Nach 30 Jahren ITC jetzt Pumpe!

  • Hallo, bin über Google auf diese Seite gestolpert und dachte mir: vielleicht kann dir hier jemand weiterhelfen.
    Ich soll nach 30 Jahren ITC-Einstellung jetzt auf Pumpe umgestellt werden :eek:. Habe den riesen Horror davor! Jahrelang konnte ich mich erfolgreich dagegen wehren, aber nachdem der HBA1 in 2009 nicht unter 7 kam, soll ich jetzt auf Pumpe umgestellt werden. Suche dringend nach Möglichkeiten dies zu umgehen. Spritze momentan morgens und nachts Levemir. Habe vor Jahre auch schon Lantus und Semilente ausprobiert - leider nicht mit dem gewünschten Erfolg.

  • Hallo,

    ich fange mal nicht mit den Argumenten Pro-Pumpe an. Dauz findest Du genug Informationen hier im Forum...

    Wenn Du keine Pumpe willst dann ist es Deine Entscheidung. Viele Nutzer hier wären vielleicht sogar froh wenn sie auf Pumpe umgestellt werden sollten. Die Entscheidung für oder gegen eine Pumpe kann doch nicht Dein Arzt für Dich treffen. Lässt Du dir andere Entscheidungen auch abnehmen oder vorschreiben? Sprich mit Deinem Arzt und sucht gemeinsam nach einer passenden Alternative (Schulung, andere Insuline, etc...).

    Kopfschüttelnde Grüße
    Der Tee

  • Habe mich vielleicht in meiner Anfrage nicht 100%-ig ausgedrückt. Klar haben wir über Pumpe gesprochen mit pro und contra. Entscheidungen lasse ich mir bestimmt nicht abnehmen - auch wenn ich dankbar Hilfe annehme. Aber wenn man sich seit ca. 10 Jahren dagegen wehrt um momentan keine andere Möglichkeit sieht den Zucker in den Griff zu bekommen muss man sich mit manchen Sachen eben abfinden. Trotzdem versucht man sich dagegen zu wehren. Von daher bin ich jetzt eben auf der Suche nach möglichen Alternativen. Aber trotzdem danke für deine - wenn auch für mich nicht unbedingt hilfreiche - Info.

  • Zitat von PinguinII;249450

    Trotzdem versucht man sich dagegen zu wehren.


    Was natürlich absolut schwachsinnig ist. :D


    Aber völlig natürlich. Ging mir anfangs ähnlich. :rolleyes:


    Aber versuch es doch mal unter nüchterner Nutzung des Verstandes zu betrachten?
    Eine Pumpe wird nicht implantiert. Du kannst Sie von eben auf jetzt wieder beiseite legen.


    Also kannst Du doch einfach mal ein Interesse als "erforschender" Diabetiker aufbringen und rausbekommen, was so ein Teil überhaupt macht, bringt, leistet oder nützt. Oder eben halt auch nicht?


    Falls Du nach Alternativen zur Pumpe fragst fällt mir außer Insulin aus Pen oder Spritze allenfalls noch die Gesundbetung ein.


    Gruß
    Joa

  • Ich find MrBlack19 Vorschlag klasse: einfach testen und dann mal schauen. Wenn es Dir dann überhaupt nicht zusagt, dann lass es einfach. Bringt ja nix, wenn man Dich zwingen muss. Hab mich auch über 10 Jahre erfolgreich gewehrt, hab meine Pumpe jetzt seit 11 Monaten - und geb sie nimmer her!


    LG von Betty



    P.S.: Gesundbetung - hihihi, Joa, das find ich klasse! :6yes: ! Wer fängt an mit probieren????

  • lieber pinguin.... klar ist das am anfang schwer, sich mit der pumpe zu arrangieren. ich habe meine auch erst ein paar monate und muss sagen, dass ich sie am anfang auch ein paar mal am liebsten an die wand geklatscht hätte. scheiß ding, dachte ich mir die ganze zeit.

    es gibt natürlich tausend gründe, die für eine pumpe sprechen - aber - ich weiß nicht, ob ein besserer zielwert wirklich der einzige grund sein sollte, sich auf eine pumpe umstellen zu lassen!?! das würde ich an deiner stelle nochmal überdenken.

