Erfahrungsbericht: 4 Wochen mit dem neuen Omnipod (Modell 2012)

  • Hallo,


    Ich hatte die Gelegenheit, den neuen Omnipod, der bei uns im Herbst auf den Markt kommen soll, vorab vier Wochen zu testen. Für alle Interessierten hier mein persönliches Fazit dieser 4 Wochen:


    Ausgangssituation:
    ===============
    - 20 Jahre Typ 1
    - seit rund 7 Jahren Pumpe (aktuell VEO)
    - sehr skeptisch gegenüber dem Omnipod ("Wer braucht den so was? Der Schlauch stört doch nicht!")


    Der erste Eindruck
    ==============
    Wider Erwarten stellt sich sofort ein Gefühl größerer Freiheit ein, da die Limitation des Schlauchs (obwohl ich 110 cm trage) entfällt. Duschen ohne Abkoppeln, am WC einfach die Hose runter rutschen lassen... Man kann das wohl doch brauchen!


    Auch beim Schlafen empfinde ich den Pod nicht als störend. Hier hatte ich die größten Bedenken. Selbst als ich ihn an der Seite trage, merke ich ihn als Seitenschläfer kaum.


    Das Befüllen empfinde ich wegen der kurzen Nadel der Spritze komplizierter als bei der VEO. Nach ein paar Mal stellt sich aber auch hier die Routine ein.


    Der weitere Verlauf
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    Der Pod macht Spaß. Könnte aber auch daran liegen, dass er neu ist und die gewohnte Pumpenroutine durchbricht. Das Befüllen macht deutlich mehr Laune als bei der Pumpe. *Das automatische Setzen der Kanüle ist prima, wenn auch die Wartezeit ab Drücken der Start-Taste bis zum Setzen doch ein ähnlich unangenehmes Gefühl vermittelt, wie wenn ich zögere, beim SoftSerter abzudrücken. Die Schmerzen beim Setzen sind etwas geringer, aber für mich ist der Unterschied nicht so deutlich.


    Anfangs habe ich immer Bedenken, den PDM zu vergessen, denn ohne den funktioniert das System ja nicht. Meine VEO ist per Schlauch angebunden und damit "unvergessbar". Die erste Woche kette ich den Autoschlüssel an die Tasche des PDM. Mit ein bißchen Routine lässt aber auch diese Sorge nach.


    Der PDM ist mit seinem großen Display und den vielen Infos (so wird z.B jeder Schritt des Setzens inkl. Vermeidung möglicher Fallstricke in Textform Schritt für Schritt beschrieben) eine prima Sache - so lange man drinnen ist. Draußen lässt sich das Display bei Sonnenschein deutlich schlechter (man kann auch sagen kaum) ablesen als meine VEO. Da kann die Sonne drauf knallen und ich kann immer noch alles lesen, beim PDM hingegen ist raten angesagt.


    Erschwerend kommt hinzu, dass teilweise die Belegung der Tasten wechselt. Für okay muss man bei ein und dem selben Schritt einmal links und beim nächsten Mal rechts drücken. Überhaupt ist der Druckpunkt der Tasten bescheiden bzw. die Tasten sind viel zu schwergängig.


    Beim Einschalten des PDM muss man per Tastendruck bestätigen, dass man den eigenen PDM in der Hand hält. Ganz offensichtlich hofft der Hersteller auf eine große Verbreitung. ;-) Nervig ist, dass man auch nach dem Einschieben eines Teststreifens auf OK klicken muss. *Mind. 1x pro Woche vergesse ich das, trage Blut auf und bekomme eine Fehlermeldung. Wieder ein kostbarer Teststreifens verschossen...


    Zudem ist der PDM aus Billigplastik gefertigt, dass war schon Ende des letzten Jahrtausends nicht mehr state of the art. Die Hüllen in grellen Farben helfen da nicht wirklich weiter, zumal man den PDM damit kaum noch in die Hosentasche geschoben bekommt.


    Die BE-Faktoren lassen sich nur deutlich grober eingeben, als ich das von der VEO gewohnt bin. Außerdem muss nicht IE pro BE, sondern umgekehrt eingegeben werden. Klingt einfach, erfordert aber einiges Nachdenken - trotz der Umrechnungstabelle, die Ypsomed beilegt. 1:1 lassen sich die Faktoren aus der VEO nicht übernehmen, es muss auf- oder abgerundet werden.


