Kohlenhydratverbrauch beim Sport, Muskelauffülleffekt etc.

  • Hallo Ihr Lieben,
    ich habe ja gesehen, dass sich hier so einige
    Sportler rumtreiben. Ich möchte mich gerne dazu gesellen. Gerne möchte ich auch wieder 3 x pro Woche ins Sportstudio und/oder meine 4 – 6 km laufen. Mein Problem ist aber, dass sich mein Körper auf meine KH wie PACMAN (kennt ihr den noch?) stürzt. Sowohl beim Laufen, als auch beim Sport (ich starte mit Werten über 200!) rauscht der BZ (auf 63 und niedriger) runter. Soweit so gut oder eben auch nicht. Also ich haue dann schnell Glucosetabs, Liquifit oder/und Müsliriegel rein, damit ich wieder hoch komme und den Sport nicht abbrechen muss. Meine Diaberaterin meint, ich solle dann eben einfach etwas Süßes während des Sports trinken. Ganz ehrlich? Darauf habe ich ja mal so gar keine Lust. Ich trinke immer Wasser und möchte damit gar nicht aufhören. Am Sonntag war ich dann also im Studio. Ich musste nach 40 min Radfahren auf den Kardiogerät erstmal pausieren und nachladen. Mein Wert war runter auf 58. 2 Müsliriegel (2,6 KE und 2 Liquifit 2,6 KE) zeigten so langsam ihre Wirkung und ich konnte noch etwas an den Geräten sporteln. Nach dem Sport habe ich nochmal 4 KE in Form von Vollkornbrötchen gegessen. Abends gab es dann mit Kartoffeln, Salat und Fleisch nochmals ca. 3,5 KE. KEIN Insulin. Nur zur Nacht 5 IE Lantus. Damit bin ich ganz gut klar gekommen.


    Krass ist bei mir einfach der Auffülleffekt danach. Und der verhagelt mir zz. irgendwie die Freude am Sport. Teilweise kann ich garnicht so schnell essen, wie die KHs weg sind. Ich möchte jetzt einfach mal Eure Erfahrungen mit dem Auffülleffekt wissen. Mein Problem ist zusätzlich, dass meine Madame BSD teilweise der Meinung ist, mich zusätzlich mit Insulin zu beglücken. Mir wäre es recht, wenn sie damit komplett aufhört. Ich kann ja garnix wirklich berechnen. Immer wenn ich denke, jetzt müsste es gut gehen, rausche ich in eine Hypo. Gestern gleich dreimal. Und das obwohl ich schon weniger IE zum Essen hatte. Es nervt einfach nur noch. Vor allem wenn ich schlafen gehen will und noch mehr essen muss, obwohl ich überhaupt nix mehr essen will. Ich weiß ja auch nicht. Es könnte ja auch sein, dass gestern der Muskelauffülleffekt noch von Sonntag nachgewirkt hat.


    Wir werden das wohl nicht klären, aber ich wollte mich hier einfach mal auskotzen. Dieser Zustand ist einfach mega anstrengend und macht überhaupt keinen Spaß. Dennoch werde ich mich nicht geschlagen geben. Ich habe jetzt einen Weight-Gainer entdeckt, den ich dann während und nach dem Sport in mich hineinschlürfen werde, denn so langsam mag ich keine Glucotabs, Müsliriegel und Liquifits mehr….


    Also Ihr Lieben, gerne möchte ich von Euren Erfahrungen zum Muskelauffülleffekt lesen.

