Ich und eine Insulinpumpe?

  • So, dann will ich mal antworten als eine der hier anscheinend sehr seltenen Vertreter derer, die extrem schnell zur Pumpe gekommen sind.

    Bei mir wurde im März DM diagnostiziert und Ende Mai hatte ich die Pumpe angelegt. Bereits im Krankenhaus nach der Manifestation bin ich auf Typ1er getroffen, die mir zugesprochen haben, doch so schnell wie möglich auf Pumpe zu wechseln - erst mal eine Horrorvorstellung für mich. Dann wurde ich nach drei Wochen entlassen, saß kurz darauf bei meinem Diabetologen in der Praxis und der ist ein absoluter Pumpenverfechter, eben aus den Gründen, die Hammy angeführt hat, sie imitiert am perfektesten die Natur. Er hat mir das ans Herz gelegt, ich hatte erst mal das Gefühl, gleich vom Stuhl zu fallen. `Ne halbe Stunde später saß ich bei meiner Diaberaterin, die mich mit Infomaterial und der Pumpenfibel eingedeckt hat, einem neuen Termin in der Tasche und der Aufgabe, mir zu überlegen, ob das was für mich wäre.

    Nach dem ersten Schock habe ich mich informiert und je mehr ich über Pumpe und Diabetes und Folgeschäden las, desto klarer wurde der Gedanke "Ich probier das jetzt einfach". Gesagt, getan.

    Ich sehe das aus dieser persönlichen Erfahrung wahrscheinlich auch komplett anders als diejenigen, die die Pumpe erst nach langer DM-Dauer angelegt haben. Ich habe eine Schulung in der Praxis erhalten, wurde also ambulant auf Pumpe umgestellt. Die Basalrate saß von Anfang an, ich hatte wirklich null Probleme. Am Anfang lief alles total unkompliziert. Nach und nach haben die restlichen Betas dann aufgegeben und mich hat eingeholt, was fast alle kennen, es läuft nicht mehr ganz so glatt, Fett und Eiweiß begannen sich auszuwirken, es musste hier und da gedreht werden, aber da bin ich eben mit meiner Pumpe langsam zusammen reingewachsen.

    Ich glaube, heute würde ich mich in den Hintern beißen, hätte ich das nicht versucht, denn ob ich heute noch mal so einfach an die Pumpe kommen würde wie vor fünf Jahren? Weiß ich nicht. Aber eins weiß ich: nie mehr ohne meine Pumpe, außer gesund :D.

    Plätze zum unnauffälligen verstecken finden sich immer, bei jedem und bei jeder Statur, man wird erfindungsreich.
    Inwieweit man sich da körperlich gehandicapt fühlt, ist sehr persönlich, mich stört meine Pumpe in 95% der Fälle nicht. Vielleicht auch, weil ich das DMler Leben eigentlich nur mit Pumpe gewöhnt bin und ganz ehrlich, für mich ist es auch ein sehr großer Gewinn an Lebensqualität, durch die Pumpe das spritzen in Gesellschaft unauffällig handeln zu können.

    So, mein Roman :o.

    Alexandra

  • Hallo Alexandra,

    besser haettest Du es nicht ausdruecken koennen.
    Jeder, der DM hat muss sich ueberlegen was ihm wichtiger
    ist:laengere Gesundheit oder Bequemlichkeit.
    Wenn ich schon frueher ueber die Pumpe so viel gewusst
    haette wie ich heute weiss, haette ich sie sicher auch schon
    viel laenger. Was ist schon dabei, wenn siemal irgendwo
    etwas drueckt oder vielleicht auch mal zu sehen ist. Es geht
    um meine Gesundheit und ich habe in der Zeit, in der ich
    hier im Forum bin, noch keinen gehoert, der seine Pumpe wieder
    abgegeben hat.
    Die Pumpe ist ein 95%iger Gewinn fuer die DM-Therapie.
    Es giebt wenige Krankheiten die so gut zu therapieren sind.

  • Zitat von Jutta-Z;344757

    Hallo Alexandra,

    besser haettest Du es nicht ausdruecken koennen.
    Jeder, der DM hat muss sich ueberlegen was ihm wichtiger
    ist:laengere Gesundheit oder Bequemlichkeit.



    Jetzt mach aber den Dia-Neulingen doch keine Angst! ;) Das Eine schliesst das Andere nicht aus; es gibt auch Leute, die unter ICT gut eingestellt sind. Wenn das allendings nicht mehr funktioniert, etwa aufgrund eines Dawn-Phänomens, bringt die Pumpe natürlich deutlich Vorteile.

