Wirkung Humalog verändert?

  • hello an alle,
    habe eine animas pumpe mit humalog. bin nach ict vor 2 jahren umgestiegen und alles war traumhaft. inzwischen hatte ich probleme mit morgens ansteigendem bz. basalrate o.k./BE Faktor auch. soll am heissen duschen liegen, und das dann insulin sich im restschlauch am körper (katheter contact detach + needle) sich ausseinander dehnt und dann wieder zusammenzieht. so kommt es wohl zu luftblasen.

    aber irgendwie sind auch meine werte sonst nicht mehr so optimal. vor allem ärgere ich mich, dass bz wert von z.b. 300 mg/dl - 2 std. nach korrektur immer noch bei 260 ist. das treibt einen manchmal zum erneuten korrigieren und irgendwan hypo.

    da ich schon microaneurysmen bei einem auge habe soll ich natürlich auf gute gleichbleibende werte achten. aber je mehr ich achte,desto weniger klappt es.

    gibt es wirkveränderungen und wenn ja warum sind andere tage top in ordnung.

  • Hey Torsten,


    wie korrigierst du denn? Wenn eine Korrektur wenig bis kaum Wirkung zeigt, besteht eine Insulinresistenz, der du anders begegnen musst als kurzzeitig hohe Werte.


    Wenn es vermehrt ohne ersichtlichen Grund zu ansteigenden BZ in der Früh kommt , ist deine Basalrate nicht ok.


    Das mit dem heißen Duschen habe ich nicht kappiert.


    Der Insulinbedarf hängt von so vielen Faktoren ab und bleibt selten so strikt und lange Zeit gleich. Das sind aber gerade die Stärke einer Pumpentherapie adequat auf Veränderungen reagieren zu können.


    Grüßle
    Eva

    Easy come, easy go.

  • hi sera,
    habe 30er KF. Klappt ja auch häufig aber manchmal eben nicht.

    Beim duschen kommt es wohl auf die schnellen Temperaturunterschiede an. Heiss duschen (Insulin dehnt sich aus, dann raus in kälteren raum - Insulin zieht sich zusammen, Resultat Luftblasen)

  • Hallo!
    Das ist ja genau mein Thema! Ich habe genau die gleichen Sorgen mit der Wirkung vom Humalog.
    Mal wirkt es kaum, trotz ordentlich neu gelegtem Katheter.
    Das hat bei mir auch nichts mit dem BE-Faktor zu tun, denn selbst wenn ich nichts esse, kann ich mir bei einem BZ von 75 mal locker 6 Einheiten abgeben und dann seelenruhig ne Stunde abwarten ohne in einer Hypo zu landen, und das nicht nur direkt nach dem aufstehen! :confused:
    Meistens esse ich deshalb tagsüber nie so viel, dafür esse ich dann abends mehr, weil da der BE-Faktor am günstigsten ist für mich.
    Ich hatte das meinem erfahrenen Diabetologen auch schon mal gesagt, hatte mich schon bei ihm beschwert dass das Humalog ja garnicht so rasant wirkt bei mir, "wie in der Werbung versprochen".+
    Also am Anfang hatte mich mein Dia Doc ausdrücklich davor gewarnt, es seien schon Patienten von ihm 1/2 Stunde nach Bolusabgabe mit einer Hypo zusammengeklappt, weil sie das Essen vergessen hatten.
    Hm von so einer schnellen Wirkung kann ich leider nur träumen.
    Naja wenigstens ist es schon ein bischen besser geworden mit Humalog.
    Früher vor 10 Jahren hatte ich leider regelmäßig postbrandiale Werte von 300 nach dem Essen, und hatte mich dementsprechend auch immer sehr schlapp gefühlt damals in der ausbildung nach der 1. Pause. :11weinen2:
    Da hatte mir meine Hausärztin schon vorgeschlagen, ob ein DiaPort nicht was für mich wäre,
    aber das System hatte mich abgeschreckt, so bin ich dann über meinen Diabetologen zum Humalog Lispro gekommen.
    Da wurden dann meine Werte besser.
    Hm jetzt wünsche ich mir trotzdem schon dass das Humalog bei mir schneller wirken würde.
    Weil so komfortabel wie die Pumpentherapie eigentlich sein sollte (kein SEA) ist es leider auch mit Humalog nicht für mich.

  • Das Problem hab ich auch: Lispro wirkt bei mir etwa so dynamisch, wie man es in der Literatur von Alt-Insulin kennt. (Alt-Insulin könnte ich dagegen fast schon als Semi-Lente einsetzen.)

