Verordnungseinschränkung BZ-Teststreifen für Typ 1er?

  • Hallo zusammen,

    ich war heute bei meinem Diabetologen.
    Dabei habe ich mit grossen Ohren und noch grösseren Augen mir anhören müssen, dass ab diesem 1. Quartal 2012 für die gesetzlich Versicherten gilt, die Diabetologen dürfen nur noch MAXIMAL 500 Teststreifen pro Quartal verschreiben, auch für ICT'ler und Pumpenträger. Laut den Arzthelferinnen gäbe es da einen neuen Beschluss für, der käme von der Kassenärztlichen Vereinigung.

    Als ich aus der Praxis raus war, hab ich sofort bei meiner Krankenkasse (TK) angerufen und nachgefragt, ob das denn stimmt.

    Die Dame von der TK sagte mir, wenn der Arzt vom Therapieverlauf her sagt, 4 - 5 Mal testen am Tag reichen bei Ihnen aus, kriegen Sie halt auch nur soviel. Wenn der Arzt vom Therapieverlauf her meint, ich bräuchte mehr Tests pro Tag dann kriege ich auch mehr. Wenn ich dagegen meine, ich müsste mehr testen als der Arzt, dann müsste ich die "Mehr-Teststreifen" auch selbst bezahlen.

    Soweit die Aussage von der TK. Bei der Kassenärztlichen Vereinigung hab ich heute noch nicht angerufen, bin aber sehr geneigt, dies zu tun, um mir diesen angeblichen Beschluss bestätigen zu lassen. Ich habe mal im Netz nach einer Verordnungseinschränkung für BZ-Teststreifen für uns Typ 1 Diabetiker gesucht, habe aber nichts gefunden. Habe nur die Verordnungseinschränkung von BZ-Teststreifen für Typ 2 Diabetiker gefunden.

    Ich meine, mich zu erinnern, dass irgendwer hier im Forum mal einen Link zu einem PDF gepostet hat, in dem eine Empfehlung ausgesprochen wurde, wieviele BZ-Teststreifen der Arzt verordnen kann. Ich finde den Link aber nicht mehr, habe schon gesucht.
    Weiss jemand, ob diese Empfehlung noch aktuell ist? Wurde sie vielleicht geändert?
    Hat jemand schon die gleiche Erfahrung machen müssen mit der Verordnungseinschränkung bei BZ-Teststreifen für uns Typ 1 er seit 2012 (vorallem gesetzlich Versicherte)? Ich bin übrigens hier in Baden-Württemberg.

    Ich muss sagen, mit 500 Teststreifen komme ich nie und nimmer hin im Quartal, auch mit 600 Teststreifen nicht. Ich brauche 700 Teststreifen im Quartal Da wird das Dexcom dann wohl doch zur Dauernutzung werden. Eigentlich wollte ich das Dexcom nicht ständig einsetzen. Aber so? Und das wird doch teuer.
    Oder ich kaufe mir die zusätzlichen 200 Teststreifen selbst, Kostenpunkt bei meinen Freestyle Lite Teststreifen pro Packung a 50 Stück: 29,00€.
    Wenn ich mir 8 Stück Dexcom Sensoren aufs Mal kaufe, zahle ich pro Sensor 70,75€, also 566.-€ für die 8 Stück insgesamt.

    Wäre toll, wenn ihr mir Eure Erfahrungen posten könntet.

    Tausend Dank,
    Surferin

  • Kann da leider nichts beisteuern, weil ich die deutsche Krankenversicherung nicht kenn.


    Aber wenn das so sein sollte, find ichs ziemlich daneben. Mir würden die fünf Tests pro Tag problemlos reichen. Ich mess dreimal am Tag. Da wären noch genug Tests übrig, um an schwierigeren Tagen mehr zu messen. Dennoch bin ich froh, keine definierte Anzahl Teststreifen zu haben.


    Ich seh das Problem schon, dass das Ganze einfach sehr teuer ist. Es ist aber allemal billiger als ein Diabetiker mit Spätfolgen oder in der Notaufnahme, weil der Zucker entgleist.


