Pumpe und OP - wie geht das?
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Wenn eine Operation oder ein ambulanter Eingriff ansteht, ist für Menschen mit Diabetes eine gute Vorbereitung wichtig. Darauf sollten Sie achten.
Niemand hält sich gerne länger als nötig in einem Krankenhaus auf. Wenn es dennoch sein muss, sind einige wichtige Punkte zu beachten, egal, ob eine OP ambulant oder stationär durchgeführt wird. So steht vor jedem Eingriff zuerst einmal das obligatorische Vorgespräch mit dem Arzt an. Meistens ist ein Facharzt oder Chirurg anwesend, immer der Narkosearzt. Leider ist jedoch nur selten ein Facharzt für Diabetologie bei dem Gespräch dabei. Dabei spielt der Diabetes gerade bei Operationen eine nicht unwesentliche Rolle, wenn zum Beispiel Stress die Blutzuckerwerte nach oben treibt und man längere Zeit nüchtern bleiben muss. Deshalb sollten Sie sich, wenn möglich, für das Vorgespräch diabetologische Unterstützung holen.
Erkundigen Sie sich am besten rechtzeitig, ob es im Krankenhaus, in dem Sie behandelt werden, eine diabetologische oder internistische Fachabteilung gibt. Wenn ja, bitten Sie darum, dass ein Arzt aus dieser Abteilung zum Vorgespräch eingeladen wird, um seinen Rat zur Diabetesbehandlung während und nach der Operation einzubringen.
Kleinere Eingriffe
Die Verantwortung für die Diabetestherapie liegt während Ihres Aufenthaltes im Krankenhaus oder in der Ambulanzpraxis bei den Ärzten und dem Pflegepersonal. Ob Sie Ihre Insulinpumpe während des Eingriffs anlegen dürfen oder nicht, entscheidet deshalb der Arzt. Weil Ärzte jedoch nicht immer mit dem Thema Insulinpumpen-Therapie vertraut sind, sehen sie es manchmal nicht gern, wenn Patienten die Stoffwechseleinstellung im Krankenhaus selbst in die Hand nehmen. Erklären Sie deshalb am besten rechtzeitig die Insulinpumpe und zeigen Sie, dass Sie geschult sind und Ihren Diabetes damit im Griff haben. Dann steigen die Chancen, dass Sie die Pumpe zumindest für eine kleinere OP nicht ablegen müssen.
Gut vorbereitet zur OP
- [FONT=Verdana,sans-serif]Beim Vorgespräch sollte möglichst ein Diabetologe/Internist anwesend sein. Darum müssen Sie sich unter Umständen selbst kümmern. Erkundigen Sie sich im Krankenhaus nach der entsprechenden Fachabteilung.[/FONT]
- [FONT=Verdana,sans-serif]Erstellen Sie eine Liste mit allen Fragen, die Sie im Vorgespräch interessieren.[/FONT]
- [FONT=Verdana,sans-serif]Informieren Sie den Arzt und das Pflegeteam über die Insulinpumpe, zum Beispiel mithilfe der Bedienungsanleitung.[/FONT]
- [FONT=Verdana,sans-serif]Bei ambulanten Eingriffen/Untersuchungen mit lokaler Betäubung muss die Insulinpumpe nicht abgelegt werden. Sprechen Sie am besten mit dem behandelnden Arzt darüber (die Entscheidung liegt allerdings ganz bei ihm). Nehmen Sie für alle Fälle ein Schema zum Umstieg auf die ICT mit.[/FONT]
- [FONT=Verdana,sans-serif]Besprechen Sie mit Ihrem Diabetesteam, wie Sie bei erhöhtem Insulinbedarf die temporäre Basalratenerhöhung einsetzen können.[/FONT]
- [FONT=Verdana,sans-serif]Insulin und Diabetesbedarf erhalten Sie normalerweise im Krankenhaus. Nehmen Sie vorsichtshalber trotzdem kleine Vorräte mit - vor allem Infusionssets - falls es mit der Beschaffung etwas länger dauert.[/FONT]
Bei einem ambulanten Eingriff unter lokaler Betäubung oder bei diagnostischen Verfahren wie Darm- und Magenspiegelungen oder der Entnahme von Gewebeproben ist dies auch in der Regel nicht notwendig. Wichtig ist nur, dass Insulinpumpe und Einführungsstelle des Infusionssets nicht das Operationsfeld behindern. Gerade bei kleineren ambulanten Eingriffen hilft die Insulinpumpe dabei, den Tag gut zu überstehen. Dazu folgende Tipps:
- Weil man am Tag der Operation durch Aufregung und Ängste gestresst ist und sich nur wenig bewegt, erhöht sich meist der Insulinbedarf. Diese Zeit lässt sich mit der temporären Basalratenerhöhung gut überbrücken, so lange man sich schonen oder das Bett hüten muss.