    Zum Glück ändert sich aber bei mir die Wirksamkeit nicht schlagartig, sondern nur über einen langen Zeitraum: Als ich vor so etwa 12 Jahren auf Lispro wechselte, brauchte ich etwa die doppelte Insulinmenge wie normal. Das war auch ein Grund für den Einsatz von Lispro. An der Menge änderte sich aber zunächst nichts: Auch Lispro brauchte ich doppelt so viel. Mittlerweile ist das auf den Faktor 4 angewachsen, wohingegen es beim Basal NPH etwa beim Faktor 2 blieb.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Zitat von torsten_mz;259336

    hi sera,
    habe 30er KF. Klappt ja auch häufig aber manchmal eben nicht.


    Was ist mit der tageszeitlich unterschiedlichen Insulinempfindlichkeit? Ich korrigiere ab 3 bis 9 Uhr mit einen Faktor von 30, ab 9 bis ca. 15 Uhr mit 50, danach mit 40 und nachts mit einem Faktor von 60.

    Zitat von torsten_mz;259336

    Beim duschen kommt es wohl auf die schnellen Temperaturunterschiede an. Heiss duschen (Insulin dehnt sich aus, dann raus in kälteren raum - Insulin zieht sich zusammen, Resultat Luftblasen)


    Ich denke, das Duschen mit einer Pumpentherapie ist hier schon irgendwo behandelt worden. Es gibt Leute, die koppeln sie ab, andere nehmen sie mit unter die Dusche je nach Gusto. Ich denke, dass entscheidend ist, ob ich die Tendenz kenne, wohin sich mein BZ gerade bewegt und das dann noch bei den Abkopplern die halbe Stunde zusätzlich ohne Basalrate under der Dusche.
    Ich habe verschiedenes ausprobiert: bei Werten, die eher tief waren also < 70 mg/dl wurde die Pumpe abgekoppelt, geduscht und fertig. Bei Werten im Normbereich ist es mal so mal so. Da variiere ich mit einer kleinen Bolusgabe in Höhe der aktuellen Basatrate vor dem Abkoppeln und manchmal gebe ich diese erst nach dem Duschen ab.
    Bei Werten, die korrigiert werden müssen, ist wichtig zu wissen, ob man bereits resistenz ist, weil dann gebe ich die doppelte Korrekturmenge ab, wenn ich unsicher bin erst mal 1,5mal so viel. Was super hier ist, durch die Wärme in der Dusche wirkt die Korrektur schneller als würde man erstmal so abwarten müssen bis der BZ runtergeht. Klappt bei mir hervorragend.


    Viele Grüße
    Eva

    Easy come, easy go.

  • Zitat von torsten_mz;259336

    hi sera,
    habe 30er KF. Klappt ja auch häufig aber manchmal eben nicht.

    Beim duschen kommt es wohl auf die schnellen Temperaturunterschiede an. Heiss duschen (Insulin dehnt sich aus, dann raus in kälteren raum - Insulin zieht sich zusammen, Resultat Luftblasen)



    Was mir merkwürdig vorkommt:

    Seit wann dehnt sich denn Insulin aus oder zieht sich zusammen? Das kann es gar nicht, auch nicht im Katheter, nicht im Reservoir, nicht in einer Spritze, im Pen oder im Körper. Sorry, wär mir neu.
    Flüssigkeiten dehnen sich ja nicht aus, auch bei Wärme nicht, nur Gase. Aber Insulin ist ja kein Gas, es entgast nur, so wie zB auch Sprudel aus der Flasche entgast.

    Insulin wirkt mal gut, mal weniger gut im Körper, je nach Resistenz des Körpers bzw. ob derzeit viele Rezeptoren auf den Zellen sitzen, die das Insulin in die Zellen schleusen (Upregulation der Zellen) oder weniger Rezeptoren auf den Zellen sitzen (Downregulation).
    Die Upregulation findet vor allem dann statt, wenn man sich viel bewegt, weniger isst oder durch Wärme. Eine Jahreszeit für eine Upregulation ist zB der Sommer oder wenn man im Winter oft ins Fitnesstudio geht und dort oft Cardio- oder Fettabbautraining betreibt (Fahrradfahren, Laufband, Stepper 30 - 60 Minuten).
    Im Winter reguliert man oft down, durch mehr Herumsitzen in der kalten und dunklen Jahreszeit und durch die viele Futterei bezüglich Plätzchen futtern, Festtagsessen und andere Leckereien. Durch das Mehr an Insulin, was man sich dadurch zuführt denkt der Körper, er muss an den Zellen ja nicht soviele Rezeptoren zur Verfügung stellen um das Insulin in die Zellen zu schleusen.
    Wenn man reistent ist, dann ist man dies manchesmal für mehrere Tage, oftmals reichen aber auch schon wenige Stunden aus, um eine Resistenz zu entwickeln. Diese kann man nur beheben, indem man mehr als üblich an Korrekturinsulin zuführt.

