Brauche Neues Blutzuckermessgerät, aber welches?

  • Hallo THF,

    was nützt einem schon der DiaDoc alle 3 Monate, wenn er dann Dein BZ-Gerät ausliest? Meiner Meinung nach nichts!

    Ich bin mein eigener DiaDoc. Ich muss selbst Trends aufspüren können, da was ändern, wo was falsch läuft und zwar kurzfristig. Dazu nutzt mir nur mein Tagebuch etwas, und zwar mit allen Angaben, die da auch reingehören! Nur BZ-Werte alleine sagen gar nichts aus.

    Gruss,
    Surferin

  • Zitat von Surferin;379193


    Dazu nutzt mir nur mein Tagebuch etwas, und zwar mit allen Angaben, die da auch reingehören! Nur BZ-Werte alleine sagen gar nichts aus.


    Das sehe ich anders. Ich schaue NIE in mein Tagebuch, ich führe das nur für den MDK. Wenn ich einen Wert habe, der aus der Reihe fällt, überlege ich mir sofort, wo der hergekommen sein könnte und merke mir das fürs nächste mal. Ansonsten schaue auch ich mir nur meine ausgelesenen BZ-Werte an und suche nach immer wiederkehrenden Trends.


    Ich bin auch mein eigener DiaDoc, das ist hier wohl (fast) jeder!


    Aber jeder hat wohl seine eigene Methode, die er persönlich für richtig hält. Einem Neuling oder jemandem, der danach fragt, Ratschläge bzgl. der Dokumentation zu geben, ist ja auch in Ordnung. Aber wenn jemand mit 30 Jahren Diabetes schreibt, dass er seinen Weg gefunden hat mit dem er gut klarkommt und er wird hier von allen Seiten dafür "getadelt", finde ich das ziemlich unnötig.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;379187

    @T.M., Eco, Jörg und Surferin: Mein DiaDoc wertet auch immer nur meine BZ-Werte auf seinem Rechner aus, mein Tagebuch interessiert ihn nicht.

    Meine Frau Dr. liest bevorzugt die Kommentare, und wenn ich bei einem blöden Wert keinen stehen hab, fragt sie sofort nach, was da war. Die Werte sind ohne Kommentare ziemlich sinnlos, man sieht lediglich "es klappt meistens" oder "es klappt halt nicht so gut". Aber über das Warum kann man eben nach drei, bei mir vier Monaten kaum noch Auskunft geben. Das ist eben auch der Grund, warum es mit dem automatisierten Auslesen von Daten aus irgendwelchen Geräten eben nicht getan ist - keine Kommentare!


    Der Arzt ist das Eine. Etwas anderes ist die Aufzeichnung für sich selbst. Was hab ich das letzte Mal gespritzt, als es XX gab? Und war das damals gut, oder war das vielleicht zu wenig? Ah, es war etwas knapp, heute also eine IE mehr. Es ist nicht so, dass ich jeden Tag in meinen Tabellen hänge und die Werte durchkaue. Aber in manchen Fällen ist es nützlich.

  • Hallo THF,

    ein Tagebuch führt man nie für jemanden anderes, sondern immer nur für sich selbst.

    Weisst Du denn nach 6 Wochen, wie Du die Pizza damals insuliniert hast? Ich glaube kaum. Genau für solche Dinge sind die Tagebücher auch sehr wertvoll - zum Nachgucken und dann nachmachen. Auch um Trends aufzuspüren. Up- und Downregulation. Ich weiss so ungefähr, die BZ-Werte sind immer knapper geworden oder angestiegen im Laufe der letzten Tage, aber um Veränderungen vorzunehmen, ist es besser, die auch nochmal nachzuverfolgen. Also auch wieder das Tagebuch studieren. Und nicht nur die BZ-Werte, sondern auch die Insulinmengenzufuhr und was sonst noch so alles war. Die weiss ich dann nämlich auch nicht mehr, steht aber im Tagebuch (und zusätzlich im Speicher der Pumpe).
    Es ist jeden Tag so viel, was alles an Eindrücken, Erlebnissen, Geschehnissen auf mich einprasselt, da kann ich mich nicht bei jedem schlechten Wert gedanklich mit meinem Diabetes befassen. Das mach ich abends, wenn ich die Werte eintrage ins Handy und wenn ich einen Trend im Tagebuch erkenne, aber auch nur dann.