    Ich hoff, es findet sich eine für euch praktikable Lösung. Insulinpflichtige Diabetiker (ob Typ 1 oder 2) müssen einfach genug Tests machen können.

  • Oh-Ha....... da habe ich noch nichts von gehört.
    Habe noch bis Ende Febr. Streifen und dann will ich mal weiter sehen. Würde mich melden so bald ich ich mehr weiß.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Mir wurde auch gesagt, ich soll nur noch 5 mal am Tag messen.
    Aber da komm ich niemals hin...



    Wenn ich am Tag drei mal esse, sind 6.. Dann sollte man vorm schlafen, messen.. sind es schon 7.


    Ich frag am 17ten mal nach, wie se sich das so vorstellt:eek:

  • Das Problem ist halt, ich bin schwer einstellbar und habe die Neigung zu schweren Hypos. Leider spielt bei mir so einiges mit rein in den Diabetes: bei schweren Hypos neige ich zu Krämpfen, was wohl aus meiner rechtsseitigen Lähmung, die ich seit Geburt habe, mit resultiert. Ich habe auch schon bei Hypos gekrampft, als ich noch bei Bewusstsein war.
    Zusätzlich die Hashimoto (macht die Einstellbarkeit von meinem BZ nochmal schwieriger) und ich denke, auch die Endometriose macht das Ganze nicht leichter.

    Wenn ich nicht so geschlagen wäre und der BZ einfacher einstellbar, würde ich nicht meckern und käme auch mit weniger Tests hin, aber so nicht.

    Gruss,
    Surferin


  • Normalerweise reichen die Begründungen (auch gegenüber der KK) vor dir aus, um mehr Streifen zu verordnen.

    Gruß Hans :hihi:


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    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Hallo Surferin,


    ich habe am 10. Feb. meinen nächsten DMP Termin. Wenn ich dran denke, werde ich meiner Ärztin zum Thema mal ein paar Fragen stellen. Ich kriege bislang immer 600 Streifen bzw. soviele wie ich halt brauche.
    Vielleicht ist das bei ihr aber auch kein Thema, wenn sie es einfach für notwendig hält? (Btw. bin ich auch bei der TK)


    Ich berichte dann hier ob ichs vergessen habe, bzw. falls nicht, was sie gesagt hat.

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • Also ich bestelle meißtens 500 Teststreifen pro Quartal. Hab jetzt vor kurzem im Januar aber 600 bestellt, da ich einen höheren Verbrauch hatte und dadurch meine Reserven aufgebraucht waren. Dabei gabs keine Probleme. Bin im Bereich der KV Westfahlen Lippe. Das kann in anderen Bereichen natürlich anders sein.


    Gruß
    Tommi

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Hallo Hans,

    bitte gib mir mal nen Tipp, wie ich das gegenüber den Arzthelferinnen klar machen soll. Ich hab in der Praxis gleich nochmal angerufen, nachdem ich mit der TK telefoniert hatte und erzählt, was die TK gesagt hat. Ich kann doch nicht da anrufen und sagen, das, was sie mir da erzählt haben, ist totaler Humbug. Die haben ja auch die Infos irgendwoher. Da stell ich sie ja sonst bloss, das geht doch nicht.
    Die Arzthelferin meinte, sie wolle sich nochmal bei der KV rückversichern und auch nochmal mit der TK reden.
    Ich werde morgen mal bei der KV in Baden-Württemberg hier anrufen und nachfragen, was Sache ist. Wenn dieser Beschluss wirklich existiert, kann man wohl nichts machen. Wenn doch, dann sind wir dran, in den Diabetologie-Praxen zu sagen, dass wir mehr Teststreifen bekommen, wenn wir sie brauchen.

    Im Netz hab ich gerade diesen Link zum PDF gefunden, da steht tatsächlich 400 - 500 BZ-Testreifen für KV Baden-Württemberg, allerdings nur als Empfehlung. Ich hab allerdings kein Veröffentlichungsdatum gefunden:

    http://www.betanet.de/download…lutzuckerteststreifen.pdf

    Gruss,
    Surferin

  • Britta, habe bei mir alles schriftlich fest gehalten. Mein Doc meinte dann so ist es Ok. Das ganze ist nun schon einige Jahre her. Mal sehen was mich jetzt erwartet.