    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Könnte dreierlei Gründe haben:


    1.) Wie schon die Vorredner gesagt haben: Insulinresistenz
    2.) Die Insulinempfindlichkeit ist beim menschlichen Körper je nach Höhe des aktuellen BZ unterschiedlich. Das Humalog reagiert bei mir jedenfalls so. (Anmerkung: keine Ketose vorhanden) Ich habe das Humalog schon während der ICT gehabt, und habe je nach Höhe andere Korrekturfaktoren benutzt bzw. je nach Höhe einen unterschiedlichen Spritz-Essabstand eingehalten und nach erneuter Messung evtl. noch mal korrigiert.
    3.) Schon mal an eine multiple Autoimmunerkrankung gedacht ?? Bewirkt folgendes: Ohne ersichtlichen Grund "randaliert" Dein Immunsystem gegen irgendein anderes Organ/Drüse. Dass musst Du gar nicht merken, stellt aber für den Körper einen Entzündungsherd dar, auf den er auch mit verminderter Insulinempfindlichkeit reagiert (-> s. Erkältung o.ä.)


    Gruß

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)


  • Bis jetzt hatte ich immer Originalinsulin.
    Jetzt aber seit 2 Ampullen Re-Import. Seither hatte ich 2, 3 Entgleisungen, die ich bis jetzt auf andere (unerklärliche) Ursachen geschoben habe.
    Du hast definitiv Probleme mit dem Re-Import ???!!! Ich werde das mal bei mir beobachten.


    Anmerkung:
    Wie äußert sich das "so ziemlich gar nicht" von den Werten/Verlauf


    Gruß

    Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance.
    (Winston Churchill)


  • ;)Hallo Surferin,

    Zitat von Surferin;259379


    Flüssigkeiten dehnen sich ja nicht aus, auch bei Wärme nicht, nur Gase. Aber Insulin ist ja kein Gas, es entgast nur, so wie zB auch Sprudel aus der Flasche entgast.


    Ich glaub, da ist was durcheinander gekommen?


    Flüssigkeiten, auch Insulinlösungen, verändern temperaturabhängig ihr Volumen. ;)


    Im Unterschied zu Gasen lassen sich Flussigkeiten allerdings nicht komprimieren.
    Insofern ist es schon durchaus plausibel, dass durch heißes Duschen eine Ausdehnung des verbliebenen Insulins im Verbindungsschlauch Kopplung-Katheter beim Contact Detach bewirkt wird.


    http://leifi.physik.uni-muench…menaender/volumenaend.htm


    Ansonsten hat Wärme für sich keinerlei Auswirkung auf das Regulationsverhalten der Rezeptoren. Dieses folgt nur Veränderungen der Insulinmenge.


    torsten_mz:
    Das eine wärmebedingte Ausdehnung des Insulins die Auffälligkeiten erklären kann, scheint mir doch mehr als fraglich. Bei einer Erwärmung von 20 G auf 40 G steigt das Volumen eines Liters Wasser um 0,0061 l. :eek:
    Rechnest Du das mal auf den Schlauchinhalt des Verbindungskatheters von ca. 2 IE um (Füllbolus mit Katheternadel etwa 2,4 IE), kannst Du einen normalen Duscherwärmungsverlustverlust sicherlich völlig vernachlässigen. Es sei denn Du wechselst beim Abhärtungsduschen immer zwischen einer Kältekammer und einem folgendem Guß mit kochendem Wasser.


    Dann aber käme es wohl auch nicht mehr auf die Ausdehnungsverluste des Insulins an. :rolleyes:
    Weils eh abgekocht und zerbröselt wäre.


