Fressflash und Tagebuch

  • UI:eek: Also so nen Fressflash bekomme ich eher wenn ich Nachts aufwache aufgrund einer HYPO dann liege ich schon so bei 45-50 und ist einem schon schwummeriger und mein Magen knurrt tierisch... egal wie voll ich vorher wäre es steigt einfach ein enormes Hungergefühl....da haue ich mir in der Nacht auch mal willkürlich Sachen rein......sogar die komischsten Kombinationen:D werde ich allmählich wieder klarer wird mir total schlecht und habe Bauchaua:rolleyes: und bin total fertig vom zuvielen essen....... dann gehe ich ins Bad mich umziehen...Haare trocken föhnen und ab wieder ins Bett!


    Ich find eher schwierig zu schätzen wieviel BE davon sind jetzt für die HYPO und wieviel Insulin sollte ich für den Rest geben...ich mache das immer so,dass ich generell 3 BE für die HYPO nehme und den Rest spritze dann aber den BE-Faktor niedriger setze.


    Bisherlag ich dannorgens so bei 200-300
    Hatte allerdings auch schonmal den Fall bei 400 zu kliegen als ich mega Schüssel Kornflakes reingehauen habe:rolleyes:


    Tagsüber krieg ich das gut in den Griff mit 1-2 BE........


    Im Buch notiere ich mir dann aber soetwas nicht! Ich schreibe HYPO und den Wert danach lasse ich aus...trage dann nur den besseren ein...alles müssen die ja auch nicht wissen:D


    wissen ja nun schon mehr als genug über mein Alltag durch das Buch:rolleyes:

    :9engel_3:

  • Zitat von merline;311181

    Darf ich fragen, was ihr danach für Werte hattet? :eek:
    (...)
    Ist für die Werte sicher besser, aber manchmal wünsch ich mir halt einfach eine funktionierende Bauchspeicheldrüse, um ohne schlechtes Gewissen essen zu können bis mir übel ist... :rolleyes::9engel_3:


    Da ich - wie oben ja angedeutet - bei Fressattacken meistens zu viel spritze, habe ich in der Regel zu niedrige Werte.
    Im April hatte ich morgens auf dem Flughafen Hannover gefrühstückt (Laugengebäck etc.), dann einen zu hohen Wert eingefahren (280), den ich heruntergespritzt habe. Dann habe ich im Flugzeug Mittag gegessen (wieder gespritzt). Nach der Landung auf Fuerteventura bin ich beim Messen fast umgekippt: 23!
    Das ist auch für Fressattacken typisch: Ich bekomme die hohen Werte kaum mit, irgendwann lande ich stattdessen in einer Unterzuckerung, meistens so zwischen 50 und 60.


    Die Phasen, in denen er sich eine funktionierende Bauchspeicheldrüse wünscht und das Spritzbesteck am liebsten in die Ecke pfeffern würde, kennt bestimmt jeder von uns! - Aber sieh' es doch einmal so: Hättest du wirklich keinen D.M., dann würdest du vermutlich manchmal wirklich so viel essen, dass dir übel wird! Das ist nicht besonders gesund, deine Krankheit schützt dich vor der eigenen Gedankenlosigkeit.
    Mir geht es nämlich wirklich so: Vor D.M. habe ich total unregelmäßig (nur einmal am Tag) und sehr kohlenhydratreich gegessen (z.B. Nudeln mindestens an jedem zweiten Tag in großen Portionen mit Tomaten-Sahne-Soße, dick bin ich nie davon geworden). Und ausgerechnet ich, der sich doch absolut nie um seine Ernährung kümmern wollte, bekomme D.M.! Klar, Diabetes ist nicht toll, aber die Krankheit zwingt mich, mich mit meiner Ernährungen auseinanderzusetzen. Insofern "passt" die Krankheit schon zu mir und meiner Lebenssituation. Vielleicht ist das nur ein schwacher Trost, aber ich denke, vielleicht schützt mich D.M. und die Beschäftigung damit vor noch ganz anderen Krankheiten, die bei längerer Fehlernährung auf mich gelauert hätten...


