Spiegel online: Debatte um Vertragsverlängerung Sawickis beim IQWiG

Ärzte machen sich für diesen Menschen stark? Mit Sicherheit keine Diabetologen!

Hilfe.... Wie ist sowas nur möglich.... Ich wünsche diesen Leuten, die ihn unterstützen, einen schlecht einstellbaren Diabetes Typ1 mit pausenlosen Hypo´s... Nichts für ungut,aber ist meine Meinung dazu

Ja, so wird, je nach Blickwinkel, aus einem Saulus ein Paulus.

Die Aufträge der schwarz-roten Politik hat er - mit aufregender Methodik - bestens erfüllt.

In der schwarz-gelben Politik werden die Interessen des gelbwählenden Mittelstandes hoch gehalten.

Was sich hier zeigt ist möglicherweise, dass vom gelben Gesundheitssamurai der Mittelstand mindestens ein Gewicht von Milliardengröße hat?

Ein Fall für das münteferingsche Haifischbecken?

Gruß
Joa

Zitat von Gesa;267021

Nicht, dass ich die FDP in Schutz nehmen möchte, aber ich finde es unschön, wenn der Herr Gesundheitsminister auf seine Herkunft reduziert wird - auch wenn der "gelbe Gesundheitssamurai" sicher nur lustig gemeint war.

Aber zum Thema: ich bin da sehr zwiegespalten. Irgendwo stimmt es ja schon, dass an dieser Stelle kein Schoßhund der Liberalen sitzen sollte, der meint, dass der Markt sich schon von allein regelt, denn die Medikamente sind in Deutschland auch so schon teuer genug und die Renditen der Pharmaunternehmen vermutlich auch nicht die magersten. Es kommen sowieso schon genug Kosten auf das Gesundheitssystem zu.
Andererseits beschränkt sich die angeblich ja so streng wissenschaftliche, evidenzbasierte Methodik des Herrn Sawicki bekanntlich darauf, für seine Agenda günstige Studien auszuwählen und ungünstige Studien zu ignorieren. Außerdem spart er zwar, aber auf dem Rücken der Patienten, was ich als Betroffener natürlich nicht gutheißen kann.

Ach, schwierig

Man muss vor allem mal die Kirche im Dorf lassen. Die Mehrkosten für die Analoga dürften sich auf einen einstelligen Millionenbetrag beschränken, im Vergleich zu den Gesamtkosten der einen dreistelligen Milliardenbetrag umfasst (hab die genauen Kosten hier gerade nicht vorliegen) dann ist das so als würde ein Briefmarkenanalogon 1 Cent mehr kosten.

Zitat von Gesa;267021

Nicht, dass ich die FDP in Schutz nehmen möchte, aber ich finde es unschön, wenn der Herr Gesundheitsminister auf seine Herkunft reduziert wird - auch wenn der "gelbe Gesundheitssamurai" sicher nur lustig gemeint war.

Da interpretierst du das u.U. falsch. Gelb ist allgemein bekannte FDP-Farbe, Samurai steht für seine rigide Politik in Sachen Gesetzlicher Krankenversicherung und ist imho keinesfalls auf seine ethnische Herkunft bezogen. Zumal er ja vietnamesische Wurzeln und keine japanische hat. Obwohl das Wortspiel sicher 2deutig aber keineswegs bösartig ist.
Sawicki ist bei uns Diabetikern nicht besonders beliebt. Wer aber die gesundheitspolitischen Ziele der FDP wissen will, schaue nach USA. Eine FDA unterwandert und besetzt von Typen wie Rumsfeld, gesponsort von Firmen wie Monsanto ist nicht das was ich für D möchte.
Außerdem bringt unser FDP-Yuppie bisher keine Zahl für sein Kopfpauschalmodell. Genau wie sein Boss der null Aussage liefert wie er denn sein "Wachstum durch weniger Steuern" finanzieren möchte. Ganz schöne Luftpumpen.