    Der Pod muss mit 85 - 200 IE Befüllen werden. Nach drei Tagen (+ 8 Stunden Karenz) ist Ende und auch nichts mehr verlängerbar. Man muss also den Insulinbedarf für drei Tage vorplanen, damit man den Pod nicht früher abnehmen muss, weil er vor den drei Tagen leer ist. Entsprechend fülle ich ca. 180 IE obwohl ich im Schnitt in drei Tagen 150 IE brauche. Man will ja flexibel sein und bei mir als Schleckermaul heißt das, Eis, Kuchen etc. mit entsprechendem Insulinbedarf. Man kann den alten Pod aber nach dem Befüllen des neuen mit der Spritze dieses neuen Pods "entleeren" und das Insulin wiederverwenden. Ca. 20 - 30 IE bleiben aber im Pod.


    Die Kosten
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    Von Herstellerseite ist zu hören, dass der Omnipod ähnlich viel kostet wie die herkömmlichen Pumpen. Teilweise wird auch von 200 - 300 € mehr pro Jahr gesprochen. Wenn man genauer hinterfragt, wie diese Zahlen zu Stande kommen, wird es recht neblig. Ich habe auch gehört, dass für diesen Vergleich herkömmliche Teflonkatheter mit dem Omnipod, der ja ebenfalls Teflonkatheter nutzt, verglichen wurden. Angeblich wurde bei den herkömmlichen Kathetern von einem Wechsel alle zwei Tage ausgegangen und beim Omnipod von drei Tagen. Warum konnte mir keiner sagen. Hier gilt wohl das alte Churchill Motto "Glaube keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast."


    Also habe ich mal mit meinen realen Werten gerechnet. Grundlage ist meine Nutzung der QuickSet, die ich drei Tage trage. Basis sind die Listenpreise bei DiaExpert, die ja auch mit Ypsomed zusammen hängen. Ich gehe zu Gunsten des Omnipod davon aus, dass das Insulin, dass ich im Schlauch verliere in etwa der Menge entspricht, die im Omnipod verbleibt.


    Über das Ergebnis meiner Rechnung bin ich baff erstaunt. Nicht fast gleiche Kosten, sondern 40% mehr beim Omnipod! Das sind über € 1.000 im Jahr! Natürlich zahlen die Krankenkassen keine Listenpreise, aber ich glaube nicht, dass Ypsomed so viel mehr Rabatt gibt als die anderen Hersteller.


    Und das gilt nur, wenn ich davon ausgehe, dass die Kasse mir nach genau vier Jahren eine neue Pumpe bezahlt. Nutze ich die Pumpe länger, steigt der Kostenabstand des Omnipod, denn die Anschaffungskosten der klassischen Pumpe verteilen sich dann auf einen längeren Zeitraum, die Kosten pro Monat sinken.


    Der Wechsel zurück
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    Vor dem Wechsel zurück zur VEO hatte ich etwa Bauchschmerzen, dafür habe ich die Freiheit ohne Schlauch zu sehr genossen. Doch auch hier ein "wider Erwarten": Ab der ersten Sekunde ist der Schlauch wieder völlig selbstverständlich. In den letzten vier Wochen seit dem Wechsel zurück gab es nicht einen Tag, an dem ich mir den Omnipod unbedingt zurück gewünscht hätte.


    Mein persönliches Fazit
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    Ohne Schlauch ist toll, keine Frage. Diese Freiheit erkauft man sich aber mit einer ganzen Reihe Nachteile:
    - ca. 40% Mehrkosten, evtl. deutlich mehr [Wir alle sollten einen Beitrag leisten, damit unser Gesundheitssystem bezahlbar bleibt.]
    - Man produziert viel mehr Müll. Der Pod wird zwar recycelt, in vielen Fällen dürfte das aber nur ein Downcycling (aus Joghurtbechern werden Parkbänke) sein. Auch die Entsorgung der Batterien im Pod sei gewährleistet, aber sie können ja nicht wieder verwendet werden. Die Batterie in der VEO hält Wochen und wird nicht nur drei Tage genutzt.
    - Mit dem Pod klebt man sich ein ganz schön großes Teil an den Körper. Je figurbetonter die Kleidung, desto schwerwiegender wird das Probelm. Die QuickSet sind deutlich diskreter.
    - Die herkömmliche Pumpe mit abkoppelbarem Katheter ermöglicht mehr Flexibilität in bestimmten Lebenslagen: Sauna (Insulin im Pod hält das nicht aus), Kuscheln und mehr (Pod kann nicht abgenommen werden, wenn er den Partner stört...)...


