Therapieanpassung bei div. Sportarten

  • Hoi Sport-Gemeinde,


    in vielen Threads kommt immer wieder das Thema Sport / Bewegung auf.


    Dort wird es offensichtlich nicht genug ausdisskutiert, warum auch?


    Deshalb mein Vorschlag, wir sammeln hier Erfahrungen, Therapieanpassung und Co. für vers. Sportarten.


    Entweder als Sammel-Thread oder wir eröffnen für populäre Sportarten jeweils einen eigenen Thread.



    Typische Sportarten, die hier immer wieder auffallen bzw mir einfallen:



    • Radfahren
    • Laufen / Joggen
    • Schwimmen
    • Mucki-Bude / Kraftsport
    • allg. Fitness
    • Spazierengehen / Wandern
    • Wintersport / Ski -(Lang)-Lauf
    • Reiten
    • Tauchen
    • Kiten


    Sicherlich gibt es schon einige Infos über Sport, aber allemal gut über alle Threads verteilt, bzw. als Zwischenergebnis anderer Themen.



    Wie schaut es aus?

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Hi Sasche.


    Die Idee ist in der Theorie gut, aber nicht anwendbar.


    Das ist einfach zu Individuell. Es nutzt keinem wirklich was, wenn ich sage, das ich mindest 4 Stunden kein Bolus mehr gegeben haben sollte, ich mindestens 2 Stunden vorher meine Basalrate auf 10% senke damit ich nicht kurz nach dem Start in eine Hypo rausche. Ich Verbrenne in einer Stunde locker 4 KE.


    Und dann noch die Faktoren Temperatur eigenes Befinden Jahreszeit Breitengrad usw. usf....

  • Hi Andre,


    das es sehr individuell ist, sollte jedem klar sein.


    Es ging auch mehr um einen Anhaltspunkt, damit sich jeder seine eigenen Gedanken machen kann.


    Natürlich bringt es mir nichts, wenn Du Dein Bolus um 50% kürzt, damit Du nicht umkippst.


    Die Info daraus sollte sein:


    [LEFT]Ich muss mein Bolus kürzen, wieviel weiss ich noch nicht.




    Alle hier gesammelten Informationen, Erfahrungen usw. dürfen nicht ungeprüft übernommen werden.


    Auch gemachte Fehler können anderen helfen diese nicht zubegehen.
    [/LEFT]

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Hallo Sascha,

    wie Andre schon sagte, finde ich es schwer solche Erfahrungswerte zu posten. Die Erfahrungswerte von anderen sind sicher nicht so leicht auf meine Situation übertragbar geschweige denn vergleichbar.

    Ich nehme mal Dein Beispiel "Laufen". Um hierzu etwas zu sagen sind Informationen zur zurückgelegten Entfernung, Zeit, Geschwindigkeit, Ausgangsblutzucker, Zusatz-BE, etc. wichtig. Ich laufe recht regelmäßig aber könnte Dir dazu keine vollständigen Angaben machen
    .
    Ganz allgemeine Aussagen wie "Bolus kürzen" bringen mich auch nicht weiter. Alternativ könnte ich auch den Bolus durchlaufen lassen und Zusatz-BE einwerfen.

    Viele Grüße
    Der Tee

  • danke,


    aber das und andere Bücher habe ich schon --> Grundsätzlich gut, als Theorie.
    Pro Sportart nur ein bzw. sehr wenige Beispiele.


    Es geht nicht um konkrete Therapiehinweise, sondern um Erfahrungen.
    Erfahrungen sind eine sehr persönliche Angelegenheit, nur bedingt bis gar nicht übertragbar.


    Aber als Tendenz sehr wohl zu gebrauchen.

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Hallo,ich seh die Problematik auch darin das wie du schreibst die Infos geprüft werden müssen.Nur wer macht das?

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Zitat von Dirk;272653

    Hallo,ich seh die Problematik auch darin das wie du schreibst die Infos geprüft werden müssen.Nur wer macht das?


    Jeder für sich.


    Es gibt keine Anleitung von irgendwem zu Sport. Dies sind alles nur Empfehlungen bzw. Ansätze von einzelenen Meschen.
    Nicht direkt übertragbar, sondern adaptierbar.


    Zitat

    Andreas May hat da meiner Meinung nach etwas interessantes Zusammengefasst.


    Das ist die Erfahrung / Therapie von Andreas May.