Zitat von Jan050986;267028

Man muss vor allem mal die Kirche im Dorf lassen. Die Mehrkosten für die Analoga dürften sich auf einen einstelligen Millionenbetrag beschränken,

Hat hier jemand seit der Diskussion etwa kein Analoga mehr bekommen? Die Kassen bezahlen durch Sonderverträge nun weniger und das ist doch zu begrüßen.
Was ist mit dem Alzheimermittel (ich glaub es heißt Donepezil) das nichts bringt, was mit Cholesterinsenkern? Wenns nach den Pharmas gehen würde würden sie uns Wasser teuer als Blasen und Nierenmedikament verkaufen.

Zitat von Steffen;267747

Hat hier jemand seit der Diskussion etwa kein Analoga mehr bekommen? Die Kassen bezahlen durch Sonderverträge nun weniger und das ist doch zu begrüßen.
Was ist mit dem Alzheimermittel (ich glaub es heißt Donepezil) das nichts bringt, was mit Cholesterinsenkern? Wenns nach den Pharmas gehen würde würden sie uns Wasser teuer als Blasen und Nierenmedikament verkaufen.

Falsch. Das was Du schreibst trifft auf Typ-2 zu, für Typ-1 wurde die Entscheidung vertagt, weil der Sturm des Protestes die rote Gesundheitsministerin kurz vor der Wahl gezwungen hat sie nicht zu unterschreiben.

Die Entscheidung wurde zurückgestellt, bis ein neues Gutachten (für Kinder) vorliegt. Meines Wissens ist die Richtlinie daher nie geltendes Recht geworden. Daher gibt es auch keine Rabattverträge.

Zitat von Jan050986;267802

Die Entscheidung wurde zurückgestellt, bis ein neues Gutachten (für Kinder) vorliegt.

Dies neue Gutachten wurde vom IQWiG Ende 2009 fertiggestellt, somit liegt nun die Entscheidung beim GbA (gemeinsamer Bundesausschuss). Dies wurde jedoch primär für die Anwendung bei Kinder und Jugendlichen erstellt und viel ebenso "negativ" aus wie das des Hauptauftrages.

Somit ist anzunehmen das es wohl zu einer negativen Beschlusses seitens des GbAs kommen wird. Aber wollen wir das beste hoffen.

Das NICE (National Institute for Health and Clinical Excellence, britische Vorbild fürs IQWiG) kam hingegen zu einer positiven Bewertung der Analoga. Dort bekommen rund 75% der Diabetiker Analoga, im Vergleich zu 35% in Deutschland.

Zitat von Jan050986;267802

Falsch. Das was Du schreibst trifft auf Typ-2 zu, für Typ-1 wurde die Entscheidung vertagt,

Um mit deinen Worten zu reden sollte man wegen den paar T1ern mit ihren paar IE "die Kirche im Dorf" lassen:D.
Und um meine Frage zu wiederholen, hat hier irgendwer keine Analoga erhalten? Oder denkt hier jemand ernsthaft das er keines mehr bekommt?
Wenn es so wäre wie du sagst das "Briefmarkenanalogon" nur 1ct mehr kosten würde, könnte ja ,nur um den Gedanken weiter zu spinnen, jeder Verwender die Differenz zu Normalinsulinen selber zahlen...toll oder ?!
Oder man lässt Sawicki seine Job machen und mit den Pharmas einen vernüftigen Preis aushandeln.
PS: letzter Gewinn von Lilly 1,31 Mrd.$
Gewinn Novonordisk 2,3 Mrd.DKronen (138%!)

