Plötzlicher BZ-Anstieg

  • Zitat von Jamuna;303962


    du änderst ständig was an deiner Einstellung. So kann dein Körper sich auf das Basalinsulin nie richtig einstellen.


    Andersrum wird ein Schuh draus. Der Körper kann sich nicht auf das Basalinsulin einstellen. Er kann allerdings auf falsches Basalinsulin reagieren. Das gibt dann aber eine hochlabiles Gleichgewicht.


    Das Baslinulin ist auf den Stoffwechselbedarf des Körpers hin einzustellen ... :6yes:


    Und den muss man >feinfühlig< ausloten. Nicht in ständigen Rösselsprüngen.


    Übrigens. Levemir für sich ergibt nach der zweiten oder dritten Dosisapplikation ein stabiles Wirkungsniveau.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von maco;303946

    Ich glaube ich näher mich der optimalen Lösung an, wenn ich nur die 46IE um 15Uhr spritze


    Oje , statt 3x nun 1x ... da bin ich ja mal gespannt...
    besonders auf Deinen heutigen Morgenwert :rolleyes:


    Joa
    46 IE ---> Auswirkung über 24h ? Über 12h auf jeden Fall, aber 24h? Dann wäre ja das Levemir eine Alternative zum Lantus? Besonders bei Dm´s mit hohem Insulinbedarf?


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;304010


    Joa
    46 IE ---> Auswirkung über 24h ? Über 12h auf jeden Fall, aber 24h? Dann wäre ja das Levemir eine Alternative zum Lantus? Besonders bei Dm´s mit hohem Insulinbedarf?


    Schau Dir mal einen Wirkkurvenvergleich Wirkkurvenvergleich NPH vs. Detemir an. Das ist zwar so nicht auf Diabetiker übertragbar, zeigt aber ganz gut den additiven Anteil der Insuline, der bei Diabetikern in der Überlappungsphase der Insuline seine Wirkung findet.
    Wenn Du mal die Tagesdosis Levmir weglässt und nur mit Kurzzeitinsulin überbrückst, wirst Du für die Nachtdosis eine deutlich andere Wirkung bemerken können, als mit Tagesbasal.


    Das gilt natürlich auch für alle anderen Insuline die in mehreren Dosierungen gegeben werden. ;)


    Die Wirkdauerangabe bei Insulinen, soweit ich das gelesen habe, werden anhand des Kriteriums bemessen, bis zu welchem Zeitpunkt eine solitäre Dosis des jeweiligen Insulins alleine in der Lage ist, den BZ unterhalb von 140 mg/dl zu halten.


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;304022


    Wenn Du mal die Tagesdosis Levmir weglässt und nur mit Kurzzeitinsulin überbrückst, wirst Du für die Nachtdosis eine deutlich andere Wirkung bemerken können, als mit Tagesbasal.



    Mhhhmmm,
    ja habe ich ja jahrelang praktiziert :7no:, kann ich bestätigen - aber bei mir war die Nachtbasalmenge eben nicht für 24 h ausreichend und mußte erstmal Insulinmangel am späten Abend abarbeiten, ist die Frage ab welcher IE -Menge es entsprechend greift.


    Es könnte funktionieren, wenn man nur eine BZ-Baustelle hat und dort das Wirkmax. der 1x Dosis hinpackt....


    Mal gucken, was der maco berichtet, bin schon neugierig :)


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;304023

    Mhhhmmm,
    ja habe ich ja jahrelang praktiziert :7no:, kann ich bestätigen - aber bei mir war die Nachtbasalmenge eben nicht für 24 h ausreichend


    Eine Levemirdosis, die 24h sauber abdeckt wird die allermeisten Typ 1er irgendwann im Wirkgipfel in eine Hypo schießen, sofern nicht dieser Wirkgipfel auch Essensinsulin mit beinhaltet. Allerdings wäre das wohl eine Art von CT "durch die kalte Küche".

    Zitat

    ... und mußte erstmal Insulinmangel am späten Abend abarbeiten


    Sagen wir mal besser aufarbeiten. Weil Du musst erst mal das Basisfundament wieder herstellen, auf dem die Insulinwirkung der nächsten Basaldosis dann ausreiched basal wirkam werden kann.

    Zitat

    ...ist die Frage ab welcher IE -Menge es entsprechend greift.


    Das gilt für jede Insulinmenge bei allen Basalinsulinen die in mehreren Dosierungen verabreicht werden.

    Zitat

    Es könnte funktionieren, wenn man nur eine BZ-Baustelle hat und dort das Wirkmax. der 1x Dosis hinpackt....


    Na ja... :rolleyes: Ich spiel lieber Lotto. ;)


    Gruß
    Joa

  • Danke für die Antoworten.
    Mein Aufsteh BZ war bei 164mg/dl


    Denke wenn ich die menge um 15uhr nicht von 46 auf 43 IE reduziert hätte, wäre es vllt. gut gegangen.


    Ab 8 bis jetzt lagen die Werte wieder im Normalbereich.


    Denke versuche mal 3Tage am Stück folgendes aus:


    8Uhr: 12 IE
    15Uhr: 46 IE

  • So habs jetzt drei Tage nach dem genannte Schema gemacht und der BZ steigt wieder zwischen 20 und 24Uhr an und brauch etwa 10IE Bolus zusätzlich.


    Bin gerade total verzweifelt. Es ist nicht in den Griff zu bekommen.


    Ob ich jetzt um
    8Uhr: 16IE
    15Uhr: 46IE


    oder um


    11Uhr: 21IE
    23Uhr: 33IE



    es macht einfach keinen Unterschied.
    Sieht doch so aus als würde die 46IE nicht ausreichen, oder?


    Weil nen Bz-Anstieg von 124mg/dl auf 320mg/dl kann man sich wohl kaum mit dem Dusk begründen, oder?

  • Du bist beim Experimentieren ziemlich sprunghaft, du musst eine Einstellung längere Zeit beibehalten und drauf achten, dass die Tage vergleichbar sind im Hinblick auf Ernährung, körperliche Aktivität und Schlafzeiten. Ansonsten ist es sehr schwer, die Fehlerquellen zu ermitteln. Am besten wechselst du den Diabetologen und besprichst das mit ihm oder machst eine stationäre Schulung bei kompetenten Diabetologen.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Hatte vor etwa 4Monaten einen stationären Aufenthalt. Das klappte dann erstmal, bis dann der BZ-Anstieg aufgetreten ist, den ich gerade versuche durch Basisanpassung zu verhindern.


    Naja hab mir gerade mal SiDiary gekauft, zeichne die Werte jetzt professional auf und geh mit den Werten von 2-3Wochen wieder zum Diabetologen. Die Papieraufzeichnung krieg ich nicht hin, ist mir zu anstrengend und bei längeren Aufzeichnung fällt die Auswertung schwer durch das ganze blättern.


    Glaube das beste für mich ist aber eine Pumpe. Kämpfe schon lange mit Dusk und Downs.

  • Hatte vor etwa 4Monaten einen stationären Aufenthalt. Das klappte dann erstmal, bis dann der BZ-Anstieg aufgetreten ist, den ich gerade versuche durch Basisanpassung zu verhindern.


    Naja hab mir gerade mal SiDiary gekauft, zeichne die Werte jetzt professional auf und geh mit den Werten von 2-3Wochen wieder zum Diabetologen. Die Papieraufzeichnung krieg ich nicht hin, ist mir zu anstrengend und bei längeren Aufzeichnung fällt die Auswertung schwer durch das ganze blättern.


    Glaube das beste für mich ist aber eine Pumpe. Kämpfe schon lange mit Dusk und Downs.

  • maco
    gut das die Pumpe eine Option für Dich ist :6yes:
    Bis dahin, kannst Du ja den Anstieg mit deinem Bolusinsulin überbrücken - sowie wie viele hier den Aufstehanstieg auch.


    Du hast soviel ausprobiert - der Basalspiegel kommt wohl echt nicht dagegen an. Deine Aufzeichnungen müßten ja eigentlich der KK als Grund für die Pumpe ausreichen oder?
    Ich drücke Dir mal die Daumen!
    Berichte mal, wenn Du eine hast und wie es dann läuft.
    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von maco;304530

    Glaube das beste für mich ist aber eine Pumpe.




    Das meine ich auch :6yes: und zwar nicht nur im Hinblick auf Deine Schwankungen, auch unter der Berücksichtigung Deines relativ hohen Insulinbedarfs!

  • Ich frag hier mal rein: Ist es irgendwann normal, das der Basal-Bedarf so krass ansteigt? Zu Beginn musste ich noch 8 spritzen und bin jetzt bei 25 angekommen, das 2 x am Tag. Die Werte sind immer noch zu hoch, also noch mehr spritzen. Jeder Körper ist anders, aber wo ist denn ungefähr schicht? Mir ist ja 20 schon viel gewesen, aber wenn maco schon 46 IE braucht, einfach nur heftig. Liegt ja am Ende der HoneyMoon-Phase, hätte aber gerne gewusst; nicht, dass ich die ganze Zeit im UZ rumsurfe und mich über die hohen Werte wunder und immer mehr spritze.

  • Zitat von goodm;304591

    Ich frag hier mal rein: Ist es irgendwann normal, das der Basal-Bedarf so krass ansteigt? Zu Beginn musste ich noch 8 spritzen und bin jetzt bei 25 angekommen, das 2 x am Tag. Die Werte sind immer noch zu hoch, also noch mehr spritzen. Jeder Körper ist anders, aber wo ist denn ungefähr schicht? Mir ist ja 20 schon viel gewesen, aber wenn maco schon 46 IE braucht, einfach nur heftig. Liegt ja am Ende der HoneyMoon-Phase, hätte aber gerne gewusst; nicht, dass ich die ganze Zeit im UZ rumsurfe und mich über die hohen Werte wunder und immer mehr spritze.


    Also, ich weiß leider nicht, ob das normal ist, aber treibst Du denn Sport? Der erhöht ja auch die Anzahl der Insulinrezeptoren, und dann kommt man i.d.R. auch wieder mit weniger Insulin aus. Ich gehe zwar jeden Tag eine Stunde laufen und einmal die Woche 2 h Schwimmen, aber ein zweistündiger Spaziergang hat bei mir sogar noch eher das Resultat einer folgenden starken Up-Regulation der Insulinrezeptoren.


    Grüße
    Regina

  • Zitat von goodm;304591

    Ich frag hier mal rein: Ist es irgendwann normal, das der Basal-Bedarf so krass ansteigt? Zu Beginn musste ich noch 8 spritzen und bin jetzt bei 25 angekommen, das 2 x am Tag.


    Jein.


    Oft erhöht sich der Insulinbedarf zusätzlich, wenn Du erst mal immer eine Weile ansteigenden Werten hinterherkorrigierst, weil Du dann leztlich deutlich mehr Korrektur- und Bolusinsulin verbraten musst, als bei richtiger Basisdefinition
    Das treibt nach 2-3 Tagen den Insulinbedarf noch weiter nach oben.


    Wie du siehst:

    Zitat

    Die Werte sind immer noch zu hoch, also noch mehr spritzen.


    Da bei Basallücken auch noch weitere Resistenzfaktoren in's Spiel kommen, brauchen die dann auch ihrerseits erheblich mehr Insulin, so dass sich bei zu zögerlicher Korrektur und zaghafter Anpassung der Basalversorgung an den aktuellen Bedarf die Spirale einer Down-Regulation der Rezeptoren munter drehen kann.


    Zitat

    Jeder Körper ist anders, aber wo ist denn ungefähr schicht? Mir ist ja 20 schon viel gewesen,


    So zwischen 0,5 bis 1 IE je kg ist als Tagesgesamtbedarf gut im durchschnittlichen Rahmen.
    Mit Levemir mag das auch etwas höher liegen, weil da der Basisbedarf schon mal 1,5 fach bis Doppelt sein kann.


    Zitat

    aber wenn maco schon 46 IE braucht, einfach nur heftig.

    Nö. ;) Der Junge wiegt 90 Kilo! Und er hat Levemir am Start. :rolleyes:


    Zitat von regline;304596

    aber ein zweistündiger Spaziergang hat bei mir sogar noch eher das Resultat einer folgenden starken Up-Regulation der Insulinrezeptoren.


    Nö. ;)
    Du findest keinen Hormonrezeptor im Körper, der innerhalb von zwei Stunden eine Up- oder Downregulation beherrschen würde.


    Das braucht schon um Einiges länger. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • hmm ja wieg bisschen was über 90kg :rolleyes:
    Im Moment betreibe ich keine Sportart. Fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit und zurück, also sind etwa 25Min. Fahrradfahren.
    Fünf Tage in der Woche versteht sich.
    Erhöht sich durch Sport die Anzahl der Rezeptoren oder die Empfindlichkeit der Rezeptoren oder beides?


    Kann man den Insulinbedarf durch eine Pumpe reduzieren?


    Hab die 15Uhr Dosis auf 54IE erhöht und jetzt klappts besser.
    Beobachte das Ganze jetzt drei Tage mit folgenden Dosierungen:


    8Uhr: 16IE
    15Uhr: 54IE

  • Zitat von maco;304671


    Kann man den Insulinbedarf durch eine Pumpe reduzieren?




    Ob eine Senkung des Insulinbedarf für jeden gilt weiss ich nicht, bei mir waren es zuvor ca 65iE (CT) pro Tag jetzt zwischen 30 und 50 iE (CSII) pro Tag. Ich hab aber auch von Leuten gehört, die konnten den Bedarf von über 100 iE nur Basal auf ca 50 iE Basal mit Pumpe senken.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Zitat von maco;304671


    Erhöht sich durch Sport die Anzahl der Rezeptoren oder die Empfindlichkeit der Rezeptoren oder beides?


    Man kann durch Insulinentzug in Verbindung mit weniger Essen und/oder mehr Bewegung durchaus eine up-Regulation d.h. eine Erhöhung der Rezeptorenzahl einleiten.


    Gruß
    Pierre

  • Zitat von maco;304671

    Kann man den Insulinbedarf durch eine Pumpe reduzieren?



    Grundsätzlich ja ! um wieviel ist allerdings eine individuelle Angelgenheit.

    Bei mir hat sich der Bedarf um 50 % reduziert. Aber ich glaube das Insulin spielt auch eine Rolle. Bei meinem Umstieg von Insuman Infusat auf Apidra konnte die Insulinmenge noch einmal reduziert werden.