Schwangerschaft mit ICT?

  • Hallo liebe werdenden, gewordenen und irgendwann-vielleicht-mal Mütter,


    gibt es hier jemanden, die in der Schwangerschaft nur mit ICT gearbeitet hat? Wenn ja, warum? Und wie war das so, ging es einigermaßen?


    An die mit Pumpe - gab es Probleme mit der Kasse, eine Pumpe zu erhalten, oder reichte da Kinderwunsch + n Monate Tagebuch einreichen?


    Danke euch für die Antworten!


    Edit: Also, Hintergrund ist, dass meine Langzeitwerte eigentlich ganz gut sind (5,8 und 6,0) und der Arzt beim Thema Kinderwunsch + Pumpe etwas gequält geschaut hat und meinte, die Kassen könnten bei meinem Hba1c Probleme machen, aber als ich nachgefragt habe, ob das, was mir seine Diabetesberaterin vor drei Jahren in der Schulung erzählt hat, nämlich dass Schwangerschaft mit Pumpe besser zu managen sei, nicht mehr aktueller Stand der Wissenschaft sei, da hat er gesagt nein, mit Pumpe sei es schon besser...

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Ich selber bin nicht schwanger, aber eine alte Freundin von mir, die seit etwa 5 Jahren auch Typ 1 ist, ist derzeit schwanger (Anfang 8. Monat) und macht ICT.


    Sie war schon vor der Schwangerschaft, die nicht geplant war, gut eingestellt (HbAc unter 6,0) und hat dies auch weitergeführt. Bisher hat sie keine Probleme damit, soweit ich das sehen kann. Sie ist halt nur disziplinierter als vorher - aber das wäre frau während der Schwangerschaft auch mit Pumpe.


    Ihre Schwangerschaft verläuft prächtig und dem Baby gehts gut. :6yes:


    Ich denke, solang man gut eingestellt ist, ist eine problemlose Schwangerschaft sowohl mit ICT als auch mit Pumpe möglich.

  • Oh, dann gibt es das doch? Ich hab bisher immer nur von Frauen mit Pumpe gehört. Hat deine Freundin die Bedarfsschwankungen dann immer erst mit Bolusinsulin abgefangen und dann mit dem Basisinsulin nachgezogen, oder wie läuft das dann konkret?


    Ich bin einfach etwas verunsichert, weil man überall hört/liest, Pumpe sei das nonplusultra für die Schwangerschaft, und ich würde natürlich am liebsten das machen, was fürs Kind das beste wäre, aber ich habe auch die üblichen Anfängervorbehalte gegen eine Pumpe und fühle mich an sich mit ICT ganz wohl. ;)

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  • Hallo Gesa,
    2 Kinder mit ICT: im ersten Jahr nach Diagnose (viel Eigeninsulinunterstützung 1c <5)und 3 Jahre nach Diagnose (1c <6) .... mein Doc. hat mir eine Pumpe angeboten, bin aber auch so gut klargekommen. (Details stehen noch unter der Startseite : Meine Diabetesgeschichte -> falls Du mehr lesen willst)


    Wenn ich jetzt nochmal schwanger werden würde (was ich nicht vorhabe) würde ich ein Pumpe in Betracht ziehen, wenigstens für die Zeit der Schwangerschaft, da die Einstellung für mich jetzt nicht mehr so einfach ist wie vor 5 Jahren.
    Optimal wäre Pumpe und CGM System!
    Kann mir vorstellen, daß es im letzten Trimester einfacher wird die großen Insulinmengen mit einer Pumpe zu spritzen als mit dem Pen.
    Wenn Du mit ICT gut klarkommst, kannst Du immernoch wechseln, falls es Probleme gibt - 1 Trimester : stark schwankende Werte, UZ , 2 Trimester ruhiger Verlauf, 3. Trimester steigender Insulinbedarf und Resistenz ...
    LG Wildrose


    Hier noch ein guter Link den alle Schwangeren lesen sollten!
    http://www.chrostek.de/neuesalthausen/typ1-u-schwangerschaft

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Hallo Gesa,


    ich habe auch zwei Kinder mit ICT bekommen. Über eine Pumpe habe ich gar nicht nachgedacht, ließ sich auch so gut managen. Die Pumpies müssen sich schließlich auch dem Insulinbedarf anpassen. Wenn du mit ICT gut zurecht kommst, wieso nicht damit schwanger sein? Ansonsten schließe ich mich Wildroses Meinung zu einem späteren Wechsel auf Pumpe an.