Zitat von Steffen;267883

Um mit deinen Worten zu reden sollte man wegen den paar T1ern mit ihren paar IE "die Kirche im Dorf" lassen:D.
Und um meine Frage zu wiederholen, hat hier irgendwer keine Analoga erhalten? Oder denkt hier jemand ernsthaft das er keines mehr bekommt?
Wenn es so wäre wie du sagst das "Briefmarkenanalogon" nur 1ct mehr kosten würde, könnte ja ,nur um den Gedanken weiter zu spinnen, jeder Verwender die Differenz zu Normalinsulinen selber zahlen...toll oder ?!
Oder man lässt Sawicki seine Job machen und mit den Pharmas einen vernüftigen Preis aushandeln.
PS: letzter Gewinn von Lilly 1,31 Mrd.$
Gewinn Novonordisk 2,3 Mrd.DKronen (138%!)

Nein, die Differenz zu zahlen ist nach deutschem Recht nicht möglich.

Du verstehst nicht was mein Hintergedanke ist. Es kann einfach nicht sein, dass diese Diskussion auf dem Rücken der Patienten ausgetragen wird, die sind die Leittragenden, niemand sonst.

Außerdem muss man mal anmerken, dass auch Pharmaunternehmen keine gemeinnützigen Vereine sind, die die Forschung und Produktion komplett selbstlos durchführen, sondern ganz normale Unternehmen deren Ziel Gewinne sind.

Bei Mercedes führt ja auch keiner Verkaufsstopps ein nur um die Preise zu senken.

Wenn man die Preise senken will, dann sollen die das gefälligst unter sich ausmachen. Was Du auch nicht beachtet hast ist, dass Typ-2 Diabetiker zwar zahlenmäßig mehr sind, aber nicht alle Insulin spritzen und die wenigsten wahrscheinlich Analoga, das Groß dieser Kunden sind die Typ-1 Diabetiker und ob die Unternehmen dann so einfach sagen wir verzichten auf den Gewinn. Sie könnten ja auch sagen, gut dann kauft ihr eben keine Analoga, ist uns doch sch.... egal wir führen ja auch Humaninsulin und wenn der Preis der gleiche ist haben wir nichts gewonnen, also nehmen wir die in Deutschland vom Markt.

Genau da liegt der Fehler!

Zitat von Steffen;267883

Oder man lässt Sawicki seine Job machen und mit den Pharmas einen vernüftigen Preis aushandeln.

Nur gut das Sawicki als ehemaliger Diabetologe keine Preise aushandelt. Sonder das später dem GbA obliegt. Der wiederum seine Infos vom IQWiG bekommt. Welches den Auftrag hat den Nutzen der Produkte zu bewerten.

Zitat von Steffen;267883

PS: letzter Gewinn von Lilly 1,31 Mrd.$
Gewinn Novonordisk 2,3 Mrd.DKronen (138%!)

Könntest uns auch die Quellen verraten und was die 138% bedeuten sollen?
Zum Beispiel gehört Novo Nordisk zur Novo Stiftung welche als Ziel hat "den Diabetes zu heilen".

Zitat von DiabTeen;267908

Nur gut das Sawicki als ehemaliger Diabetologe keine Preise aushandelt. Sonder das später dem GbA obliegt. Der wiederum seine Infos vom IQWiG bekommt. Welches den Auftrag hat den Nutzen der Produkte zu bewerten.

Du hast den Gedankengang selbst erfasst. Ich hab stark verkürzt. Ihr verstehts auch so:D

Zitat von DiabTeen;267908

Könntest uns auch die Quellen verraten und was die 138% bedeuten sollen?

Hier gern die Quellen Gewinnplus138% 09 NN http://www.fuw.ch/upload/woodw…/20090204/09_011_0402.pdf
zu lilly:
http://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/us-pharmariese-eli-lilly-steigert-gewinn;2245753

Zitat von Jan050986;267907

Außerdem muss man mal anmerken, dass auch Pharmaunternehmen keine gemeinnützigen Vereine sind, die die Forschung und Produktion komplett selbstlos durchführen, sondern ganz normale Unternehmen deren Ziel Gewinne sind.

Nur gut das du selbst da mal drauf hinweist. Die Eigendarstellung vermittelt ja eher Heiligenscheine.

Zitat von Jan050986;267907

Wenn man die Preise senken will, dann sollen die das gefälligst unter sich ausmachen.

