Ständig schwankende Insulinempfindlichkeit?

  • Wenn du nachts zu tief bist - mal versucht am Abend testweise ein paar Würstchen zu essen? Thema "Fett/Protein" und "dauert".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ich bin seit 20 Jahren Diabetiker und wurde 18 davon als Typ 2 behandelt, von einem Arzt (bzw. mehreren), der, wie ich mittlerweile weiß, viel weniger Ahnung hatte, als gedacht. Meine Werte waren bis vor 2 Jahren so durchgehend besch*eiden, dass ein morgendlicher Anstieg tatsächlich schlicht nicht aufgefallen ist.


    Wie ich das am besten angehe ist ja exakt der Punkt, warum ich hier nachfrage, und warum ich derzeit am experimentieren bin.


    Moin Arakon.


    Nochmals:
    Moin,
    Für mich hat das folgende gute Ergebnisse gebracht.
    Das herantasten an die richtige Insulin Menge zum Ausgleich der morgendlichen Effekts, habe ich über Beobachtung effektiv ermittelt werden.
    Direkt nach dem aufwachen, aber nur dann wenn sich nicht nach dem gang zum WC gleich wieder hingelegt wird, habe ich den BZ gemessen, nicht wieder hinlegt nichts geessen, nichts gespritzt und nach 2 Stunden den BZ wieder gemessen.
    Diesen Test 2-3 mal wiederholen,
    Die Differenzen zwischen den Aufsteh und den 2 Stunden späteren für die Ermittlung des notwendigen Insulins auf den morgendlichen BZ Wert addiert und den entstandenen Wert insultiert
    Beispiel: nach dem Aufstehen 120 BZ, ermittelte 2 Stunden Differenz 35 ergibt einen rechnerischen BZ Wert von 155.
    Vorsicht, es müssen natürlich die eigenen Werte verwendet werden.
    Das war meine Art.


    MlG


    Hinerki


    Das wäre doch ein Anfang
    Sicher werden alle hier Dir gerne bei der Lösung helfen.

  • So.. heute morgen 5 Einheiten direkt beim Aufstehen gespritzt. 145 Aufwachwert, zwischendrin 2x gemessen und jetzt eben zur Kalibrierung des neuen Sensors nochmal, 120-125 und stabil. Denke mal, die 5 Einheiten müssten für nüchtern passen, um den Anstieg zu stoppen.. muss sich jetzt natürlich noch über ein paar Tage mehr beweisen.

  • Uuund er ist wieder explodiert.


    06:00 Uhr 5E gespritzt, Zucker bei 145
    08:30 Uhr Basal gespritzt (30E), Zucker bei 121
    10:00 Uhr 6E gespritzt (was vorher, mit Frühstück um 6:30, gut gereicht hatte), Zucker bei 123
    10:30 Uhr 40g KH in Roggenmischbrot mit Käse/Wurst gegessen
    11:30 Uhr: Boom, Zucker bei 286.


    Wo kommt denn dieser irre Anstieg her? Von 40g KH mit etwas Fett.
    Insulin und Basal hab ich ja im Blut gehabt zu der Zeit. Ich kann ja wohl kaum auch noch das Mittagessen ausfallen lassen.
    Mein Diabetologe ist in Urlaub, kann bei dem aktuell also nicht nachfragen.
    Es scheint, als würde die erste Mahlzeit des Tages das verursachen, egal wann und wie die aussieht.

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  • Okay.. vielleicht ist die "Morgenexplosion" auch wieder dieses Problem. Hatte vorhin einen Zucker von 99 mit schneller Tendenz nach unten (ca. 10 Punkte pro 5 Minuten). 20g KH zu mir genommen und der Zucker ist mit Doppelpfeil senkrecht innerhalb 15 Minuten auf 220 gestiegen, weiter rasant steigend. Nicht mal ne Glukosespritze würde SO schnell pushen. Ist also eher nicht nur ein Frühstücksproblem, sondern wieder diese "KH-Empfindlichkeit". Mein Diabetologe war übrigens völlig ratlos, hatte er noch nie gehört, dass KH spontan alle paar Wochen viel schneller ins Blut schießen.