  • Ich wollt grad sagen. Das hört sich an wie Leben=Pumpe, Tod=ICT.:rolleyes:

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Hallo, ich lese hier mit Interesse mit, fabuline, danke für diesen Thread. Darf ich mich hier auch kurz mit meinen Gedanken einbringen?


    Zum Argument, dass man mit ICT (körperlich) freier ist, fällt mir ein, dass das Insulinieren von Essen mit Pumpe in der Öffentlichkeit einfacher sein müsste, korrigiert mich bitte, wenn ich das falsch sehe.


    Ich fühle mich mit Pen in der Öffentlichkeit doch ganz schön gehandicappt, wenn ich z.B. im Sommer ein Eis zum Mitnehmen kaufen möchte, dann muss ich das Eis in der einen Hand halten und mit der anderen Hand mir irgendwie in den Bauch spritzen. Oder wenn ich durch einen Weihnachtsmarkt laufe, ein Brötchen im Stehen/Gehen essen möchte und KEINE Ablagemöglichkeiten habe, muss ich mich mit dem Pen durch die dicke Winterkleidung fummeln, um mir zu spritzen, während ich das Essen in der anderen Hand halte, noch dazu vielleicht im dichten Gedränge eines Weihnachtsmarkts. Ansonsten finde ich es auch nicht wirklich angenehm, im Flugzeug eingekeilt zwischen zwei fremden Menschen zu sitzen oder in einem übervollen Restaurant mit fremden Menschen am gleichen Tisch zu sitzen und dann mit meinem Pen zu hantieren. Natürlich spritze ich mir in der Öffentlichkeit, aber ich finde das Spritzen mit Pen in der Öffentlichkeit manchmal ganz schön fummelig. Das ist für mich einfacher, wenn ich in Begleitung unterwegs bin.


    Natürlich könnte ich mir auch erst nach dem Essen spritzen, aber die Lösung finde ich auch nicht so glücklich. Ich denke, in den oben beschriebenen Situationen ist eine Pumpe einfacher. Oder sehe ich das falsch?

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Zitat von Jamuna;344774

    Ich fühle mich mit Pen in der Öffentlichkeit doch ganz schön gehandicappt, [...] Ansonsten finde ich es auch nicht wirklich angenehm, im Flugzeug eingekeilt zwischen zwei fremden Menschen zu sitzen oder in einem übervollen Restaurant mit fremden Menschen am gleichen Tisch zu sitzen und dann mit meinem Pen zu hantieren.

    Das war für mich bislang nie ein Problem, ehrlich. Man überschätzt in der Regel das Interesse der Vielen am Einzelnen. Es interessiert wirklich nur selten jemanden, die allermeisten bemerken gar nicht, was ich da mache, selbst wenn ich oberirdisch (auf dem Tisch) mit dem Pen hantiere. Wenn man keine Hand frei hat, das ist doof, das stimmt. Aber es zwingt halt ein bisschen zu Ruhe und Überlegung in dem, was man tut. Auch die Handhabung zweier verschiedener Insuline finde ich eigentlich sehr praktisch. Ich operiere mit meiner Basalversorgung tagsüber durchaus freizügig (in der Regel ein Weglassen bei Belastung).


    Was eine Pumpe angeht, man hat merkwürdigerweise von ärztlicher Seite mehrfach das Gespräch mit mir gesucht, obwohl ich nie darum gebeten und auch nie die Notwendigkeit hatte. - Ich will, ehrlich gesagt, keine. Und zwar aus dem Grund, (rollt ruhig die Augen) weil ich mich erst dann tatsächlich krank fühlen würde. Ich kann's nicht anders ausdrücken. Die beiden Pens empfinde ich als eine Kleinigkeit, sicher eine lästige, aber eben nicht mehr. Die gehören insbesondere nicht zu meinem Körper. Eine Pumpe allerdings am Körper zu haben, mich damit im Alltag bewegen, damit schlafen und das Ding auch noch bedienen zu müssen, ist mir bislang nicht richtig vorstellbar, zumal das Messen als Handlung ja auch noch aktuell bleibt. Ein wesentliches Argument pro Pumpe wäre für mich, wenn sie vollautomatisch funktionierte, also kontinuierliches Messen und Spritzen in einem geschlossenen Regelkreis, und zwar nachweislich besser als ich es mit dem Pen könnte.