  • Der Zyniker-Hobbit spricht: Je anstrengender das Training, desto heftiger der Muskelauffülleffekt (wiss. Belege habe ich natürlich keine). D.h. wenn du trainierter wirst, sollte sich der Effekt abschwächen (bei gleichbleibender Belastung). Oder andersrum: Wenn du beim Training etwas weniger hart rangehst, müssen sich die Muskeln nicht so stark auffüllen lassen.
    Ich genieße es eigentlich, nach dem Training nur einen Bruchteil der normalen Insulindosis spritzen zu müssen


    Unsortierte Gedanken zur BZ-Trainingssteuerung:
    Du könntest versuchen, wirklich laaangsame KH zu nehmen. Vielleicht direkt vor dem Training ein Snickers (oder eine Leberkassemmel :D ). Auch würde ich versuchen, bei dem von dir erwähnten BZ-Abfall schon frühzeitig zu reagieren. Also vielleicht schon bei Werten um 160 KH nachschießen. So könntest du ohne Pause trainieren.
    Zusätzlich könntest du dich mal in Theorien einlesen, die sich mit Ernährung nach dem Training befassen. Wenn du "das Richtige" direkt nach dem Sport (angeblich sollen die ersten 30 Minuten nach dem Sport und das erste Getränk nach dem Sport sehr wichtig sein) einnimmst, kannst du den Muskelauffülleffekt angenehmer gestalten.

  • Vielen Dank für Deine Worte. Ich bezeichne mich doch schon eher als trainiert. Deshalb wundert es mich ja, dass ich so extrem und vor allem schnell runter rausche. Ich kann noch nicht mal sagen, dass ich hart rangegangen bin. Weniger oder garnicht spritzen am gleichen Tag nach dem Sport finde ich auch richtig toll. Aber sogar noch den ganzen Tag danach und am übernächsten auch noch? Also wirklich, so untrainiert bin ich wirklich nicht. Am Montag bin ich dann noch ca. 30 Minuten Rad gefahren. Auch nicht wirklich anstrengend. Das hat insgesamt 8,5 KE gefressen!!!! Das muss ja wirklich noch der Auffülleffekt von Sonntag gewesen sein. Das bissl Radfahren kann doch so stark garnicht zu Buche schlagen. Also gerne werde ich mal die Sportnahrung ausprobieren. Ich mag nicht so viel Süßes Zeug essen. Ich bin nicht der Schokifan. Und ne Käsestulle noch oben drauf vor dem Sport oder bei 160 mittendrin finde ich jetzt auch nicht so prickelnd.

  • Kommst du aus einer Trainingspause? Wenn ja, dann traue ich mich wetten, dass es sich in der nächsten Zeit wieder beruhigt und einpendelt.


    Ich denke schon, dass sich der Auffülleffekt über mehrere Tage ziehen kann. Bei mehreren Trainingseinheiten könnte sich das dann durchaus überlappen, so dass der Insulinbedarf generell niedrig bleibt. Ich habe mich im Sommer kontinuierlich bewegt und werde demnächst eine Pause einlegen. Da gehe ich (leider) davon aus, dass sich mein Insulinbedarf gewaltig steigern wird.


    Du hast vmtl noch Restaktivität und machst ICT. Du könntest also auch die Basaldosis für deine Sporttage (und den darauffolgenden) reduzieren.

  • Wenn du wirklich jeden Tag Sport machst und keinen Tag pausierst oder nur mal einen, würde ich an deiner Stelle mal darüber nachdenken deine Insulinmenge zu reduzieren. Wenn es dann gegen Null geht oder nahezu ist das eben so. Das wird sich schon wieder ändern, da mach dir man keine Sorgen. Ständig UZ sollte auch nicht der Regelfall sein.
    Hier wird öfter mal über die Zeit im Zielbereich gesprochen UZ ist auch außerhalb des Zielbereichs und das ist bestimmt nicht besser wie zu hoch.

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Trainingspause, Restaktivität und ICT: kann ich alles bejahen.
    Also gut. Ich werde heute einfach weiter Sport machen und es mit den zusätzlichen KEs während des Sports versuchen. Basal kann ich abends danach senken. Ich denke das macht Sinn.


