ICT wie lange, um Pumpenantrag stellen zu können?

  • Hallo ihr Lieben,

    ich hab da mal ne Frage::D

    wie lange muss man die ICT durchführen, um einen Pumpenantrag stellen zu können/dürfen? Meine Dia-Beraterin sagt, ich muss erst ein Jahr die ICT durchführen.
    Ich habe aber an anderer Stelle gehört, das nach 3 bzw. 6 Monaten schon ein Antrag gestellt werden kann, oder ist das von KK oder Bundesland abhängig?
    Was habt ihr für Erfahrungen gemacht? Über Antworten würde ich mich sehr freuen.

    Außerdem sagte meine Dia-Beraterin, dass ich zur Pumpeneinstellung eine Woche ins Krankenhaus müsste ...ist das wirklich so?

    Ganz liebe Grüße von Sandra

    Am Ende wird alles gut! Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.

  • Einen Zeitlichen Mindestrahmen gibt es nicht. Dein gesundheitliches Befinden, bzw. Probleme sind da Maßgeblich.
    Zur Einstellung muss man nicht unbedingt in eine Klinik, das geht auch ambulant, oder so wie bei mir "so nebenbei", was ich aber nicht empfehlen kann...

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Hi Sandra,


    ich glaube nicht, dass der MDK bestimmte Vorgaben hat, wie lange man schon ICT gemacht haben sollte, bevor man eine Pumpe genehmigen kann. Allerdings glaube ich, dass eine Pumpe bei einer sehr kurzen Diabetesdauer nur in Ausnahmefällen genehmigt wird. Ich denke, dein Arzt hält es einfach nicht für sinnvoll, bei einer Diabetesdauer von unter einem Jahr einen Antrag zu stellen. Und letztendlich muss dein Arzt ja eine Pumpentherapie für dich befürworten, denn er stellt ja auch die Indikation fest, nicht du. Würde er eine Pumpe für dich beantragen, obwohl er der Meinung ist, dass du sie nicht brauchst, wäre er meiner Meinung nach ein schlechter Arzt. Warum hättest du denn überhaupt gerne eine Pumpe?


    Auch ob die Einstellung stationär gemacht wird oder ambulant hängt vom Arzt ab. Meiner möchte z.b., dass man 3 Tage stationär dort bleibt. Andere Ärzte machen es ambulant.


    Liebe Grüße,
    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Danke schonmal für eure Antworten ...

    also warum ich eine Pumpe möchte:

    1. Schichtarbeit
    2. bessere Werte
    3. die Spritzerei nervt


    ich war eigentlich von Anfang an von "so ner Pumpe begeistert"

    also liegt es am Arzt, ob er es für sinnvoll hält ... nungut .. da muss ich wohl dieses eine Jahr mit ICT "durchstehen" ... sind ja nur noch 7 Monate ;-)

    LG Sandra

    Am Ende wird alles gut! Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.

  • Hallo,


    mein Arzt wollte damals, das ich die ICT sicher behersche und aus der Remmi raus bin, bevor wir den Antrag für die Pumpe gestellt haben. Ich war nicht in einer Klinik, sondern habe es, wie auch schon die ICT Einstellung komplett Ambulant gemacht und hatte damit an sich auch keine Probleme.


    Ich glaube ich würde das Jahr wirklich abwarten, einfach weil man dann evt. auch ein paar Anpassungen unter ICT mitgemacht hat. Es kann ja immer mal passieren, dass etwas mit der Pumpe ist und man sich doch etwas "über Wasser" halten muss.


    Hast du schonmal drüber nachgedacht eine Pumpe evt. mit Kochsalzlösung, auf Probe zu tragen? Einfach um ein gefühl dafür zu bekommen. Man muss zwar nicht immer spritzen, aber sich dafür an andere Dinge, wie das Ding, was an einem hängt, gewöhnen.