    Disclaimer: Ich vertrete diese Meinung in der Gewissheit, dass ich bislang mit simpler ICT (und nicht ganz idiotischer Ernährung) vorbildliche Werte erreiche und weder nennenswert mit unerklärlichen Spitzen noch mit Hypos zu kämpfen habe. Vielleicht änderte sich meine Einstellung zu Pumpen, wenn ich damit stärker gefordert würde. Ist vielleicht auch eine Frage der Zeitdauer. Ich bin ja erst im dritten Jahr.

  • ...ich schließe mich T.M an. Ich habe schon Spitzen und Tiefen, aber die hätte ich mit Pumpe auch..
    Mein Problem ist nicht die ICT, sondern mein gelegentliches rumnaschen, kanns manchmal nicht lassen... Noch ein bisschen dies oder jenes und nochmal da probieren und hier rumnaschen und schwupstiwups läuft man Gefahr, die BE Menge aus den Augen zu verlieren und rechnet pi mal Daumen, was sich dann gelegentlich auch in nem schlechteren BZ wiederspiegelt. Das ist aber eine Problematik, die ich wohl mit beiden Therapieformen habe und die mir die Pumpe nicht nehmen wird:o. C´est la vie.

  • OFF TOPIC:


    Hallo T.M., ich spritze mir auf jeden Fall in der Öffentlichkeit. Ich möchte hier nochmal betonen, dass das ein eher kleines Problem ist, das ich aber akzeptiert habe. Ich bin auch nicht noch nicht so offen für eine Pumpe, öffne mich jedoch zunehmend für diese Therapieform.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Was das Eis oder das Brötchen auf die Hand im Stehen/Gehen anbelangt: Ist es nicht auch ein bisschen Sache der eigenen Organisation? Wenn ich mich spontan für BEs auf die Hand entscheide, spritze ich und kaufe dann erst. Ist ja nicht so, das mir erst mit dem Eis in der Hand einfällt "upps, ich bin DMler, muss ja noch spritzen". ;)


    (Dies bezogen auf das Problem "Hand frei", nicht auf Pumpe oder nicht Pumpe.)

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Hallo Jamuna,

    ich gebe dir völlig recht. Es ist wesentlich einfacher mal eben einen Knopf auf der Pumpe zu drücken, als den Pen rauszukramen, ein Stück Haut freizumachen und z.B. beim Gedränge auf dem Weihnachtsmarkt eine ruhigere Ecke zu finden um zu spritzen.
    Seit ich die Pumpe habe, genieße ich solche Situationen besonders. Wie du schon sagst: in der einen Hand das Eis und mit der anderen Hand mal eben das Knöpfchen drücken.

    Auch das zwischendurch-Essen klappt jetzt super. Vorher habe ich es mir entweder verkniffen (und war frustriert) oder doch etwas genascht und dann nicht gespritzt, weil ich einfach keine Lust hatte für jede Kleinigkeit zu spritzen.

    Durch die Pumpe habe ich eine wesentlich höhere Lebensqualität und auch viel bessere Werte.

    lg
    Hella

  • Hallo Wattwurm, natürlich ist es eine Frage der Organisation und für alles lässt sich eine Lösung finden. Ich finde es dennoch unkomfortabel. Es ist eine Frage der Sichtweise, was die einen nervt, nervt andere nicht und umgekehrt. Würde ich meine blöden 200er-Werte besser in den Griff bekommen und hätte ich kein neues gesundheitliches Problem, wäre ich wahrscheinlich gelassener.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Nur mal so als Hinweis: Bei ICT wird 1x oder 2x Basalinsulin gespritzt + zur KH-Aufnahme Boli, bei CSII wird ständig minimalste Mengen Basalinsulin injiziert + ebenfalls zur KH-Aufnahme Boli. Und nun vergleichen wir mal den BZ-Verlauf ohne Boli + KH-Zufuhr. Warum wohl gibt es inzwischen die Pumpen mit programmierbarer BR? Meine beiden ersten hatten feste BRn und das war Mist! Bei jedem Menschen ändert sich fast stdl. die BR, da kann doch 1x oder 2x spritzen niemals so funktionieren, wie 'ne Pumpe (von BR-Absenkungen mal ganz zu schweigen). Daher kann ICT niemals genauso gut sein, wie CSII - vorausgesetzt man beherrscht beides...

  • Zitat von Jamuna;344811

    OFF TOPIC: Ich bin auch nicht noch nicht so offen für eine Pumpe, öffne mich jedoch zunehmend für diese Therapieform.