    Die Unterzuckerungen sind einfach fürchterlich. Auch meine 18jährige Tochter fühlte sich gestern abend gemeinsam mit mir äußerst hilflos. Ich hatte ja gegessen und war schon wieder auf dem Weg nach oben, als mir doch wieder ganz komisch wurde. Und BINGO: BZ bei 54. Ich frage mich ernsthaft, wie lange der Körper das so verkraftet.

  • ja, der Muskelauffülleffekt ist eklig, vor allem mit einer Restaktivität der BSD.


    Wenn du so auf Zuckerstoffwechsel gepolt bist, kommst du da leider nicht wirklich rum, außer den Fettstoffwechsel zu trainieren und damit den volatilen Zuckerstoffwechsel zu entlasten. Das geht sowohl durch Ernährung als auch durch passendes Training. Tipps gern per PM.


    Lantus ist leider nicht sehr geeignet, wenn man sportlich aktiv ist, da es vermehrt ins Blut übergeht. Besser wäre Levemir, da kannst du deinen Basalbedarf auch besser splitten.


    lg

  • Das ist der Grund, warum ich dazu übergegangen bin, meinen Sport entweder morgens nüchtern oder 3-4 Stunden nach der letzten Mahlzeit zu praktizieren.
    Dann ist das Mahlzeiten-Insulin nicht mehr so stark wirksam, was die Unterzuckerungswahrscheinlichkeit während des Sports (zumindest bei mir) deutlich verringert.
    Der Auffülleffekt ist nach wie vor vorhanden, beginnt jedoch erst mit dem nächsten Mahlzeiten-Bolus. Den reduziere ich auf Basis meiner eigenen Erfahrungswerte (Größenordnung -20%).


    Der Vollständigkeit halber muss ich ergänzen, dass meine Basal-Rate sehr niedrig ist (3 IE pro Tag).
    d.h. bei Dir könnte das wirksame Basis-Insulin ggf. einen größeren Einfluss haben.


    Beste Grüße
    Ove

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Hallo Butterkeks....
    also ich muss gestehen, dass ich mit dem Begriff volatiler Zuckerstoffwechsel überhaupt nix anfangen kann. Vermutlich bin ich da noch zu frisch dabei um mit diesen Begriffen klarzukommen. Gerne kannst Du mich per PN anschreiben. Kein Problem. Dennoch fände ich es schon toll, wenn auch andere von Deinem Wissen profitieren könnten.
    Hallo Ove...
    Basal-Insulinwechsel werde ich nach Rückkehr meiner Diaberaterin aus ihrem Urlaub mal thematisieren. Lantus benötige 5 IE zur Nacht. Basalratentest war im Juni.

  • Von einem anderen LADA Fahrer: Bei mir kam 2-3 Wochen nach der Diagnose und Insulingaben "Restaktivität" dazu. Bedeutet, deine Reste streben immer gegen 80-90 unter "Aktion" und sogar bis 60 runter in Ruhe (wie nachts). Ist vollkommen "normal" bei Gesunden, deine Reste wissen nix vom Insulin. Die sehen nur den BZ und reagieren darauf.


    Wenn ich längere Zeit (also über 1-2h) höhere BZ Werte hatte, dann haben meine Rest gekämpft den BZ zu senken. Und wenn die lang genug kämpfen, dann hören die beim Zielwert nicht einfach auf. Was mich reproduzierbar in "selbst gemachte" Löcher geschossen hatte. Wenn ich also mit 140 ins Bett bin, hab ich nachts Löcher gehabt. Mit nem 90er Wert nicht.