    Liebe Grüße: Michael

    Foreman: "Ich finde ihre Argumente vordergründig."
    Dr. House: "Ich finde Ihre Krawatte hässlich."

  • Zitat von merline;311181

    Eine Packung Toast? Ein Glas Marmelade? Darf ich fragen, was ihr danach für Werte hattet? :eek:


    Kein Plan. :o Das ist eindeutig zu lange her.


    In den letzten sagen wir mal 3 Monaten, ist mir ein Fressflash 2-3x passiert, hatte dennoch nur Werte <250.

    "Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall." Albert Einstein
    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    Oscar Wilde

  • Zitat von kafka_esk;311208

    Die Phasen, in denen er sich eine funktionierende Bauchspeicheldrüse wünscht und das Spritzbesteck am liebsten in die Ecke pfeffern würde, kennt bestimmt jeder von uns! - Aber sieh' es doch einmal so: Hättest du wirklich keinen D.M., dann würdest du vermutlich manchmal wirklich so viel essen, dass dir übel wird! Das ist nicht besonders gesund, deine Krankheit schützt dich vor der eigenen Gedankenlosigkeit.
    Mir geht es nämlich wirklich so: Vor D.M. habe ich total unregelmäßig (nur einmal am Tag) und sehr kohlenhydratreich gegessen (z.B. Nudeln mindestens an jedem zweiten Tag in großen Portionen mit Tomaten-Sahne-Soße, dick bin ich nie davon geworden). Und ausgerechnet ich, der sich doch absolut nie um seine Ernährung kümmern wollte, bekomme D.M.! Klar, Diabetes ist nicht toll, aber die Krankheit zwingt mich, mich mit meiner Ernährungen auseinanderzusetzen. Insofern "passt" die Krankheit schon zu mir und meiner Lebenssituation. Vielleicht ist das nur ein schwacher Trost, aber ich denke, vielleicht schützt mich D.M. und die Beschäftigung damit vor noch ganz anderen Krankheiten, die bei längerer Fehlernährung auf mich gelauert hätten...


    Danke, da ist sicher was dran. :) Wobei ich sagen muss, dass mich solche Fressanfälle vor der Diagnose jetzt nicht besonders oft heimgesucht haben. Höchtens in Phasen großen Lernstresses - ich bin eine Frustesserin. :9engel_3: Umso mehr deprimiert es mich, wenn ich vor meinen Unterlagen sitze, ratlos auf's Blatt starre, mich frage wie ich die Klausur überstehen soll und den Pudding, das Eis und das Kaffeestückchen nicht essen kann, weil das zusammen über 10 BE sind und meine letzte Injektion eh noch keine 3 Stunden her ist. :rolleyes:


    Im Grunde weiß ich ja, dass mir danach oder nach einer Tüte Gummibärchen eh bloß schlecht wäre und dass es gut ist nur 2 BE zu essen. :rolleyes:
    Mir fehlt nur einfach diese Gedankenlosigkeit beim Essen... und ich glaube, dass diese Fressattacken für mich zur Zeit so reizvoll sind, gerade weil ich genau weiß, dass sowas mit meinen Werten nicht gut zu vereinbaren ist. Weil es "verboten" ist, bzw. weil ich es mir selbst verbiete, reizt es mich umso mehr... und dass mir hinterher eh nur schlecht wäre verdränge ich gekonnt. :9engel_3:

    Dein Auge kann die Welt trüb oder hell dir machen -
    wie du sie ansiehst, wird sie weinen oder lachen.

    von Friedrich Rückert
    :king:

  • Zitat von mistpfützenfrosch;311189

    Also nach einem Fressflash kann ich schon mal bei fast 400 mg/dl (22,2 mmol/l) landen. Nicht immer, ist mir schon 2 oder 3x passiert. Musste halt hinterher korrigieren. Meist lande ich so bei 270 mg/dl (15 mmol/l). Auch da korrigiere ich natürlich.


    Wann gemessen? 2h später? 3h später?
    Du solltest Dir solche Aktionen mal auf einem CGM ansehen... bei mir geht der BZ bereits nach einem(!) Cocktail nach 0,5h durch die 400er/20er Marke....
    Das ist echt heilsam, mal den BZ-Verlauf danach zu sehen....


    Ansonsten kann man alles erlernen, auch das Nichtsüsses essen... genauso wie man sich antrainiert "Hypo = süsses Fressen" (war das nicht der Pawlowsche Reflex?) kann man sich das auch wieder abgewöhnen. Habe ich übrigens hier im Forum gelernt :6yes:. TZ langsam lutschen... nicht mehr als 1BE .. geht alles. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das Wohlbefinden durch weniger Achterbahnfahrten wiegt das kurze "Glück" im Moment des Futterns 1000mal auf.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Also den Freshflash kenne ich nur zu gut. Überhaupt wenn einem das Leben den "Nutellatopf" über den Kopf schüttet :rolleyes:
    Dann waren auch schon mal die Displayanzeigen "Hi" für "gehts noch" :eek:
    Naja, will nicht behaupten, dass man nicht wieder so eine Fressattacke erlebt.
    Aber nun hat meinereiner schon mal eine Woche ohne hinter sich, hey und man fühlt sich "grunz grunz = sauwohl" :D

  • Zitat von mistpfützenfrosch;311034

    Ich bekomme die Fressflashes bei Hypos. Ich kann das dann nicht wirklich steuern. :mad:
    Im normalen BZ-Bereich kann ich gut die Be's gut schätzen und weiß wieviel ich gegessen habe.

    Ich hab dann das Bedürfniss einfach zu Essen. Da stört es mich auch nicht eine Etage tiefer zu laufen und durch 2 Zimmer zu gehen. Ich glaub mir ist dann kein Weg zu weit. Ich bin früher diesen Weg bis zu 10x Mal pro Hypo gelaufen. Bis ich dann genug hatte. Und mir ziemlich schlecht war.
    Ich hab schon einiges probiert, doch ab und zu bekomme ich doch wieder den Flash und ich bin nicht vom Essen weg zu bringen. :mad:



    Das kenne ich auch. Zumindest von früher. Mittlerweile passiert mir das nur noch sehr selten (1-2mal im Jahr meist in Verbindung mit Sport).

    Ich meine hier irgendwo gelesen zu haben, dass Dein Hba1c-Wert noch nicht ganz perfekt ist. (Ich glaub, Du hattest ihn von 13 auf 10 gesenkt o. ä. ?).

    In meiner Pubertät hatte ich auch mal eine Phase extrem schlechter BZ-Werte und dementsprechenden Hba1c-Werten. Damals hatte ich bei Hypo´s genau das gleiche Fress-Phänomen. Ich vermute der Körper reagiert wesentlich extremer wenn er hohe BZ-Werte als "Normalzustand" definiert hat - so niedrige Werte lösen dann wahrscheinlich ein etwas außergewöhnlicheres Notprogramm aus.

    Die "Fressflashes" werden immer weniger je besser Deine BZ-Werte eingestellt sind - zumindest ist das meine Erfahrung. Aber, wenn mir ausnahmsweise soetwas passiert bin ich mittlerweile so routiniert, dass ich danach keine hohen Werte habe.

    Und da ich kein Tagebuch führe - muss ich das auch nicht eintragen:-)

  • Zitat von Stoebi;311419

    Ich vermute der Körper reagiert wesentlich extremer wenn er hohe BZ-Werte als "Normalzustand" definiert hat - so niedrige Werte lösen dann wahrscheinlich ein etwas außergewöhnlicheres Notprogramm aus.


    Interessant...die letzte Zeit vor meiner DM-Diagnose habe ich öfter mal bei KH-reichen Essen richtig heftig zugeschlagen. Ich erinnere mich da noch an so einen RIesenteller Milchreis mit Zimt/Zucker und Kompott. Da hätte ich früher höchstens die Hälfte von geschafft, damals habe ich das locker weggeputzt. Mit Nudelgerichten ging's ähnlich. Von den Mengen würde mir heute schlecht werden.
    Könnte also was dran sein... :rolleyes:


    Lg, Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Zitat von Stoebi;311419


    Ich meine hier irgendwo gelesen zu haben, dass Dein Hba1c-Wert noch nicht ganz perfekt ist. (Ich glaub, Du hattest ihn von 13 auf 10 gesenkt o. ä. ?).



