinnvolles lernen" angeht meiner meinung nach die strukturen etwas überdenken.


    Ja, arm war eine etwas ungeschickte Ausdrucksweise. Gemeint war, es gibt kaum einen ApotherIn der/die nicht in grossem Wohlstand lebt und das in meisten Fällen durch blosses über-die-theke-reichen von Medikamenten. Den Mehrwert würde ich zum Beispiel in der Beratung, wie zum Beispiel die Verträglichkeit/Wechselwirkung verschiedener Medikamente sehen und nicht dem dazu packen einer Apotheken Umschau. Diese Beratung gibt es natürlich - aber gegen Bezahlung.


    In einer guten Online-Apotheke bekome ich eine derartige Beratung kostenlos und günstigere Preise und dennoch verdienen diese Apotheken ausreichend Geld.

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  • Ein Produkt das dort 150€ und hier 250€ kostet, hat ganz einfach einen Durchschnitsspreis von 200€. Dort zahlt man 50€ weniger, also muss jemand 50€ mehr zahlen.


    Hah! Das sind doch keine Preisunterschiede. Da geht es um ganz andere Summen. Und es geht nicht darum, daß die reichen Europäer evtl. die armen Afrikaner subventionieren. Das passiert sowieso.
    Das Gejammer der Pharmakonzerne, sie würden bei niederigeren Abgabepreisen hier bankrott gehen..... das ist unglaubwürdig, wenn sie auch für ein Zwanzigstel des deutschen Preises noch ohne Verlust arbeiten.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Den Mehrwert würde ich zum Beispiel in der Beratung, wie zum Beispiel die Verträglichkeit/Wechselwirkung verschiedener Medikamente sehen und nicht dem dazu packen einer Apotheken Umschau. Diese Beratung gibt es natürlich - aber gegen Bezahlung.


    Stimmt, aber das kommt wohl auch auf die jeweilige Apotheke an. In meiner habe ich nachgefragt und wurde umfassend aufgeklärt, zu Wechselwirkungen, aber auch wann, bzw. in welcher Reihenfolge ich welches Medikament am besten nehme. Ohne dafür bezahlen zu müssen.


    Ist auch relativ unaufwändig wenn man immer in der gleichen Apotheke kauft, da sie eine Software haben die sofort ausspuckt wenn es Wechselwirkungen gibt. Ich werde auch jedes Mal darauf hingewiesen wenn es welche gibt oder ich etwas besonderes beachten soll. Leider scheint das nach allem was ich so höre und lese die Ausnahme zu sein.

  • Hah! Das sind doch keine Preisunterschiede. Da geht es um ganz andere Summen. Und es geht nicht darum, daß die reichen Europäer evtl. die armen Afrikaner subventionieren. Das passiert sowieso.
    Das Gejammer der Pharmakonzerne, sie würden bei niederigeren Abgabepreisen hier bankrott gehen..... das ist unglaubwürdig, wenn sie auch für ein Zwanzigstel des deutschen Preises noch ohne Verlust arbeiten.


    Du hattest genau auf diese 150 zu 250 € so wie im Zitat geantwortet und genau daruf bezog sich meine Antwort. Wenn Du nun von was anderem reden möchtest, verdreh bitte meine Antwort nicht.

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  • Die Produktion kostet Geld, aber nur ein Bruchteil des Umsatzes. Was richtig Geld kostet - die Forschung. Sobald es in Richtung "Mensch" geht, hast du Ärzte samt Komissionen, Studien ... das kostet ein Heidengeld, da bereits jeder niedergelassene Onkel Doktor mehr als die meisten Forscher kassiert. Die "für die Industrie" hart arbeitenden Ärzte und "Studien auswertenden Experten" greifen nochmal mehr ab, von den "Managern" ganz zu schweigen. Dazu Experten für die Zulassungsverfahren in diversen Ländern - alleine dieser papierproduzierende Verwaltungswasserkopf frisst mehr als die Kerntruppe aus der Entwicklung an Personalkosten hat.