    Was allerdings zu der Frage führen könnte, wie heiß Du duscht. Ab 45 G Langzeitduschen würde es für das Insulin kritisch. :D


    Gruß
    Joa

  • Also ich hab hier im Thread gerade gelernt das die Flüssigkeitsthermometer wohl nicht auf den Ausdehnungskoeffizienten basieren, da sich Flüssigkeiten nicht ausdehnen. Man lernt nie aus und schmeiß die Dinger weg.:D Tja da war sogar der Physikunterricht in der DDR gelogen:eek:
    Nein aber jetzt mal im ernst.
    Nachdem ich mir schon häufig beim Kochen an unserem Holzherd das Insulin versaut habe, bin ich vorsichtiger geworden. Die Wärmestrahlung die mir persönlich ganz gut tut;) scheint das Insulin im Schlauch zu zerstören. Wenn du dann paarmal panisch korrigierst kommt es zu seltsamen Schwankungen. Hat ein ganzes Stück gedauert bis ich draufgekommen bin. Ich mach mir jetzt ne extra Schürze rum.
    Meine Pumpe hatte ich noch nie mit in der Dusche.:o Das ist mir nix. Ich koppel ab und nehme das Duschkäppchen für den Zugang. Ich denke schon, wenn du dich lange heiß duschst, das das Insulin zumindest teilweise verreckt.

  • Hallo Steffen!
    Also ich habe kein Re-Import Insulin und auch keinen Holzherd, und manchmal nehme ich die Pumpe mit zum Duschen, und danach habe ich keine Auffälligkeiten bemerkt, jedenfalls nicht mehr wie sonst.
    Naja diese neuen Flüssigkeitsthermometer kenne ich nicht, aber früher war da immer Quecksilber drin, weil sich das bei Wärme gut ausdehnt.

  • Schon mal daran gedacht, das Humalog gegen ein anderes Analoga-insulin sprich NovoRapid oder Apidra zu tauschen? Evtl, je nach menge des benötigten Insulins "könnten" sich Resistenzen gegen das Insulin gebildet haben.
    Mal ne Frage an die, die Probs mit Humalog haben: Wieviele Einheiten braucht ihr denn so pro Tag, also Bolus und Basal zusammen?

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Hallo MUC!
    Danke das ist eine gute Idee daran habe ich noch nicht gedacht, werde mal meinen Dia Doc fragen! :6yes:
    Ich brauche durchschnittlich ca. 65 Einheiten, wenn ich mal einen Tag ganz wenig esse komme ich auch mal mit 50 Einheiten aus, und wenn ich viel Hunger habe und dann viel Esse, brauche ich so ca. 75 Einheiten, und wenn ich gerade mal so Schwierigkeiten habe meinen Zucker überhaupt runter zu kriegen, dann brauche ich auch schon mal 90-105 Einheiten.
    Dann gucke ich auch ob der Katheter noch richtig sitzt und tausche ihn dann gegebenenfalls aus.
    Ich hatte aber auch schon Fälle wo ich vor einem Tag erst den Katheter gewechselt hatte, und trotzdem 105 Einheiten verbraucht habe.

  • Zitat von adxalf;259451

    Ich hatte aber auch schon Fälle wo ich vor einem Tag erst den Katheter gewechselt hatte, und trotzdem 105 Einheiten verbraucht habe.


    Das ist völlig normal und kann entweder daran liegen, das es in Deinem Stoffwechsel grade mal (wieder) stärker resistenzelt, why ever, oder dass der Katheter schon an Tag 1 anfangen kann, zickig zu laufen.


    Deswegen aber gleich das Insulin zu wechseln, wäre ein Einstieg in den Kreisverkehr der Insuline.


    Heute Insulin A, morgen B übermorgen XYZ. Und dann wieder von vorne.


    Gruß´
    Joa

  • Es geht mir hierbei um keinerlei Insulintourismus...... Nur darum, um evtl Probleme auszugrenzen.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Zitat von MUC;259524

    Es geht mir hierbei ... Nur darum, um evtl Probleme auszugrenzen.


    Das ist schon völlig in Ordnung.


    Allerdings hat unser Kollege mit Huamlog ansonsten ja offenbar nicht wirklich auffällige Abweichungen zu vermelden. Nur ab und an stinkt der Laden.


    Was den Verdacht wohl weniger auf das Insulin selbst lenken sollte?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von MUC;259449

    Mal ne Frage an die, die Probs mit Humalog haben: Wieviele Einheiten braucht ihr denn so pro Tag, also Bolus und Basal zusammen?


    Im Schnitt der letzten Wochen etwa 170 i.e.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Hallo!
    Ich brauche meistens um die 65 Einheiten durchschnittlich, aber wenn ich mal viel esse oder wenn es nicht so wirkt, dann brauche ich auch schon mal gut 100 Einheiten.