    KH Bomben wie Conflakes, Haferflocken & Co habe ich komplett abgeschafft. Wenn du 1-2 Tage keine KH isst, solltest du bei Restaktivität und passendem Basal quasi nen BZ Strich zwischen 60-100 auf dem Libre sehen. Mit Sport steigt deine Insulinempfindlichkeit an. Was dich auch mit Eigeninsulin noch zusätzlich in ein Loch ziehen kann. Wenn du Restaktivität hast - dann würde ich nen 160er Startwert hinterfragen. Nicht dass die Reste anspringen, Insulin ausschütten und mit dem Sport reagierst du dann nochmals deutlich empfindlicher drauf.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Wenn du letztes mal nach 40min unterzuckert warst und essen musstest, dann mess/scanne doch nächstes mal etwas eher, zB nach 20min. Und dann auch bei "noch gutem" Wert schon essen. (Beim Libre zeigt der Verlauf wahrscheinlich schon bergab)
    Das braucht einfach Zeit um Erfahrungen zu sammeln.


    Der Startwert vor Bewegung sagt fast nichts aus. Viel wichtiger ist wie viel Bolus-Insulin noch wirksam ist, denn dessen Wirkung wird 2-4 mal stärker.
    Wenn man für die letzte Mahlzeit "normal" gespritzt hat, kommt man so schnell auf nötige riesige Mengen extra-BE.
    Die Wirkdauer des Bolus ist evtl viel länger als man denkt.


    Der Auffüll-Effekt, besonders nachts, scheint stärker wenn vorher schon eine UZ war.


    Besonders beim radfahren habe ich bemerkt dass ich die meisten UZ in den ersten 15-30 Minuten direkt nach losfahren hatte. War das überstanden, ggf mit extra-BE, ging es dann vergleichsweise gut weiter und brauchte weniger extra-BE.
    Wie früher in der Fahrschule: Beim anfahren wird erstmal abgewürgt, aber einmal in Bewegung gehts dann halbwegs.


    Bei mir funktioniert am besten immer eine Mischung aus schnellen und langsamen BE zu essen. Nach dem Motto "Soll sich der Körper da halt was passendes raussuchen."


    Hast Du vor der Diagnose Gewicht verloren?
    Bei mir wars so, ich denke dabei hat man nicht nur Fett sondern auch Muskelmasse verloren. Glaube das muss sich erstmal wieder einpendeln.

  • Vor der Diagnose habe ich täglich an Gewicht verloren. Es gingen ziemlich flott 4 - 5 Kilo weg. Leider. Jetzt ist das Gewicht ja wieder da.
    Ja und während des Sports bin ich ständig am Messen. Angefangen auf dem Rad hatte ich mit 227 und bereits nach 20 Minuten war ich bei 144 und wiederum 10 minuten später bei 69!!! Ich hatte sicher etwa Restinsulin noch drin, denn mit einem Wert von 287 und Ketontest lag bei 0,6 wollte ich nicht loslegen. Daher 2 kleine IEs ca. 1 Std. vor dem Sport. Die wirkten dann wohl, wie Ihr beschrieben habt extrem nach. Ich werde heute ganz extrem drauf achten, nix mehr vorm Sport zu spritzen und in den nächsten Tagen wieder Lowcarb betreiben. Ich weiß nur noch nicht, wie ich das anstellen soll, wenn doch der Körper KHs verlangt.....hm. ?(
    Und, falls ich mich etwas quer ausdrücken sollte, dann entschuldigt das. Ich kann heute irgendwie noch nicht so richtig klar denken. Mir fehlt es anscheinend immer noch an Glucose im Hirn. Unterzuckerungen machen mich wirklich "etwas blöd im Kopf" :D


    Noch eine Ergänzung: Nachts stelle ich mir zz. lieber mal den Wecker, um zu schauen, was mein BZ so sagt.