    Und so kommt es, dass bei der zweistellig Milliarden Übernahme der Serono (Biotechsparte) durch die Merck das meiste Geld für die in der Pipeline stehenden Produkte bezahlt wurde. Die erworbenen Anlagen waren im Kaufpreis quasi "als Zugabe enthalten". Dumm wenn von diesen Kandidaten AFAIK kein einziges "durchgekommen" ist, weil der Zusatznutzen von den eigenen Experten zwar unterstellt, aber von denen der Zulassungsbehörden nicht als solcher anerkannt wurde.


    Für etwa 500 Mio bis 1 Mrd Euro kann man dir jede beliebige Produktionsstädte auf die grüne Wiese knallen. Die dann mehrere Milliarden Umsatz im Jahr schafft. Nur die Substanz zu finden, die diesen Umsatz rechtfertigt ist nicht ganz so einfach. Ich hab die Zahl im Kopf, dass auf ein erfolgreiches Präparat etwa neun ernsthafte Kandidaten kommen, die in diversen Phasen der Zulassung sterben. Mitsamt Aufwand für Verfahrensentwicklung und Zulassung.

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  • Man sollte eben nicht auf den Umsatz schauen, der Gewinn ist das entscheidende. Was hilft es 5 Milliarden Umsatz zu haben, wenn ich unterm Strich in die Miesen gerate. Das soll nicht heissern, dass das grundsätzlich so ist oder die Pharmakonzerne nur mageren Gewinn machen. Es ist aber auch nicht so, das Pharmakonzerne eine Lizenz zum Geld drucken haben.

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  • Du hattest genau auf diese 150 zu 250 € so wie im Zitat geantwortet...


    Ja und? Die zwei Zahlen waren eben im zitierten Text. Mehr nicht.


    Hätte genau so gut ein Zwanzigstel sein können (z.B. 20 zu 400 €) u. spielt hier keine Rolle.

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  • Das individuelle Beratungsgespräch von Angesicht zu Angesicht, eine Rundum-Versorgung im Notfall und eine individuelle Arzneimittelherstellung seien „Wesensmerkmale der Apotheken vor Ort“. Das könne weder das Callcenter einer Internetapotheke noch ein Abgabeautomat leisten.



    http://www.apotheke-adhoc.de/n…stuetzt-rx-versandverbot/


    Was für ein Unfung!!!!!!!!!


    Nach meiner Erfahrung ist die Beratung der Internetapos viel intensiver. Es gibt ausführliche schriftliche Infos zur Einnahme, Wechelwirkungen usw. Vor Ort habe ich derartige Infos nie oder nicht in den Umfang bekommen! Fragen werden von Apothekern am Telefon beantwortet.


    Und ob von Angesicht zu Angesicht immer so diskret ist, wenn man den Atem der nächsten Kunden schon im Nacken spürt? Besser jedenfalls nicht.


    Und für die Notfallversorgung werden wohl auch nicht gleich in jeder Strasse mehrere Apotheken benötigt. :pinch:


    Jedenfalls, liebe Politiker, wird auch das Einfluss auf meine Wahlentscheidung haben. Bei diesem Thema habe ich das Gefühl, dass viele Politiker die Patienten als potentielle Wähler ausblenden.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Die "Jobs" sind kein Argument für Unfug.


    Wenn du in einem Ort von gerade mal 15.000 Einwohnern (wie meinem) nur noch eine statt vier Apotheken hättest, dann wäre das ok. Die kann bei geringeren Gesamtkosten sogar 24/7 offen haben. Von drei nutzlosen Apotheken fällt Miete/Gehalt weg, eine einzelne Präsenzapotheke könnte das durchaus stemmen. Dadurch sinken trotzdem die Kosten in dem Medikamentenbereich, was wiederum die Beiträge an die Kassen senkt. Du könntest sogar für Versandapotheken (gegen "Handlingpauschale") Medikamente an diese Präsenzapotheke versenden und dort aushändigen lassen, sorgt dafür dass es kein Monopol gibt.


