Welchen Hba1c Wert soll ich tatsächlich anstreben?

  • Hallo!


    Ich habe wegen einer Antikörper-Studie am Beginn meines Diabetes vor 1,5 Jahren immer noch Restproduktion. Läßt zwar langsam nach ist aber noch vorhanden - ich komme derzeit mit 6 Einheiten Langzeitinsulin pro Tag aus.
    Ich verschätze mit oft mit der BE-Anzahl und es passiert schon noch ein paarmal die Woche, daß ich kurzzeitig Werte über 200 habe, die ich aber sofort korrigiere. Sonst sind meine Werte eigentlich ganz gut und mein Hba1c ist 6,5. Ich weiß, das ist an der oberen Grenze, aber Ist das jetzt gut oder schlecht?
    Meine Ärztin meinte, ich müßte aufgrund der Studie eigentlich unter 6 kommen. Ist das überhaupt möglich ohne Pumpe? Ich wüßte nicht, wie ich das erreichen soll, zumal mein Blutzucker nach dem Essen sehr lange oben bleibt, und erst nach 3, manchmal auch 4 Stunden wieder zum Nüchternwert zurückkehrt.
    Gibt es unter euch jemanden mit einem Hba1c von unter 6? Mit oder ohne Pumpe?
    Lieben Gruß,


    Alice

  • in meiner anfangszeit mit diabetes, in der remi-phase, lag ich mit meinem HbA1 immer im normbereich, allerdings mit vielen Verzichten und schlechter laune.


    Es ist schon zu schaffen, aber um welchen Preis?


    benutze bis heute, 18 jahre später, keine Pumpe und liege beim HbA1C immer um die 7

  • Zitat von alice_dee;333910

    Meine Ärztin meinte, ich müßte aufgrund der Studie eigentlich unter 6 kommen. Ist das überhaupt möglich ohne Pumpe?

    Warum nicht? Wo ist das Problem? Auch mit herkömmlicher ICT erreicht man das ohne Schwierigkeiten. Ich liege seit zwei Jahren stets zwischen 5.6 und 5.7%.

  • Ich denke, ein HbA1c von 6 bis 6,5 ist akzeptabel. Ich wär froh, wenn ich das mal so tief schaffen würde. Manche lassen sich auch gerne mal verrückt machen. :rolleyes: Solange du dir einen niedrigen Wert nicht durch unzählige Hypos erkaufst...

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Zitat von alice_dee;333910


    Ich habe wegen einer Antikörper-Studie am Beginn meines Diabetes vor 1,5 Jahren immer noch Restproduktion. Läßt zwar langsam nach ist aber noch vorhanden - ich komme derzeit mit 6 Einheiten Langzeitinsulin pro Tag aus.


    So lange du noch eine Restproduktion hast würde ich von eine Pumpe abraten. Dein HbA1c ist doch Ok und mit ICT läst sich das auch erreichen. Freue dich doch das du so wenig Langzeitinsulin brauchst.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Ich finde, man kann das so generell nicht beantworten.

    Für die einen ist ein Hba1c im 5er Bereich erstrebenswert-bitte
    da ist ja nichts dran auszusetzen.

    In meiner langen Diabeteszeit gab es Zeiten, da war ich mit Werten im oberen 8er Bereich glücklich und zufrieden.

    Nach meiner Schwangerschaft habe ich Hypos viele Jahre überhaupt nicht mehr wahrnehmen können, mit ganz gravierenden Erlebnissen der unschönen Art und da war ein Hba1c im Anfang 7er Bereich Pflicht für mich, darunter sollte ich nicht kommen.

    Heute mit Pumpe und fast 35 Jähriger Diabetes Karriere strebe ich immer einen Wert im unteren 6er Bereich an, aber nur weil momentan alle Umstände gesundheitlich und psychisch so stimmen, dass ich es leicht schaffen kann und es sogar Spaß macht.