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Hallo, ich mach mal den Anfang,

    z. B. geh ich so alle 14 Tage wandern, (mäßige Belastung, bin wenig trainiert)

    1. reduziere ich die Basalrate 1 h vorher für eine Dauer von 7 h auf 60 %
    2. mein Combo-Bolusrechner (Sport) ist reduziert um 30% (Mittagessen)

    Bisher klappt es recht gut. Wenn die Anstrengung doch etwas mehr ist, gibts 1-2 BE TZ.

    gruß
    sweety04

  • Ich reih mich auch ein, denn ich finde Sascha's Vorschlag echt gut. Jeder kann nur seine Erfahrung schreiben, was andere davon mitnehmen, sind nur Tipps und Hinweise, die bei ihm/ihr funktionieren KÖNNEN aber NICHT MÜSSEN.

    Gehe ins Fitnesscenter, 3 Mal die Woche. 2 Mal pro Woche zusätzlich zum Training an den Geräten und auf dem Laufband 30 Minuten Personaltraining, einmal trainiere ich dann noch sozusagen "für mich" alleine.

    • Training 1 3/4 Stunden an den Geräten
    • Training 60 Minuten Laufband (Fettabbautraining oder Cardiotraining, Geschwindigkeitsintervalltraining, Hügeltraining oder Zufallstraining - je nach Lust und Laune)


    Training ist damit 3 - 3,5 Stunden jeweils.

    • Training rein auf Basalrate, ohne Boluswirkung.
    • Zusatz-BE's 3 BE in Form von isotonischem Getränk. Nur bei Hypos oder knappen Werten weitere Zusatz-BE's in Form von Gummibären oder Riegeln.
    • BZ soweit nachher ok.
    • Nach dem Training jeweils 1 Eiweiss-Shake, voll insuliniert, wegen des Muskelauffülleffektes.
    • Wenn BZ ansteigt wegen anaerober Belastung halber Korrekturbolus (kommt vor, aber nicht so häufig).


    Testen tu ich vor dem Sport, 1 - 2 Mal zwischendrin und hinterher


    Liebe Grüsse
    Surferin

  • da ich das Thema angeleiert habe, hier mein Senf:


    Nach ich unter ICT arbeite, kann ich mein Basal nicht ohne weiteres reduzieren.
    D.h. immer die volle Dröhnung (z.Z. 6IE morgens / 7 abends)



    Grundsätziche Unterschiede bei der Vorbereitung der div. Sportarten gibt es bei mir nicht.



    • Basal ist drin
    • Bolus wird gekürzt bzw. fast ganz weggelassen
    • messen (mind. 120 - 130mg)
    • und los gehts


    Nach der Bolusgabe (mind. 1IE wird immer gespritzt) warte ich mind. 1h bis es los geht.



    Die "Nachbereitung" ist oft unterschiedlich.


    Der Muskelauffülleffekt ist leider nicht berechenbar.
    Trotzdem habe ich versucht etwas daruas abzuleiten.
    Bei mir ist so, das ich nach dem Sport ungefähr das Essen (gerechnet in BE) kann, was ich während des Sports an "fester" Nahrung verbraucht habe, also ohne die Getränke.





    Biken:
    Anfang öfters messen, bis sich ein "Gefühl" einstellt, wie es läuft. Ansonsten einmal pro Stunde, bzw. bei Bedarf.
    Als Getränk nutze ich i.d.R die von XXXX ( keine Werbung :D), isotonisch mit KH.
    2 Liter reichen für ca. 3-4 h, zusätzlich KH in Form von Gel / Riegel.
    Pro Stunde rechne ich mit 1-2 BE zusätzlich, ist aber tagesabhängig.




    Laufen:
    Grundsätzlich wie beim biken.
    Nur die Versorgung mit den Getränken ist ein bissl problematisch.
    Rumschleppen will ich nichts.
    Ich nehme meistens einen Supporter mit in den Wald, der die Getränke trägt :D
    Pro 10km verbrauche ich i.d.R. 3-4 BE.



    Tauchen:
    Keine empirischen Beweise.
    Da ich bisher nur einmal tauchen war, seit DM-Start.
    Es ging mir bei diesem Tauchgang eigentlich eher darum, ob die Nahrungsaufnahme unter Wasser problemlos funktioniert.


    Ja, es geht. Das einzige Problem besteht im Salzwasser. Da beim essen unter Wasser immer etwas Salz mitkommt, schmeckt eigentlich alles bescheiden.


    Verbrauch pro 30 Minuten 4BE, bei 28 Grad C und knappen 9 Metern.


    Das Messen ist offensichtlich ein Problem. Daher mit erhöhten Werten ins Wasser steigen.
    Ich werde wohl "stressige" TG, wie z.B Strömungstauchen, Tieftauchen und Kaltwassertauchen in Zukunft etwas meiden.


    Die nächsten Beweisführung ist aber schon in Planung.




