Neues zum Thema Katheterwechsel

  • Hallo zusammen !


    Ich war letzte Woche bei meinem Diabetologen auf einer Schulung und habe dort gelernt, daß es darauf ankommt, wieviel Insulin durch den Katheter fliesst und je nachdem sollte man den Katheter wechseln.
    Dies dient zur Vermeidung von Verhärtungen und Abzsessen. Ich kann jetzt nur von Teflon-Kathetern sprechen. 3 Tage sind Maximum aber ich z.B. benötige pro Tag ca. 70 i.E. daher sollte ich den Katheter schon früher wechseln, da das Gewebe mit dieser Menge sehr stark beansprucht wird. Der nächste Katheter sollte dann am besten so weit weg wie möglich gesetzt werden, damit sich das beanspruchte Gewebe erholen kann.
    Eine klare Regel (Insulinmenge x = Wechsel nach x Tagen) konnte er mir leider nicht nennen, aber ich wechsel jetzt den Katheter schon alle 2 Tage, ich denke, 150 i.E. pro Katheter genügen :-)


    Da das für mich absolut neu war, denke ich für den ein oder anderen unter euch ist das auch interessant.


    Gruss Silke


  • Hab ich noch nicht gehört. Ist aber interessant, aus Faulheit oder Vergesslichkeit (wahrscheinlich beides) liegt er bei mir auch immer mal wieder länger als 3 Tage... bei 65IE vielleicht nicht so klug, danke dass Du das kommuniziert hast!

  • Das kann ich mir so auch nicht vorstellen ... schließlich ist schon die "Verletzung" beim Schießen an sich die Gefährdung,


    Der Logik folgend sollten wir die Katheter besser 6 Monate liegen lassen?

    Zitat

    ob da die Höhe des Insulinflusses noch eine Rolle spielt, wage ich zu bezweifeln. Na klar ist es so, das verschiedene Ablagerungen VOR dem Katheter "weg gepustet" werden, wenn man hohe Mengen da durch jagt. Das hat aber wahrscheinlich auch nur den Effekt, das man Verstopfungen vorbeugt.


    Jep, ein Problem bei sehr geringen Durchflussmengen ist die Verstopfungsgefahr, da die Kapselung des Katheters durch die Fibrinbildung dann nur wenig ausgespült wird.


    Allerdings ist es auch recht logisch, dass das sc-Gewebe bei größeren Insulinmengen einer deutlichen Mehrbelastung ausgesetzt ist. Schließlich ist das wenigste von der Insulinlösung Insulin. Das Belastungsproblem dürften die enthaltenen Stabilisatoren sein. Die halten zwar die Insulinmoleküle recht gut stabil, aber auf lebende Zellstrukturen wirken sie sicher nicht als biologisch-organisches Düngemittel?


    Hinzu kommen die Folgen der Entzündungsreaktionen durch bakterielle Einwanderungen von der Einstichstelle her.


    Ich hab heute noch einige Lieblingskatheterbereiche aus den früheren CSII Tagen, wo ich es beim Einstich fast knirschen hören kann. Damals hab ich den Kath auch so locker mal bis zu einer Woche drin gelassen. :thumbdown:


    Gruß
    Joa

  • Ich denke das es nicht die Menge Insulin entscheidend ist, die durch den Katheter fließt, sondern die an der Einstichstelle ins Gewebe fließt. Damit das 'Insulin' noch gleichmäßig im Gewebe aufgenommen wird und wirken kann, darf die Menge nicht zu hoch sein. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass diese Menge individuell unterschiedlich ist, ab wann es Probleme gibt. Vor kurzem habe ich es bei einem ambulanten Dienst erlebt, dass mir dort eine Fachkraft erzählte, man dürfe nicht mehr als 30 Einheiten Insulin an eine Stelle spritzen. Benötigte der Patient zum Beispiel 40 Einheiten Basalinsulin, wurde die Dosis auf 2x 20 Einheiten aufgeteilt und an 2 unterschiedliche Stellen gespritzt. Ich halte hier die Dosis von 30 Einheiten noch für unbedenklich. Aber sind Verhärtungen vorhanden, wirkt das 'Insulin' nicht mehr gleichmäßig. Und viele merken beim Katheter, dass zum Beispiel ab dem 3. Tag die BZ-Werte hoch gehen - sich aber wieder normalisieren, wenn sie den Katheter wechseln. Das hat sicherlich was damit zu tun.

