• Hi Sabine!


    Ich verstehe sehr gut was Du meinst!


    Klar man kann ein normales Leben führen, aber manchmal läuft das Leben alles andere als normal! :mad:


    Man bekommt eine hypo und plötzlich ist der ganze Tag/Abend ruiniert!
    Wir verstehen unsere Mitmenschen nicht mehr und sie uns nicht! Und wir können absolut nichts dagegen tun!!! :no:


    Wenn ich könnte, würde ich meinen D.m. auch sofort abgeben....

  • Hallo Ihr zwei,


    ich kenne es auch zu gut. Und meistens kommen die hypos dann wenn man sie mal gar nicht gebrauchen kann. :( Bis vor kurzem war ich so schlau und habe meine Pumpe abends neu befüllt. Zwei mal ist es mir pasiert das ich Nachts aufgewacht bin mit ner Keto weil die Katheder abgeknickt waren. :( das waren tolle Nächte. In solchen Situationen möchte glaube ich jeder von uns den D.m. ablegen, ihm die Zunge raus strecken und sagen: Ätsch ich habe keinen Bock mehr auf dich, schau wenn du ab sofort ärgern kannst, ich nicht mehr!!!!


    Aber leider geht das ja nicht und wir müssen einfach das beste draus machen ;)


    Euch noch einen schönen Freitagabend.


    LG BECCI

  • Oh ja das kenne ich leider auch zur genüge


    Abgesehen von dem normalen Wahnsinn hier in den letzten Wochen, kam vor 2 Wochen noch eine privater Tiefschlaf auf mich zu.


    Seitdem bin ich jede Nacht um 1 Uhr aufgewacht und hatte ständig Werte zwischen 21 und 29. Morgens dann natürlich total gerädert aufgewacht.


    Auch ich hätte echt kotzen können. Nach 1,5 Wochen hatte ich dann endlich mal Zeit meinen Dia-Doc anzurufen. Er meinte, ich sollte mein Lantus von 18 auf 8 runter drehen :confused:


    Gestern war ich mutig und hatte es mal wieder auf 13 hochgeschraubt und bin auch prompt wieder mit 32 aufgewacht :mad:


    Von den Werten morgens gar nicht zu sprechen (unter 400 ist schon supergut)


    Ich hab den Kram ja schon einige Jahre und kommen eigentlich gut damit klar, aber so wie du: Ich könnte den ganzen Scheiss manchmal wirklich an die Wand klatschen :engel_3:

  • Hallo,

    Ich denke ich konnte bisher kein normales Leben führen...ich habs versucht und mir eingeredet, dass ich das könnte, aber das einzige was es gebracht hat ist weitere Probleme. Mich kotzt das auch alles so an...ich hab es satt immer in die Zukunft zu schauen und nur schwarz zu sehen! Einer der Ärzte meinte "wir müssen schauen, dass der Diabetes sie die nächsten 10 Jahre nicht völlig kaputt macht"...wirklich sehr lustig, vor allem wenn man alles unternimmt, damit es besser wird, aber alles was man dafür bekommt eine Verschlechterung ist! Naja, was soll ich sagen...ich bin es selber schuld. Schließlich habe ich bestimmt 10 Jahre lang so gelebt, als hätte ich keinen Diabetes. Der Diabetes an sich ist nicht unbedingt schlimm, die Folgen, die er mit sich bringt um so mehr...besonders die psychischen Auswirkungen.

    Aber trotz alledem muss man eben versuchen das Beste draus zu machen, wie BECCI schon gesagt hat. Das ist natürlich alles andere als leicht, aber wir lassen uns nicht unterkriegen, hab ich recht? ;-)

    Gruß

    Marc

  • Zitat von Marc;16172

    Aber trotz alledem muss man eben versuchen das Beste draus zu machen, wie BECCI schon gesagt hat. Das ist natürlich alles andere als leicht, aber wir lassen uns nicht unterkriegen, hab ich recht? ;-)

    Gruß

    Marc


    Unterkriegen ? Ne danke, aber ich bin trotzallem froh, dass ich hier noch meine Kiddies und meinen Hund habe. Die sehen schon zu, dass das Leben weiter geht :p Und auch wenn es einem mal wirklich dreckig geht und man denke "scheissdreck ich habe keinen Bock mehr drauf" Ein klein bisschen Selbstmitleid dürfen wir auch mal zwischendurch haben :D

  • Hi marc,


    oh ne unterkriegen lassen wir uns nicht :)
    Wenn ich dein Posting so lese erkenne ich mich nur zu gut wieder. Ich bin jetzt seit fast 15 Jahren dabei und habe auch eine zeitlang nicht danach gelebt. Aber es wid schon ;)


    LG und schönen abend


    @ Sabine: So tiefs darf man immer mal haben, die ggehen auch so schnell wieder wie sie kommen ;)

  • Zitat von SabineS;16198


    Kennt das noch jemand?


    Klaro Sabinchen.
    Zu meinen Dauerhypozeiten unter Lantus mit der ewigen Müdigkeit dacht ich mir oft "oh, mein Gott, was für ein Depri-Knödel ich doch bin".
    Daher schnell beheben und gut ist's :O)

    Easy come, easy go.

  • Ich hab' mich mal gewundert, daß anscheinend die Bordüre von unserer Küchentapete nicht mehr richtig hält und bald abfällt. Bis ich so auf den Gedanken kam, daß das 'ne hypo sein könnte und dann noch selbst Cola trinken konnte.


    Kann aber auch ebenfalls von Geprächen mit anderen berichten, denen ich mit einem mal nicht mehr folgen konnte.


    Oder mit tiefsinnigen Gedanken über das Leben als solches -wo wir herkommen, ob wir schon mal gelebt haben, wo wir hingehen- was sich dann ebendalls als tiefste 'hypo' rausstellte :D .


    Ist schon merkwürdig, wie sich niedrige Werte auswirken können.


    Bin danach eigentlich nur tierisch kaputt. Depris eher nicht....

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • hi ihr lieben,
    ich denke diese art von frust kennen wir alle.
    jetzt kommt das aber...smile
    meine große tochter hat seit geburt mukoviszidose (und auch dmt1),
    und wenn ich mir diesen täglichen kampf und gentechnologie etc anschaue
    muss ich sagen das dm gar nicht so schlimm ist.(bitte nicht falsch verstehen)
    sicher jede krankheit ist schlimm und es braucht sie nicht, aber ich denke das ich mit der zeit abgehärteter dem dm gegenüber stehe.
    der dm lebt mit mir und nicht ich mit ihm.
    klingt irgendwo seltsam aber mit so einer einstellung verkrafte ich für mich manche rückschläge.
    glg

  • Hallo Tamimaus,

    ich weiß genau, was du meinst. Seit meine Mutter letztes Jahr an Brustkrebs gestorben ist, haben sich bei mir die Relationen gewaltig gestorben. Zur Zeit kommt mir alles, woran man nicht stirbt als nicht so schlimm vor.

    Ich kenne es aber auch sehr gut, daß der DM mich total frustriert. Da tut man/frau alles, um gute Werte zu bekommen und es klappt doch nicht. Zum Glück komme ich mittlerweile gut mit dem DM klar. Viel schlimmer sind die Folgeschäden, von denen ich leider einige habe.

    LG
    Sonrisa

  • Hallo Sabine, Becci und auch die anderen,

    ich bin ja erst seit Juli 2006 dabei aber hatte auch schon brenzlige Situationen, Freitag z. B. wachte ich schon mit Unterzucker auf, war bei 54, beim Mittagessen wars ok und weil mein Chef gerade nicht da ist und ich alleien in der Abteilung arbeite nahm ich auch brav eine Einheit 'Insulin' weniger damit auch ja nix passiert, bin dann zu zahlreichen Terminen 2 Std. mit dem Auto rumgedüst und am Abend vor dem Sport gemessen: 45, ich merke das immer erst wenn ich sehr tief bin, vor dem Sport dann Apfel/Riegel gefuttert und schön gepowert, vor der letzten Kurs-Stunde im Fitness nochmal gemessen: 51, irgendwie stand der Tag ganz im Zeichen des Unterzucker, aber das gehört auch einfach mit dazu, das alles ist zwar berechenbar aber eben auch ein Stück weit nicht. Heute z. B. besuchte ich meine Eltern, machte einen Spaziergang mit meiner Mutter und auf dem Rückweg (meine Eltern wohnen im 1. Obergeschoß) kam ich kaum noch die Treppe hoch, ein paar Minuten davor haben schon die Knie leicht gezittert bzw. nachgegeben und ich hab mich dann gleich gemessen: 34, auch ein Beispiel aus der Schublade UNERKLÄRLICH weil es rechnerisch nicht hätte sein können, aber das ist einfach nur ein weiteres Beispiel!

    Ich möchte einfach den anderen betroffenen auch Mut machen um nicht die Lebensfreude usw. einzuschränken bzw. sich zurückzuziehen, es hört sich blöd an aber davon wirds nun wirklich nicht besser. Ich kenne ja selbst die Situationen in denen Angst/Zweifel/Frust so groß sind daß man an dieser Traurigkeit und Hiflosigkeit nur mit Mühe wieder rauskommt, aber wir haben uns unser Schicksal ja schließlich nicht ausgesucht und ich versuche stets das beste daraus zu machen. In den letzten Monaten stellte ich fest, daß z. B. eine Hand voll nahestehender Freunde wichtiger geworden sind denn je, es gibt Kraft und Rückhalt und ist schön zu wissen daß es jemanden / ein paar Menschen gibt die für einen da sind und einen auch mal in den Arm nehmen wenn man es braucht bzw. einfach eine Bereicherung des Alltags sind.