    Gruss
    Surferin

  • Hi,
    ich schließe mich mal THF an : nach 30 Jahren wird er schon wissen, was für ihn gut ist. Vielleicht führt er ja auch doppelte Buchführung durch, er hat ja nichts darüber geschrieben.
    @ Heinrich, versuche das Nano und mit dem dazugehörigen Smartpix kann man auch einige Daten erfassen und bei den Blättern vom Ausdruck hat man genügend Platz für handschriftliche Anmerkungen.
    Gruß Julmond

  • Zitat von TryHarderFish;379187


    @T.M., Eco, Jörg und Surferin: Mein DiaDoc wertet auch immer nur meine BZ-Werte auf seinem Rechner aus, mein Tagebuch interessiert ihn nicht. Denn er will nicht wissen, was ich bei einem bestimmten zu hohen oder zu niedrigen Wert falsch gemacht habe, sondern er will grundsätzliche Fehler in meiner Therapie aufspüren


    Er kann anhand der BZ-Werte sehen daß etwas falsch gelaufen ist. Was es war kann er nur wissen, wenn er die Rahmenbedingungen kennt, unter denen dieser abnorme Wert entstanden ist.


    Zitat

    Ich glaube, nach der langen Diabetesdauer weiß Heinrich schon, welche Dokumentationsform für ihn die beste ist, Belehrungen sind daher hier wohl falsch am Platz.


    Ich denke die sind auch weniger für ihn, als mehr für die, die hier mitlesen und es besser machen wollen.


    Einem Arzt der sich nicht für die Rahmenbedingungen interessiert kann man auch den Wirtschaftsbericht von Griechenland in die Hand drücken. Da stehen auch viele Zahlen drin, die keinen Sin ergeben...

  • @ Julmond und THF
    Erstmal danke für Eure Unterstützung. :6yes:


    @ alle anderen
    Wenn ich auf meine 30 Tage Excel Datei sehe (7 Spalten: Nüchtern, Mittags, NM, Abends , Vorm Zubett gehen, Nachts) sind 30 Tage auf einer Seite. Man kann für jede Spalte den Durchschnittswert berechnen und den Gesamtdurchschnitt. Man sieht dann sofort ob im Durchschnitt die Nüchternwerte etc zu hoch. Eine Spalte noch für Bemerkungen: zB Pizza Mittags 15 E. Übersichtlicher und besser geht es nicht.


    Meinen Doc interessiert es nicht die Bohne, was ich gegessen habe. HBA1c ist allein entscheidend !!! Immer unter 6 bei mir!
    Und wer nach Jahren Diabetes immer noch nicht weiß, was er machen muss, der wirds auch nicht mehr lernen.


    Der einzige Nachteil ist, dass ich die Werte immer manuell eingeben muss. Dauert auch nicht lange, aber wenns einfacher über USB Kabel geht, wäre es bequemer.

  • Zitat von Heinrich1;379220


    Und wer nach Jahren Diabetes immer noch nicht weiß, was er machen muss, der wirds auch nicht mehr lernen.


    Naja, ich bin seit 26 Jahren dabei...und trotzdem lerne ich ständig wieder was dazu. Es gibt doch immer wieder Situationen, in denen auch ein alter Hase mal nicht weiter weiß...das heißt aber nicht, dass man nichts mehr dazu lernen kann.

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • @ Fragile Soule78


    ich weiß, dass passt jetzt hier nicht hin :p


    Aber deine Katze ist echt süss :love::D


    So, dass musste ich mal loswerden. :)


    LG Tommi

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!


  • Der Miezekater tut nur so niedlich. ;)

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Zitat von Joerg Moeller;379209

    Einem Arzt der sich nicht für die Rahmenbedingungen interessiert kann man auch den Wirtschaftsbericht von Griechenland in die Hand drücken. Da stehen auch viele Zahlen drin, die keinen Sin ergeben...


    Ich glaube, so war das gar nicht gemeint. Es ging wahrscheinlich eher darum grundlegende "Tendenzen" zu sehen wie: Morgens immer hoch, Mittags immer zu tief, Abends immer zu hoch, um zu sehen, wo generell z.B. ein Faktor oder die basale Versorgung nicht stimmt. Der Arzt setzt dabei voraus, dass man die "Berechnung der KH" schon kennt bzw einigermaßen beherrscht.;)


    Wenn ich meinem Arzt mein Protokoll vorlege wird er auch nicht auf einem 300ter pro Monat herumreiten. Wenn dieser Wert allerdings 4x und immer am WoE auftritt würde er stutzig werden.


    Bei einem generalisierten Wertechaos würde er vermutlich zur "Neueinstellung" und Schulung raten, bevor er einzelne Werte mühsam unter die Lupe nähme.


    On Topic:


    Ich bin vom One touch ultra easy (welches ich recht gut fand) auf ein Contour USB umgestiegen zwecks einfacherer Tagebuchführung mit Si Diary und einfachem "Plug and Play" ohne Kabelsalat etc. Außerdem produziert Bayer - soweit ich gehört habe - relativ präzise Geräte, wenn man nicht gerade ein "Montagsgerät" erwischt. Mein One touch ultra easy hat gerne etwas "höhere" Werte angezeigt im Bereich über 130 mg/dl. Im Vergleich dazu blieben die Abweichungen des Contour im Rahmen. Im niedrigen BZ-Level waren beide ähnlich. So meine Erfahrung. Ich hoffe ich darf das hier so schreiben.....