- Wenn Sie nüchtern sein müssen: Informieren Sie das OP-Team, dass eine engmaschige Blutzuckerkontrolle notwendig ist.
- Wenn Sie wissen, dass Sie auf Narkosemittel mit Übelkeit reagieren, sollten Sie den Bolus ausnahmsweise nach der Mahlzeit geben.
Vollnarkose ohne Pumpe
Muss die Operation unter Vollnarkose durchgeführt werden, verlangen die meisten Ärzte, dass die Insulinpumpe abgelegt wird. Das liegt unter anderem an hormonell und nervös bedingten Veränderungen im Körper, die den Blutzucker beeinflussen. Deshalb wird der Stoffwechsel zur Sicherheit mithilfe eines "Cocktails" aus Insulin und Glukose per Infusion gesteuert. Während der Operation selbst wird Ihr Blutzucker vom OP-Personal regelmäßig kontrolliert.
Achtung Strahlen!
Strahlen, die bei Untersuchungen per Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT), Röntgengerät und Computer-Tomographie (CT) freigesetzt werden, können die Funktion der Insulinpumpe stören. Legen Sie Insulinpumpe und Infusionsset deshalb unbedingt vorher ab und deponieren Sie diese außerhalb des Raumes.
Bei größeren Operationen werden Sie noch einige Zeit danach über Infusionen ernährt. So lange wird der Arzt in der Regel auch den "Insulin-Glukose-Cocktail" beibehalten. Sobald Sie aber wieder essen dürfen und der Arzt grünes Licht gibt, kann auch die Insulinpumpe wieder angelegt werden. Je nachdem, wie Sie sich fühlen, können Sie dann nach und nach die Therapie wieder selbst übernehmen. Wenn Sie den Blutzucker messen, bitten Sie eine Krankenschwester oder einen -pfleger hinzu, denn die Messung des Blutzuckers gehört im Krankenhaus in den Verantwortungsbereich des jeweiligen Pflegepersonals.
Das Beste, was Sie selbst für den reibungslosen Verlauf eines Klinikaufenthaltes, einer Untersuchung oder OP tun können: Achten Sie auf eine gute Blutzuckereinstellung und informieren Sie den Arzt vorher genau über Ihre Insulinpumpen-Therapie und auch über eventuell vorhandene Folgeerscheinungen des Diabetes. So können Sie dem Termin beruhigt entgegenblicken. In diesem Sinne: Kommen Sie schnell wieder gesund nach Hause.
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[RIGHT][FONT=Verdana,sans-serif]Accu-Chek Diabetes Live-Redaktion[/FONT][/RIGHT]
Text- und Bildquelle: Roche Diagnostics GmbH,
Accu-Chek Diabetes Live, Nr. 2 2008, S. 18 - 19.
[RIGHT][FONT=Verdana,sans-serif]03.07.2008[/FONT][/RIGHT]
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Wir danken dem Unternehmen Roche Diagnostics und der Redaktion des Kundenmagazins Accu-Chek Diabetes Live für die Genehmigung, diesen Artikel hier