Hausarzt statt Diabetologe

  • Es mist doch vorher.......

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Selbst wenn man 'ausnahmsweise' vor Fahrtbeginn gemessen hat könnte es sein dass die letzte Messung vielleicht 1-2 Stunden zurück liegt.
    Dann wird es grenzwertig..
    Angenommen es kommt zu einem Unfall und Polizei/Richter/Führerscheinstelle/Versicherung will wissen welche Rolle der BZ spielte.


    Variante A:
    Fahrer: UZ merke ich sehr gut. Zusätzlich ist hier mein BZ-Tagebuch: regelmäßig gemessen und wenige UZ.
    Arzt: Kann ich bestätigen. Die Einstellung ist stabil und voll verkehrtauglich. Patient erfüllt Vorschriften des DMP.


    Variante B:
    Fahrer: UZ merke ich sehr gut. Darum messe ich eigentlich kaum. Zuletzt gemessen bei Fahrtbeginn, das war vor 1-2 Stunden. Und vorgestern abend.
    Arzt: Die Verkehrstauglichkeit kann ich nicht beurteilen denn mir liegen kaum BZ-Werte des Patienten vor. Ich habe H. mehrmals erinnert regelmäßig zu messen, wie aus diesen emails ersichtlich ist, leider erfolglos.
    Patient erfüllt nicht Vorschriften des DMP.


    Variante A wäre mir lieber. Bei B macht man sich selbst zur Zielscheibe. Auch wenn man etwas ausserhalb des Strassenverkehrs passiert, keine Ahnung wie das dann zB mit Versicherungen aussieht?

  • Und ich möchte wetten bei Variante B wird die Versicherung eingehend prüfen ob grobe Fahrlässigkeit vorliegt und die Kosten somit nicht getragen werden...

  • Wir sind ja gar nicht mehr bei der ursprünglichen Fragestellung... und ich finde, dass manche von euch hier ein bisschen übertreiben.


    TierischesInsulin will sich weder umbringen noch weigert er sich, vor dem Autofahren zu messen... er misst in der Regel vor dem Autofahren und merkt seine Hypos - und dann ist doch alles gut!! Die Hypowahrnehmung geht ja auch nicht von einem auf den anderen Tag verloren. Vor einigen Jahren hab ich meine Hypos auch noch früh gemerkt.. ab unter 70 fings an mit Zittern, weichen Knien usw. Und wenn man im Auto sitzt und merkt, dass der Wert langsam in den Bereich kommt und TZ griffbereit im Auto liegt, kann man da doch supergut gegensteuern. Zumindest bei mir hat sich die Wahrnehmungsproblematik langsam eingeschlichen... und solange das nicht der Fall ist, kippt man ja auch nicht einfach so um, wie das hier einige suggerieren.


    Außerdem besteht natürlich bei jeder Teilnahme am Straßenverkehr ein gewisses Risiko - bei uns sicher noch mehr als bei Nicht-Diabetikern. Aber passieren kann immer was und das sollte uns auch bewusst sein. Ein Freund von mir (kein Diabetiker) hatte vor Jahren einen schlimmen Autounfall, weil er am Steuer ohnmächtig geworden ist. Die Ärzte konnten keine Ursache für die Bewusstlosigkeit finden und seitdem ist das auch nicht mehr aufgetreten... also sicher kann man nie sein.


    Ich finde, dass TierischesInsulin nachvollziehbar erklärt hat, wie er es handhabt und gehe anhand dieser Ausführungen davon aus, dass er keine Gefahr für andere darstellt. Ansonsten ist es seine Sache, wie oft er seinen BZ misst.


    @ TierischesInsulin: wie lange ist dein SEA mit den tierischen Insulinen (nur interessehalber).

  • Im Zweifelsfall wird er nicht uns überzeugen müssen sondern irgendwelche Ämter und Versicherungen.
    Ich glaube "Meine Hypowahrnehmung ist aber voll toll" ist bei denen kein gültiges Argument.
    Zu bedenken wäre auch wenn der Unfallzeitpunkt nicht genau feststellbar ist, also auch nicht wie lange die letzte Messung her ist.

  • Sowohl Variante A wie auch Variante B kann teuer werden.


    Für den Arzt. Verletzung der Schweigepflicht.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Bitte wieder zum Thema kommen "Hausarzt statt Diabetologe"
    Und im Beitrag 90 von mir steht das er vor dem Fahren mist.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Sowohl Variante A wie auch Variante B kann teuer werden.


    Für den Arzt. Verletzung der Schweigepflicht.

    Jo, nicht sicher wie das läuft. Bei Variante A könnte man natürlich den Arzt von der Schweigepflicht entbinden damit er einen zusätzlich entlastet.
    Bei Variante B, gibt auch den "rechtfertigenden Notstand" bei dem ein Arzt die Schweigepflicht brechen kann bzw muss. Mit etwas Pech könnte der Arzt die zwei bisherigen UZ Unfällen plus seine Bedenken so auslegen?

  • Zur Abwechslung nun nochmal mal was zum Thema des Threaderstellers.


    Ich habe viele Jahre tierisches Insulin gespritzt. Erstmal wurde ich als Kind darauf eingestellt, später erkrankte ich an Leukämie und litt an Hypowahrnehmungsstörungen mit daraus resultierenden immer wieder auftretenden schweren Hypos mit Krampfanfällen. Als bekannt wurde, dass in D die Produktion des tierischen Insulins eingestellt wird, bin ich fast panisch geworden, denn ich wollte partout nicht auf Humaninsulin umstellen, in der Angst dass die Hypos nicht mehr händelbar sind und den vielen Vorurteilen bezüglich des Tumorwachstums, die damals herumgeisterten.


    Mein Diabetologe hat mich immer unterstützt und mir zugesagt, wenn die Umstellungsversuche nicht die gewünschten Ergebnisse bringen, wird er alles veranlassen, damit ich weiterhin tierisches Insulin aus dem Ausland bekomme. Soweit, so gut.


    Ich habe mich dann recht schnell zur Pumpentherapie entschlossen, zuerst mit Humaninsulin, heute nutze ich ein Analoginsulin.. Anfangs holprig und gewöhnungsbedürftig, aber siehe da: es funktionierte auch etwas später Dank des damals gerade erschienenen CGM's doch recht schnell ganz wunderbar. So fein konnte ich mit ICT und dem tierischen Insulin/ später Humaninsulin den BZ nie steuern. Schwere Hypos wurden sehr selten, keine Krampfanfälle mehr, die Hypowahrnehmung kehrte Dank der stabilen Gesamteinsrellung zufriedenstellend zurück, so dass ich mich letztes Jahr dann entschieden habe, nach über 5 Jahren das CGM versuchsweise sein zu lassen. Es funktioniert. Natürlich mit regelmäßigem Messen, bei mir ohne Libre oder CGM durchnittlich 6x tgl, je nach Vorhaben und Ausgangslage.


    Ich weiß, dass ich zu Zeiten mit dem tierischen Insulin öfters Unverträglichkeiten auf deren Zusatzstoffe entwickelt habe. Ich erinnere mich an zwei Klinikaufenthalte, wo wir mehrere Diabetiker waren, die Allergietests auf eben diese Zusatzstoffe machen mussten, da es Probleme gab. Insulin vom Rind war bei mir schwierig, Schweininsulin dagegen funktionierte reibungslos.
    Ich erinnere mich noch gut an ellenlange SEA's vorm Essen und die laaaaange Wirkzeit des Insulins, was oft Zwischenmahlzeiten nötig machte, um nicht zu unterzuckern. Im Nachhinein war ich definitiv wesentlich unflexibler.


    Das sind meine persönlichen Erfahrungen damit. Und auch ich war jahrelang " nur" beim Hausarzt in Behandlung, da ich ja eh wusste wie es geht und eben nur Rezepte benötigte, mir auch nicht reinreden lassen wollte.
    Mittlerweile habe ich unter vielen " Nadeln im Heuhaufen" meinen Diabetologen gefunden. Der redet mir seltenst in meine Therapie rein, sieht aber manchmal Dinge, die mir im Alltagstrott untergehen. Er berät mich sehr freundschaftlich und ich mag es, mit ihm zu fachsimpeln. Dafür bin ich eben auch im für mich lästigen DMP, ja mei, es schadet mir doch nicht, kostet etwas Zeit, mehr nicht.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Charlotta ()



  • Ich bedanke mich bei Dir für diese Feststellung. Sie trifft genau das, was mir beim Lesen vieler der hier veröffentlichten Aussagen durch den Kopf gegangen ist.

  • Und ich möchte wetten bei Variante B wird die Versicherung eingehend prüfen ob grobe Fahrlässigkeit vorliegt und die Kosten somit nicht getragen werden...


    Sowohl die Versicherung als auch die Exekutive (Polizei) und Legislative (Verwaltung) achten sehr genau darauf, wie ein Mensch bei einer Krankheit mit dieser umgeht. Jegliche für die Versicherung/Behörden fragwürdige Dinge können für Betroffenene in einem Schadensfall ein sehr großer Nachteil sein.


  • Danke für diesen Erfahrungsbericht, Charlotta. Du sprichst ja das an, was ich letztendlich hier versucht habe klarzustellen. Jeder Diabetespatient ist ein Individuum. Die Unverträglichkeiten habe ich glücklicherweise nicht beim Tierischen Insulin. Ich wurde übrigens von Veganer schon ganz übel angemacht, dass ich tierisches Insulin verwende. Das am Rande. Ich habe es hier schon mal erwähnt, um was es mir auch geht. Dass in Zeiten gentechnischer Insuline auch ein Diabetologe die Möglichkeit einer Umstellung auf tierisches Insulin nicht vergisst. Ich selbst denke, dass in 50 Jahren tierisches Insulin noch weniger ein Thema sein wird, wie gegenwärtig. Und da ist es schon kaum noch eines. Gibt es dann solche Diabetiker, die mit den Humaninsulinen überhaupt nicht zurechtkommen, wird es für sie sehr frustrierend, weil evtl. auch über eine Auslandsapotheke kein tierisches Insulin mehr zu bekommen ist. Ich freue mich, auf jeden Fall, dass es bei Dir so gut klappt und geklappt hat.

  • Muß doch mal fragen:


    Geht das echt nicht anders, als ständig mit ewig langen Vollzitaten zu antworten?


    Um auf einen bestimmten Punkt Bezug zu nehmen, kann man doch auch eine Textstelle zitieren.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Muß doch mal fragen:


    Geht das echt nicht anders, als ständig mit ewig langen Vollzitaten zu antworten?


    Um auf einen bestimmten Punkt Bezug zu nehmen, kann man doch auch eine Textstelle zitieren.


    Danke für den Hinweis. Hab mich erst vor zwei Tagen hier angemeldet und mir das System noch nicht so erschlossen.

  • Bin schon wieder OT :patsch:

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

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