    LG, Spitzenhäubchen

  • Zitat von Gesa;297843

    Oh, dann gibt es das doch? Ich hab bisher immer nur von Frauen mit Pumpe gehört. Hat deine Freundin die Bedarfsschwankungen dann immer erst mit Bolusinsulin abgefangen und dann mit dem Basisinsulin nachgezogen, oder wie läuft das dann konkret?


    Das muß ich sie nächste Woche fragen, dann sehe ich sie nämlich wieder - wir wohnen leider nicht im gleichen Bundesland und haben derzeit nur via Internet Kontakt. Bisher weiß ich, daß sie eine sehr engmaschige Betreuung durch ihren Diabetologen hat und in den ersten 1-2 Tagen die Schwankungen erst mit Bolus abfing. Wenn es feststand, daß der Bedarf weiterhin hoch blieb, hat sie das Basalinsulin erhöht. Du hattest also die richtige Annahme, aber es gibt hier ja noch andere Frauen, die das etwas besser beurteilen können.


    LG,
    Kirsten

  • Ich denke, es kommt auch darauf an, welches Basalinsulin Du spritzt...ich bin mit Levemir schwanger geworden und musste sofort auf Protaphane umgestellt werden: das ging mächtig in die Hose, da ich damit noch nie klar gekommen bin- Wirklücken und Hypos wechselten sich ab- daher dann doch die Pumpe;)

  • Wir üben auch gerade und es wird wohl auf eine Schwangerschaft mit ICT zurücklaufen - aber nicht, weil ich das will, sondern weil sich die Kasse bzgl. der Übernahme der Insulimpumpe querstellt :mad: (habe auch Hba1c < 6). Mit anderen Worten: es muss wohl gehen, auch wenn ich mir die Kombination Schwangerschaft + ICT + Arbeiten nicht gerade berauschend vorstelle. Aber da sind wir gleich bei einem anderen Thema: "Steine auf dem Weg zur Pumpe" :7no:

  • Zitat von alex;297925

    .ich bin mit Levemir schwanger geworden;)


    *fg* und ich dachte immer, man braucht ´nen Mann dazu... *tztztztz*:D:D


    LG Wildrose

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  • Meine Damen! :D (Levemir, tsk tsk, so ein Schlingel!)


    Ich habe Lantus als Basalinsulin, mit dem ich super klarkomme, das aber soweit ich weiß noch nicht für die Schwangerschaft freigegeben ist. Das müsste ich also sowieso wechseln.


    Milotta: Das tut mir leid :7no:. Aber immerhin zeigen ja die Beispiele hier, dass es auch gut mit ICT gehen kann. Aber ein wenig ärgerlich finde ich es schon, wenn es überall heißt, eigentlich sei bei Kinderwunsch eine Pumpe indiziert und plötzlich, wo es den Kassen finanziell nicht mehr so gut geht, heißt es, sie sei doch nicht so nötig... Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute für dein Kind - dem wirds sicher mit oder ohne Pumpe sehr gut bei dir gehen!


    Ich denke, ich werde zumindest versuchen, vor der Schwangerschaft eine Pumpe zu bekommen. Wenn die Krankenkasse sich anstellt, brauche ich immerhin nicht mehr im DMP zu bleiben, der Faktor "Wenn-ich-compliant-bin-erlauben-sie-mir-vielleicht-eine-Pumpe" ist nämlich der einzige Grund, aus dem ich noch drin bin.


    Und wenn nicht, muss es eben mit ICT gehen. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich während der Schwangerschaft einen Wechsel zur Pumpe ausprobieren wollen würde. Hat man da am Anfang nicht auch mal aus Versehen höhere Werte? Oder lief eure Umstellung problemlos?

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Ich würde schon vor der Schwangerschaft versuchen, auf ein zugelassenes Basalinsulin umzusteigen: wenn Du damit nicht klar kommst, wird es wohl ohne Pumpe nicht gehen...:rolleyes:

  • Hach, wie unromantisch, das alles so genau planen zu müssen ;). Vor nächstem Frühjahr wäre Zuwachs sowieso ungünstig, ich glaub ich schieb den ganzen Kram noch bis Anfang nächsten Jahres auf. :rolleyes:


    Was gibt es eigentlich an anderen Basalinsulinen, Levemir und...? Kann man Levemir auch so wie Lantus nur 1x/Tag spritzen, muss man da mehrmals am Tag, oder hängt das von der Einzelperson ab? Ich liebe mein Lantus nämlich so sehr, weil ich das nur einmal am Tag spritzen muss, und man liest hier so viel von Leuten, die zweimal täglich basal spritzen. Ich bin doch so vergesslich. :9engel_3:

    "Deine Bauchspeicheldrüse hat angerufen, sie kündigt!" :12zeter:


    Für die einen ist es Typ 1-Diabetes, für die anderen erfolgreiches Outsourcing der körpereigenen Insulinproduktion.