  • Bin seit gestern Abend auf Fiasp. An meinem morgendlichen raketenartigen Anstieg nach dem Frühstück scheint es auch nichts machen zu können.. hab ohne SEA gespritzt, gleiche Menge wie Novorapid, und Zucker ging wieder komplett senkrecht hoch mit 12-15 Punkten pro 5 Minuten Anstieg.

  • Du hast ein neues Insulin und es ändert sich nichts, obwohl es schon fast einen halben Tag im Körper ist? Das ist ja wirklich erstaunlich...

  • Technisch gesehen ist Fiasp immer noch Novorapid, und nach allen Berichten, die ich bisher gesehen hatte, war ein Unterschied im Wirkungsverhalten sofort sichtbar.


  • Du hast ein neues Insulin und es ändert sich nichts, obwohl es schon fast einen halben Tag im Körper ist? Das ist ja wirklich erstaunlich...


    Bolus-Insulin ist doch kein Depot-Medikament!?

  • Sorry, mein Fehler. :)
    Ganz allgemein halte ich aber gerade bei Geschichten wie Diabetes wenig von Schnellschüssen. Da kann immer ein komischer Zufall in eine angebliche Folgerung miteinspielen. Lieber mal ein paar Tage länger das Geschehen beobachten, bevor man hektisch re-re-reagiert.


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  • Ich habe ja auch nicht reagiert, sondern einfach nur die erste Erfahrung damit mitgeteilt, weil das ja eine der Fragen war, ob das Fiasp das beeinflussen wird.

  • Es scheint, als würde die erste Mahlzeit des Tages das verursachen, egal wann und wie die aussieht.

    Hallo Arakon, ich habe den Thread nicht komplett gelesen und weiß nicht, was schon für Vorschläge gemacht wurden, aber das von dir geschilderte Problem tritt bei mir auch auf und ist doch hinsichtlich der unterschiedlich stark auftretenden Intensität weit verbreitet: Die schlechte Insulinempfindlichkeit am Morgen...vor allem wenn die letzte Mahlzeit (vom Vortag) lange zurückliegt. Wenn ich lange keinen Bolus abgegeben habe (und eine Mahlzeit zu mir genommen habe, statt 20 Uhr am Abend 16 Uhr am Nachmittag des Vortages) ist meine Insulinempfindlichkeit deutlich schlechter.


    Du kannst - um einen starken Anstieg zu vermeiden - einen deutlich erhöhten Bolus abgeben in dem Wissen, dass du dann 2-3 Stunden nach dem Frühstück einen weiteren (kleinen) Snack zu dir nehmen musst. Das ist zwar nicht die beste Lösung, aber da gilt es dann, sich einfach darauf einzustellen. Wenn ich z.B. bei mir den Nachtverlauf sehe, der bei 125-130 gelegen hat, dann brauche ich wegen einer möglichen Lipolyse einen deutlich höheren Bolus, als wenn der Verlauf konstant bei 100 gewesen ist und ich eventuell sogar den Bolus etwas reduzieren muss.


    Dass bei dir die Anstiege so heftig ausfallen ist schon beachtlich. Auch wenn es vll. schon vorher diskututiert/gefragt wurde: Hat sich dein Diabetologe dazu mal Gedanken gemacht und Lösungen angeboten, außer ein neues Insulin zu verwenden und die Verwunderung darüber, dass sich deine Insulinempfindlichkeit so oft/schnell ändert?


    LG

  • Das werde ich nächste Woche beim DMP Nachgespräch nochmal ansprechen. Ich hoffe ja, dass das CGM dabei hilft, solche Sachen eben besser zu analysieren. Mit dem Snack ist, wie ich es momentan handhabe.. hohe Dosis, und dann bei Ankunft auf der Arbeit einen Müsliriegel drauf.
    Wobei ich den die letzten Tage nicht gebraucht hab, weil mal wieder alles mit KH reinschlägt wie eine Bombe.