  • Ich denke das es nicht die Menge Insulin entscheidend ist, die durch den Katheter fließt, sondern die an der Einstichstelle ins Gewebe fließt. Damit das 'Insulin' noch gleichmäßig im Gewebe aufgenommen wird und wirken kann, darf die Menge nicht zu hoch sein.


    Da geht jetzt ein Wenig was durcheinander. Es ging um die Gewebebelastung bei länger liegendem Insulinkatheter, während Deine Anmerkungen die Wirkdauer in Abhängigkeit der Dosisgröße betreffen, grade bei den üblichen Basalinsulinmengen, sowie die Möglichkeit eines Rückflusses der Insulinlösung am Stichkanal entlang nach außen.


    Gruß
    Joa

  • Da stimme ich Silke zu. Es ist ja so, daß das Gewebe an der Stelle auch zerstört wird und wohl auch vernarbt.
    Ich bin jetzt seid 19 Jahren im Pumpenclub und habe inzwischen Stellen da geht nichts.
    Bsp: Ich habe morgens einen Korrekturfaktor von 60/1IE und für 1BE/2IE. Gestern eine Stelle genommen die nicht so Klasse war. Ausgangswert heute Morgen 273 ( da war schon zu sehen, das was nicht Ok ist ) 4 IE für 2 'BE' + 5 für Korrektur ( die 5 weil mir schon klar war das es daneben gegangen ist ) Ergebnis 3 Stunden später 259.
    Das Gewebe hat Eigentlich zwei Probleme. Die Zerstörung durch die Katheter und die resorption durch das ganze Insulin sinkt.
    Leider kann ich das nicht beweisen, läßt sich bei mir aber mit 90%iger Sicherheit wiederholen.
    Und länger als 2 Tage geht eh nicht. Mal schauen wie lange ich die Rondelle noch Vertrage, Tegadermpflasterallergie habe ich schon...

  • also ich kann mich daran erinnern mal gelesen zu haben, dass man teflonkatheter 3 tage liegen lassen kann, bei einem durchschnittlichen tagesverbrauch von 50 einheiten.


    entspricht also dem was hihae geschrieben hat.

  • Ich wechsle meine Katheter alle 2 Tage, lasse ich ihn länger liegen habe ich den Zuckergau :wacko: spätestens am 'BZ' denke ich daran mal wieder den Katheter zu wechseln ( kommt zum Glück selten vor). Nach fast 25 Jahren DM habe ich am Bauch keine Stellen mehr zum Katheter setzen, dank Schwangerschaftsstreifen und Lieblingsinsulin- Stellen muß ich mich jetzt auf die Hüfte konzentrieren und habe von Stahl auf Teflon gewechselt, seither ist mein 'BZ' wieder bestens :thumbsup:
    Muß nun aufpassen das ich den Katheterwechsel nicht verpasse, denn Teflon stupft nicht wie Stahl, das einzig Negative daran :rolleyes:
    Lg Elke

    Es gibt Tage, da wünsche ich mir, ich wäre mein Hund.

  • Was is "stupfen"??? :confused:

    Na wenn der Katheter ne Weile liegt hat die Stahlnadel gestupft oder gepiekst oder einfach weh getan, das passiert bei Teflon nicht :smile:
    Lg Elke

    Es gibt Tage, da wünsche ich mir, ich wäre mein Hund.

  • Wenn der Katheter länger liegt, vernarbt das Gewebe eher. Also generell kürzere Liegezeiten bevorzugen, auch wenns anders noch so bequem ist. :wink:


    Zudem vernarbt das Gewebe bei Teflon immer, bei Stahl erst nach zu langer Liegezeit, so ab 2 Tagen. *frei nach Teupe*

  • Zudem vernarbt das Gewebe bei Teflon immer, bei Stahl erst nach zu langer Liegezeit, so ab 2 Tagen. *frei nach Teupe*


    Was möglicherweise an der rauheren Oberflächenstruktur von Telflon liegen mag? Welche einerseits die Einwanderung von Bakterien von der Einstichstelle her begünstigt, andererseit auch noch das Gewebe stärker traumatisiert. Zumal ja die Teflons auch noch dicker sind, als Stahlkatheter.