    So gehts mir auch Jamuna. Bin auch völlig überzeugt von der Pumpentherapie und werde sie definitiv noch ausprobieren...
    Kann mir aber eher vorstellen, das ich (wenn ich mich dann mal dazu durchgerungen habe) ICT und Pumpe kombiniere...aber das wird sich dann zeigen. Trotz der vielen Argumente dafür (die ja nicht bezweifelt werden) haben aber viele auch mit der ICT eine wirklich gute BZ Kurve, ist einfach, wie immer, sehr vom Einzelfall abhängig.


    Schönes WE allerseits :).

  • Zitat von Jamuna;344857

    Ich finde es dennoch unkomfortabel.


    Ohne Frage, ja. Mich nervt das auch, glaub mir.


    Und ich fühle mich auch oft gehandicapt durch das, was Hammy im Prinzip schreibt, Basal gespritzt ist gespritzt, da geht nix vorübergehend anzupassen.


    Naja, und vieles mehr ... :-/



    Zitat

    Würde ich meine blöden 200er-Werte besser in den Griff bekommen und hätte ich kein neues gesundheitliches Problem, wäre ich wahrscheinlich gelassener.


    Auch das kann ich nachvollziehen, meine Gelassenheit ist oft nur Mutmacher für mich selbst und eine Momentaufnahme. Aber gut, das ist hier fehl am Platz.


    Ich wollte dich jedenfalls nicht kritisieren mit meinem "freie Hand - Beitrag beim Essen auf die Hand".


    :)

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Auch wenn ich mich unbeliebt mache:


    Ich denke man sollte bei der Entscheidung grundsätzlich abwägen:
    (ähnlich werden die KK entscheiden- denke ich)


    - "Luxusprobleme" wie: Naschen zwischendurch etc. bzw. leichte "Einschränkungen" der Lebensqualität


    oder


    - handfeste Basalprobleme, Schichtdienst, Leistungssport , schwere Hypos usw..., Schwangerschaft... Folgeerkrankungen....


    Ich bin froh kein KK-Mitarbeiter zu sein, der darüber zu befinden hat, wessen Probleme "schlimm" genug sind und wessen nicht.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Hammy;344866

    Warum wohl gibt es inzwischen die Pumpen mit programmierbarer BR? Meine beiden ersten hatten feste BRn und das war Mist! Bei jedem Menschen ändert sich fast stdl. die BR, da kann doch 1x oder 2x spritzen niemals so funktionieren, wie 'ne Pumpe (von BR-Absenkungen mal ganz zu schweigen). Daher kann ICT niemals genauso gut sein, wie CSII - vorausgesetzt man beherrscht beides...

    Man muss mit Pauschalaussagen immer vorsichtig sein. Man steuert auch bei ICT häufig seine Basalversorgung variabel, mit deutlich unterschiedlichen Dosen oder sogar dreimaligem Spritzen, und zwar nicht nur über den Tagesablauf verteilt, sondern auch (bei Bedarf) von Tag zu Tag verschieden. Und wie schon gesagt, man hat ja immer die Essensaufnahme als zweite Stellschraube. Es ist ja nie so, dass immer nur ausschliesslich die Insulinversorgung schuld an schlechten Werten ist. - Eine schlecht eingestellte Basalrate an einer Pumpe kann genauso nachteilig sein wie schlechtes Spritzen. Man kann aber auch in vielen Fällen mit ICT praktisch gleich gute Ergebnisse erreichen wie mit einer gut eingestellten Pumpe. - Heutige Pumpen sind dort überlegen (und berechtigt), wo Pens an ihre Grenzen stossen, z.B. bei häufigen unvorhersehbaren Belastungswechseln oder nachts, wenn man schläft und aber trotzdem BZ-Schwankungen auftreten. In manchen Fällen (vor allem bei Kindern) wird eine Pumpe vielleicht auch dort vorteilhaft zum Einsatz kommen, wo ein Patient mit dem Spritzen überfordert ist.

  • Zitat von Wildrose;344958



    Ich bin froh kein KK-Mitarbeiter zu sein, der darüber zu befinden hat, wessen Probleme "schlimm" genug sind und wessen nicht.



    Darüber befindet auch kein Sachbearbeiter der Krankenkasse, sondern der MDK, in dem erfahrene Diabetologen sitzen bzw. der Oberarzt einer Diabetesklinik, der dann ein entsprechendes Gutachten erstellt - letzterer war es jedenfalls bei mir.

    Eine Pumpe bietet natürlich keine Garantie für gute BZ-Werte.

    Wenn man aber flexibel und mobil sein muss - und wer muss das heute nicht sein? - ist die Pumpentherapie nicht zu toppen. Wenn man nur zuhause sitzt, kann man auch ICT machen. Trotzdem ist die Pumpentherapie physiologischer und präziser.