    denn - einen bessern zielwert erreichst du meist einfach schon, wenn du ein bisschen häufiger misst. natürlich kenne ich dein messerverhalten nicht - es kann durchaus sein, dass du schon sehr häufig misst und es trotzdem nicht besser wird - aber zumindest wäre das mal eine idee, um die du ja gebeten hast.
    weiterhin solltest du mal überlegen, wie lange deine letzte schulung zurückliegt. es kann durchaus passieren, dass man sich im laufe des lebens ein bisschen gehen lässt, was den diabetes angeht (ohne dir sowas unterstellen zu wollen!) und auch im be-schätzen nicht mehr ganz genau ist. da hilft es, sich entweder nochmal schulen zu lassen oder aber die sachen einfach mal wieder abzuwiegen.
    messen, abwiegen, essen, postprandial zwei stunden später messen und überprüfen ob es richtig war und so stück für stück die gängigen lebensmittel wieder austesten wäre sicherlich auch eine alternative.
    zusätzlich würde ich dir einen basalratentest empfehlen. den macht man normalerweise nur unter der pumpe, aber ich halte das durchaus auch unter ict für angebracht. vorausgesetzt du schaffst es, mal einen tag auf jegliche mahlzeiten zu verzichten (erst gegen abend etwas essen) und an einem anderen tag das abendessen weg zu lassen und die nacht mal zweistündlich durchzumessen. dann wirst du auch besser feststellen, wann eine basale unterversorgung auftritt und kannst diese mit einem kleinen schuss aus dem schnellwirkenden pen ausgleichen.


    und was das austesten der pumpe angeht muss ich noch etwas ganz wichtiges los werden: ich habe selbst die pumpe erstmal zwei wochen 'trocken' getragen (also mit kochsalzlösung gefüllt) und weiterhin mit dem pen gespritzt, um mich an das ding zu gewöhnen. DAS waren die zwei schlimmsten wochen in meiner ganzen zeit als 'mensch mit diabetes'. DENN: man kann die vorteile der pumpe nicht nutzen (dezentes bolus abgeben, ständige basale versorgung etc.) und hat aber alle nachteile sehr offensichtlich (wohin mit dem ding, was machen wenn es anfängt zu piepen etc.)
    aus meiner erfahrung: trocken tragen hätte bei mir beinahe zu einem 'nein' zu der pumpe geführt... und mittlerweile sind wir ein unschlagbares team. also wenn testen, dann am besten mit insulin....
    ... abgeben und zurück zum pen geht immer! von daher würde ich dir, fast raten, es einfach mal zu probieren.

    liebe grüße und viel erfolg bei der entscheidungsfindung!

  • Servus Pinguin


    Pro und Contra Pumpe findest du in dem Forum sicherlich genügend...


    Alternativen, naja, entweder Spritzen/Pen oder Pumpe, mehr gibt es (NOCH) nicht....


    Warum willst du absolut keine Pumpe? Versuche mal dir selbst die Frage zu beantworten und dann nüchtern darüber informieren ob die Contra überhaupt stimmen :cool:


    Für mich was das auch jahrelang immer ein 'Schreckgespenst', wenn mein Arzt von der Pumpe angefangen hat (habe einen recht starken 'Morgengupf', haben da ewig herumexperimentiert..), habe ich abgewunken und nicht mehr zugehört.... war damals ein Fehler von mir, nachdem ich jetzt seit über 1 Monat an der 'Leine' hänge, würde ich sie nicht mehr hergeben wollen... ich hatte halt einfach Vorurteile, die aber nur 'Blödsinn' waren


    Wenn du aber nach wie vor nicht willst, bringt die Pumpe jedoch sicherlich keinen Erfolg und macht auch keinen Sinn.

    cu Chris

  • Eigentlich kann ich auch nur das was BettyJ geschrieben hat sagen. Habe mich 10 Jahre erfolgreich gegen die Pumpe geweigert und seit Freitag häng ich nun doch an der Pumpe. Im Moment ist es auch nur eine Testphase, aber mit Insulin. Und wie es aussieht bleibe ich bei der Pumpe. Mir gab es das gute gefühl sie zu testen, dass ich jederzeit wieder auf meine Pens zurücksteigen kann oder wenn ich mal irgendwohin gehe, wo ich die Pumpe nicht möchte, kann ich auch wieder auf ICT zurückgreifen.

    Ich kann dir auch nur sagen, probier die Pumpe mal aus. Wie mein Arzt mich überzeugt hat, um sie Probezutragen: Man kann nichts verurteilen, was man nicht probiert hat. :6yes: (wie recht er doch hat) :D

  • Hallo Pinguin,

    ich kann Dir nur sagen, dass Du eine bessere Antwort als die von Schwester Sauf Deine Frage
    nirgends erhalten wirst. Ich habe 54 Jahre mit Spritzen und Pen zugebracht und hatte sie Gelegenheit hier in Griechenland viel spaeter als ihr eine Pumpe zu benutzen. Ich wollte absolut keine. Dann habe ich es versucht und bin jetzt 3 Monate Pumpentrawgerin. Man kann es nicht abstreiten, dass es eine grosse Umstellung ist, aber die Vorteile fuer die Werte ueberwiegen. Ich habe keine Hypos mehr und wenn maL EIN wERT ETWAS NIEDRIG IST UND ICH SCHAUFEL IN MICH HINEIN, GIBT ES KEINE sPITZEN, WEIL JA DIE bASIS IMMER DAGEGENHAELTIch fuehle mich so viel sicherer und das zaehlt fuer mich sehr viel, denn ich bin ja bereiys 67 Jahre,,, Ich moechte sie nicht mehr hergebeDie Entscheidung liegt aber bei Dir und das finde ich das Gute am Ausprobieren.