    Jeder in einer Volkswirtschaft verdiente Euro kann nur einmal ausgegeben werden. Warum müssen diese Apotheken und Pharma-Groißhändlern mit gesetzlich definierten Margen hinterher geworfen werden? Wenn es nur darum geht keine Arbeitslose zu haben, stell diese als Aktenschieber ein. Oder lass die wieder Kohle aus der Erde graben, stillgelegte Zechen gibts genug. Dann haben wir DDR Zustände wo am Ende keiner arbeitslos ist. Aber viele schlicht Däumchen drehen oder in Summe Unsinn treiben für den Niemand bezahlt und keinem wirklich nutzt.


    Edit: https://www.abda.de/fileadmin/…icklung_Apothekenzahl.pdf. ich wette, dass die Hälfte reicht. Und mit dem gesparten Geld könnte "man" durchaus Pfleger etwas besser bezahlen wenn man schon den niedergelassenen Weißkitteln und Ihren mittleren Einkommen nicht ans Portemonnaie gehen will.


    Siehe http://www.tagesspiegel.de/ber…ich-verdienen/489450.html so als Hausnummer. Gilt immer noch, siehe http://www.spiegel.de/lebenund…5-000-euro-a-1117683.html

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  • Niemand will Präsensapotheken abschaffen. Sie sollen sich der Konkurrenz stellen. So wird sich u.U. die Leistung der P-Apotheken ganz automatisch verbessern. Die Konkurrenz auszuschalten ist natürlich leichter und lukrativer.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Ähm, ein Angestellter hat seine Arbeitskraft vollumfänglich seinem Arbeitgeber(!) zur Verfügung zu stellen. Nebentätigkeiten sind genehmigungspflichtig. Wenn jemand mit 100k€ ++ Gehalt auf einmal ne Million "nebenbei" macht, dann passt was nicht.


    Wenn ich eine Professorenstelle haben wollte, hätte ich eine. Allerdings nicht in Medizin. Und wie 70h Wochen gehen, das hab ich lang genug ausprobiert. Und auch die Erfahrung gemacht, dass diese nicht bezahlt werden.


    PS: Dass die Vergütungspauschalen gesenkt werden, dass hab ich gerade mal vorausgesetzt. Wenn rezeptpflichtige Medikamente "übers Netz" verkauft dort gegen eine Pauschale ausgehändigt werden würden, hättest du eine limitierte Marge. Trotzdem Marktwirtschaft. Somit ist die "Für Sie kostet das Aspirin 2000€" illusorisch.

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  • Wenn du in einem Ort von gerade mal 15.000 Einwohnern (wie meinem) nur noch eine statt vier Apotheken hättest, dann wäre das ok. Die kann bei geringeren Gesamtkosten sogar 24/7 offen haben. Von drei nutzlosen Apotheken fällt Miete/Gehalt weg, eine einzelne Präsenzapotheke könnte das durchaus stemmen. Dadurch sinken trotzdem die Kosten in dem Medikamentenbereich, was wiederum die Beiträge an die Kassen senkt. Du könntest sogar für Versandapotheken (gegen "Handlingpauschale") Medikamente an diese Präsenzapotheke versenden und dort aushändigen lassen, sorgt dafür dass es kein Monopol gibt.


    15.000 Einwohner, das ist ein Orteils in einer Großstadt. Wir haben hier mehr als einen Bäcker, mehr als einen Friseur, Supermarkt, ... und natürlich Apotheken. Mit je nur einer sähen wor ganz schön alt aus.