    Update: Ich bin dann fleißig beim Sport gewesen und habe wieder oft gemessen. Es ist doch echt erstaunlich, wie schnell ich da mit den Werten runterfahre. Als erstes fange ich ja mit dem Kardiorad an. Ausgangswert waren ziemlich hohe 277!! Denoch wollte ich es diesmal durchziehen. Nach 20 Minuten war ich bei 203. gut. also weiter gestrampelt. Und dann habe ich bereits nach 8 Minuten nochmal gemessen und auf einmal war ich bei 107!. Das finde ich total extrem. Demnach konnte ich ja nicht bei ca. 160 KH nachladen. Die habe ich ja total verpasst. Ich habe mir dann meine Sportnahrung (Weight Gainer) mit 4,5 KE in flüssiger Form zugeführt. Ich bin dann noch etwas gemütlicher Rad gefahren und danach ging ich an die Geräte, denn die KEs sind dann nach ca. 20 Minuten angekommen. Den restlichen Tag habe ich nur zur Nacht noch das Lantus mit nur 3 IEs gespritzt und bin trotz zusätzlichem Vollkornbrot zum Abendbrot morgens mit 126 aus der Nacht gekommen. Den ganzen Folgetag brauchte ich nur 1 IE, weil ich etwas zu hoch war. Das restliche Essen des Tages hat der Muskelauffülleffekt und die Restaktivität beseitigt.
    Ich danke Euch für Eure Tipps.

  • Mich hätte noch interessiert, wie lange bei deinem schnellen Blutzucker-Sinkflug die letzte Insulingabe her war.


    Letzlich wird es aber darauf hinauslaufen, dass Du Erfahrungswerte mit deinem Stoffwechsel sammelst und Deine Spritz-Ess-Routine entsprechend einrichtest. - Jeder Körper reagiert anders. Und gerade bei einem frischen Diabetes ändert sich das Stoffwechselverhalten von Zeit zu Zeit.


    Zitat

    Ich weiß nur noch nicht, wie ich das anstellen soll, wenn doch der Körper KHs verlangt.....hm. ?


    Wenn Du unterzuckerst, iss Traubenzucker. Von diesem eisernen Grundsatz kenne ich bislang keine sinnvolle Ausnahme.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Hallo Ove,
    bei dem letzten Sturzflug von 203 auf 107 hatte ich kein Insulin intus. Bei dem Sturzflug davor hatte ich wegen des Ketontests um 9.41 Uhr 2 IE Fiasp gespritzt und habe mit dem Sport ca. um 10.40 Uhr losgelegt. Das war dann definitiv zu früh und das Insulin hat wohl heftig gewirkt. In den Folgetagen habe ich auf Insulin vor dem Sport komplett verzichtet. Und jetzt gehts besser.
    Bei Unterzuckerungen esse ich natürlich auch Traubenzucker. Darauf möchte ich aber beim Sport nicht zurückgreifen. Jetzt bereite ich mir vorher die Sportnahrung zu und lasse diese dann wirken. Der Traubenzucker ist mein absolutes Notmittel, aber nicht während des Sports. Ich möchte ja geschmeidig durch den Sport kommen.
    Das letzte Wochenende habe ich mit viel Sport zugebracht und siehe da, ich brauche am nächsten Tag fast kein Insulin. Das frisst alles der Muskelauffülleffekt. Und den richtigen Zeitpunkt für den Weight Gainer habe ich nun auch gefunden. War echt nervenaufreibend, dennoch bin ich glücklich, dass ich meine alte Form wieder habe.
    Und noch etwas, während des Sports messe ich lieber mehrmals blutig. Der Libre hängt mir zu lange nach. Ich brauche da echt genauere Angaben. Ich habe festgestellt, dass davon noch nicht mal jemand Notiz nimmt. Fällt überhaupt nicht auf.
    Was mich noch verwundert, ist, dass ich mit den Trainern gesprochen habe und ihnen erklärt habe, dass sie mir im äußersten Notfall die Glucagon-Spritze reinjagen dürfen und auch sollten. Deren Antwort war, dass sie das gesetzlich nicht dürfen. Darüber bin ich echt entsetzt. Ist das echt so, dass die das nicht dürfen.