    Gruß
    Joa

  • Ist Teupe gegen Teflon ?


    Jep. Da macht er klar :thumbdown:


    Aber ich finde Teflon schon bequemer, speziell den besonders "bösen" Tender. :rolleyes:
    Und das stählerne Angebot schrumpft denn auch noch zusammen. :sad:


    Aber Teupe hat das schon ganz schön überzeugend argumentiert gehabt.


    Gruß
    Joa

  • Hallo Joa,


    ich bin seit fast 2 Jahren Pumpi und benutze nur Teflon mitunter 7 Tage und hab kein Problem damit und merke nichts. Ich denke was alles in den Threads bisher geschrieben wurde und Teupe vergöttert wird ist etwas übertrieben. Ich kenne ihn aus Rahrbach persöhnlich, er hat bestimmt unbestritten seine Theorien mit Erfolg umsetzen können aber andere haben auch nicht geschlafen. Ich war in der DK in Bad Mergentheim und bin immer noch sehr zufrieden. Meine Basalrate musste ich nur unwesentlich gegenüber der in der Klinik festgelegten verändert werden gegenüber den vielen Beiträgen in anderen Threads. Es gibt einfach keinen Menschen aus dem Regal, dem man einen Anzug verpassen kann und alles sitzt. Bei mir passt Teflon und ich kann damit gut 7 Tage auskommen, mit Stahlkatheter sieht es wieder ganz anders aus.

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII


  • ich bin seit fast 2 Jahren Pumpi und benutze nur Teflon mitunter 7 Tage und hab kein Problem damit und merke nichts.


    Ich benutze auch nur Teflons.

    Zitat


    Ich denke was alles in den Threads bisher geschrieben wurde und Teupe vergöttert wird ist etwas übertrieben.


    Also ich hab hier ja nur auf die Frage von Sabine geantwortet, dass er sich mit nachvollziehbaren Begründungen gegen Teflons aussprach. Ansonsten kann ich schon verstehen, dass man vorab Vorbehalte gegen so einen "Oberguru" hat. Ging mir durchaus auch ein bisschen so.

    Zitat


    Ich war in der DK in Bad Mergentheim und bin immer noch sehr zufrieden.


    Nu ja, vor Dir war ich seit 87 vier mal da. Und gegenüber dem Angebot bei Doc Austenat gradezu begeistert. Auch wenn ich Teupe in der DK nie mitbekommen habe. Als ich 87 ambulant da war, war ich bei Bergis in der Praxis und hab in der DK die ICT-Schulungen mitgemacht. Und 94, bei meiner ersten stationären Runde in der DK, war Teupe schon nach Althausen aufgebrochen.


    Zitat

    Meine Basalrate musste ich nur unwesentlich gegenüber der in der Klinik festgelegten verändert werden gegenüber den vielen Beiträgen in anderen Threads.

    In der DK wird die Basalratenfindung und Typisierung ja wohl bis heute nach Teupe/Bergis Konzept gemacht? Ich fand es schon in den 90ern gut, dass ich in der DK das Handwerkszeug bekam, die BR-Anpassung recht passabel selber hinzubekommen. Ansonsten hängt die Passgenauigkeit der BR-Einstellung in der DK auch davon ab, wie weit die Parameter in freier Wildbahn danach, den Grundparametern in der Klinik entsprechen. Futtermixtur, Rezeptorregulationsstatus und Biorhythmus fallen mir da zuvorderst ein. Ansonsten bietet die DK ja meines Wissens bis heute auch noch das "Nachsorgemodell" an. Protokoll zufaxen, telefonisch besprechen und anpassen.


    Zitat

    Es gibt einfach keinen Menschen aus dem Regal, dem man einen Anzug verpassen kann und alles sitzt.


    Die Menschen sind halt verschieden. Und die Basalraten auch. :wink:


    Bei meinem letzten Aufenthalt fiel mir in der DK jedoch auf, dass da einige Sachen, die auch Bergis als wichtig vertrat, in der DK ziemlich in Vegessenheit geraten schienen.
    Z.B. die Sache mit Fett/Eiweiß hatte die Stationsärztin nicht im Plan. Sie war allerdings bereit, die Literatur zu wälzen, wo sie dann auch fündig wurde. Rezeptorregulation hält Haak für insgesamt unbeachtlich und das mit Biorhythmus hab ich eh nie als Thema der DK mitbekommen.