    Lg Aluntraviel

  • Zitat von EmPa;416831


    1. Schichtarbeit
    2. bessere Werte
    3. die Spritzerei nervt


    Na ja, 3. würde ich jetzt nicht unbedingt als Argument anführen, das geht wohl eher nach hinten los. :p


    Zu 2.: Grad mal nachgesehen: Dein letzter HbA1c lag bei 6,1%. Viel besser gehts ja fast nicht. Allerdings ist das kein K.O.-Kriterium, meiner lag bei Antragsstellung bei 6%, allerdings mit vielen Hypos und schwankenden Werten. Die Frage ist halt, ob deine "schlechten" Werte (falls du welche hast) aus einer nicht passenden Basalversorgung resultieren oder andere Ursachen haben. Denn bei letzterem hilft auch keine Pumpe.


    Zu 1.: Das wird immer wieder als Argument für eine Pumpentherapie angeführt, allerdings nur, wenn die Werte dadurch schlecht werden. Bei dir liefs aber doch bis jetzt bei Nachtschichten ganz gut oder?


    Sprich deinen Doc doch mal direkt drauf an und schau mal, was er dazu sagt. Vielleicht hast du Glück und er beantragt eine Pumpe für dich.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • @ Blechmann

    ich hab in der letzten Schulungs-Stunde eine Omni-Pod "Atrappe" am Körper tragen dürfen... hab sie drei Tage getragen und so gut wie gar nicht "wahrgenommen" ....

    LG Sandra

    Am Ende wird alles gut! Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.

  • Ich finde es sehr wichtig sich mit so einem Fremdkörper auseinander zusetzten. Allerdings ist eine Pumpe für mich auch kein Wunderkasten, sondern ein ordentliches Hilfsmittel wenn die Möglichkeiten der ICT ausgeschöpft sind.

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • das klingt alles sehr plausibel ...

    ich bin wohl etwas ungeduldig :D

    mein Hba1 Wert ist unter ICT wirklich viel besser geworden, allerdings sind mein "Nüchternwerte" morgens hoch ... obwohl nachts keine Hypos sind ..., aber das wird wohl der Dia Arzt erstmal im September beim nächsten Termin begutachten können.;)

    Ich danke euch ... ich sollte wohl wirklich erstmal abwarten ;)

    LG Sandra

    Am Ende wird alles gut! Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.


  • Hallo Sandra,


    ich habe Anfang 2004 mit ICT angefangen und bin seit 07.2006 mit der Pumpe dabei, dabei war ich 2 Wochen in Bad Mergendtheim und es war absolut gut.

    Gruß


    Hans :family:


    Typ 1 seit 1967
    seit 12.07.2006 mit CSII


  • "So frisch Diabetiker und dann die Pumpe weil das Spritzen nervt." So würde wohl der Mensch bei der Krankenkasse denken.


    Einige Deiner Argumente wollen vielleicht zählen aber " Spritzen nervt nicht". Du musst mindestens genauso oft testen und das dauer viel länger.


    So frisch diagnostiziert , kein Mensch weiß was in Deinem Körper los geht. Ob nun das falsche mit der Spritze machst (Meßwerte deuten, BE Mengen und Wirkweise kennen, Insulinwirkung kennen.......) oder mir der Pumpe? Wo ist der Unterschied?


    "Ein Haufen Kohle" denkt sich der Sachbearbeiter.


    Nimm diese paar Gedanken, finde einen Arzt, der daraus einen guten Antrag schreibt. dann sollte es schon klappen.


    Oder kauf Dir nen Hund: Der hat auch ne Leine und kann vielleicht noch deinen BZ messen. Das hilft vielleicht mehr.


    Hohe Werte am Morgen: Solange sie reproduzierbar sind sind mit ICT behandelbar! Das ist kein Argument.

    let the sun shine

  • @ hammerschmied

    ich hab nen Hund, der darf sich aber frei bewegen ... :D

    warum bist du so bissig?

    ich hab ja nach Meinungen gefragt und bin dankbar für diese ... auch für deine!!!

    Ich werde mich gedulden müssen ... mein Fazit ...!

    LG Sandra

    Am Ende wird alles gut! Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.

  • Servus Empa,


    das ist nicht bissig, sondern nur kurz gefasst. Danke für Deine Wertschätzung trotz der Kürze.


    Auch hier bedenkt immer die andere Seite:


    http://briefe-aus-tansania.de/


    und manch andere Projekte brauchen meine Unterstützung (Fundraising 8 Häuser für Krankenhausmitarbeiter u.a.) in den letzten Jahren. Bruno Runge hat jetzt auch das Bundesverdienstkreuz bekommen.


    Die aktuelle Leiterin des Krankenhauses bedarf auch einiger Beratung bei der Leitung/Versorgung/Ausbau des Krankenhauses.


    Ich freue mich bei einem Zukunftsthema, über das gerne diskutiert werden darf zu arbeiten:


    http://www.bimmertoday.de/category/project-i/


    Das Projekt raubt mir und meiner Mannsfhaft mit bis zu 7 Mann und Frau viel Zeit und Nerven.



    Mir ist aber der Austausch im IC genauso wichtig. Somit antworte ich asuf manche Fragestellungen, die ich nicht ausreichend genau beantwortet sehe, meist per persönlicher Nachricht, manchmal öffentlich, in ein paar Worten.


    Ich rede dann nicht um den heissen Brei. Das macht der Sachbearbeiter bei der KK auch nicht. Der klickt einfach nur auf ablehnen und der automatische Brief geht am nächsten morgen in den DHL-Transporter.


    Keep on Rocking!

    let the sun shine

  • Zitat von hammerschmied;416845

    Der klickt einfach nur auf ablehnen und der automatische Brief geht am nächsten morgen in den DHL-Transporter.


    Seit wann befördert DHL Briefe?

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Bei mir wurde der Pumpenantrag auch nach 6 Monaten gestellt. Ich hatte einige Hypos und treibe viel Sport. Ich hatte ein Paar Tage eine Pumpe mit Wasser gefüllt dran, um zu entscheiden, ob ich sie will. Mein Diadoc hat auch nicht geglaubt, dass ich sie kriege. Aber die Beraterin hat gesagt, sie stellt die Anträge und sie glaubt ich habe gute Chancen. Mein Hba1c war sogar unter 6. Ich habe seit März eine auf Probe und hatte keine einzige Hypo mehr. Ich hoffe also, dass ich sie behalten darf. Ich bin auch immer noch in Remission. Das war ein zusätzlicher Grund, weil ich extrem insulinempfindlich bin. Mit Pumpe kann man alles so viel besser machen. Im Krankenhaus war ich auch nicht. Ich hatte ein paar Einzeltermine bei der Beraterin.

    Wenn dr oiner domm kommt, dann lass ihn au wiedr domm ganga!

  • Also ich kann empa's Gedanken sehr gut nachempfinden und verstehe auch nicht, wieso man da gleich so bissig reagieren muss..
    Wir müssen mit dieser Krankheit leben und wieso dann nicht das "Beste" draus machen?
    Ich bin auch noch nicht lang dabei, spiele aber auch mit dem Gedanken, eine Pumpe zu tragen.. Auch wenn mein Hba1c bei fast zu perfekten 5,4 liegt (trotz erhöhten Nüchternwerten). Einfach, weil ich son "Ding" mega praktisch finde.
    Dass ich jetzt noch keine Pumpe genehmigt bekomme, ist mir klar, aber man kann sich ja schonmal mit dem Thema auseinandersetzen, oder?
    EmPa: mein Doc meinte übrigens auch, dass die Remission vorbei sein muss und ich mehr als 1 (Basal-)Insulin ausprobiert haben muss, damit man überhaupt nen Antrag stellen kann! Bei mir wird demnächst von Lantus auf Levemir umgestellt, mal sehen, wies dann mit den Nüchternwerten aussieht...

  • Zitat von p.i.a;416873

    Also ich kann empa's Gedanken sehr gut nachempfinden und verstehe auch nicht, wieso man da gleich so bissig reagieren muss..
    Wir müssen mit dieser Krankheit leben und wieso dann nicht das "Beste" draus machen?

    Aber was ist das Beste? Und für wen? Und was ist eigentlich optimal? - Solche Fragen stellen sich möglicherweise sehr schnell, wenn es nämlich mit Pumpe auch nicht besser läuft. Was dann? Kein Mensch bewahrt einen ja davor, sich auch mit der Pumpe ordentlich ins Hypo zu pumpen oder hohe BZ-Werte zuzulassen.


    Dass das Spritzen nervt, ist jedenfalls kein Argument. Das nervt mich auch, das Messen noch dazu, und die Arztbesuche, und die dummen Fragen.

  • Zitat von T.M.;416886

    Aber was ist das Beste? Und für wen? Und was ist eigentlich optimal? - Solche Fragen stellen sich möglicherweise sehr schnell, wenn es nämlich mit Pumpe auch nicht besser läuft. Was dann?

    Das lässt sich wohl nur rausfinden, wenn einem auch die Möglichkeit gegeben wird, die Pumpentherapie auszuprobieren und nicht wenn die KK von vorneherein abblockt.


    Zitat von T.M.;416886

    Dass das Spritzen nervt, ist jedenfalls kein Argument.

    Richtig. Der MDK bzw. die Krankenkasse neigen nämlich dazu, einem das Wort im Mund umzudrehen. Aufgrund einer solchen Aussage kann einem dann ganz schnell "Krankheitsakzeptanzproblematik" unterstellt werden.
    Auch das Argument "Lebensqualität" braucht im Antrag nicht aufgenommen zu werden; laut Aussage einer bestimmten Krankenkasse "gehört die Verbesserung der Lebensqualität nicht zu den Aufgaben der Krankenkasse".


    On Topic: Ich glaube der früheste Zeitpunkt für einen Pumpenantrag ist von KK zu KK verschieden. In der Regel sollte man schon einige Erfahrung mit ICT und alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben. Und das ist sicher nicht in 6 Monaten zu erreichen, vor allem wenn man anfangs noch in der Remission ist.
    Ich würde mal von mindestens 2 Jahren ICT ausgehen, was früheres halte ich nicht für sinnvoll.


    Ins Krankenhaus muss man nicht zur Pumpeneinstellung, machne machen das auch ambulant.

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)

  • Es ist wichtig, dass der behandelnde Arzt eine Pumpe befürwortet, er stellt schließlich die Indikation.


    Hinter diverser Zeitangaben mit ICT als Voraussetzung steckt einfach, dass davon ausgegangen wird, dass eine zu kurze Zeit nach Manifestation nicht ausreicht, um die meisten Therapiehürden bereits überwunden zu haben.


    Wie ja schon geschrieben wurde, macht eine Pumpe das nicht allein. Im Gegenteil, man kann da aus Unwissenheit einiges verkehrt machen.


    Ein guter HbA1c (bei mir damals 5,8) lässt als einzelner Wert keine Rückschlüsse auf eine gute Einstellung zu. Bei mir war diese mit 5,8 sehr viel schlechter als heute mit Insulinpumpe und Werten um die 6.


    EmPa mich würde interessieren, wie die Diabetesberaterin und der Arzt deinen Wissensstand einstufen, wie läuft der Transfer im Alltag, wie weit bist du mit deiner Akzeptanz unseres Begleiters?
    Das alles sind Fragen, die überprüft gehören damit das Ganze erfolgsversprechend wird. Denn Schichtdienst und Morning Dawn sind überzeugende Gründe für eine Insulinpumpentherapie.


    Viel Erfolg und auch Spaß mit diesem neuen Thema

    Easy come, easy go.