  • Zitat von Gesa;298201

    Was gibt es eigentlich an anderen Basalinsulinen, Levemir und...? Kann man Levemir auch so wie Lantus nur 1x/Tag spritzen, muss man da mehrmals am Tag, oder hängt das von der Einzelperson ab? Ich liebe mein Lantus nämlich so sehr, weil ich das nur einmal am Tag spritzen muss, und man liest hier so viel von Leuten, die zweimal täglich basal spritzen. Ich bin doch so vergesslich. :9engel_3:


    Bei mir hat 1x täglich Levemir nicht funktioniert. Levemir wirkt 16 bis 20 h, 1x täglich sollte also eher selten funktionieren.
    Es gibt noch andere Basalinsuline siehe hier http://www.insuliner.de/insubl…SULIN-Uebersicht-6-10.pdf wobei ich nicht weiß, welche (Basal-)Insuline für eine Schwangerschaft zugelassen sind.

    Liebe Grüße
    butterfly



    "Insulin is a remedy primarily for the wise and not for the foolish, whether they be patients or doctors."
    Elliot Proctor Joslin, 1923 (Pionier der Insulintherapie)

  • @ butterfly,

    unter ICT hatte ich als Basal Levemir. Nur einmal am Tag zum Abend gespritzt, hat funktioniert.

    Steffen

    Ich bin NUR dafür verantwortlich, was ich schreibe, NICHT für das, was Du verstehst.


  • Ich weiß nicht wer Dir erzählt hat, daß der BZ das grüne Fruchtwasser verursacht hat? Hier besteht m.M. kein Zusammenhang - grünes Fruchtwasser entsteht durch Stuhlabgang des Babys in einer Stresssituation und - ich habe gerade gegoogelt - tritt bei 10% der Geburten auf - gefährlich ist nur, wenn das Baby das grüne Fruchtwasser in dei Lunge bekommt. Ein 140 BZ zu den Wehen ist m.M. völlig unkritisch, da durch die Wehen sehr viel Energie verbraucht wird.
    Bitte keine unnötige Panik verbreiten - den diab. Schwangeren wird schon genug Stress gemacht ! Selbst die 8h Wehen sind kein Problem! Mein erster kam nach 40 h (Einleitung!) Wehen mit einem Apgar 10-10-10 auf die Welt.
    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Gesa;298201


    Was gibt es eigentlich an anderen Basalinsulinen,


    Eigentlich nur noch NPH.

    Zitat

    Levemir und...?

    Levemir ist deutlich kürzer am Markt als Lantus. Lantus ist unterdessen so halbwegs statthaft: "kann, falls erforderlich in Erwägung gezogen werden".
    Bei Levemir heißt es dagegen: "ist Vorsicht geboten".


    Für keines der Insuline liegen klinsche Studien zur Auswirkung bei Gebrauch in der SS vor. Bei Lantus halt, aus zeitlichen Gründen, mehr Einzelbeobachtungen.


    Ich würde allerdings, wäre ich schwanger :cool:, Lantus als letzte Möglichkeit in Betracht ziehen.
    Einfach schon wegen der extrem hohen Affinität zum IGF-1 Rezeptor. Und das dann bei i.d.R. steigendem Insulinbedarf in der SS.
    Ein anderer Punkt in Sachen Lantus mag sein, dass es von der Dynamik und Kinetik her sicherlich das weniger geeingnet Insulin zur Bewältigung schneller Dosisanpassungsbedarfe ist.


    Somit denke ich, dass es sinnvoll sein mag, entweder frühzeitig alle Hebel in Bewegung zu setzten, um eine Pumpe zu bekommen, oder frühzeitig auf NPH umzusteigen und die Therapie damit gleich auf 3 bis 4 Dosierungen/24h zu starten.


    Wenn Du damit dann keine befriedigende Einstellung ohne SS hinbekommen kannst, dürfte der Pumpenbedarf gegenüber der KK bombensicher belegt sein.


    Gruß
    Joa

  • Hallo,


    also ich hab von Levimir umstellen lassen auf Protaphane und bin eigentlich recht zufrieden damit. Klar hab ich auch mal hohe werte aber die lassen sich auch als nichtschwangere nicht ganz vermeiden!


    lg doreen seit heute 32SSW

  • Ich durfte damals Novorapid auf eigenes Risiko behalten (war für Schwangere noch nicht ausreichend getestet), allerdings gab zum Protaphane keine Alternative und so hatte ich ziemlich viele nächtl. Hypos.:7no:
    LG Wildrose

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