Sollte man ein extra Thema aufmachen?
Ich finde es interessant.
Wir überlegen immer wieder einmal, ob PV mit Akku oder keine PV.
Das passt doch alles zum Thema Versorgung in Krisensituationen, gerne auch noch Wasserversorgung.
Zum Thema Photovoltaik mit oder ohne Akku: In dem Link oben zum Solarkataster Rheinland-Pfalz kann man das wunderbar vergleichen. Selbst wenn man nicht in Rheinland-Pfalz wohnt, nimmt man einfach in der Auswahl am Anfang ein beliebiges Haus mit vergleichbarer Ausrichtung des Daches. Die Sonneneinstrahlung ist ja überall in Deutschland ziemlich ähnlich.
Für ein typisches Einfamilienhaus gibt man auf der Webseite eine übliche Größe bzw. Leistung der Solarmodule von 8-10 kWpeak ein, setzt die Größe eines Akkus einmal auf null und einmal auf z.B. 8 kWh und klickt sich dann jeweils bis Ergebnis am Ende durch. Man kann auch die Größe des Akkus oder die Leistung/Fläche der Module variieren und so sehr gut den Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit analysieren.
Ohne Akku kommt man lediglich auf eine Autarkiequote von 40 % oder weniger. D. h. man versorgt sich übers Jahr nur zu 40 % selbst, 60 % muss man aus dem Netz dazukaufen. Die Einspeisung des Überschusses machte vor etlichen Jahren noch Sinn, als man dafür 0,50 EUR pro Kilowattstunde bekommen hat. Heute bei einer Einspeisevergütung von nur 0,06 EUR pro Kilowattstunde nicht mehr. Heute sollte man die Anlage auf einen möglichst hohen Eigenverbrauch auslegen.
Mit einer Akkukapazität von 8 kWh kommt man in der Simulation auf eine Autarkiequote von 80 % oder mehr. Man ist also den Großteil des Jahres völlig unabhängig, nur im Winter muss man etwas dazukaufen.
Die Kosten für Hardware/Akkus sind auch erheblich gesunken. Vor 4 oder 5 Jahren ist hier eine Drückerkolonne eines Energieversorger durchgezogen und hat PV-Anlagen mit einem 4 kWh-Akku angeboten, wobei der Akku allein 6000 EUR kosten sollte. Vor einem Jahr hab ich einen 8 kWh Akku von BYD für 5000 EUR (4200 netto) bekommen. Also die doppelte Kapazität für weniger Geld. Sieht so aus:
Die Anlage wurde im Februar in Betrieb genommen und die Simulationsergebnisse aus dem Solarkataster haben sich bestätigt. Wir haben seitdem keinen Strom mehr zugekauft. Wir haben einen Tagesverbrauch von 10-12 kWh (noch ohne Auto), erzeugen warmes Brauchwasser mit einer kleinen Wärmepumpe und der 8 kWh Akku versorgt uns vollständig über Nacht, bei schlechtem Wetter tagsüber auch bei Spitzenlasten (Herd, Waschmaschine, Trockner o.ä). An langen Tagen im Sommer war der Akku morgens bei Sonnenaufgang noch bei 40 %, derzeit sind die Tage schon deutlich kürzer und der Akku hat morgens immer noch 25 %.
Laut Aussage des Installateurs funktioniert das bis Oktober so. Nur im November bis Januar ist bei schlechtem Wetter und kurzen Tagen Saure-Gurken-Zeit. Da muss man voraussichtlich einen Teil dazukaufen. Mit einer größeren Modulfläche bzw. Leistung könnte man das zwar noch reduzieren, das geht aber zulasten der Wirtschaftlichkeit.
Weitere sehr hilfreiche Informationen zur Auslegung von PV-Anlagen findet man bei der HTW Berlin, unter anderem auch einen Autarkierechner.
Die machen auch jedes Jahr die sogenannte Stromspeicher-Inspektion, eine Studie, in der Kombinationen aus Wechselrichter und Akkus verschiedener Hersteller analysiert und verglichen werden:
https://solar.htw-berlin.de/themen/stromspeicher-inspektion/