    Schwimmen:
    Grundsätzlich gleiche Problematik wie beim tauchen.
    Messen erstmal nicht möglich. Vorallem beim schwimmen im Freiwasser.
    Ich habe immer Gels dabei.


    Verbrauch bei 1,5km 3 BE. Dieser Wert liegt aber offensichtlich an meiner nicht ganz "perfekten" Haltung.




    Kiten:
    Ist abhängig von der Windstärke und der Größe des Drachen.
    2BE bei moderatem Wind pro Stunde.




    Krafttraining:
    Je nach Intensität pro 30 Minuten 2BE.





    Fürs erste soll es reichen.

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Ich reite regelmäßig. Kein Hoppeln durch den Wald sondern anspruchsvolle Dressur-Arbeit.

    Außerdem bin ich ein Morgenmensch. Habe um die Zeit die meiste Energie und starte von daher oft nach dem Frühstück durch (bei Teilzeitarbeit kein Problem :D).

    Wenn ich morgens durchstarte reduziere ich den Frühstücksbolus und werfe mir kurz bevor ich auf's Pferd steige noch 2-3BE ein (Banane + Apfel).


    Das klappt gut.

    Nachmittags decke ich das Reiten mit zusätzlichen BE's ab, weil der Mittagsbolus noch wirkt und ich oft Mittags noch gar nicht weiß, wie ich meinen Nachmittag gestalte.

    Abends verfahre ich wie morgens. Bolus reduzieren und 2-3 BE's vorm Trainig einwerfen.

    Die Basalrate lasse ich in Ruhe.

    Gott schenkt dir ein Gesicht. Lächeln musst du selber.

  • Zitat von sascha2;273538

    Es ging mir bei diesem Tauchgang eigentlich eher darum, ob die Nahrungsaufnahme unter Wasser problemlos funktioniert.


    Ja, es geht. Das einzige Problem besteht im Salzwasser. Da beim essen unter Wasser immer etwas Salz mitkommt, schmeckt eigentlich alles bescheiden.



    Hast du hier auch das Gel benutzt?

  • Hallo Nils,


    ja, habe ich.


    Aufgrund der Tatsache, das es nicht mein "Pool" war.
    Einfach wegen der Sauberkeit.


    Ich hatte zuerst die Idde einen Apfel bzw. Banane zu essen.
    Wenn aber etwas daneben geht ... :eek:


    Bananen sind sicherlich auch gut, aber es bleibt das "Transportproblem"


    Die Gels steck ich in die Jacket-Tasche bzw gebe meinem Buddy auch eins, so sind diese gut verteilt.


    Bananen in der Tasche mitführen, ist keine gute Idee.

    Gruß und guten Schuss,
    Sascha

  • Hatte letzten Sommer beim Surfen auch aufs Gel zurück gegriffen. Hab es mir am Beim Zwischen den Neo und Körper geschoben so das es über nem Klattverschluss saß. Wüsste auch nicht was ich sonst mit aufs Wasser nehmen könte.

  • Also, zur Zeit reite ich eigentlich nur regelmäßig.


    Die Basalrate kann ich nicht reduzieren (ICT) und den Bolus kürzen ist auch schwierig - weil ich nach dem Essen nicht sofort aufs Pferd steige, sondern erst noch mit dem Auto zum Stall fahren muss, Pferd von der Koppel holen und fertig machen muss. So lange möchte ich eigentlich nicht mit erhöhten Werten rumlaufen. (Pferd von der Koppel holen und putzen verbraucht zwar auch schon KHs, aber nicht besonders viele.)
    Das Reiten decke ich deshalb mit Zusatz-BEs ab. Für eine Reitstunde brauche ich etwa 3 BE, meist in Form von Äpfeln, Bananen oder Müsliriegeln. Wenn ich alleine reiten gehe (zwar in der Halle, aber etwas gemütlicher da älteres Pferd) brauche ich um die 2 BE.
    Das klappt in der Regel perfekt, ich starte mit einem Wert um die 100, noch etwas wirkendem Bolus und meinen Zusatz-BE und steige mit Werten um die 120 wieder vom Pferd.
    Allerdings passiert es manchmal, dass ich alleine am Stall bin und mich eine Art "Panik" überfällt: ich könnte eine Hypo haben, vom Pferd kippen und keiner würde es mitkriegen... esse dann hin und wieder 1 BE mehr als ich müsste (obwohl ich weiß, dass es blöd und unnötig ist) und komme mit Werten um die 170 nach Hause. :o