    Gruß Hans :hihi:


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  • Lt. meines DiaDoc´s ist es so, daß er nur noch 500 Testsreifen auf ein Rezept schreiben darf...


    Er schreibt mir jetzt immer 2 Rezepte mit der Bitte, diese im Abstand von ein paar Tagen einzulösen. Die KK´s werden wohl stutzig wenn mehr als 500Teststreifen drauf stehen... Komme mit 500 Streifen auch nicht hin... Schichtdienst, Zöliakie, etc.... Ist allerdings die KV in Bayern

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Hallo,


    ich war gestern beim DiaDoc und habe meine üblichen 600 Teststreifen verschrieben bekommen. Ohne nachfragen oder ähnliches.
    Bei mir war es das erste mal bei diesem Arzt, weil ich im November meinen DiaDoc gewechselt habe (da hatte ich den Quatalsbedarf aber schon). Insofern wussten die nicht, was ich vorher bekommen habe...


    Lg Aluntraviel

  • Zitat von yvonne;389342

    Lt. meines DiaDoc´s ist es so, daß er nur noch 500 Testsreifen auf ein Rezept schreiben darf...


    Er schreibt mir jetzt immer 2 Rezepte mit der Bitte, diese im Abstand von ein paar Tagen einzulösen. Die KK´s werden wohl stutzig wenn mehr als 500Teststreifen drauf stehen... Komme mit 500 Streifen auch nicht hin... Schichtdienst, Zöliakie, etc.... Ist allerdings die KV in Bayern


    Stimmt, mein Doc schreibt auch nur 500 auf ein Rezept und wenn die weg sind kommen noch mal 250 dazu..... bis jetzt :rolleyes:

    Gruß Hans :hihi:


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  • Ich habe Anfang Januar mein erstes Quartalsrezept erhalten mit 550 Teststreifen. Bekomme ich laut Doc jetzt jedes Quartal und falls ich wegen zuvieler Hypos oder Krankheiten wegen Fieber, Durchfall ect. nicht auskomme, kann man mir wohl dann mit der Begründung nochmal 5 Teststreifen pro Resttag vom Quartal verschreiben, also wenn z.b. noch 20 Tage über sind, dann halt 100 Teststreifen.


    Messen laut Doc soll ich 4 bis 6 mal je nach Tagesform. Und wenn nix dazwischen kommt, sollten dann auch die 550 Teststreifen reichen.


    Bei mir ist es die KV Sachsen.

    LG Heike
    ________________
    Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

  • Ihr glücklichen!!!!!!


    Ich bekomme jedesmal zu hören, dass 4x messen absolut genug sind. Würd ich ja bestätigen wenn alles glatt laufen würde. Da ich im Moment aber am runterkorregieren bin mit meinen IE schaue ich natürlich ob ich noch richtig liege.
    Auf meinen Rezepten sind maximall 150 Streifen drauf. Dann muss ich wieder betteln gehen:7no: Letztenendes spritze ich auch 4-5 mal am Tag Insulin. Als Typ 2 ist man da echt am A**** :mad:



    :skandal:

  • Hallo zusammen,

    ich habe mit dem Patiententelefon von der KV Baden-Württemberg telefoniert. Ob das jetzt die KV Süd oder Nord Baden-Württemberg ist, erschliesst sich mir nicht.
    Zuerst wollten sie mich abwimmeln und an die Krankenkasse abschieben. Da hab ich denen aber gesagt, dass die Arzthelferinnen ihre Vorgaben von der KV haben. Dann hat sie doch beim Verordnungsmanagement nachgefragt.

    Laut denen gibt es jetzt tatsächlich eine Empfehlung, dass wir Typ 1 er, auch Pumpenträger, nur noch 400 - 500 Teststreifen pro Quartal verschrieben bekommen. Demzufolge haben die in meiner Praxis richtig gehandelt.
    Die Angaben in dem Link in einem meiner vorherigen Posts stimmen also.