  • Ich geistere hier nicht rum!:mad: Bin nur nicht ständig da.:D
    Fakt ist: Die genannte Alternative ist keine. Wer keine Spätschäden hat wird nicht transplantiert (PNTx). Weiterhin würde ich nach über 30 Jahren DM versuchen, weiter ohne Spätschäden auszukommen und die I-Pumpe ist momentan von den Behandlungsmöglichkeiten des DM, die der normalen BSD-Funktion am ähnlichsten funktionierende. Den Tipp mit der Probepumpe fand ich gut. Probier's aus - vielleicht ändert sich deine Einstellung...
    Gruss Hammy

  • Es hört sich hier so an als würde eine Pumpe reichen um gute Werte zu bekommen. Die Frage wäre was genau dein Problem ist. Wenn du ein Dawn-Phänomen hast... also krass ansteigende Werte am Morgen, dann ist die Pumpe wirklich ein Mittel um dir zu helfen. Wenn es aber eher an der mangelnden Motivation liegt zu messen uä. dann wird es auch durch die Pumpe nicht besser!

    Grüße Sebastian

  • Zitat von PinguinII;249450

    Aber wenn man sich seit ca. 10 Jahren dagegen wehrt.


    Hallo Pinguin,


    Der Hinweis mit der Testphase war goldrichtig. Es gibt allerdings auch keine ander Möglichkeit. Die Krankenkassen genehmigen grundsätzlich zunächst nur eine Testphase von 4 Monaten. Wenn das Ergebnis danach stimmt, darfst du die Pumpe behalten.


    Falls es dich beruhigt; auch ich habe mich zunächst gegen der Pumpe gewährt. Nach 2 Wochen wollte ich sie dann aber nicht mehr hergeben. Ich habe meinen Hba1C während der Testphase auch von 8,0 auf 6,8 senken können. Somit durfte ich die Pumpe auch behalten.


    Probiere es einfach aus.


    Gruß


    Geno

  • Zitat von sebastian83;249487

    Es hört sich hier so an als würde eine Pumpe reichen um gute Werte zu bekommen.


    Ja, Pumpe an und für sich alleine ist kein Allheilmittel. Es kommt auch auf eine gewisse "Intelligenz" der Nutzung an.
    Bei ausgesprochen chaotischer Anwendung kann das dann auch genau in die falsche Richtung ausschlagen. :7no:

    Zitat

    Die Frage wäre was genau dein Problem ist. Wenn du ein Dawn-Phänomen hast... also krass ansteigende Werte am Morgen, dann ist die Pumpe wirklich ein Mittel um dir zu helfen.


    Sicher nicht nur bei einem ausgeprägten Dawn-Phänomen. Da gibt es noch viele Situationen, in denen wir als "Pumpis" recht zufrieden sind, die Sache nicht via ICT zurechtstoppeln zu müssen.

    Zitat

    Wenn es aber eher an der mangelnden Motivation liegt zu messen uä. dann wird es auch durch die Pumpe nicht besser!


    Jein... . Ich denke, die bessere Transparenz durch CSII hilft ggf. auch Leuten, die es unter der ICT schon aufgegeben haben, nach sinnvollen Zusammenhängen in der Wirkung des Insulins zu schauen.


    Muss sicher nicht sein, kann aber schon passieren.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Hammy;249486

    Ich geistere hier nicht rum!:mad: Bin nur nicht ständig da.:D


    Für "nicht ständig da" schon nach 17min zu reagieren ist aber unschlagbar... :6yes:

  • lieber pinguin,
    wenn du nach alternativen zu CSII fragst, brauchen wir hier glaub ich wirklich mehr infos über die probleme, die zu den etwas erhöhten hba1cs führen. es gibt natürlich noch nph-insuline, die du nicht erwähnt hast und mögliche tipps und tricks. man kann selbstverständlich mit einer FIT-therapie, bzw. schulung noch einiges verbessern, je nachdem wie jetzt die ausgangslage bei dir aussieht und was du konkret probiert hast im bereich basalrate (mengen, uhrzeiten, aufteilung).
    lg k