    Das war nicht immer so-aber ich bin zum Glück bis auf meinen Diabetes weitgehend gesund gebleiben und da möchte ich jetzt auch was für tun-dass es so bleibt.

    Aber um jeden Preis, mit Hypos womöglich "erkauft" werde ich keinen guten Hba1 haben möchten. Es muss mir dabei immer gut gehen.

    LG
    tionja

    Es spielt keine Rolle, ob das, woran du glaubst, zutrifft. Entscheidend ist, ob es dir hilft.“

  • Hallo!!

    In meiner Diabetes-Stoffwechsel-Vorlesung hat der Arzt gemeint: So niedrig wie möglich aber ohne schwere und häufige Hypos...ist zwar keine konkrete aussage, aber ich find sie ok...mein behandelnder arzt sieht das auch so und betont immer, dass auf gar keinen fall zu viele hypos sein solln...

    naja...:rolleyes:...immer funktioniert das bei mir leider nicht...

    glg

  • Hallo,
    bei meinen immer noch schwankenden BZ-Werten nach fast 5 Jahrzehnten DM1 bin ich glücklich, wenn mein Hba1c eine 7 vor dem Komma hat :).
    Die Devise ist halt ,Hypos vermeiden! :p
    Gruß
    sweety

  • die restproduktion hat mit dem Hba1c nicht zwangsläufig etwas zu tun - dafür müsste man sich im vor allem deine einstellung anschauen, und z.B. schauen, warum du postprandial relativ lange oben bleibst.


    ansonsten klare antwort:


    jeder hba1c unter 7% ist völlig akzeptabel, je nach dem auch unter 7,5%.


    wenn du da liegst, 3 weitere kriterien: keine schweren und nicht unzählig viele kleine hypos, keine hohen nüchternwerte und wohlbefinden!!!


    wohlbefinden hat auch zu tun mit der vermeidung von schwankungen (das geht mit pumpe in der tat besser, wie auch die guten nüchternwerte) und der vermeidung von übertriebenem ehrgeiz :rolleyes:.


    pumpe: warum nicht. klingt bei dir nicht zwingend, aber gerade bei niedriger basalrate ist sie sogar ausdrücklich zu empfehlen, besonders dann bei nächtl. hypos und/oder hohen nüchternwerten.


    lg, h

  • Hey!


    Danke für die vielen Antworten!


    Jetzt bin ich beruhigt. Ich weiß nämlich tatsächlich nicht, was ich noch anstellen könnte - ich verschätz mich ja nicht absichtlich und alles abwiegen geht oft unterwegs nicht und wär mir auch zu mühsam, ich will ja leben auch noch.
    Ich hab da mal eine grundsätzliche Frage, klingt jetzt vielleicht blöd: warum soll man eigentlich häufige Hypos vermeiden? Ich weiß, man kann ins Koma fallen etc., aber so lange ich sie spür und rechtzeitig reagiere? Was hat das sonst noch für Folgen?
    Hat das auch Auswirkungen aufs Gehirn? Mir kommt nämlich schon vor, ich war vorher schon sehr vergesslich, daß sich das seit der Diagnose noch verstärkt hat. Kann aber auch am Stress oder am Alter liegen, ich bin zwar erst Ende 20 aber man wird schließlich nicht jünger... :D
    Was meint ihr?


    Lieben Gruß,


    Alice

  • Ich liege bei 6,4 und habe eigentlich keine Hypos. Wenn das so bleibt kann ich froh sein, denn mit dieser Einstellung kann ich ein halbwegs geregeltes Leben führen. Ich würde mir nie einen 5,irgendwas Wert mit der Gefahr ständiger UZ erkaufen!