    Einmal editiert, zuletzt von Arakon ()

  • Zum Thema, ich habe dieses Problem auch und es nervt wirklich sehr, wenn man nie weiß, ob es diesmal gut oder schlecht laufen wird.
    Es gibt natürlich sehr sehr viele Einflussfaktoren, was die Sache nicht einfacher macht.
    Noch schwieriger wahrscheinlich ohne Pumpe, da kann es passieren, dass der Körper schon "insulinleer" ist, bevor man überhaupt anfängt zu Essen.
    Aber diese phasenweise unterschiedlich stark ansteigende Werte beschäftigen mich auch sehr.


    Da beobachtet man dies für eine Woche und will dann schon eventuell an der Basalrate drehen - und Zack -- passt es auf einmal wieder bis nächsten mal....


    Hatte das jetzt die letzten 5 Tage beim Abendessen. Mehr Insulin ging nicht ohne später zu tief zu kommen. Heute habe ich rumgetüfftel ob ich Basal wenig erhöhe zur Unterstützung, aber nochmal gelassen. Komischerweise gab es heute keinen typischen starken Anstieg und musste sogar jetzt noch nachessen. Verrückt ... :confused2

  • Ich hab heute abend recht KH-lastig gegessen. Jetzt sitz ich hier und futter nach einer Banane und einem Müsliriegel einen Traubenzucker nach dem anderen, während mein Wert stetig am Fallen ist.. gestern hab ich auf die Hälfte der KH und nur 2 Einheiten weniger 4 Stunden lang bei 290 gesessen und erst nach 2 Korrekturen den Wert zum sinken bewegen können, und heute den ganzen Tag erhöhte Werte gehabt, weil die übliche Dosis zu wenig war (evtl. wegen dem Fiasp-Umstieg). Dann hat mein Dexcom vorhin noch spontan ne halbe Stunde lang falsche Werte geliefert (128 und stabil auf Dexcom, 91 blutig und fallend), jetzt ist es wieder fast punktgenau akkurat..


    Nervt einfach, wenn der Kram wirklich von heute auf morgen komplett umkippt.

  • Ja, leider, diese vielen Kohlenhydrate unter Dach und Fach zu bringen erschwert das Ganze noch zusätzlich.


    Nächste Fehlerquelle könnte auch wie du sagtest falsche Werte des Dexcom sein, auf die man sich ja verlassen möchte.
    Wenn dieser mir jetzt gute 95 vorgaukelt, ich aber tatsächlich bei 125 war, könnte es einen unerwartet starken Anstieg geben, mit dem man ja nicht gerechnet hätte....

  • Ich messe eigentlich immer blutig gegen wenn mir die Werte falsch vorkommen, bzw. morgens vorm Frühstück kalibriere ich sowieso, sodass ich da auch direkt nen aktuellen blutigen Wert habe.

  • Noch schwieriger wahrscheinlich ohne Pumpe, da kann es passieren, dass der Körper schon "insulinleer" ist, bevor man überhaupt anfängt zu Essen.

    mal doof hinterfragt, vllt versteh ich auch das System falsch:
    warum sollte ein ICTler mit Basal "leerer" sein als ein Pumpi?
    Je nach eingestellter Basalrate könnte es doch auch genau umgekehrt sein oder wo ist mein Denkfehler?

  • mal doof hinterfragt, vllt versteh ich auch das System falsch:
    warum sollte ein ICTler mit Basal "leerer" sein als ein Pumpi?
    Je nach eingestellter Basalrate könnte es doch auch genau umgekehrt sein oder wo ist mein Denkfehler?

    Könnte, ja. Es ist aber auch möglich, dass nach der letzten Basalgabe am Abend am darauffolgenden Morgen schon kein Basal mehr aktiv ist und sich Resistenzen gebildet haben...umgekehrt geht es auch, wenn du das Basal zu "früh" und/oder zu viel davon verabreichst kann es sein, dass dieser "Insulinüberhang" zu niedrigen Werten führen (wobei das Problemeher bei einem Bolus auftriff).