    Diese eine Apotheke muß dann die vierfache Menge an Salben, Tabletten und andere Rezepturen herstellen, dafür entsprechend Personal mehr haben, mehr Anlagen, mehr Platz ... Er müßte eben viermal so oft Nacht und Notdienst machen (da muß ein Apotheker(!) da sein, kein PTA). Der muß dann übrigens auch das vierfache an Medikamenten vorhalten, Geld dafür binden (weil Vorkasse). Und es sinken allenfalls die 2,3% Kosten für die Apotheken, an den Medikamentenkosten ändert sich nichts.

  • Hm, ganz im Gegenteil. Er muss nur öfter liefern lassen, der Durchsatz steigt und die Lagerzeit (gebundenes Kapital) sinkt. Aktuell zahlst du vier Apotheken, die dir vier mal Personal für 8 bis 18:00 bieten.

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  • Wir diskutieren hier aber gerade am Thema vorbei. Es geht weder um Ärzte noch geht es um die Anzahl von Apotheken pro Quadratkilometer oder Stadtteil oder Strasse, what ever.


    Es geht darum, ob Versandapotheken aus der EU hier Deutschland zu günstigeren Preisen anbieten dürfen oder, so wie es jetzt ist, es eben nicht dürfen. Ich bin dafür, damit reguliert sich der Markt und die Anzahl der Apotheken von ganz allein.


    Es wird immer Leute geben wie mich, die ihre Medikamente lieber vor Ort bei dem Apotheker ihres Vertrauens beschaffen und es wird solche geben, die lieber bei einer Versandapotheke bestellen. Und dann sind da noch die, die beides machen. Ich bestelle mein Diabeteszeugs auch im Internet (ausser Insulin), obwohl mein Apotheker das auch hätte, aber ich müsste z.B. auf Pennadeln zuzahlen und das auf den erhöhten Preis.


    Bei Medikamenten sind mir die Mehrkosten egal. Da liegt der Mehrwert in der Beratung.


    Es werden also bei Umsetzung des Urteils weder die EU Versender reich noch wird es vor Ort keine Apotheker mehr geben, es verteilt sich einfach anders.

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  • Hm, ganz im Gegenteil. Er muss nur öfter liefern lassen, der Durchsatz steigt und die Lagerzeit (gebundenes Kapital) sinkt. Aktuell zahlst du vier Apotheken, die dir vier mal Personal für 8 bis 18:00 bieten.


    Anderer Meinung das Gesetz:


    § 15 Vorratshaltung
    (1) Der Apothekenleiter hat die Arzneimittel und apothekenpflichtigen Medizinprodukte, die zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung notwendig sind, in einer Menge vorrätig zu halten, die mindestens dem durchschnittlichen Bedarf für eine Woche entspricht.


    Wenn er jetzt also viermal soviel Bevölkerung zu versorgen hat, ist der urchschnittlichen Bedarf vereinfacht gesagt vervierfacht. Und wie gesagt, die anderen Aufgaben vermehren sich auch.

  • Wer hat denn nun wirklich was davon, wenn Firmen in ihre Steuern im Ausland zahlen? Autos aus Japan und Medikamente aus Holland? wenn ihr meint ...

  • Steuern im Ausland ist ein ganz anderes Thema. Würde ich auch gerne, darfs aber nicht. Und was die Vorratshaltung angeht: Wie oft habt Ihr schon ein "kommen Sie heute abend/morgen früh nochmal vorbei" bzw. nen "Abholzettel"? Ich darf mein Insulin in 50% aller Fälle am nächsten Tag abholen. Amazon kann genau das gleiche.


    "Aber offensichtlich lösen ja gerade die Stellen der Medizinprofessoren in dir Neid aus."


    Nicht wirklich. Aber zwischen dem Gehalt in leitender Position eines Krankenhauses und den "Nebeneinkünften" (wieviel Stunden kann der das eigentlich?) besteht ein eklatantes Missverhältnis. Und das stinkt zum Himmel.

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