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • also schwere hypos, womöglich mit koma-ähnlichen zuständen, machen den gehirnzellen in der tat probleme ...


    ansonsten:
    auch leichte hypos haben im allgemeinen hormonreaktionen zur folge, die deinen körper anstrengen und zu weiteren schwankungen führen. jede schwankung hat auswirkungen auf deine fitness, deswegen sollte man versuchen im definierten normbereich zu bleiben, weil man damit über den ganzen tag, schwankungen vermeidet und sich auch stabiler fühlt.


    die awareness leidet auf dauer. und wenn ich mich nicht sehr irre, sind häufige hypos auch schlecht für gefäße und herz - das können andere hier aber besser beurteilen/ erklären.


    auch darf man nicht vergessen, dass wenn du zum beispiel einen tag zweimal um die 50 landest, du die dritte leichte hypos meist nicht mehr spürst und das kann zu einer unkontrollierten hypo oder zu einer vehementen gegenregulation führen, die dir (auch in der remission) ein paar stunden bis zu einem tag zu schaffen machen kann.


    psychologisch kann ein leben an der hypo-grenze auch dazu führen, dass man es als normalität begreift/ fühlt, kenn ich zwei fälle, die sonst das gefühl haben, ihren DM nicht mehr zu spüren. da ist es dann auch kein wunder, dass diese diabetiker leicht nervös, unruhig, schusselig und gereizt auf andere wirken, bzw. sind.


    und: man nimmt gewicht zu ... :rolleyes:

  • In meiner Jahrzehnte langer Diabeteszeit gab es keinen HbA1c und als ich mal einen HbA1 erfuhr war er bei >10, es waren andere Zeiten. Seit ich mich um meinem Diab wesentlicher befasste wurde der HbA1C auch eine Größe, welche ich beeinflussen wollte. Mit dem Wechsel zu meinem Diabetologen konnte ich es auch und die Werte wurden von >7 auf unter 6 gebracht jedoch mit dem Ziel vieler Hypos, zwar keine gefährlichen, jedoch mit einem Hoch und nieder in meinen Aufzeichnungen. Mit der Pumpe bin ich stabil bei plus/minus um die 6.

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII

  • Zitat von alice_dee;333973


    Hat das auch Auswirkungen aufs Gehirn?


    In der letzten Schulung wurde mir auf diese Frage geantwortet, dass bei einer Hypo mit Bewusslosigkeit, durchaus so viele Hirnzellen, wie bei einem Vollrausch, flöten gehen können.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • also mein vorletzter hba1c war bei 5,2 ...unter ICT aber mit human-insulin.
    und ich muss sagen, ich hatte soviele hypos...ständig.
    egal wie gut ich berechnet hatte, egal wieviel ich gemessen habe.
    und es war echt nur nervig.
    meine hypowahrnehumg hat gewaltig darunter gelitten.
    und als mein dia-doc den hba1c gesehen hat, hat er sofort gesagt, dass ich wohl sehr viele hypos habe. ohne auch nur mein tagebuch zu sehen.
    dann hat er mich auf analoga umgestellt.
    und mein letzter hba1c war bei 6,2...und er sagte, der ist super!
    und meine werte sind viiel stabiler.
    ich habe kaum noch hypos und merke sie auch viel besser.
    ich würde den 6,2er auf keinen fall gegen den 5,2er eintauschen wollen.
    weil ich mich mit dem 6,2er viel fiter und wohler fühle!


    und mein dia-doc sagte, wichtig ist ein stabiler BZ...und dann lieber einen stabilen BZ mit einem hba1c im 6-7er bereich, als einen unstabilen, durch viele hypos "erkauften" 5er wert.


    klar gibt es sicher leute, die einen 5er wert haben, und trotzdem einen stabilen BZ haben. aber wie bei mir der 5,2er bedeutet ja einen durchschnittlichen BZ von...80-90...und das finde ich persönlich viel zu tief!


    aber das ist nur meine bescheidene ansicht.


    und ja....ich hab in der schulung auch gehört, dass ständige hypos nicht ungefährlich für das gehirn sind.
    und sowieso...wenn man in der "dauerhypo" ist, kann man sich ja auch nicht wirklich fit fühlen.

    liebgruss
    eni


    “We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand.”
    -Randy Pausch-

  • Zitat von alice_dee;333910


    Meine Ärztin meinte, ich müßte aufgrund der Studie eigentlich unter 6 kommen. Ist das überhaupt möglich ohne Pumpe? Ich wüßte nicht, wie ich das erreichen soll, zumal mein Blutzucker nach dem Essen sehr lange oben bleibt, und erst nach 3, manchmal auch 4 Stunden wieder zum Nüchternwert zurückkehrt.