    Perfekt ist der Hba1C-Wert noch nicht. Doch er ist jetzt schon auf 9 runter. :6yes:
    Dieses Phänomen mit den Fressflashes hatte ich auch mit besseren Werten. Manchmal kann mich mich ablenken wenn ich was lese oder fern schaue. Aber das ist eher selten.
    Nun ja mehr als einmal im Monat kommt es zum Glück nicht vor.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Hallo,

    ich konnte mir die Fressanfälle bei Hypos trotz sonst guter Werte auch noch nicht abgewöhnen. Ist aber nur bei heftigen Hypos, die ich zu spät bemerke oder, von denen ich aufwache.
    Ich habe dann immer das Gefühl zu "sterben" (weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll) und das Essen hilft mir, das durchzustehen.
    Wichtig ist für mich, daß ich die ganze Zeit etwas zu kauen haben. Deswegen esse ich dann meist Kaubonbons oder ähnliches.
    Ich habe mir aber angewöhnt, mitzuzählen und spritze hinterher für die überschüssigen BE's.
    Somit schadet es nicht meinem HBA1c sondern nur meinem Gewicht. :D

    lg
    Hella

  • Zitat von sonrisa;311678

    .. die ich zu spät bemerke oder, von denen ich aufwache.
    Ich habe dann immer das Gefühl zu "sterben" (weiß nicht, wie ich es sonst ausdrücken soll) und das Essen hilft mir, das durchzustehen.Wichtig ist für mich, daß ich die ganze Zeit etwas zu kauen haben...


    Mensch Hella, das ist es. Zu sterben ist gar nicht so weit weg von dem Gefühl was ich bei Fressflashs habe. Vielleicht eher son "ich klapp gleich weg" Gefühl um es weniger drastisch auszudrücken. Den Trick mit den Kaubonbons werde ich mal versuchen, denn mir gehts auch meist um das "ich esse" die ganze Zeit in solchen Situationen.


    lg Jana

    "Das, wobei unsere Berechnungen versagen, nennen wir Zufall." Albert Einstein
    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    Oscar Wilde

  • Zitat von sonrisa;311678

    Deswegen esse ich dann meist Kaubonbons oder ähnliches.



    Die Idee ist echt nicht schlecht. Ich mag die nimm2 soft. Hab ich oft zu Hause, hoffentlich "fress" ich dann nicht die ganze Tüte!

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Ja, das Gefühl des "Sterbens". Innerliche, totale Panik und das Essen als DIE Lösung. Ich hatte das auch oft. Und nun reicht mir ein TZ, 100 ml Cola oder ne Banane. Ich musste einfach lernen, dass mein Körper zehn volle Minuten braucht, um den Zucker umzusetzen. Ich hatte einen "Fressanfall" nur einmal im letzen, halben Jahr und der hielt sich auch noch in Grenzen. Vor allem ärger ich mich sowas von, wenn ich alles reinschiebe, was ich mag und es trotzdem nicht genießen kann. Zum Glück ist damit Schluss :)

    LG von MM86

  • Hallo erstmal. Bin bislang nur schweigende Mitleserin;-) Kenne diese Fressflashes bei nächtlichen UZ, wo anscheinend der Körper nur noch"Hilfe, Hunger, sonst Tod" schreit. Da ich dann froh bin, überhaupt den Kühlschrank gefunden zu haben, weiss ich dann auch nicht mehr, was ich so ungefähr an BE gefuttert haben könnte. Tagsüber passiert das nicht.
    Muss dennoch gestehen, daß auch mein HbA1c ziemlich mistig ist trotz fast 40 Jahren Diabetes und Pumpe. Bin dabei, mich zu kümmern, und erziele gewisse Erfolge;-) Wobei ich allerdings diese Futteranfälle bei Phasen eines guten HbA1c auch kenne...