    Aus diesen Gründen wird meine nächste Pumpe wohl wieder eine klassische werden.


    Sorry für die Länge des Beitrags, aber vielleicht helfen meine Eahrungen ja dem einen oder anderen bei seinen Überlegungen.

  • Hallo Clubber,


    danke für deinen Beitrag, du bestätigst darin einen Großteil meiner Vorbehalte, die ich schon länger dem Pod gegenüber habe.


    Wie kommt es denn, dass du den neuen Pod schon testen konntest? Weißt du zufällig, ob der neue PDM (den man ja für die neuen Pods braucht) irgendwelche Neuerungen gegenüber dem alten hat?


    Liebe Grüße,
    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Wie ist das mit dem Messgerät im PDM? Ist das mit oder ohne Codierung für die Teststreifen?


    Gruß
    Joa

  • Hallo Clubber!


    Vielen Dank für den ausführlichen Erfahrungsbericht.


    Da ich gerade im Sommer viel draußen bin, will ich zum Messen nicht rein gehen müssen, um den PDM ablesen zu können. Wechselnde Belegung der Tasten finde ich sehr ungewöhnlich und seh dadrin auch eine (mögliche) Fehlerquelle. Gerade wenn es dann doch mal zügig gehen muß, ist es blöd dann erst noch zu schauen,ob die Belegung wieder gewechselt hat. Stell ich mir gerade im Arbeitsalltag schwierig bis hinderlich vor.


    Grobere BE-Faktoren finde ich gersde bei sehr Insulin - sensiblen UserInnen nicht wirklich gut. Für mich schon wieder ein NoGo, da bei mir schon 0,1IE zuviel eine Hypo, die sich gewaschen hat, auslösen können. Deswegen auch ein NoGo für das fast nicht ablesbare Display bei Sonne.


    Der Kostenunterschied ist ja echt krass.... Da bleib ich dann lieber bei der Schlauchpumpe und auch die zusätzlichen Müllberge kann ich mir dann sparen. Recycling hin oder her, zunächst ist der Abfall ja da


    Und zudem bleibe ich mit der klassischen Pumpe flexibler was den Sauna- oder Schwimmbad- oder Thermenbesuch angeht. Schließlich will ich diese dann besuchen, wann ICH das will und nicht erst wenn der Pod-Wechsel ansteht..


    Fazit: Nach diesem Erfahrungsbericht, der meine Vorbehalte doch wieder bestätigt hat, werde ich wohl der klassischen Pumpe treu bleiben


    Das ist jetzt meine persönliche Meinung und ich gönne jedem seinen Pod und/ oder Pumpe.

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Zitat von TryHarderFish;415767

    Wie kommt es denn, dass du den neuen Pod schon testen konntest? Weißt du zufällig, ob der neue PDM (den man ja für die neuen Pods braucht) irgendwelche Neuerungen gegenüber dem alten hat?


    War eine Anwenderstudie für Typ 1er, die mind. 12 Monate eine herkömmliche Pumpe tragen. Da ich den alten PDM nicht kenne, kann ich leider nichts zu Neuerungen sagen.



    Zitat von Joa;415768

    Wie ist das mit dem Messgerät im PDM? Ist das mit oder ohne Codierung für die Teststreifen?


    Die gestellten Teststreifen hatten alle den selben Code, deswegen bin ich mir nicht mehr ganz sicher, aber ich meine mit Codierung.

  • Hallo,


    danke für den endlich mal realistischen Bericht, in dem nicht immer die Kosten schon geredet werden. Ich muss wieder befinden, mich richtig entschieden zu haben. Ein weiterer Aspekt bleibt die Umweltverschmutzung. Egal was man sagt, jeder Pot hat Elektronik, Batterien usw.


    Mit freundlichen Grüßen


    Firewarrior87

    Mit freundlichen Grüßen


    Firewarrior87

  • Vielen Dank für den informativen, sehr ehrlichen Erfahrungsbericht, der sich absolut mit dem deckt, was ich von Omnipod-Testträgern (und danach wieder -Ablegern) gehört habe.
    Für aktive und extrem-sportliche Menschen ist das System weiterhin (noch) nichts.


    Und ökologisch ist das Ganze wohl ja ein absoluter Nogo-GAU. Danke auch für den ausdrücklichen Hinweis!


    Viele Grüße,
    Andreas

  • Hallo Clubber,
    danke für Deinen Bericht!


    Offentsichtlich gibt es ein paar kleinere Änderungen am PDM-
    bisher : TS einschieben, Code (abwarten), Tropfen (also kein OK nötig)


    Bestätigen das der PDM einem gehört? Witzig. Ich hoffe, das ist konfigurierbar - sonst nervig.


    Aus Deinem Bericht entnehme ich, das Du keinen Ausfall hattest? Das würde ja für die Zuverlässigkeit des Neuen sprechen.


    Über die Kosten haben wir hier schon viel geschrieben.
    Da Du mit 3 Tagen Wechsel ein eher sparsamer Pumpi bist, fällt es natürlich mehr auf. Normal scheint mir ja hier eher ein 2 Tage Wechsel zu sein:
    also 15x 15€ = 225 € nur der Katheter (ohne Reservoir, Pumpe)
    Pod 10 St. 332€
    Der Pod wird tatsächlich erst nach 4 Jahren die teuere Therapie, wenn der Katheterpumpi seine Pumpe behält.
    (Typ1er hatte eine sehr genaue Tabelle mal eingestellt).


    Bezüglich der Sonne:
    ich habe gerade vorhin auf 2200m Meter Höhe in gleißender Sonne meinen BZ gemessen - es reicht ein einfaches schattieren mit der Hand, ich konnte gut erkennen das der BZ zu hoch:11weinen2: war und auch den Korrekturvorschlag.


    Was ich nicht verstehe, das man den PDM (innen und außen) nicht mehr "grundüberholt" hat und wohl auch keinen Nutzer gefragt hat, was man ändern könnte. Da sind Damenrasirer ja schicker.
    Die Schwergängigkeit der Tasten ist ungewohnt und hat sich auch nach 1 Jahr nicht geändert, allerdings ist auch kein Verschleiß zu bemerken und ein unbeabsichtiges Drücken bis dato nicht erfolgt.


    yvonne
    die KH faktoren lassen sich in g je IE einstellen.
    Also z.B. BE Faktor 1 wäre : 12g je IE , leider gibt es keine Abstufung z.B. 3,5g (was ich bräuchte).
    Die BR-Abstufung mit 0,05 IE wäre vermutlich für Dich ähnlich zu grob wie für kleinere Kinder. Wäre die Frage an Clubber ob sich da was geändert hat?


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;415813


    Über die Kosten haben wir hier schon viel geschrieben.
    Da Du mit 3 Tagen Wechsel ein eher sparsamer Pumpi bist, fällt es natürlich mehr auf. Normal scheint mir ja hier eher ein 2 Tage Wechsel zu sein:
    also 15x 15€ = 225 € nur der Katheter (ohne Reservoir, Pumpe)
    Pod 10 St. 332€
    Der Pod wird tatsächlich erst nach 4 Jahren die teuere Therapie, wenn der Katheterpumpi seine Pumpe behält.


    Ich hatte für mich (Stahlkatheter, Wechsel alle 2 Tage) auch mal die Kosten berechnet und da war der Omnipod auch um einiges teurer als meine Veo.


    Joa hatte hier auch mal die Kosten verglichen und zwar mit verschiedenen Kathetern und verschiedenen Tragedauern und auch dort war der Pod teurer als eine Schlauchpumpe. Dies war gerechnet auf 4 Jahre, da die Pumpen meist länger verwendet werden, würde der Pod im Vergleich noch teurer werden.


    Und auch beim Pod kann es vorkommen, dass er schon vor den 3 Tagen Laufzeit gewechselt werden muss. Verträgt ein Pumpi einen Teflonkatheter keine 3 Tage, dann gewiss auch nicht den Pod.


    Versteh mich nicht falsch, ich mag den Omnipod zwar nicht besonders, aber ich bin auch kein Feind von ihm. Nur die Kosten schönreden klappt irgendwie nicht.


    Oder weißt du zufällig noch, wo Typ1er die Tabelle eingestellt hat? Würde mich mal interessieren, wie er auf die Kosten gekommen ist, wenn der Pod auf 4 Jahre gesehen genauso teuer ist wie eine Schlauchpumpe.