    Trotzdem finde ich die DK als Klinik weiterhin gut. Irgendwie ist es aus meiner Sicht halt auch eher so was wie KurLaub. Ich bin z.B. gerne auf einen Saunaabstecher in's SolyMar gegangen. Kann man zwar auch von Althausen aus, aber die Zeit ist da schon knapper für sowas. :sad:
    Ich hab mir allerdings dann doch fast schon in den Hintern gebissen, nachdem ich mich aufgerafft hatte, mal in Althausen zu buchen. Da wird einfach in einer völlig anderen Liga gepumpt.
    Und mir sind da schon nochmal ein paar Kronleuchter aufgegangen. Wie das auch anderen "alten Hasen" in Althausen recht regelhaft unterkommt. Für Newbies wird es dann wohl eher eine komplette Flutlichtanlage sein?


    Zitat

    Bei mir passt Teflon und ich kann damit gut 7 Tage auskommen, mit Stahlkatheter sieht es wieder ganz anders aus.


    Das bequatschen wir denn mal in 10, 15 oder 20 Jahren Jahren? Aber vielleicht gibt es ja Menschen mit einem völlig unempfindlichen sc-Gewebe? :thumbsup:


    Gruß
    Joa


    Nachtrag: Ich unterschreibe selbstverständlich auch nicht alle was Teupe sagt. Ich war ja auch nicht zum Unterschreiben in Althausen, sondern wegen der Schulung da, und ... irgendwie auch aus Neugier.

  • ......zusätzlich noch: Die Katheternadel (also der Teflon, nicht die Einführnadel) kann sich beim Einstechen aufwursteln oder sie kann abbrechen.


    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • [...]
    Und wenn was nicht stimmt dann tut es weh. Das ist mir lieber wie Keto ++ Ausflüge der Teflons.
    Bequemer ist aber in jedem Fall Teflon. Spätestens wenn man in der Fußgängerzone mit jemand frontal zusammenkracht merkt man Stahl recht deutlich.


    wise


    Naja wenn Du von Zeit zu Zeit mal misst, mindestens 4 Mal am Tag, dann solltest Du hohe Werte weit vor dem ++ erkennen. Hatte ich ehrlich gesagt noch nicht durch einen Katheter!


  • Lt. Teupe sind die Probleme 1. die Größe des Stichkanals und daraus resultierende Vernarbungen


    Ergänzung: Bei den Teflons ist die Kanüle ja um die Nadel herum gelegt, was diese nicht nur verdickt, sondern dazu führt, dass der stumpfe Teflonrand die Zellen an der Wandung des Stichkanals beim Einführen zerfetzt. Das merkt man selber besonders deutlich beim Einstich in die Lederhaut, wo der Teflonrand einen deutlichen Zusatzdruck braucht, um auch durch die Haut gepresst zu werden.
    Etwas überzogen gesagt verleiht der Teflonrand der Nadel einen gewissen 'Dum-Dum-Effekt'.


    Gruß
    Joa


    p.s. Ich nehm aber auch, und trotzdem, Teflon. :pinch:

  • p

    Das habe ich auch so in Erinnerung bis drei Tage.
    Aber wie gesagt, ich reagiere inzwischen Teilweise recht Hefitg auf den Rondellkleber...


    Ich habe schon von Anfang an auf die Kleber reagiert; sah bei mir immer aus als wenn ein Ufo gelandet wäre. Etwas weniger beim Cleo 90, weil der nicht so fest klebt wie andere. Ausserdem habe ich mir eine Creme (Cavilon) besorgt, die wirkt recht gut gegen die "Frieseln".


    Bei mir liegt der Teflonkatheder auch nicht länger als 2,5 - 3 Tage. Danach steigt der 'BZ' extrem auf über 200 an. Außerdem habe ich sogar einen Unterschied bei der "Nadellänge" festgestellt. Wobei ich die kürzere länger liegen lassen kann ...?!

    Servus aus dem Osten von München. :gendergirl: