Von Lantus auf NPH

  • Hallo an alle,


    da ich jetzt notgedrungen von Lantus auf NPH umstellen muss, wollte ich einmal nach Euren Erfahrungswerten fragen. Die Situation ist momentan so: war aktuell bei 13 IE Lantus 23 Uhr, die Diabetesberaterin meinte, ich solle die Einheiten einfach 1:1 umrechnen und splitten: also 7 IE morgens und 7 IE abends. Kann das so funktionieren? Und was sind die besten Uhrzeiten? Ihr Vorschläge beinhalteten immer Wirklöcher und -spitzen zu den unpassendsten Zeiten. Wie macht Ihr das denn? Ich weiss, dass ich das zwar nicht 1:1 auf mich übertragen kann, aber an Euren Erfahrungen bin ich sehr interessiert.


    LG, M.

  • Hallo Milotta,

    bevor ich die Pumpe bekommen habe, habe ich auch von Lantus auf NPH umgestellt. Ich hatte 9 Einheiten Lantus und habe dann morgens 4 Einheiten NPH und abends 5 gespritzt. Aber ich habe auch ein ausgeprägtes Dawn; deswegen abends mehr als morgens. Habe morgens um 7:30 Uhr gespritzt und abends um 23 Uhr (so spät wie möglich wegen dem Dawn), wobei ich Lantus immer um 21 Uhr gespritzt hatte. Die Lücke, die ich abends mit NPH dann hatte, habe ich mit dem Humalog zum Abendessen ausgeglichen. Aber vielleicht kannst du das NPH dann auch 3x täglich spritzen; musst du ausprobieren. Im Großen und Ganzen kam ich mit NPH besser klar als mit Lantus.

    LG
    Ophelia

    Du verlierst nichts, wenn du mit deiner Kerze die eines anderen anzündest.

  • Hallo,
    bei mir war das zwar andersrum, von NPH auf Lantus, aber 1:1 paßte. Zu den Spritzzeiten: ich hatte morgens und abends um 9 gespritzt, ob das gut ist oder bei Dir paßt, weiß ich nicht. Falls eine Lücke entstehen sollte, dann spritze am Besten so, daß diese Lücke zu einer Zeit ist, wo Du immer etwas ißt, dann kannst Du den Bolus für die Lücke nutzen.
    Viel Erfolg, vieles läßt sich auch erst durch Probieren sehen...

    LG
    Schaf

    LG
    Schaf

    Ypsopump mit CamAPS fx seit 08/2023 auf Motorola One Action

    iPhone 15 Pro Max für alles andere

  • Hallo,

    bei mir war es auch umgekehrt, bin von NPH auf Lantus.
    NPH war 10 am morgen und 9 am Abend. Wirkspitze beim NPH hatte ich nach 4 h, habe deshalb abends gegen 19 Uhr gespritzt und gegen 23 Uhr vor dem schlafen gehen meist 1 BE ohne Bolusgabe gegessen - morgens gleich nach dem Aufstehen ( also in der Woche um 7, am WE um ca 10 Uhr ). Passte ganz gut bei mir.
    Lantus gönne ich mir 16 am Abend.

    Viele Grüsse

    Mecki

  • Huhu,


    ich habe vor einem Monat Probeweise mal einen Wechsel von Levemir auf NPH gemacht. Das war leider kein erfolg. 1:1 hat bei mir nicht gepasst und anstatt 2x musst das NPH auch 3x. Mit 3x und ein wenig Insulin weniger gings dann halbwegs.
    Der Versuch wurde nach 4 Woche wieder abgebrochen weil meine Werte mit Levemir doch besser sind :)


    LG,
    Nadine

    We need strange people,
    see where the sane ones brought us!

  • um da wirklich etwas vergleichen zu können, müsstest du vielleicht ein bisschen mehr info reinschreiben.


    warum stellst du um, wo passt es nicht?
    bist du vermutlich noch in der remission?
    körpergewicht und bolusfaktoren, gesamtinsulindosis.
    neigung zu hohen morgenwerten?
    neigung zu nächtlichen hypos?


    da lantus bei 13E vermutlich keine 24h-wirkung hat (es sei denn, du wiegst 45kg), würde ich davon ausgehen, dass du auch jetzt basale lücken hast, ca. ab dem späten nachmittag, bedeutet man könnte davon ausgehen, dass eine splittung 8/9E spätabends, 4/5E frühmorgens sinn machen könnte. die einheitenmenge solltest du erst mal übertragen können.


    lg, h

  • Schon einmal vielen lieben Dank an Euch! So richtig einfach hört es sich ja nicht an; mal sehn wie viel Meßstreifen und Traubenzucker ich in den nächsten Tage verbrauchen werde. Ich fang mal mit der 1:1-Variante an. Aber beim Gedanken, dass vielleicht dreimal Basalspritzen notwendig sein könnte, krieg ich das Grausen :eek: Ich trauer jetzt schon Lantus nach.