  • Du scheinst kaum Insulin zu brauchen (Remission) und wunderst dich, dass deine hohen Startwerte bei Sport nicht stabil sind. Bitte kläre ab ob du eine Remission hast, dagegen anfressen macht dich zwingend(!) instabil.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Schön dass es nun besser klappte.
    So richtig konkrete Tips kann man kaum geben, man muss irgendwie eigene Erfahrungen machen.
    Glaube selbst wenn ich ein Jahr in die Vergangenheit reisen würde, dann könnte ich dem dem 2016-Ich doch nicht verständlich machen was er anders machen muss.


    Aber ich finde man muss immer gucken welche Erfahrungen überhaupt 'für den Normalfall representativ' sind. Zum Beispiel das eine mal Sport mit BZ 287, Ketone und dann 2 IE Korrektur...das ist ja eher nicht die tägliche Ausgangslage. Bringt also auch kaum anwendbaren Lerneffekt für den Alltag.


    Zitat

    Und noch etwas, während des Sports messe ich lieber mehrmals blutig. Der Libre hängt mir zu lange nach. Ich brauche da echt genauere Angaben.

    Meiner Meinung nach ist bei Sport weniger die Verzögerung relevant sondern die Abweichungen liegen an der Biologie.
    Ich stell es mir so vor: Blutzucker und Gewebezucker sind nicht 'das gleiche mit Verzögerung' sondern der Zusammenhang ist eher wie zwischen Puls und Atemfrequenz: Oft ändern sie sich gemeinsam, aber nicht immer.


    Das pdf ist gut, auch so allgemein:
    https://www.researchgate.net/p…en-Glukosemonitorings.pdf
    Kapitel 2.5.3. Unterschiede bei erhöhter körperlicher Aktivität/Sport


    Zitat

    Was mich noch verwundert, ist, dass ich mit den Trainern gesprochen habe und ihnen erklärt habe, dass sie mir im äußersten Notfall die Glucagon-Spritze reinjagen dürfen und auch sollten. Deren Antwort war, dass sie das gesetzlich nicht dürfen. Darüber bin ich echt entsetzt. Ist das echt so, dass die das nicht dürfen.

    Jeder darf das Zeug notfalls reinjagen. Muss es sogar, wenn es ihm zumutbar ist. Wenn ein Helfer es falsch macht ist er durchs Gesetz geschützt. Wie in anderen erste-Hilfe Situationen auch.

  • Das pdf ist gut, auch so allgemein:
    https://www.researchgate.net/profile/And…monitorings.pdf
    Kapitel 2.5.3. Unterschiede bei erhöhter körperlicher Aktivität/Sport


    Ich habe die pdf hier nicht gleich runterladen können. Aber ich habe sie "Google sei Dank" gefunden und mir tatsächlich ausgedruckt. Es ist prima, dass sich jemand so in der Tiefe mit der Thematik auseinandergesetzt hat. Vielen herzlichen Dank dafür.

  • Hallo Butterkeks....
    also ich muss gestehen, dass ich mit dem Begriff volatiler Zuckerstoffwechsel überhaupt nix anfangen kann. Vermutlich bin ich da noch zu frisch dabei um mit diesen Begriffen klarzukommen. Gerne kannst Du mich per PN anschreiben. Kein Problem. Dennoch fände ich es schon toll, wenn auch andere von Deinem Wissen profitieren könnten.
    Hallo Ove...
    Basal-Insulinwechsel werde ich nach Rückkehr meiner Diaberaterin aus ihrem Urlaub mal thematisieren. Lantus benötige 5 IE zur Nacht. Basalratentest war im Juni.

    na, ganz einfach. Dein Zuckerstoffwechsel ist defekt. Die Regulation mit Insulinspritzen hinkt da immer hinterher.


    Besser wäre, du trainierst deinen Körper dahin, dass die Muskulatur statt Glucose nun Fettsäuren nimmt - das geht hauptsächlich über Ernährung und dem dazu passenden Training. Allerdings mit den klassischen Weight-Gainern wirst du da nicht weit kommen, denn das ist Zucker pur und das Ergebnis ist immer ein Durcheinander deines BZ.