    Ein anderes Gerät, mit dem ich auch "geliebäugelt" habe ist das Accu check aviva expert...darüber findes du auch einiges im Forum.


    LG, und - wer die Wahl hat, hat die Qual :p - Spitzenhäubchen

  • Ich habe heute mein erstes neues Testgerät bekommen. Lifescan One Touch Verio Pro


    3 Messungen heute und mit meinem Countour verglichen:


    Hatte heute, warum auch immer, schlechte Werte (Gegessen wie immer, kein Stress - trotzdem !)


    12Uhr: Contour: 136 - Verio Pro: 183


    15 Uhr: Contour: 153 - Verio Pro: 186


    18 Uhr: Contour: 50 - Verio Pro: 72


    Das Contour zeigt danach im Schnitt deutlich weniger an.



  • 136 - 183
    153 - 186


    sind schon ziemliche Differenzen - hast du mal eine Doppel - Dreifachbestimmung der einzelnen Werte gemacht?


    Ich bin gespannt auf meinen nächsten HbA1c - sollte das Contour hohe Werte zu niedrig anzeigen, wird es sich dort zeigen - ich habe eine relativ stabile HbA1c- Lage - da müsste es dann ganz schön nach oben "rucken".


    Ich lasse im übrigens mein Gerät beim Diabetologen im Vergleich mit seinen Laborwerten überprüfen. Da ich das Contour USB aber ziemlich neu habe, kann ich dazu jetzt noch nichts berichten.


    LG, Spitzenhäubchen

  • Hallo Heinrich,


    ich kann mir gut vorstellen, dass das Contour USB Deinen Wünschen sehr entgegen kommen würde.


    Messgerät mit direktem USB- Anschluss, kein extra Programm (Programm ist mit auf dem Stick drauf) und die Werte kannst Du auf den Rechner übertragen und ausdrucken. Hier kann man garkeine BE eingeben, aber wenn Du das eh nicht brauchst...


    Grafische Tendenzen über Tag/ Woche und letzte vierzehm Tage sind auch dabei.


    Messgenauigkeit, hm...? Kann ich nix zu sagen

  • @ Heinrich


    kann es sein, dass Du noch ein älteres Contour Gerät benutzt, das vollblutkalibriert ist?


    Bei mir war es, so, dass sich mein HbA1c mit der Umstellung auf das plasmakalibrierte Contour um ca. 0,4 % verbessert hat. Tendenziell zeigt (jedenfalls meins) immer noch niedrigere Werte an, als das Laborgerät. Das AC Mobile hatte ich mal getestet. Hatte auch höhere Werte angezeigt.


    LG :)
    Tommi

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Zitat von Tommi;379269


    kann es sein, dass Du noch ein älteres Contour Gerät benutzt, das vollblutkalibriert ist?


    Bei mir war es, so, dass sich mein HbA1c mit der Umstellung auf das plasmakalibrierte Contour um ca. 0,4 % verbessert hat. Tendenziell zeigt (jedenfalls meins) immer noch niedrigere Werte an, als das Laborgerät. Das AC Mobile hatte ich mal getestet. Hatte auch höhere Werte angezeigt.


    LG :)
    Tommi


    Wie stell ich denn fest ob es vollblutkalibriert ist? Wie ist das bei den neuen Geräten, ala BDStar, Verio etc?

  • Wenn das Contour plasmakalibriert ist, hat es auf der Rückseite eine gaaaanz kleine Aufschrift in rot: Plasma Die neueren Geräte sind alle plasmakalibriert.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Das AC Mobile hilft, den A1C zu senken, weil es etwas höher anzeigt.




    Sent from my iPhone using Tapatalk

  • hab nachgesehen - ist plasmakalibriert..


    Also zeigt das Contour wohl generell zu niedrigere Werte an. Ich hatte die Vermutung schon länger, da meine aufgezeichneten Werte, einen niedrigeren HbA1c ergaben, als die tatsächlichen im Labor.


    http://www.abbott-diabetes-care.de/service_rechner.html


    Hier findet man einen HbA1c Rechner, der aus Durchschnittswerten den HbA1c ermittelt.


    Mein letzter HbA1c lt Excel Datei 5,6 (102 im Mittel aus über 300 Messungen) - lt. Labor: 5,9 entspricht 112.


    Quod erat demonstrandum.

  • Zitat von Murray;379274

    Das AC Mobile hilft, den A1C zu senken, weil es etwas höher anzeigt.


    Toll,


    man nehme ein anderes Schätzeisen und der BZ sinkt:cool:

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)