Nein, denn letztendlich Zahlen wir.
Kein Sawicki, kein Pharma, kein Krankenkassenvorstand, kein Rössler, kein Diabetologe. Letztendlich zahlt der Versicherte. Alle anderen fischen nur aus dem Topf oder rühren bestenfalls drin herum. Wir zahlen rein. Klar hoffen wir, das alle nur unser bestes wollen. Und das stimmt auch. Unser Geld.
Um die Diskussion zum Abschluß zu bringen: Ich hoffe es gibt weiterhin eine Institution die unabhängig von Firmeninteressen über den Sinn, den Nutzen und die Wirtschaftlichkeit von Medikamenten entscheidet.

Zitat von Steffen;267989

Du hast den Gedankengang selbst erfasst. Ich hab stark verkürzt. Ihr verstehts auch so:D

Hast du nicht die ironie in meiner Aussage verstanden?
Spricht, er beeinflusst die Entscheidung und somit die Preise. Warum sonst kommt das IQWiG zu einem anderen Ergebnis als die anderen Institute.

Zitat von Steffen;267989

Hier gern die Quellenhttp://www.handelsblatt.com/un…steigert-gewinn%3B2245753

Woher sie die 138% haben wird mir aus den Unternehmenszahlen nicht klar, da ist es ein Plus von 6,3%, aber okay.

Zitat von Steffen;267999

Um die Diskussion zum Abschluß zu bringen: Ich hoffe es gibt weiterhin eine Institution die unabhängig von Firmeninteressen über den Sinn, den Nutzen und die Wirtschaftlichkeit von Medikamenten entscheidet.

Nur müsste dies Institut auch unabhängig sein, sprich auch keine Präferenzen zur Politik haben, evtl. würde es schon hilfreich sein, wenn dieses Institut sich an internationale Standards hält oder mal einheitliche Maßstäbe verwendet.

Letztendlich sollten wir uns eher überlegen warum die Preise in Deutschland anders (höher) im Vergleich zu den (westlichen) Nachbarländern:
- Was machen die anders?
- Warum haben die andere Preise?
- Warum nutzen dort viel mehr das fragliche Produkt?

Da sollte man dann feststellen das es nicht nur die "böse" Pharma schuld hat, sondern viel mehr die Politik. Denn letztendlich versuchen wir doch alle durch evtl. Lücken im Gesetz zu profitieren.

Zitat von Steffen;267999

Nur gut das du selbst da mal drauf hinweist. Die Eigendarstellung vermittelt ja eher Heiligenscheine.

Nein, denn letztendlich Zahlen wir.
Kein Sawicki, kein Pharma, kein Krankenkassenvorstand, kein Rössler, kein Diabetologe. Letztendlich zahlt der Versicherte. Alle anderen fischen nur aus dem Topf oder rühren bestenfalls drin herum. Wir zahlen rein. Klar hoffen wir, das alle nur unser bestes wollen. Und das stimmt auch. Unser Geld.
Um die Diskussion zum Abschluß zu bringen: Ich hoffe es gibt weiterhin eine Institution die unabhängig von Firmeninteressen über den Sinn, den Nutzen und die Wirtschaftlichkeit von Medikamenten entscheidet.

Was denn für eine Eigendarstellung? Ich bin kein Pharmaunternehmen?!

Ich gebe Dir Recht, dass wir letztendlich zahlen, nur kann es trotzdem nicht darauf hinauslaufen, dass wir keine Analoga mehr bekommen und das KANN die Folge sein.

Zitat von Niederrheiner;268157

Einmal hier über die Grenze gehuscht und die Preise fallen um bis zu 40% fürs gleiche Medikament. Klar, dass man Umsatz machen muss - nur warum es 20 Km weiter westlich nicht so dramatisch mit dem Umsatz ist,auf die Erklärung wäre ich gespannt...

Die Frage wäre eher warum das überhaupt möglich ist? Was machen die anderen Länder (gesetzlich) anders