    Ich möchte gar nicht wissen, wie der Gewichtheber Matthias Steiner seinen BZ Spiegel geschunden hat, dazu noch Wettkampfstress.

  • Allerdings mit den klassischen Weight-Gainern wirst du da nicht weit kommen, denn das ist Zucker pur und das Ergebnis ist immer ein Durcheinander deines BZ.

    Ich habe mir gerade nochmal die Zutaten des Weight-Gainers angesehen:
    88% Kohlenhydratmischung (Vollkornreismehl, Vollkornhafermehl, Buchweizenmehl, Kamutmehl, Quinoamehl), Molkeneiweißkonzentrat, Sonnenblumenöl-Pulver, Aromen, Salz, Süßstoffe (Acesulfam K, Natrium Cyclamat, Sucralose, Sodium Saccharin), Emulgator (Sojalecithin).
    Bei der von mir verwendeten Menge sind nur 5 g Zucker enthalten. Das macht sich auch bemerkbar, denn der BZ-Anstieg lässt etwas auf sich warten. Der Körper zehrt davon und den Muskelauffülleffekt habe ich jetzt auch besser unter Kontrolle. Vermutlich waren meine Speicher insgesamt echt leer.

  • Hallo zusammen,


    es wurde schon viel gesagt und vieles wiederhole ich, aber hier auch mal meine Erfahrungen, da ich selber viel Sport treibe:


    Ich hatte ja vor ein paar Wochen auch ein Thread zum Thema BZ und Sport erstellt und darauf ein wenig was im Ablauf geändert. Was ich auf jeden Fall voll unterstützen kann, ist, dass ich gucke, das ich vor dem Sport kein Bolusinsulin mehr im Körper habe. Damit habe ich Unterzuckerungen während des Sports nahezu ausschließen können. Ständig und viele Unterzuckerungen abends nach dem Sport kenne ich auch nur zu gut. Hab teilweise eine 1,5 L ( !!!) Flasche Fanta während des Abends leer gemacht. Nicht am Stück, aber konnte jede Stunde ein Glas nachlegen. Gott, war das nervig. Auch das habe ich dadurch abstellen können, dass ich nun erst nach dem Sport zu Abend esse. Dann brauch ich auch die "normale" Menge an Insulin. Wenn ich vor dem Sport esse, kann ich da locker nur die Hälfte nehmen. Vielleicht könntest du das ein paar Tage länger mal probieren, bis sich dein Körper drauf einstellt. Wenn du es nicht eh schon öfter und länger so probiert hast. Ein einmaliger Versuch muss ja nicht soviel aussagen.


    Auch die Aussagen zum Thema Auffülleffekt treffen bei mir voll zu. Ist ja auch wie eine Art "Nachverbrennung". Wenn ich Montag viel Sport mache, brauch ich bis Dienstags Mittag für jede Mahlzeit weniger Insulin als wie gewohnt ohne Sport.


    Auf jeden Fall ist mutig weitermachen und ausprobieren der richtige Weg ! Respekt dafür ! Irgendwann wirst du den individuellen Weg für dich finden um das gut händeln zu können. Da mussten viele von uns auch durch.


    Zum Thema Unterzuckerung vielleicht noch kurz um dich etwas zu beruhigen: Der Körper (zumindest bei mir) gewöhnt sich teilweise auch an Werte die bei 60 liegen. Das heißt nun absolut nicht, dass das nicht vermieden werden sollte. Aber solche Werte sind hin und wieder bei hoher Belastung schlichtweg nicht zu vermeiden. Irgendwann stellt sich der Körper da besser drauf ein. Will damit sagen: Wenn ich mal bei 50-60 merke ich das zwar körperlich, aber bin geistig noch völlig da und auch körperlich noch in der Lage alles zu machen. Da muss schon ein Wert von unter 35 bei mir kommen. Wie gesagt, nicht dass man es darauf ankommen lassen sollte.


    Viel Glück weiterhin !


    Gruß Chris