    Wenn ich wirklich mehr Teststreifen brauche, muss ich das mit dem Doc ausdiskutieren. Das werde ich auch tun. Ich brauche auch mit Dexcom 600 Teststreifen mindestens im Quartal, ohne Dexcom 700.
    Krankenkassenbeiträge zahle ich genug, da bin ich der Meinung, die Krankenkasse kann mir auch ruhig mindestens 600 Teststreifen im Quartal bezahlen, wenn nicht sogar 700.

    Gruss,
    Surferin

  • Hallo,


    ich habe heute eine Broschüre beim DiaDoc gelesen, in dem es um die Fahrerlaubnis bei DM geht. Theoretisch müssten wir vor JEDER Autofahrt Bz messen, darauf würde ich mich berufen. 3 Mahlzeitwerte und 1 Wert vor dem Schlafengehen sind schon 4x Messen. Autofahrten hätte ich mehrere am Tag, da ist man schon schnell bei 6-7x. Bei einem Unfall ohne Bz-Wert droht uns der Führerscheinentzug, wenn sich herausstellt dass man Diabetiker ist und nicht nachweisen kann, dass der Bz in Ordnung war!


    lg, Jolanda

  • Hallo Jolanda,

    habe keinen Führerschein, darauf kann ich mich also nicht berufen.
    Ich kann mich aber auf die schwere Einstellbarkeit meines BZ und die Neigung zu schweren Hypos berufen. Der BZ ist in letzter Zeit zwar sehr viel ruhiger geworden (ob das jetzt mit der Schilddrüse zusammenhängt, dass sie besser eingestellt ist oder mit dem Humalog, mit dem ich besser zurechtkomme, kann ich nicht sagen), aber trotzdem. Erstaunlicherweise bin ich seit dem Dexcom (Start 14.12.2011) nicht mehr so oft in der Hypo. Viel seltener komme ich unter 60. Hohe Werte gibt es auch weniger.

    Wenn mein Arzt sich wegen der Blutwerte und eventuellen Änderungen an der Therapie meldet, spreche ich ihn nochmal drauf an.

    Gruss,
    Surferin

  • Mich wundert das Ganze gerade sehr!


    Ich habe bislang immer nur 400 Teststreifen im Quartal bekommen. Als ich beim letzten Mal (vor ca. zwei Wochen) bei meinem Dia-Doc war, habe ich versucht ihm klarzumachen, warum ich mind. 600 brauche (fahre z.B. jeden Tag 100 km mit dem Auto). Er hat dann im Computer einen Vermerk gemacht, dass ich die 600 ab jetzt jedes Quartal bekomme.


    Ich glaube, die KV kann nur Empfehlungen geben, der Doc kann aber mehr aufschreiben, wenn er es begründen kann.


    Zur Not: Teststreifen beim Dia-Doc aufschreiben lassen, und wenn's nicht reicht, nochmal welche beim Hausarzt aufschreiben lassen.

  • Ich habe eben neue Teststreifen bestellt und auch nachgefragt bezügl. dieser neuen Maßnahme.
    Es stimmt, die Empfehlung lautet ab sofort. 400-500 Streifen pro Quartal.
    Allerdings sagte man mir, dass es im Ermessen des Arztes liegt, wieviele er tatsächlich verschreibt.
    Sollte er mit dem Jahresbudget nicht auskommen, muss er begründen woran es liegt und wenn die Gründe nicht ausreichend sind, wird er privat zur Kasse gebeten.


    Für mich ändert sich nichts, ich bekomme weiterhin meine 600 Teststreifen.
    Man sagte mir, dass es bei den Pumpenpatienten in unserer Praxis keine Kürzungen geben werde, solange man regelmäßig erscheint und mitarbeitet. Naja, das tue ich ja.


    Ich bekomme allerdings auch mehrere Rezepte, es werden immer 200 Stück auf einem verordnet und ich muss rechtzeitig nachbestellen.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.