    Grüße an alle! Frank

  • Noch zur Ergängzung meines Beitrages:

    vor 2 Wochen war ich 8 Tage sehr stark erkältet mit allem was dazugehört, das war meine erste Erfahrung mit krank sein und Diabetes und die Werte wurden auf einmal sehr hoch, auch da bekam ich Angst, das alles nicht mehr im Griff zu haben, die Folgeschäden usw., jetzt ist aber wieder alles mit den BZ-Werten in Ordnung. Ich habe auch immer mal wieder Tage an denen ich einfach einen dicken Klos im Hals habe und einfach die Angst, Traurigkeit usw. das denken bestimmt, das gehört bestimmt auch mit dazu und man kann es nicht vermeiden, dafür war für jeden von uns wohl der Lebenseinschnitt recht tief bezogen auf den Diabetes. Gerade in den ersten Wochen/Monaten verging glaube ich kein Tag ohne daß ich keine glasigen Augen hatte bzw. nahe am Wasser gebaut war. Dazu kommt ein Chef bei der Arbeit der für die ganze Sache nahezu 0 Verständnis und auch Wissen hat und einfach nur 150% Leistung ganz oben stehen. Er befürchtet sogar daß es geschäftsschädigend ist, wenn das mit dem Diabetes bei mir bei Kunden herauskommt, nicht gerade sehr aufbauend aber ich kann seine Befürchtung ein Stück weit nachvollziehen, schön ist es dennoch nicht.

    Ich habe kürzlich ein Inserat im Diabetiker-Ratgeber aufgegeben in der Hoffnung auch Typ 1-er bei mir in der Gegend kennenzulernen, mal sehen was dabei herauskommt.

    So, ich bin recht müde und falls bald ins Bett!

    N8 - Frank

  • Ich erkenn Hypos auch regelmäßig an depressiven Grundgedanken;) .
    Wenn das so aus heiterem Himmel kommt mit der Deprie dann mess ich mal und meistens geht die Laune mit dem Zucker wieder aufwärts.
    In der Schule konnte ich manchmal das was auf der Tafel stand nicht abschreiben weil ichs vergessen hatte,vom an die Tafel und dann zum Heft gucken.Das war dann auch ein sicheres Zeichen.
    Zur Zeit ists anders rum.Der Zucker ist super aber ich bin trotzdem nicht gut drauf.Die Nerven spielen nicht so mit.Das ist doof und ärgert mich.Mache mir sowieso schon immer viel zu viele Gedanken.
    Aber ich kenn das schon und die Gründe kenne ich eigentlich auch.Also weiß ich wie ichs änder kann und müsste und dann gehts auch wieder bergauf.

  • Ja, ich kenn das auch. Manchmal könnte ich den DM an die Wand tackern und hätte gut Lust, mich einfach nicht mehr drum zu kümmern. Und Depris in der hypo oder kurz danach kenn ich auch ziemlich gut. Und ich fühl mich danach auch oft wie vom Bus überfahren. Und manchmal kriege ich die Hypos zu spät mit. Das Schlimmste war mal, daß ich mit meiner Freundin im Auto unterwegs war (ich bin gefahren), ich hatte das letzte Mal vor ca. 5 Stunden gespritzt und danach normal gegessen. Plötzlich konnte ich nicht mehr richtig sehen, als wäre es draußen wer weiß wie neblig. Und plötzlich war Schalten ein Riesenproblem, ich kam überhaupt nicht mehr klar. Irgendwie bin ich dann doch mal auf die Idee gekommen, rechts ranzufahren und auf Verdacht Traubenzucker zu nehmen. Letztendlich hab ich fast die ganze Rolle essen müssen, bis es wieder ging. Ich war schon so weit unten, daß ich einfach nicht mehr gerafft habe, was los ist. Es hätte sonstwas passieren können. Zum Glück waren wir spät abends unterwegs und es kam kein Gegenverkehr.Des Rätsels Lösung war, daß ich am Nachmittag, als ich die Kanüle gelegt habe, ein kleines Gefäß getroffen hatte und das 'Insulin' auch teilweise direkt ins Blut gegangen ist, jedenfalls aber nicht gleichmäßig gewirkt hat.

  • Oh ja, kenn ich auch, du schaust in den Fernseher und siehst, dass die da reden. DU hörst das auch, aber du verstehst kein Wort... Ich hab mich schon mal gefragt, ob ich langsam verblöde. ABer mit dem Traubenzucker kam auch das denken wieder.
    In der UZ kenn ich auch das Gefühlschaos. Mein Tief war bie 43 in Ägypten dank Durchfall. Ich hab gefuttert und bin nicht recht hoch gekommen. In der Zeit, bis Traubenzucker, Gummibärchen und Saft dann endlich durchgeschlagen haben, habe ich anscheinend gröhlend gelacht und dann Rotz und Wasser geheult und meinem Mann erzählt, was für ein armes, armes Schwein ich doch bin mit dem blöden DM. ALso, ich weiss davon fast nix mehr, Nebelwand. ABer bei meinem Mann hat das bleibenden Eindruck hinterlassen.
    Sobald die Werte hoch gehen, sind die Gefühlwirren zum Glück bei mir wieder weg.

    Aber dieses "ich könnt mal allen eine reintreten, die mir erzählen, da kann man so gut mit leben und es gibt doch schlimmeres" kenn ich nur zu gut. Das erzählen dir meist auch solche Leute, die erst mal gar keine Ahnung von DM haben und selber gern mal wegen Schnupfen zu Hause bleiben *gr*.

    Gruß
    Alexandra