    Ich möchte wieder mehr Sport machen und habe überlegt mir einen Hometrainer (Fahrrad) zu bestellen. Da könnte ich ohne Umwege kurz nach dem Essen (und reduziertem Bolus) lossporteln, hätte im Falle einer Hypo jederzeit Messgerät und BEs zur Hand und wäre nicht alleine, da in den meisten Fällen jemand zu Hause ist. Wenn man dabei ne DVD guckt wird es vielleicht auch nicht allzu langweilig. :p


    Außerdem werde ich demnächst wohl wieder mit dem Schwimmen anfangen (müssen...) und das wohl auch mit Zusatz-BE regeln. Ich habe allerdings mehrere Jahre im Schwimmclub trainiert und dort gelernt vor dem Training nie viel zu essen... schwimmen verbraucht aber sicher einiges an BE. Bei dem Gedanken die alle in Form vom TZ zu mir nehmen zu müssen wird mir leicht übel, deshalb bin ich zur Zeit noch auf der Suche nach was besserem an Sport-BE...
    Was ich mit Messgerät und Not-BE mache weiß ich auch noch nicht. Werde wohl alles mit dem Handtuch an den Rand legen müssen und hoffen, dass es mir keiner klaut...

    Dein Auge kann die Welt trüb oder hell dir machen -
    wie du sie ansiehst, wird sie weinen oder lachen.

    von Friedrich Rückert
    :king:

  • Dann beteilige ich mich direkt auch mal, hab dann auch direkt noch ne Frage.


    Ich stelle meine BR eine stunde vorm Laufen auf 50% und esse dann noch kurz vorher 2-3 schnelle BE. Nach 60 Min. laufen bin ich dann meist um und bei 100. Die BR wird sofort wieder auf 100% gestellt und ich gebe noch 1IE dazu, weil ich in der Stunde nach dem Sport sonst immer hoch gehe.


    Heute habe ich zum ersten Mal probiert direkt morgens zu laufen.Ausgangswert: 103 + 3Be und keine BR-Reduktion, weil ich mir dachte, dass man morgens ja schon eher resistent ist. Bin dann direkt auf 240 angestiegen, aber ist ja auch kein Wunder bei 3BE ohne Insulin. Nach 60 Min. laufen immer noch 240. Hab dann direkt runterkorrigiert und mein Frühstück ganz normal insuliniert. Jetzt habe ich gerade 300. Ich verstehe das ganze nicht. Der Sport direkt nach dem Aufstehen hat bei mir irgendwas bewirkt, dass ich jetzt viel viel mehr Insulin brauche. Das kenne ich sosnt gar nciht. Habt ihr sowas auch?

  • Hallo Lilly,

    klingt für mich nach Training im anaeroben Bereich. Hast Du mal auf Ketone getestet?

    Viele Grüße
    Der Tee

  • Zitat von merline;273651


    Außerdem werde ich demnächst wohl wieder mit dem Schwimmen anfangen (müssen...) und das wohl auch mit Zusatz-BE regeln. Ich habe allerdings mehrere Jahre im Schwimmclub trainiert und dort gelernt vor dem Training nie viel zu essen... schwimmen verbraucht aber sicher einiges an BE. Bei dem Gedanken die alle in Form vom TZ zu mir nehmen zu müssen wird mir leicht übel, deshalb bin ich zur Zeit noch auf der Suche nach was besserem an Sport-BE...
    Was ich mit Messgerät und Not-BE mache weiß ich auch noch nicht. Werde wohl alles mit dem Handtuch an den Rand legen müssen und hoffen, dass es mir keiner klaut...


    Ich bin einige Jahre wettkampfmäßig geschwommen (damals noch unter ICT). Als Not-BE hat sich TZ bei mir nicht bewährt, da ich den Traubenzucker entweder mit nassen zittrigen Händen nicht öffnen konnte, oder er mir so den Mund verklebt hat, dass ich ihn kaum runterschlucken konnte. Habe dann nach einigem Ausprobieren zu Saft in kleinen Packchen oder Cola, MezzoMix etc gegriffen. (Traubenzucker in flüssiger Form funktioniert auch gut, solange man es noch runterbekommt.)


    Getränke und Co werden zwar in vielen Schwimmbädern nicht gerne gesehen (v.a. Glasflaschen) solange du aber nicht demonstrativ deine Sachen vor dem Bademeister auspackst, dürfte da niemand etwas dagegen haben. Nimm doch eine Tasche mit ins Schwimmbad in dem du alles notwendige verstaust, ist unauffälliger wie ein Handtuch bei dem jeder sehen kann, dass einige Dinge unter dem Handtuch liegen.


    Vor dem Training habe ich nur leichte Sachen vertragen, vieles lag mir dann schwer im Magen - ist auch individuell verschieden. BE waren bei mir abhängig vom Trainingsaufbau und Anzahl der km.

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)