    Nachtrag: Grade nochmal nachgeguckt:
    Bei MIR kostet die Veo ca. 12200€ über 4 Jahre, 14300€ über 5 Jahre und 16400€ über 6 Jahre.
    Der Pod (3 Tage Nutzung) würde kosten: 16500€ über 4 Jahre, 20500€ über 5 Jahre und 24500€ über 6 Jahre.
    Ist schon ein ziemlicher Unterschied.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Fish, ich will keine Kosten schönreden:). Aber man kann es auch ganz realitisch betrachten - wenn es der KK zu teuer wäre, würde sie es nicht bezahlen - daher wird es einen Mittelwert geben, was die Therapie kosten "darf" und entweder die Pumpe (egal welche) fällt hinein oder nicht.
    Ich weiß nicht, in welchem Thread Typ1er das reingestellt hat, er hatte alle Verbrauchsmatieralien und den Pod jeweils für 2 oder 3 Tage Tragedauer gerechnet. Vermutlich wird aber nur eine PKV einen 2tägigen Podwechsel bezahlen:confused: oder im Falle einer Schwangerschaft. Daher ist ganz realistisch gesehen, ein Pumpi (egal welche Pumpe) der öfter als 3 Tage wechselt der Teurere:eek:. (daher finde ich die Bemerkung, das das Tragen des Pod zu Lasten der Allgemeinheit geht etwas "unpassend":rolleyes:... das möchte ich hier aber nicht vertiefen, da wir sonst vom Thema abkommen und uns sinnlos beharken).


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;415817

    Fish, ich will keine Kosten schönreden:). Aber man kann es auch ganz realitisch betrachten - wenn es der KK zu teuer wäre, würde sie es nicht bezahlen


    Oder die KK'en haben (wieder) zu viel Geld und wissen nicht was sie Sinnvolleres damit ... :rolleyes:


    Ansonsten sehe ich den Pod insbesondere für kleine Kinder oder Diabetiker mit sehr niedrigem Insulinbedarf als problematisch, wegen der 0,05er Motorschritte.
    Besonders bei Kindern würde ich auch die alleinige Teflonnutzung (=tiefgehende Vernarbung des Gewebes) als NoGo Argument akzeptieren, besonders weil auch noch fast verpflichtend eine dreitägige Nutzung damit verbunden ist.


    Wer natürlich auch sonst auf Teflon fixiert ist und das auch i.d.R. immer mindestens 3 Tage liegen hat, da ist das dann Jacke wie Hose.


    Zum Teststreifen-Code:
    Das liest sich bei Clubber so, als wenn auch im neuen Pod-PDM ein herkömmliches Freestyle mit Codierung verbaut ist.


    Das zeigt erst mal den aktuellen Code an. Bestätigt man den mit OK, wechselt es zur Messung. Wartet man einen Moment länger, ebenfalls.


    Gruß
    Joa

  • Hey Jochen,


    mir fiel es total schwer wieder umzusatteln. Ständig geht mir der Schlauch auf die Nerven und meine Werte sind sehr viel schlechter.


    Was ich neben dem Tragekomfort bei den Pods als wirkliches Highlight bei der Omnipod sehe, dass die Insulin-Resorbtion besser ist und das Insulin punktgenauer wirkt. Zu Beginn ging mir die langsame Bolusabgabe auf den Keks, aber ich vermute, dass man am Anfang so gespannt davor hockt, weil es eben neu und aufregend ist.


    Mir keine Gedanken zu machen, wie ich nach einem ausgiebigen Bad wertemäßig rauskomme, ist super.


    Mein Insulinbedarf hat sich aufgrund der besseren Einstellung sowohl beim Basal als auch beim Bolus verringert. Jedes mehr an Bewegung machte sich deutlich bemerkbar. Es gab Tage, da konnte ich fast vergessen Diabetikerin zu sein.


    Finde die Menüführung gelungen, fast intuitiv bedienbar und die ganzen Statistiken motivierend, da alles auf einen Blick sowohl graphisch als auch als Liste einzusehen ist.


    Habe nach der Hälfte der Zeit auch den Bolus- und Korrekturrechner hergenommen und fand auch das sehr komfortabel.