    Gruß

    Thomas

  • Und dann wollen die Pen Hersteller noch JEDESMAL einen Nadelwechsel !!!!,

    Könnt ihr das alle "Einhand", ohne Tisch und Zuschauer. Und WO lasse ich dann die

    gebrauchre Nadel verschwinden.?

    Mir ist Vieles (von Herstellern und Ärzten) NICHT konsequent durchdacht.

    Dass man ICT nicht als Idealtherapie ansieht, ist offensichtlich.

    Aber dass der Mensch gelegentlich ESSEN muss, oder sogar stllvoll speisen will, haben wir

    durch etablerte Rituale kultiviert. es gibt so etwas wie Ess-Kultur

    Als mögliche Verfeinerung (> mehr Kultur) sehe ich, dass wir auch für die BZ-Regulierung (Messen/Spritzen) einen akzeptiertes gesellschaftlichen Ritus, sozusagen einen

    "BZ-Knigge" etablieren müssen.

    Akzeptanz, Respekt und Toleranz, aber auch Nicht-Diskriminierung, Achtung der Menschenrechte und Würde und "political correctness"
    wären für mich relevante Stichworte und Begriffe in diesem Zusammenhang !

    Ich will mir nicht mehr sagen lassen, dass ich mit meinem "Insulinkram die Sozialkassen belaste"

    Ich verteidige unser Solidaritäts prinzip auch für den Preis evtl. höherer Abgaben.

    Die dumm-dreisten Erbsemzähler ohne soziale Kompetenz haben eh schon zuviel Einfluss.


    Stimmt´s ?

  • Hallo,


    habe für mich ja auch schon ein paar mal das Pro und Contra Pumpe abgewägt und bin trotz alledem der Meinung das ich mit ICT flexibler bin.


    Ich hab recht unregelmässige Tage, das geht von Gammeltage im Büro bis hin zu Stressarbeiten und plötzlicher wechsel von Büro zum Kunden etc. pp.


    Auch halte ich es privat recht spontan und halte mich an keine feste Zeiten weder Bett gehen noch essen oder andere Aktivitäten.



    Mit ICT ist es daher recht einfach für mich, einmal Basal und gelegentlich zum Essen spritzen, fertig. Die Kalkulation zum Essen bleibt mir auch bei der Pumpe nicht erspart also habe ich da keinen Vorteil. Sie verhindert auch kein Hypos oder Hyperwerte, dafür bin ich verantwortlich und sofern es keine Komplettlösung gibt wird das eine Maschine auch nicht übernehmen können.


    Da eine Pumpe doch recht viel Einstellmöglichkeiten hat habe ich mit ICT somit den Kopf für meine Arbeit frei und muss nicht überlegen wann Basalrate umstellen, wieviel, was piept da, passt der Katheter, ist es zu warm für Pumpe und Katheter, etc. Auch habe ich eher das Risiko auf Arbeitsausfall aufgrund einer Keto etc. weil Pumpe nicht mehr geht oder Verstopfung etc., kann vorkommen muss ja nicht, gibt ja alle Möglichkeiten.


    Wenn ich mehr leisten muss als üblich,
    wird kurz genascht oder was getrunken, fertig.


    Ich denke die Pumpe ist für Leute mit problematischer Basal die richtige Lösung aufgrund der individualität aber für jemanden bei dem ICT funktioniert kann die Pumpe auch ein Problem werden. Ich hätte da manchmal gar nicht die Zeit um da erst dauernd erst einzustellen oder zu kucken was nicht passt wenn Pumpe meckert, Traubenzucker oder Essen rein und fertig. Die Aussage das eine Pumpe daher generell das beste ist halte ich daher für falsch.



    Gruss
    ayuready

  • Zitat von fly

    Könnt ihr das alle "Einhand", ohne Tisch und Zuschauer.

    Mir ist Vieles (von Herstellern und Ärzten) NICHT konsequent durchdacht.


    Auch wenn das jetzt vielleicht böse klingt: Ich muss das nicht "Einhand" können, weil ich zwei Hände habe. Wenn ich nur eine Hand hätte, würde ich es auch hinbekommen. Ohne Tisch? Ja. Zuschauer: Wer sich auffällig unauffällig benimmt, fällt eben um so mehr auf.


    Dieses "Schuldige suchen" hast Du extrem verinnerlicht oder? Dann denk doch für sie mit, mach Vorschläger, erfinde, melde Patente an. Und/Oder benutze eben nicht die von Herstellern und Ärzten mangelhaft erfundenen Therapien, Utensilien. :rolleyes:

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"