Fruktose aus Früchten relativ gut

  • Zitat

    [...]Dennoch kann in der Patientenberatung z.B. bei Diabetes weiterhin guten Gewissens empfohlen werden, raffinierten Zucker durch Früchte, Obstsaft und nicht zu stark verarbeitete Getreideprodukte zu ersetzen.[]

    Im Artikel hätte vielleicht erwähnt werden sollen, dass größere Mengen Fruchtzucker, vor allem aus Obstsaft, aber auch aus einem Übermaß an frischem, zuckerreichem Obst die Leber schädigen kann, Stichwort: Nichtalkoholische Fettleber.:rolleyes:


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • "solange sie nicht mit einer übermäßigen Kalorienzufuhr einhergingen."


    Das ist aber schwierig. Denn evolutionär gesehen, hat der Mensch Pflanzen kultiviert bzw. auf Pflanzen mit viel Fruktose zurückgegriffen wenn immer er konnte um damit gerüstet für die nächste Hungerepedemie zu sein. Heutzutage kann man sich leicht an Fructosehaltigen Lebensmitteln überfressen, eben weil das Angebot da ist und unser evolutionäres Erbe in unsere Essgewohnheiten mit reinspielt.

  • Im Artikel hätte vielleicht erwähnt werden sollen, dass größere Mengen Fruchtzucker, vor allem aus Obstsaft, aber auch aus einem Übermaß an frischem, zuckerreichem Obst die Leber schädigen kann, Stichwort: Nichtalkoholische Fettleber.:rolleyes:


    LG

    zuckerstück

    Eben Fruktose wird zu Fett verwandelt, es liefert keine Energie im Gegensatz zur Glukose.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hype ()

  • Gut, bis man sich von zuviel frischem Obst eine nichtalkoholische Fettleber züchtet, muss man davon aber eine ganze Menge essen...


    Das erscheint mir kein reales Problem zu sein.

  • Gut, bis man sich von zuviel frischem Obst eine nichtalkoholische Fettleber züchtet, muss man davon aber eine ganze Menge essen...


    Das erscheint mir kein reales Problem zu sein.

    Egal wie viel man davon isst, mit Fruktose wird trotzdem mehr Fett produziert.

  • Jaaa, aber zwischen "mit Fructose wird mehr Fett produziert" und "ich bekomme eine nichtalkoholische Fettleber" durch zuviel Konsum von frischem (!!) Obst liegen ja doch ein paar Welten.


    Das Universitätsspital Zürich empfiehlt sogar den Konsum von Obst zur Behandlung einer Fettleber:

    • Vermeidung von Trauben- und Fruchtzucker (Säfte, Süssigkeiten) stattdessen: Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte

    Quelle: https://www.usz.ch/krankheit/fettleber/

  • Jaaa, aber zwischen "mit Fructose wird mehr Fett produziert" und "ich bekomme eine nichtalkoholische Fettleber" durch zuviel Konsum von frischem (!!) Obst liegen ja doch ein paar Welten.


    Das Universitätsspital Zürich empfiehlt sogar den Konsum von Obst zur Behandlung einer Fettleber:

    • Vermeidung von Trauben- und Fruchtzucker (Säfte, Süssigkeiten) stattdessen: Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte

    Quelle: https://www.usz.ch/krankheit/fettleber/

    Ja, manche Obstsorten sind natürlich günstiger als andere.

  • Da sich mir immer ein bisschen die Haare sträuben, wenn ich solche Aussagen wie "Obst ist genauso schädlich wie Alkohol" lese, werfe ich mal ganz frech in den Raum, dass mir bisher keine (wissenschaftlichen Prinzipien entsprechende) Studie begegnet ist, die belegt, dass Obstkonsum bei gesunden Menschen zu einer Fettleber führt. Entweder wird isolierte Fruktose (bzw. eine Mischung mit anderen Zuckerarten) genutzt und/oder es handelt sich um Tierstudien. Falls jemand eine entsprechende Studie kennt, die eine Korrelation oder besser noch Kausalität zwischen Frischobstverzehr und nichtalkoholischer Fettleber bei menschlichen Probanden nachweist, bin ich für Quellenangaben aber sehr dankbar.

    Und ganz am Rande: Dass es vermutlich keine brillante Idee ist, täglich seine zwei Kilo Bananen mit vier Pfund Weintrauben zu verfeinern, bevor der zentnerschwere Obstkorb als Hauptspeise vernichtet wird, sollte wohl durchaus auch Nicht-Oeotrophologen bekannt sein. Immerhin ist der Spruch, dass die Dosis das Gift mache, durchaus nicht mehr gaaaaanz neu.


    Und aus dem Bauch heraus würde ich mal behaupten, dass meiner Leber täglich ne Grapefruit weniger schaden wurde als die gleiche Menge Jim Beam. Aber ohne Zwillingsschwester lässt sich diese These natürlich nicht ohne weiteres wissenschaftlich verifizieren.


    Achja: noch ein Link zum Thema mit ein paar interessanten Metastudien in den Quellenangaben:

    https://medizin-transparent.at/fruchtzucker-fructose-leber/

    Einmal editiert, zuletzt von NotSweet () aus folgendem Grund: Link eingefügt

  • So eine Studie wirst Du nicht finden. Wer isst denn nur Obst, außer evtl. Fruktarier.


    Ansonsten:


    https://jamanetwork.com/journals/jama/fullarticle/2721179


    Und zum Thema Krebs


    https://cancerandmetabolism.bi…0.1186/s40170-020-00222-9

  • Guter Einwand. Gibt es eigentlich eine Studie, die Frutarier längere Zeit wissenschaftlich begleitet hat und untersucht hat, ob bei der Ernährungsweise eine Fettleber entsteht?


    Allerdings muss man auch bedenken, dass der Körper bei natürlichem Obst irgendwann ein Sättigungsgefühl hat, das wird gefördert durch die Ballaststoffe und den Wassergehalt.

    Ich glaube kaum, dass jemand regelmäßig 10 Orangen ist. Die gleiche Menge als Orangensaft würde einem Liter entsprechen, dass ist täglich durchaus möglich.


    Ich habe mal die These gelesen, dass Obst vor allem im Spätsommer und Herbst wächst, weil es für unsere Vorfahren eine wichtige Nährstoffquelle war, bevor es in den Winter ging und die Menschen eher karg gegessen haben.

    Also wurde der Fruchtzucker quasi eingelagert in der Leber und im Laufe des Winters dann "abgebaut".

    "It's not a bug, it's a feature." :bigg


    LG

    zuckerstück

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  • So eine Studie wirst Du nicht finden. Wer isst denn nur Obst, außer evtl. Fruktarier.

    Von nur Obst habe ich auch gar nicht gesprochen. Das Problem wäre ohnehin, dass ne vernünftige RCT doppelverblindet sein müsste, was aus ethischen und auch pragmatischen Punkten nicht funzt.

    Nichtsdestotrotz danke für die beiden Studien, die allerdings nach erstem Überfliegen widerspiegeln, was ich kritisiere.

    Die erste hat nur wenig Probanden, die bereits eine Fettleber haben über einen recht kurzen Zeitlauf überprüft und untersucht Zucker allgemein, nicht aber die Wirkung von Obst.

    Die Krebsstudie ist auch nicht besser, was das angeht, auch wenn ich die Argumentation aus medizinischer Sicht da nachvollziehbarer finde. Letztlich ist mein Eindruck aber, dass es in beiden Fällen nicht um frisches Obst bzw. den Nachweis der Wirkung desselben auf den menschlichen Organismus geht.

    In meinen Augen macht es einen entscheidenden Unterschied, ob die die Ernährung mit unnötig Glukose-Fruktose-Sirup oder dem in den USA typischen High Fructose Corn Syrup angereicht wird oder man täglich drei statt zwei empfohlenen Frischobstmengen füttert oder sich im Sommer mal ne halbe Wassermelone als Mittagessen gönnt (falls ein erfahrener DM1er mit letzterem Erfahrung hat, nehme ich gerne Hinweise an, wie sich so eine Mahlzeit insulintechnisch regeln lassen könnte).

  • Da sich mir immer ein bisschen die Haare sträuben, wenn ich solche Aussagen wie "Obst ist genauso schädlich wie Alkohol" lese, werfe ich mal ganz frech in den Raum, dass mir bisher keine (wissenschaftlichen Prinzipien entsprechende) Studie begegnet ist, die belegt, dass Obstkonsum bei gesunden Menschen zu einer Fettleber führt.

    Ein Arbeitskollege (Hobby-Marathonläufer) hatte eine "Nicht-alkopholische Fettleber" diagnostiziert bekommen, "Fehler:" er hatte seinen Durst bei der vielen Lauferei (quasi tägliches Training) mit "gesundem Fruchtsaft" gestillt ... Kaum abgesetzt war die Fettleber aber auch wieder weg.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Okay, wie gesagt, für mich geht es um Frischobstverzehr, Saft gehört da in meinen Augen nicht dazu. Es freut mich auch wirklich, dass dein Kollege dieses Problem wieder losgeworden ist. Allerdings....auch auf die Gefahr hin, arrogant zu klingen ohne das zu wollen...es ist schon reichlich naiv, literweise (ich gehe davon aus, dass es da nicht bei einem Glas geblieben ist) Fruchtsaft in sich reinzuschütten ohne zumindest mal ein bisschen Interesse an den Grundlagen von Ernährung zu zeigen.

    Diese Gleichsetzung von Obst und Saft ist in meinen Augen ähnlich wenig durchdacht wie die Gleichsetzung von Nüssen und Erdnussbutter. Ein kurzer Blick ins Klo (sorry für die unappetitliche Vorstellung, aber zur Veranschaulichung sollte das wohl am einfachsten sein) sollte da wohl ausreichend sein, um mal die Gehirnzellen abzuwerfen und vielleicht ein bisschen Recherche zu betreiben. Dafür muss man heutzutage nicht mal mehr in eine verstaubte Bibliothek.

    Allerdings muss ich zugeben, dass die Flut an Informationen - besonders wenn man generell wenig mit Wissenschaft zu tun hat - schwer einzuschätzen ist. Ernährung scheint sich immer mehr zu einer Religion zu entwickeln, so zumindest mein Eindruck.

  • Ich finde auch die zunehmende Empfehlung für Frucht-Smoothies nicht gut.

    Ein halbwegs gesunder Smoothie müsste hauptsächlich aus grünem Gemüse bestehen (mindestens zu 2/3) und müsste so dickflüssig sein, dass man ihn kauen muss und nicht einfach runterschlucken kann. Wenn man ihn durch einen Standardstrohhalm trinken kann, ist er eigentlich schon zu flüssig.

    Außerdem sollte ein Smoothie eigentlich nicht zwischendurch getrunken werden, sondern eine Mahlzeit ersetzen.

    Der Standard-Smoothie besteht aber eher aus großen Mengen Obst, wird so püriert, dass man ihn auch als Sondennahrung geben könnte und wird dann als gesunde "Zwischenmahlzeit" angesehen.

    Finde ich sehr bedenklich.:pupillen:


    Ein gesunder erwachsener Mensch braucht keine Babynahrung. Und wenn ich zwischendurch keine Lust auf eine frische Banane oder einen frischen Apfel habe, dann hab ich schlicht und einfach keinen Hunger auf Obst.

    Dann passt vielleicht ein Käsebrot besser oder Studentenfutter, oder ähnliches.:essen:


    LG

    zuckerstück

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