    Wie das Ganze funktioniert ist es meiner Meinung nach nicht mit einer Schlauch-Pumpe zu vergleichen. Wer die Omnipod allein auf den fehlenden Transferschlauch reduziert, wird klar keinen signifikanten Unterschied sehen.


    Viele Grüße
    Eva

    Easy come, easy go.

  • Zitat von Joa;415824

    Oder die KK'en haben (wieder) zu viel Geld und wissen nicht was sie Sinnvolleres damit ... :rolleyes:


    Ja, vielleicht. Aber vielleicht auch, weil es eben eine definierte Kostengröße ist, mit der man rechnen kann, während es bei den anderen Pumpen in der Größenordnung +/-50% schwankt - je nachdem wie sich das Pumpenleben so entwickelt.


    Zitat

    Ansonsten sehe ich den Pod insbesondere für kleine Kinder oder Diabetiker mit sehr niedrigem Insulinbedarf als problematisch, wegen der 0,05er Motorschritte.
    Besonders bei Kindern würde ich auch die alleinige Teflonnutzung (=tiefgehende Vernarbung des Gewebes) als NoGo Argument akzeptieren, besonders weil auch noch fast verpflichtend eine dreitägige Nutzung damit verbunden ist.

    Da gebe ich Dir gern recht.
    Wobei mich verwundert, das es mit Vernarbung mehr Probleme geben soll als bei Erwachsenen, da ja ein kindlicher Körper und seine Zellen eine wesentlich höhere Erneuerungsrate gibt. Aber vielleicht ist das dann eher über die lange Zeit (also ein Leben lang) ein Problem?
    Interessanterweise hatte ich gerade letzte Woche in diabeteskids einen Thread dazu gelesen, das die roten Einstichstellen (Stahl/Teflon unabhängig) noch wochenlang zu sehen waren, scheint also eine Kinderhaut anders damit "umzugehen" als eine Erwachsenenhaut?


    Zitat

    Zum Teststreifen-Code:
    Das liest sich bei Clubber so, als wenn auch im neuen Pod-PDM ein herkömmliches Freestyle mit Codierung verbaut ist.

    Ja denke ich auch. Wobei im Ami-Forum auch was über eine OneTouch-Variante zu lesen war. Aber das mag ja (wieder) für uns nicht zutreffen.


    Scheint jedenfalls so, als müßten wir auf die Eierlegendewollmilchsau noch warten:rolleyes: Ich hoffe nur, das in den nächsten Pumpen mehr Erfahrungen umgesetzt werden und nicht so seltsame Dinge wie 12BR-Schritte "eingebaut" werden. Manchmal fragt man sich was die Abteilung F&E vorher produziert hat - Rasenmäher?


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von sera;415840


    Wie das Ganze funktioniert ist es meiner Meinung nach nicht mit einer Schlauch-Pumpe zu vergleichen. Wer die Omnipod allein auf den fehlenden Transferschlauch reduziert, wird klar keinen signifikanten Unterschied sehen.


    Wo ist denn sonst der Unterschied?


    Evtl. hast du mit dem Omnipod einfach andere Setzstellen ausprobiert und deshalb eine bessere Insulinwirkung gehabt?

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Stellen waren die selben wie mit meiner Animas, meist unterer Bauch.
    Und wie schon geschrieben, die Insulin-Resorbtion ist anders und wirkungsvoller.

    Easy come, easy go.

  • Zitat von sera;415845

    Stellen waren die selben wie mit meiner Animas, meist unterer Bauch.
    Und wie schon geschrieben, die Insulin-Resorbtion ist anders und wirkungsvoller.


    Ja, aber warum sollte das so sein? Es sind beides Teflon-Kanülen (falls du die mit der Animas verwendet hast) und das Insulin war doch auch das gleiche.


    Hat dafür jemand eine Erklärung, bzw. gibt es noch andere, die von Schlauchpumpe auf Omnipod gewechselt haben und bei den gleichen Setzstellen eine andere Insulinwirkung festgestellt haben?

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Ich erkläre es mir so, weil die Omnipod son Entlüftungssystem hat, kürzere Wege vom Reservoir zum Gewebe und die Abgabe vom Bolus extrem langsam von sich geht (ich weiß nicht, nach welchen kalkulierten und überprüften Parametern) so dass sich kleine Mengen besser verteilen können. Macht doch einen Riesenunterschied, wie weit kleinste Mengen grad beim Basal durchgepumpt werden müssen.


    Da kam mir grad was, dass ich bei der Animas die Schnelligkeit vom Bolus auch einstellen kann. Muss ich ausprobieren, hatte es die ganzen Jahre auf einer Stufe.

    Easy come, easy go.

  • Zitat von sera;415849

    Ich erkläre es mir so, weil die Omnipod son Entlüftungssystem hat, kürzere Wege vom Reservoir zum Gewebe und die Abgabe vom Bolus extrem langsam von sich geht (ich weiß nicht, nach welchen kalkulierten und überprüften Parametern) so dass sich kleine Mengen besser verteilen können. Macht doch einen Riesenunterschied, wie weit kleinste Mengen grad beim Basal durchgepumpt werden müssen.


    Da kam mir grad was, dass ich bei der Animas die Schnelligkeit vom Bolus auch einstellen kann. Muss ich ausprobieren, hatte es die ganzen Jahre auf einer Stufe.


    Hier (Seite 2) kann man die Abgabegeschwindigkeiten der einzelnen Pumpen nachlesen. Der Omnipod benötigt, genauso wie die Veo, 40 Sekunden für eine IE, ist also tatsächlich sehr langsam.


    Die Animas benötigt auf der normalen Stufe 1-2 Sekunden, auf der schnellen Stufe 2,5-5 Sekunden.


    Das ist natürlich schon ein Unterschied.


    Lustig finde ich übrigens, dass der Dana-Vertreter mir auf der Diabetes-Messe erzählen wollte, dass meine Pumpe ja so furchtbar schnell Insulin abgeben würde und ich deshalb bestimmt oft ein Brennen beim Bolus abgeben hätte (hab ich überhaupt nicht) und die Dana ja so toll langsam wäre. Die Dana braucht 10 Sekunden für eine IE. :rolleyes:

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;415848

    Ja, aber warum sollte das so sein? Es sind beides Teflon-Kanülen (falls du die mit der Animas verwendet hast) ...


    In Althausen ist mir jüngst ein kleines Lichtlein aufgegangen, welchen Vorteil bei der Insulinabgabe der Pod hat.
    Da er für die gesamte Nutzungszeit des Katheters am Mann/der Frau ist, gibt es keine Druckschwankungen durch An- und Abkopplungsvorgänge, somit also auch Minderdosierungen wie das bei normalen Pumpen mit dem heute allgemein verbreiteten koppelbaren Katheter der Fall ist.
    Ebenfalls kommen erhebliche Dosisschwankungen mit normalen Pumpen zustande, wenn das Niveau der Pumpe gegenüber der Infusionsstelle verändert wird. Ich habe da leider keine Zahlen parat, aber das war nicht unerheblich.


    Luftblasen werden beim Pod weitgehend vermieden, wenn der Pod gem. Bedienmichanleitung mit der Kanüle nach unten getragen wird.


    Bei Normalopumpen lassen sich die genannten Schwachstellen jedoch auch weitgehend elimineren.


    Keine Koppelkatheter nehmen.
    Anschlussadapter des Infusionsset an der Pumpe immer nach unten zeigend tragen.
    Pumpe möglichst oberhalb der Infusionsstelle plazieren.


    Wobei insbesondere die letzte Vorgehensweise mir zu störend wäre. Pumpe mit Bandel am Hals z.B..
    Vielleicht sollte auch Mann BH tragen?


    Gruß
    Joa


    ps.
    wie lang ist die Kanüle der Pods? 8mm? Könnte auch noch einen Unteschied machen, wenn z.B. sonst 6mm genutzt werden.

  • Danke erstmal für den Bericht. ich werde den Pod sicher auch Probetragen demnächst.Mich stören aber wie viele andere auch ein paar Sachen im Bedienkomfort und Handhabung. So richtig schlüssig bin ich noch nicht. Mit der Veo habe ich dann zwar die selben Macken wie mit meiner 522, Da weiss ich aber was ich habe. Es ist nur traurig das sich in 4 Jahren nix getan hat. Selbst der überarbeitete Elite Sensor zeigt die selben Macken, wie meiner damals.


    So hier das Bild aus dem altem Beitrag, hoffe es wird angezeigt.
     [Blockierte Grafik: http://www.insulinclub.de/attachment.php?attachmentid=2052&d=1316118978]

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