    Zu Hannahs Fragen:
    -ich muss umstellen, weil Lantus nicht in der Schwangerschaft zugelassen ist; meine Diabetologin meinte, dass sobald auch nur der geringste Verdacht besteht, ich sofort zu NPH wechseln soll (und sollte mein mehrfach abgeschmetterter Insulinpumpenantrag die kleinste Chance bekommen, will das auch die KK)


    - keine Remission, bei mir war bei Feststellung schon keine Eigenproduktion mehr


    - Körpergewicht kleiner 60kg, viel Bewegung, komme so auf 25 IE Bolus (Faktoren ca. 1:2 morgens, 1:1.3 mittags, 1:1.5 abends) + die bislang 7, aber aufgrund der Hormonumstellung mittlerweile 13 IE Lantus


    - ansonsten war mein Diabetes bislang pflegeleicht, die bisherige Einstellung führte weder zu Morgenhochs noch Nachttiefs


    - die Lantuslücke hatte ich übrigens ganz am Anfang, da habe ich gemerkt, dass ca. ab 18 Uhr (spritzte immer so gegen 23 Uhr) nicht mehr viel Wirkung vorhanden war. Nach ca. einem halben Jahr hatte ich das dann komischerweise gar nicht mehr


    LG, M

  • Zitat von Milotta;310854

    Aber beim Gedanken, dass vielleicht dreimal Basalspritzen notwendig sein könnte, krieg ich das Grausen :eek:


    Tja, so dachte ich auch. Ich begann mit einmal am Tag (Lantus) - reichte nicht, dann zweimal am Tag (Umstieg auf Levemir) und irgendwann machten sich Basallücken und dauerhaft erhöhte Nüchternwerte bemerkbar. Seit etwa 6 Wochen spritze ich dreimal Basal (allerdings Levemir). Und ich muss sagen, seit ich dreimal spritze, ist es für mich viel stressfreier geworden, der BE-Faktor ist durchgängig 1, Nüchternwerte bleiben am Morgen stabil, ich brauche keinen Aufstehbolus (eine Spritze weniger) und bin nicht gezwungen zu frühstücken und die Mini-Basallücke am Spätnachmittag wird durch den Bolus geschlossen. Früher war ich dauernd am Messen, Korrigieren und Gegenfressen gegen Unterzuckerungen, seit ich dreimal spritze, ist der BZ-Verlauf viel stabiler, ich muss seltener messen, seltener korrekturspritzen, bin nicht gezwungen zu essen, BE-reiches und fetthaltiges Essen ist einfacher als früher, da die Basis nahezu rund um die Uhr relativ gleichmäßig gedeckt ist. Das finde ich sehr entspannend, so dass das dreimalige Spritzen für mich letztendlich ein großer Gewinn ist. Mal gucken, wie lange diese gute Phase anhält.


    Abr vielleicht findest du für dich eine ganz andere, kompatible Lösung.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Soll Lantus nicht eigentlich den Vorteil haben, dass man nur einmal spritzen muss? Und die 24-Stunden-Wirkung erst ab 20 Einheiten voll zum Tragen kommt? Bevor ich jetzt wieder angegangen werde, was ich hier schreibe, dieses Wissen hab ich von meiner Diabetesberaterin.


    Ich hatte wegen Unterzuckerungen in der Nacht unter Protaphan versuchsweise umgestellt auf Lantus. Auch mit den vorherigen Einheiten, halt nur einmal gespritzt, aber hat nicht funktioniert.
    Auf irgendetwas in Levemir hatte ich alergisch reagiert, so dass ich jetzt wieder bei Protaphan bin.
    Ich spritze immer um 7 Uhr, 12.30 Uhr und die letzte Dosis so spät wie möglich, also vor dem Schlafen gehen. Aber ob das für dich auch so gut ist, ist fraglich. Was meint denn dein Arzt dazu?

    Menschen lügen aus vielerlei Gründen, aber niemals ohne Grund.