    Gerade frisch aus dem Urlaub zurück... :D
    Also mir geht's ziemlich genauso wie dir. Ich habe auch noch eine erfreuliche Restproduktion (-> 4-5 IE Lantus + Bolus) und lande mit meinem HbA1c bei 6,1-6,3. Auch mein BZ hält sich nach dem Essen meist 3-4 Stunden oberhalb der 100 auf. Mehr Insulin führt aber bei jedem Zehwackeln zu Zusatz-BE, was mir zu blöd ist. Für Sport, Einkaufen, etc. finde ich Zusatz-BE ok, aber nicht, um einmal die Waschmaschine zu füllen.
    Daher halte ich auch nichts von Verallgemeinerungen der Art, dass man in der Remi bzw. mit Restproduktion keine hohen pp-Werte haben könnte, einen HbA1c von 4-5 haben müsste oder ähnliches. Stabilität gibt viel mehr Lebensqualität, auch wenn das sicher Grenzen nach oben hat.
    Erfreulicherweise bin ich da mit meinem Diabetologen einer Meinung... :)


    Lg, Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • ein HbA1c unter 6 ist derzeit auch mein Traum...leider bisher immer noch unerreicht mein bester lag bei 7, 2
    Ich frag mich in letzter Zeit auch dauern ob eine Pumpe eine große Verbesserung bringen würde

  • HbA1c


    Muß es wirklich sein, daß er alle 3 Monate neu bestimmt werden muß?


    Meiner liegt schon seit ca. 2 Jahren so um die 7.


    Ich weiß anhand meiner BZ-Werte selbst, wo der liegt, wenn nichts besonderes ist.


    Aber das Blutabnehmen ist für mich mehr als unangenehm, sterb fast immer dabei:eek:


    Wenn die KK das nicht mehr vergüten, ist es auch auf einmal nicht mehr nötig. Aber jetzt muß das sein, angeblich. Son Quatsch!


    Wie seht ihr das?

  • Zielwert unter acht Prozent


    Bei gesunden Menschen tragen vier bis sechs Prozent der roten Blutkörperchen eine Zuckerfracht. Ist der HbA1c-Wert höher, bedeutet das, dass die Blutzuckerwerte der letzten Wochen im Durchschnitt entsprechend zu hoch waren. Damit steigt das langfristige Risiko für Folgeerkrankungen.
    Liegt der HbA1c-Wert eines Diabetikers zwischen 6,5 und 7,5 Prozent, ist er noch im grünen Bereich. Bei älteren Menschen sind auch etwas höhere Werte noch akzeptabel. Allerdings sollten die Werte nicht ständig über acht liegen.Der Umkehrschluss "Je niedriger, desto besser" gilt aber auch nicht. Ein sehr niedriger HbA1c-Wert kann beispielsweise darauf hinweisen, dass der Patient häufig unterzuckert war. Welcher Wert angestrebt wird und wie er sich erreichen lässt, müssen Arzt und Patient individuell miteinander besprechen.


    ( http://www.netdoktor.de/Diagno…rte/HbA1c-Wert-10799.html )


    Bei wiki kannste auch ne schöne Tabelle sehen :-)

    :9engel_3:

  • WIrd von der KK so vorgegeben! Wenn du im DMP bist dann ist es eine Auflage die du erfüllen solltest :D
    Ich finds auch Käse aber was solls..... so gehe ich wenigstens regelmäßig zum Arzt...der bestimmt bei mir ja auch all die anderen Werte und wenn etwas Auffälliges ist weiß ich schnell bescheid.....

    :9engel_3: